Das Brauchtum um den Adventskranz gehört für viele von uns zur Vorweihnachtszeit. Wenn es draußen früher dunkel wird und die Kälte ins Land zieht, erfreuen wir uns am zarten Schein der Adventskranzkerzen. Besinnlich und heimelig sind die Abende, an denen wir mit Familie und Freunden um den Tisch sitzen, um ein weiteres Licht zu entzünden. Im Genuss einer Tasse Tee, Punsch oder einem Glas Wein sowie etwas Weihnachtsbäckerei möchten wir den Kranz nicht missen. Zu etwas ganz Besonderem wird er, wenn er auch noch selbst gemacht wurde. Besonders die jüngsten Familienmitglieder helfen sehr gerne mit, den Adventskranz zu gestalten.
1. Adventskranz: Tipps fürs Selbermachen
Einen Kranz selbst zu binden, ist eine schöne Tradition, die ein fixer Bestandteil der Adventsvorbereitungen werden kann. Es stimmt uns nicht nur auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein, man kann auf diese Weise seine persönlichen Vorstellungen vom perfekten Adventskranz genau umzusetzen.
1.a Adventskranz aus Reisig
Für einen traditionellen Kranz aus Tannenreisig wird benötigt:
- ein Stroh- oder Styroporkranz in der gewünschten Größe
- grüner Bindedraht
- eine Gartenschere
- frische Tannenzweige
- eventuell auch Zweige von anderen Nadelbäumen oder Thuje
- 4 Kerzenteller
- 4 Kerzen in der gewünschten Farbe
- Dekomaterial
- Heißkleber
- eventuell Handschuhe
Das Binden des Kranzes erfordert etwas Geschick, ist aber sehr leicht zu erlernen. Mit etwas Übung geht der Vorgang des Bindens nach einer Weile leicht von der Hand. Zuerst schlingt man den Draht einmal um den Ring und verknotet ihn fest. Den Draht trennt man erst dann wieder ab, wenn der Kranz fertig gebunden ist. Nun schneidet man die Tannenzweige zu vielen handlichen Ästchen. Diese legt man fächerförmig zu einem Büschel zusammen. Jenes legt man dann dicht an den Kranz und umwickelt es zweimal fest mit Draht. Das nächste Büschel wird nun auf den Draht des vorigen gelegt und so weiter. Wichtig ist, darauf zu achten, dass auch die Innen- und Außenseiten gut verdeckt sind und der Stroh- oder Styroporkranz nicht mehr hervorblitzt, wenn der Adventskranz auf dem Tisch liegt.
Ist der Ring geschlossen, wird der Draht festgezogen und unten in den Kranz gesteckt. Damit der Abschluss hübscher aussieht, hebt man die Zweige des ersten Büschels leicht an und steckt noch ein paar Zweige unter das Letzte. Nun geht es ans Dekorieren. Zuerst die Kerzenteller in den fertigen Kranz stecken. Im nächsten Schritt vier Schleifen binden und mit einem Stück Draht zu den Kerzentellern stecken. Der Kranz wird dann noch mit Naturmaterialien wie Zapfen, Walnüssen, getrockneten Hagebutten, Mistelzweigen usw. verschönert. Diese bringt man am besten mit Heißkleber an oder steckt sie zwischen die Zweige. Zuletzt kommen noch die Kerzen auf die dafür vorgesehenen Teller. Je größer und dicker die Kerzen, umso prächtiger wirkt der Kranz.
Während man bei traditionellen Exemplaren häufig die dickeren Stumpenkerzen verwendet, kommen bei moderneren Kränzen lange, schlanke Kerzen zum Einsatz. Naturmaterialien werden dann etwa durch kleine Kugeln oder golden eingefärbte Sterne ersetzt.
1.b Schnelle Alternativen mit großer Wirkung
Es muss nicht immer ein traditioneller Adventskranz sein. Ein tadelloses Ergebnis liefert ein Arrangement von Reisig, Kerzen und Deko auf einem runden oder länglichen Teller. Die Kerzen verteilt man gleichmäßig auf dem Teller und das Reisig legt man darum herum. Darauf kommen Weihnachtskugeln, Zapfen oder ähnliche Deko und schon ist der etwas andere „Adventskranz“ fertig.
Eine weitere Möglichkeit ist das Aufstellen von vier Töpfchen. In diese Töpfe gibt man einen Steckschwamm, in welchen man zuerst je eine lange, schlanke Kerzen gesteckt. Nun wird der verbleibende Raum mit Reisig aufgefüllt. Besonders hübsch wird das Ergebnis durch die Verwendung von langnadeligen Bäumen wie Zirbe oder Latschenkiefer.
Diese beiden Ideen lassen können auch kleinere Kinder ohne Mühe umsetzen. Ihre Geduld wird dabei nicht so sehr auf die Probe gestellt, da das Endergebnis rasch sichtbar ist. Ein weiterer Vorteil der schnelleren Alternativen ist, dass man das Reisig jederzeit durch frisches ersetzen kann.
2. Adventskranz: Tipps für Kauf und Haltbarkeit
Ob ein Kranz frisch gebunden ist, lässt sich sehr leicht erkennen. Wirken die Tannenzweige trocken, oder fallen bei Berührung sogar ab, lässt man am besten die Hände davon. Ein grüner Kranz muss „saftig“ aussehen und die Zweige müssen „weich“ und „anschmiegsam“ aussehen. Die Nadeln dürfen sich nicht abspreizen. Kränze aus dem Supermarkt sind manchmal schon länger eingelagert und bleiben dementsprechend weniger lange frisch und ansehnlich. Qualitativ hochwertige Kränze aus dem Blumenladen sind zwar teurer, ihre Haltbarkeit ist aber ein gutes Argument für den Erwerb eines solchen.
Damit der Kranz zu Hause möglichst lange frisch aussieht, kann er über Nacht immer wieder ins Kühle (Keller, Balkon) gestellt werden. Denn die warme, trockene Raumluft vermag ihm etwas zuzusetzen. Ein weiterer Tipp wäre noch, den Kranz regelmäßig mit etwas Wasser zu besprühen, um den Nadeln Feuchtigkeit zu geben.
3. Fazit
Einen Kranz selbst zu binden bedarf zwar einiger Vorbereitungen, ist aber eine schöne Tradition, die leicht zu erlernen ist. Wenn Zeit oder Geduld fehlen, lassen sich kreative Alternativen zum klassischen Reisigkranz verwirklichen. Beim Kauf auf die Frische und Saftigkeit der Nadeln achten und den Kranz so kühl wie möglich aufbewahren.