Tiere im Garten bleiben nicht unbemerkt. Das gilt auch für die Elster. Ihr schwarz-weißes Federkleid und der lange Schwanz sind für sie charakteristisch. Unverwechselbar sind jedoch die metallisch grünen und blauen Akzente am Schwanz. Der Lebensraum der Elster erstreckt sich über offene Landschaften, Siedlungen bis hin zu ruhig gelegenen Waldgebieten. Auch unsere Gärten sind Teil ihres Lebensraums. Doch nicht immer ist eine Elster willkommen. Ihr Ruf, diebisch zu sein, eilt ihr voraus. Aber ist das gerechtfertigt? Wir zeigen Ihnen, was eine Elster im Garten für Sie bedeutet.
Ist eine Elster im Garten gut oder schlecht?
Nicht jeder freut sich darüber, den Rabenvogel im eigenen Garten zu erblicken. In der nordischen Mythologie ist die Elster als Todesbote bekannt. Zudem stehen Rabenvögel im Allgemeinen für Unheil. Ist der Anblick der Elster also ein schlechtes Omen? Nicht unbedingt.
Lange Zeit wurden Elstern nicht in Siedlungen gesichtet. Während es früher auf Agrarflächen noch eine Vielzahl an Hecken und Sträuchern gab, sind sie heute kaum noch vorzufinden. Der Lebensraum der Elstern verschiebt sich deshalb in unsere Gärten. Der Besuch der Elster ist also mit keiner bösen Absicht verbunden. Die Vögel suchen lediglich nach Nahrung und einem geschützten Ort zum Brüten.
Verhaltensweisen der Elster
Eine Elster kommt selten allein. Elstern leben in monogamen Beziehungen und bleiben ihrem Partner lebenslang treu. Lediglich beim Tod des Partners suchen sich Elstern neue Gefährten.
Intelligent sind Elstern ebenfalls. Das zeigt auch die Wissenschaft: Sie sind eine der wenigen Tiere, die sich im Spiegel selbst erkennen können. Ihr IQ kommt dem eines Menschenaffens nahe. Während der Nahrungssuche beweisen Elstern immer wieder ihre Kreativität. Um Nüsse zu knacken, werfen sie diese beispielsweise auf die Straße. Vorbeifahrende Autos knacken die Nüsse und ermöglichen so Zugang zur Nahrungsquelle.
Gartenbesitzer bekommen Elstern nur selten zu hören. Zwar ist ihr „Schackern” charakteristisch, Elstern sind im Allgemeinen aber leise Tiere. Wenn sie „Schackern” stoßen sie Warnrufe aus, um ihr Revier zu verteidigen. Solange kein Grund zur Aufregung besteht, verhalten sich Elstern unauffällig. Zumindest, was die Lautstärke betrifft.
Ihr Verhalten kann Gartenbesitzer verärgern. Während die Elstern auf Futtersuche sind, richten sie hin und wieder Chaos an. Beschädigungen an Hauswänden, Türen, Fenstern und Toren sind teilweise auf Elstern zurückzuführen. Unter Umständen kann dies für Gartenbesitzer teuer werden.
Essverhalten und Nahrungsquellen
Während der Nahrungssuche machen sich Elstern schnell Feinde und das sowohl unter Menschen als auch im Tierreich. Die Rabenvögel sind Allesfresser. Zu ihren Nahrungsquellen zählen Insekten, Essensreste, Spinnen und Schnecken. Kleine Säuge- und Wirbeltiere sind ebenfalls Teil des Ernährungsplans. In ihrem Essverhalten sind Elstern also nicht wählerisch. Sie begnügen sich im Zweifel mit Aas und Abfällen – insbesondere in kalten und kargen Wintermonaten. Die Nahrung wird übrigens nicht sofort verzehrt. Elstern verstecken gefundene Nahrung zunächst in Löchern im Boden oder auf ebenen Flächen.
Eine Gefahr stellt die Elster für andere Tiere im Garten in der Brutzeit dar. In dieser Zeit sind Vogeleier ein Bestandteil ihrer Ernährung. Während sich Jungvögel vor Elstern schützen sollten, sind es Mader, Katzen, Waschbären oder Wanderfalken, vor denen sich wiederum die Elster fürchten muss. Ihr Bestand ist dabei aber nicht gefährdet.
Die natürliche Nahrungskette im Tierreich ist nicht für jeden schön anzusehen. Populationen gefährden das Essverhalten der Elster aber nicht. Laut Naturschutzbund gibt es keine Beweise dafür, dass Elstern für den Rückgang des Bestandes an Singvögeln verantwortlich sind. Nur etwa 10 Prozent der Singvögel fallen Elstern zum Opfer. Zum Vergleich: Katzen können laut Naturschutzbund bis zu 60 Prozent der Singvögel eines Gartens vertreiben bzw. töten.
Betrachten wir das Fressverhalten der Elster objektiv, sichert sie das ökologische Gleichgewicht. Dass Elstern Singvögel aus dem Garten vertreiben, stimmt zudem nur bedingt. Gibt es ausreichend Platz für alle Vögel, können sie ungestört nebeneinander leben. An solchen Orten gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Verstecke, die Singvögel nutzen können.
Nestbau und Brutzeit
Die Nester der Elstern befinden sich hoch oben in den Bäumen. Baumkronen sind beliebte Brutorte. Charakteristisch ist die Struktur des Nestes: Es erinnert an eine Haube. Diese Form schützt die Brut vor Greifvögeln. Die Brutzeit erstreckt sich über die Monate April bis Juni, wobei die Brutdauer rund 17 Tage und die Aufzucht der Jungvögel im Nest rund 30 Tage betragen. In dieser Zeit verteidigen Elstern ihr Revier stark. Fühlen sie sich bedroht, greifen sie aktiv an. Ein solcher Angriff kann auch uns Menschen treffen. Sollte dies der Fall sein, sollten Sie sich langsam aus der Gefahrenzone entfernen. Denn sie ist dann offensichtlich Teil ihres Reviers.
Fazit: Elstern im Garten bieten Vor- und Nachteile
Eine Elster im Garten ist nicht zwingend ein schlechtes Omen. Sie leisten ihren Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht und haben keine bösen Absichten. Auf die Elster zurückzuführendes Chaos im Garten, Sachschäden und die Liebe zu Singvögeln macht sie oft zu einem unerwünschten Gast im Garten. Töten dürfen Sie die Vögel jedoch nicht. Wie alle europäischen Vogelarten ist auch ihr Bestand geschützt. So ist es gesetzlich verboten, die Elstern zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten.
Wenn Sie Elstern aus dem Garten vertreiben möchten, können Sie auf geräuschvolle und optische Reize oder natürliche Fressfeinde wie Katzen setzen. Etwaige Nahrungsquellen wie Mülleimer, Komposter oder Fallobst sollten zudem unzugänglich gemacht werden. Fehlende Brutorte sorgen zudem dafür, dass sich Elstern ein neues Zuhause suchen. Allgemein gilt jedoch: In vogelfreundlichen Gärten ist neben Singvögeln auch Platz für die Elster.
FAQ
Nur selten. Zwar ist ihr „Schackern” charakteristisch, Elstern sind im Allgemeinen aber leise Tiere. Wenn sie „Schackern” stoßen sie Warnrufe aus, um ihr Revier zu verteidigen. Solange kein Grund zur Aufregung besteht, sind Elstern ruhig.
Die Rabenvögel sind Allesfresser. Zu ihren Nahrungsquellen zählen Insekten, Essensreste, Spinnen, Schnecken, kleine Säuge- und Wirbeltiere oder im Zweifel auch Aas sowie Abfälle.
Laut Naturschutzbund gibt es keine Beweise dafür, dass Elstern für den Rückgang des Bestandes an Singvögeln verantwortlich sind. Nur etwa 10 Prozent der Singvögel fallen Elstern zum Opfer.
Die Brutzeit erstreckt sich über die Monate April bis Juni, wobei die Brutdauer rund 17 Tage und die Aufzucht der Jungvögel im Nest rund 30 Tage betragen.