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Die Kakerlake – Inbegriff des Schädlings

Glaubt man US-amerikanischen Spielfilmen, die überdimensionale Kakerlaken als Werbefiguren auf den Autodächern von Kammerjägern zeigen, so gilt die Kakerlake als Inbegriff des Schädlings.

Glücklicherweise sind Kammerjäger in Deutschland in unauffälligen Fahrzeugen unterwegs, weiß der Münchner Schädlingsbekämpfer Bernhard vom Team Schädlingsabwehr München. Denn parkt der Kammerjäger regelmäßig vor dem Haus, mag das zwar in vielen anderen Ländern ein Zeichen für ein professionelles Hygienemanagement sein, in Deutschland jedoch gilt ein Besuch des Kammerjägers als Zeichen für mangelnde Hygiene.

Zu Unrecht, wie der Münchner Kammerjäger findet. Gastronomiebetriebe und Lebensmittelhändler seien in Deutschland sogar gesetzlich dazu angehalten, regelmäßige professionelle Schädlingsprophylaxe zu betreiben.

Nicht ganz zu Unrecht hingegen gelte die Schabe, zu der auch die Kakerlake genannte Küchenschabe gehört, als Inbegriff des Schädlings. Denn tatsächlich seien Schaben ein hierzulande häufig vorkommender Grund für Kammerjäger-Einsätze.

Von den kleinen Schädlingen gehen gleich zwei Gefahren aus: Zum einen fressen Schaben Vorräte auf. Daher gelten sie als Vorratsschädling. Zum anderen verschmutzen Schaben durch ihre Körperabsonderungen frische Lebensmittel. Denn auf ihrem Weg durch die Vorratskammer von Großküchen und Bäckereien hinterlassen Küchenschaben Spuren, bestehend aus Speichel und Kot. Ähnlich wie bei dem bekannten Kindermärchen Hänsel und Gretel, dessen von den Eltern im Wald ausgesetzte Protagonisten Brotkrümel verstreuten, um später den Heimweg zu finden, markieren auch Schaben ihren Rückzugsweg mit ihren Hinterlassenschaften. Dabei können sich gesundheitsgefährdende Erreger wie Salmonellen oder Schimmelpilzsporen verbreiten. Schaben stehen darüber hinaus im Verdacht, verantwortlich für die Übertragung einiger Krankheiten zu sein und Allergien auszulösen. Daher gilt die Schabe nicht nur als Vorratsschädling, sondern auch als Gesundheitsschädling und sollte im Lebensmittelbereich nicht geduldet werden.

Schaben sind Überlebenskünstler

Schabe-Wohnung
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Was für den einen ein Schädling ist, ist für den anderen ein Nützling. Denn der Begriff „Schädling“ ist rein subjektiv vom Menschen vergeben – in der Natur tun Schaben ihren wichtigen Dienst als Allesfresser organischen Materials und sorgen so dafür, dass Nährstoffe aus Holz oder Fäkalien in den natürlichen Kreislauf zurückgegeben werden.

Ihre große Stärke ist ihr robustes Verdauungs- und Immunsystem. Sie können Nährstoffe an Orten aufschlüsseln, um die die meisten anderen Tiere einen großen Bogen machen, wie etwa Müllhalden, Ställe, Jauchegruben oder Abwassersysteme. Aufgrund dieser Robustheit sagt man der Kakerlake nach, sie könne einen Atomkrieg überleben. Ob das stimmt, wurde aber noch nicht bewiesen.

Fakt ist, dass Schabenarten bereits seit hunderten Millionen Jahren existieren – während es der frühe Mensch nur auf wenige Millionen Jahre schafft.

Nicht nur die Anspruchslosigkeit und Robustheit, was das Essen betrifft, macht die Schabe zu einem Überlebenskünstler. Sie ist zudem äußerst flink, wodurch Fressfeinde kein leichtes Spiel haben: in Sekundenbruchteilen huscht eine Schabe von einer Küchenecke in die nächste. Etwa auf 5 km/h kommt das wenige Zentimeter große Tier. Verglichen mit einem 1,80 m großen Menschen müsste dieser etwa 300 km/h schnell rennen.

Auch was die Eiablage betrifft, haben Schaben eine erfolgreiche Vermehrungs- und Überlebensstrategie entwickelt: Ihre Eier legen Schaben versteckt in Eipaketen ab, die ca. 20 Eier umfassen und gegen Umwelteinflüsse und Chemikalien versiegelt werden. Durch diese besonders resistenten sogenannten Ootheken ist die Bekämpfung der unliebsamen Gäste durch einen Kammerjäger kein leichtes Unterfangen.

Wo kommen Schaben vor?

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Schaben mögen es warm und feucht. Von den insgesamt fünfzehn in Mitteleuropa vorkommenden Schabenarten leben die wenigsten in der freien Natur, denn dort ist es ihnen zu kalt.

Die meistens Arten sind eingeschleppt und leben bevorzugt in dauerhaft beheizten Gebäuden. Dabei bevorzugen sie einen Temperaturbereich von etwa 25 – 30 Grad Celsius. Das ist auch der Grund dafür, weshalb die meisten Schaben in der Gastronomieküche, Bäckerei oder im Gewächshaus zu finden sind. Aber auch private Häuser und Wohnungen sind nicht vor ihnen sicher. Schaben gelangen durch Ritzen und Spalten im Mauerwerk, durch Abwasserleitungen oder durch eingeschleppte Möbel in den Privathaushalt, weshalb man erworbene Gebrauchtgegenstände immer auch auf Eipakete hin untersuchen sollte.

Während die freilebenden Arten wie etwa die Waldschaben sich nur ausnahmsweise in Häuser verirren und nicht als Schädling gelten, hat man es bei größeren Populationen in der Küche meistens mit der Küchenschabe, der Deutschen Schabe oder mit einer Amerikanischen Großschaben-Art zu tun.

Wann der Kammerjäger kommen muss

Wie erwähnt, handelt es sich nicht bei allen Schabenarten um Schädlinge. Ist eine Schabe flugfähig, tagaktiv oder tritt nur als vereinzeltes Exemplar auf, stehen die Chancen gut, dass es sich um eine Waldschaben-Art handelt, die von alleine wieder ihren Weg nach draußen findet oder einsam verendet.

Um die Art sicher feststellen zu können, stellen professionelle Kammerjäger sogenannte Schabenmonitore auf. Mit diesen, mit Lockstoffen versehende Klebestreifen lassen sich einzelne Exemplare fangen, sodass später die Art bestimmt werden kann. Auch zum Überblick über Ausmaß und Ort des Befalls und beliebte Laufwege können Schabenmonitore Aufschluss geben. Im Baumarkt sind Schabenmonitore für den Privatanwender erhältlich.

Die eigentliche Schabenbekämpfung wird üblicherweise mit einem Insektizid durchgeführt, das als Gel oder Spray erhältlich ist. Ein seriöser Schädlingsbekämpfer wird dafür mindestens zwei Einsatztermine einplanen, weiß der Münchner Kammerjäger. Denn die oben beschriebenen Eipakete sind resistent gegen Insektengift, weshalb entweder Insektengift mit Langzeitwirkung oder eine zweite Schädlingsbekämpfung nach wenigen Tagen erfolgen muss.

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Die Texterstellung erfolgte in Kooperation mit einem externen Redakteur

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