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Die 15 häufigsten Fehler beim Gemüseanziehen

Gerade im Frühjahr juckt es vielen Menschen in den Fingern, so schnell wie möglich mit dem Anziehen von Gemüsepflanzen zu beginnen. Doch auch wenn Sie scheinbar alles korrekt gemacht haben, gedeihen viele Keimlinge einfach nicht oder werden klein und schmächtig. Aber woran liegt das? Wir möchten Ihnen in diesem Artikel alle Fehler beim Gemüseanziehen aufzeigen, damit Sie böse Überraschungen vermeiden können.

1. Kürbisgewächse pikieren

Zu den Kürbisgewächsen zählen Gurken, Zucchini, Melonen und auch Kürbis. Diese mögen es nicht pikiert zu werden. Bei vielen Gemüsesorten wie Tomaten, Kohl und Paprika ist dies üblich. Einige Salatsorten können Sie ebenfalls pikieren. Da Kürbisgewächse dies jedoch nicht mögen, sollten Sie diese auf keinen Fall pikieren. Der Topf sollte so groß sein, dass Mitte Mai genug Platz vorhanden ist, damit die Pflanzen gut, kräftig und groß heranwachsen können.

2. Lichtkeimer zu tief einpflanzen

Gemüsebeet
Fehler beim Gemüseanziehen geschehen schnell. Diese 15 Fehler können Sie vermeiden.

Viele Menschen wissen nicht, dass es Unterschiede zwischen den Samen der Pflanzen gibt. Zu den sogenannten Lichtkeimern gehören Basilikum, Salat, Sellerie und noch andere Pflanzen. Die Samen dürfen maximal mit Erde ganz dünn bedeckt werden, da sie sonst nicht keimen können. Bedecken Sie die Samen zu hoch mit Erde, haben die Samen keine Chance, aus dem Erdreich zu kommen. Erkundigen Sie sich vorab, welche Ansprüche diese Pflanzen haben.

3. Falsche Temperatur 

Doch nicht nur das Licht ist für kleine junge Pflanzen wichtig, sondern auch die Temperatur muss stimmen, um Fehler beim Gemüseanziehen zu vermeiden. 20 Grad sind für junge Pflanzen einfach zu viel. Sie bevorzugen lieber 16 bis 17 Grad. 

4. Zu altes Saatgut verwenden

Wahrscheinlich kennt es jeder Gärtner: In einem Jahr bleibt Saatgut über. Oftmals möchten Sie dies dann zu einem späten Zeitpunkt noch verwenden. Wenn Sie es dann später verwenden möchten, kann es vorkommen, dass das Saatgut schon zu alt ist und nicht mehr angeht. Die Keimfähigkeit nimmt immer mehr ab, je länger es lagert. Auf jeder Verpackung von Saatgut ist daher ein Verfallsdatum angegeben. Es ist jedoch immer möglich, eine Keimprobe durchzuführen, bevor Sie die Samen wegwerfen.

5. Schlechte Keimung

Sellerie und Pastinaken sind eher schwierige Pflanzensorten und es können viele Fehler beim Gemüseanziehen entstehen. Das Saatgut hat nur eine kurze Keimfähigkeit und wenn es schon älter ist, sollten Sie einen Keimfähigkeitstest machen. Eine Pastinake braucht lange zum Keimen, daher ist gerade dann ein Keimtest zuvor sinnvoll. 

6. Zu wenig Wasser verwenden

Keimling wird gegossen
Saatgut sollte direkt nach der Anpflanzung direkt befeuchtet werden.

Wenn Saatgut nicht keimt, kann dies auch an zu wenig Wasser liegen. Das Saatbett sollte in der Aussaat und auch Keimphase gut befeuchtet sein, denn anders können die Samen nicht quellen und austreiben. Zu wenig Wasser sorgt dafür, dass die Keimlinge schnell absterben.

7. Gemüse zu früh anziehen

Wird das Gemüse zu früh vorgezogen, müssen Sie zu lange warten, bis Sie im Garten eingepflanzt werden können. Bei der Anzucht sollten Sie sich daher an die vorgegebene Zeit halten, die auf den Saatguttüten angegeben ist, denn dies ist ein ebenfalls sehr gängiger Fehler beim Gemüseanziehen.

8. Gemüse im Haus vorziehen

Das Gemüse im Haus auf der Fensterbank vorzuziehen, ist einer der größten Fehler beim Gemüseanziehen. Die Pflanze bekommt im Haus einfach zu wenig Licht, oft bekommen die Pflanzen auch an einem Süd-Fenster zu wenig Licht. Möchten Sie Ihr Gemüse gern im Haus vorziehen, dann ist ein LED-Pflanzenlicht eine sehr gute Hilfe. Dadurch bekommen die Pflanzen das Licht in allen Farben, welches sie brauchen und vor allem auch in der benötigten Dauer und Menge. Dafür eignet sich eine Zeitschaltuhr. Die Pflänzchen mögen 16 Stunden Licht. So können Sie kraftvoll gedeihen. 

9. Falsche Aussaattiefe

Das Saatgut lässt sich in Lichtkeimer und Dunkelkeimer einteilen. Die einen brauchen Licht, die andere Dunkelheit zum Keimen. Streuen Sie kleine Samen nur aus und bedecken Sie diese kaum mit Erde. Diese Samen müssen nämlich an der Oberfläche keimen. Tiefer in die Erde müssen größere Samen. Die Größe der Samen gibt somit Auskunft über die Aussaattiefe. 

10. Schimmelbildung 

Schimmel auf der Erde
Achten Sie darauf, dass die Luft immer zirkuliert, sofern Sie Ihre Pflanzen in einem Gewächshaus oder ähnlichen Anzuchtsystemen gedeihen lassen.

Ein idealer Nährboden für Schimmel sind Wärme und Feuchtigkeit. Somit entsteht oftmals ein Schimmelbefall bei der Anzucht, wenn die Pflanzen schlecht belüftet sind oder auch unter einer Abdeckhaube stehen. Der Keimprozess braucht das feuchtwarme Klima in diesem Minigewächshaus. Allerdings kann dabei auch die Schimmelbildung gefördert werden. Damit sich der Schimmel nicht weiterbildet, wenn er schon vorhanden ist, sollte der Deckel für eine gewisse Zeit abgenommen werden. Die Luftzirkulation hilft, Schimmel vorzubeugen. 

11. Trauermückenbefall 

Oftmals treten Trauermücken in Massen auf und befallen sehr gern Anzuchttöpfe. Doch auch vor anderen Topfpflanzen machen die Tierchen nicht Halt. Die Eier der Trauermücken befinden sich oftmals schon in der gekauften Pflanz- und Anzuchterde. Um die Population der Trauermücken zu vermeiden, können Sie die Erde kurz vor der Verwendung im Backofen oder der Mikrowelle sterilisieren. Breiten Sie die Erde auf einem Backblech aus und erhitzen Sie diese bei 100 °C für etwa 30 Minuten. Bei höchster Stufe reichen fünf bis zehn Minuten in der Mikrowelle. Sie erhalten im Handel jedoch auch speziell aufgewärmte Anzuchterde.

12. Keimlinge wachsen zu dicht und nicht gleichmäßig

Sind die Keimlinge zu dicht aneinander eingepflanzt, sind sie zu eng gesät worden. Es ist jedoch bei feinem Saatgut schwer, den passenden Abstand einzuhalten. Daher ist es sinnvoll, feines Saatgut mit Sand zu vermischen.

Es gibt jedoch auch das Problem, dass Sie das Saatgut mühsam gleichmäßig verteilt haben und trotzdem wachsen die Keimlinge viel zu dicht in einer Ecke. Das Problem liegt daran, dass die Samen mit einer Sprühflasche gegossen wurden. So werden die Samen oftmals mit einer Gießkanne an den Rand geschwemmt. Um dieses Problem zu vermeiden, sollten Sie die Erde zunächst ohne die Samen verteilen und anschließend glätten. Erst dann sollten Sie die Samen gleichmäßig verteilen. Der feine Nebel aus der Sprühflasche ist im Anschluss ausreichend.

13. Falsche Gefäße für die Aussat 

Es eignen sich sowohl flache Schalen, kleine Töpfe als auch Aussaatschalen für die Aussaat. Große Blumentöpfe oder Kästen sollten jedoch keine Anwendung finden. Es eignen sich auch leere Joghurtbecher zum Vorziehen. Diese müssen nur standfest sein. Staunässe sollte vermieden werden und das Gießwasser sollte gut ablaufen können. Dazu können Sie einfach Löcher in den Boden des Gefäßes stechen. Ebenso eignen sich Tonscherben oder Kieselsteine als unterste Schicht. 

14. Falsche Erde

Um Gemüsesorten anzupflanzen, eignet sich keine normale Blumenerde. Stattdessen sollten Sie spezielle Anzuchterde aus dem Fachhandel auswählen. Diese ist nährstoffarmer, durchlässiger und humusreicher. Dieses Ergebnis lässt sich auch mit sandiger, durchgesiebter Komposterde erreichen. Die Erde sollte jedoch vor der Aussaat nicht zu kühl gelagert werden, denn ansonsten ist die Temperatur zu kalt für die Anzucht der Samen. Die Erde sollte zu Beginn zudem nicht gedüngt werden. Dies ist auch ein Fehler beim Gemüseanziehen, den viele Menschen machen.

15. Keine Abhärtung

Gerade einige Gemüsesorten wie Tomaten wachsen oft gedrungen und entwickeln kurze Blattabstände. Am Tag sollten die Pflanzen bei entsprechenden Temperaturen und ausreichender Feuchtigkeit nach draußen gestellt werden. Sobald es kälter wird, sollten die Pflanzen wieder ins Haus, bis die Pflanzen ca. 30 Tomaten groß sind. Bevor die Pflanzen in den Garten kommen, sollten sie ca. vier Wochen vorab noch einmal umgetopft werden. Pflanzen Sie diese nun tiefer ein, damit die Pflanzen dann ein gut verzweigtes Wurzelsystem bilden können.

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<h3>Haus & Garten Redaktion</h3>

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