Dass sich der Buchsbaumzünsler bzw. seine Raupe derart in Süddeutschland ausbreitete und zur Bedrohung für die heimischen Buchsbäume wurde, ist auch darauf zurückzuführen, dass er hier zunächst keine natürlichen Feinde hatte. Wie so oft bei invasiven Arten ignorierte die heimische Tierwelt den Schädling zunächst. Hobbygärtnern zufolge sollen einige Vögel den Neuankömmling sogar wieder herausgewürgt haben.
In den letzten Jahren scheinen sich jedoch einige heimische Vogelarten zu natürlichen Feinden des Schmetterlings entwickelt zu haben. So steht er nun beispielsweise auf dem Speiseplan von Spatzen.
Buchsbaumzünsler erkennen
Der Falter des Zünslers hat eine Flügelspannweite von 40 bis 45 Millimetern. Zu erkennen ist er an seinen weiß gefärbten Flügeln, deren Rand schwarzbraun gesäumt ist.
Die Raupen erreichen eine Länge von bis zu 5 Zentimetern. Sie besitzen gelbgrüne bis dunkelgrüne und schwarzweiße Streifen. Zu ihren weiteren Merkmalen zählen die schwarze Kopfkapsel, weiße Borsten sowie schwarze Punkte.
Der Schädling ernährt sich vor allem von den Blättern und der Rinde der Buchsbäume, woraufhin die befallenen Pflanzen nicht selten absterben. Bemerkbar machen sich die Schäden an den Bäumen durch angefressene, trockene Blätter, die sich bräunlich verfärben und aneinanderkleben. Am Ende sieht der Buchsbaum aus, als wäre er aufgrund von Wassermangel ausgetrocknet. Um das zu verhindern, ist das rechtzeitige Buchsbaumzünsler bekämpfen sehr wichtig.
Buchsbaumzünsler natürliche Feinde
Der Spatz
Besonders der Spatz weiß seit einiger Zeit den Buchsbaumzünsler als Nahrungsquelle zu schätzen. So versorgt er mit dem eiweißreichen Schädling gerne seiner Küken. Oft sitzen Spatzen an den Buchsbaumhecken und warten dort auf die nahrhaften Schmetterlingsraupen.
Besitzer von Buchsbäumen können die kleinen Vögel durch einen naturnahen Garten, Steinmauern oder andere Schlupfgelegenheiten anlocken. Als sinnvoll gilt zudem das Anbringen von Nistkästen im Garten, die zusätzlich Spatzen anlocken können.
Heimische Singvögel
Auch verschiedene Singvogelarten wie die Kohlmeise, der Buchfink oder der Rotschwanz sind inzwischen auf den Zünsler aufmerksam geworden. So haben sie sich mittlerweile zu einem natürlichen Feind von Cydalima perspectalis entwickelt. Buchsbäume, in deren Nähe Nistkästen für diese Vogelspezies angebracht wurden, haben ein deutlich geringeres Risiko, von dem Schädling befallen zu werden. Da die Vögel dafür sorgen, dass sich der Schädling gar nicht erst ausbreitet, sind oft keine weiteren Vorkehrungen notwendig.
Die Feldwespe
Zudem gibt es heimische Insekten wie die gallische Feldwespe, die sich über die letzten Jahre zu natürlichen Feinden des Zünslers entwickelt haben. Daher wird empfohlen, die ansonsten als eher lästig angesehenen Insekten nicht aus dem heimischen Garten zu vertreiben, wenn Sie Besitzer eines Buchsbaumes sind.
Es ist also durchaus sinnvoll, einen Überwinterungsplatz für die Wespenkönigin in einem sogenannten Insektenhotel oder einer Mauerritze sowie zahlreiche Unterschlüpfe im Garten anzubieten. Diese können sich auch unmittelbar am Buchsbaum befinden.
Fazit: Buchsbaumzünsler natürliche Feinde
Der Zünsler mag zwar nur wenige natürliche Feinde in Deutschland haben, jedoch können diese gut beim Buchsbaumzünsler bekämpfen helfen. Ein natürlich gestalteter Garten lockt viele Tiere an, darunter auch ebendiese Fressfeinde.
Ergänzend kann der Zünsler auch auf natürliche Weise mit Hausmitteln bekämpft werden. Algenkalk schadet beispielsweise nur dem Zünsler, nicht aber der Umwelt.