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Fuchsien überwintern – Tipps vom Gartenprofi

Die Fuchsie gefällt mit kräftigen Farben, ist pflegeleicht und deshalb eines der beliebtesten Balkongewächse. Viele Sorten kann der Gärtner auch in den Garten setzen. Als Nachtschattengewächs gedeiht die Pflanze im kühlen Schatten oder auch im Halbschatten. Allerdings sind mittlerweile Varianten erhältlich, die sich auch an einem Sonnenplatz wohlfühlen. Doch ist ein Fuchsien Überwintern möglich?

Ursprünglich ist das Gewächs in den Anden zu Hause, in Neuseeland kommen ebenfalls zahlreiche Wildarten vor. Oft werden die Pflanzen in unseren Breiten im Herbst entsorgt, dabei sind sie durchaus mehrjährig. Fuchsien überwintern bei uns geht sehr gut. Bei einem angemessenen Aufenthalt hat der Botaniker auch im folgenden Jahr seine Freude an den farbenfrohen Gewächsen.

Fuchsie überwintern, in diesem Video:

Die Vorbereitung aufs Winterquartier

Ein Fuchsien Überwintern ist bei einer angemessenen Unterkunft möglich.
Die Fuchsie ist ein Nachtschattengewächs und bevorzugt den Halbschatten.

Ab September beginnt die Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit. Die üblichen Maßnahmen kann der Blumenfreund nun durchaus etwas zurückfahren. Die Wasserzufuhr nach und nach zu reduzieren ist eine sinnvolle Maßnahme. Das Düngen wird nun komplett unterlassen, so stellt sich die Pflanze auf die kommende Winterruhe ein. Zwar wachsen die Blüten weiter, aber die Triebe beginnen zu verholzen.

Fuchsien überwintern: Der Pflanzenschnitt

Um dem Verholzen entgegenzuwirken, schneidet man nach der Wachstumsperiode das Gewächs gezielt zurück. Dann wachsen aus den Augen die neuen Triebe, die wieder Blüten hervorbringen. Ohne den Rückschnitt kann die Pflanze vergreisen, und die Entwicklung neuer Blüten fällt dann eher spärlich aus. Dann ist ein Fuchsien Überwintern auch nur schwer möglich.

Der Zeitpunkt für diese Maßnahme ist ebenfalls wichtig. Sie kann grundsätzlich im Winter wie im Frühjahr erfolgen. Wird die Pflanze im Winter gestutzt, braucht sie weniger Platz im Winterquartier. Als Alternative führt der Gärtner dann nur einen Grobschnitt durch, um im nächsten Frühjahr mit den Feinheiten fortzufahren.

Entsprechend der jeweiligen Art variiert der exakte Zeitpunkt für den Schnitt. Bei der winterharten Fuchsie sollte er vor dem ersten Frost erfolgen. Ist das Gewächs nicht winterhart, schneidet man, bevor es einlagert wird. Soll die Pflanze in der Erdgrube über den Winter kommen, fällt der Rückschnitt komplett aus. Denn die Schnittstellen sind leider anfällig für Pilzbefall.

Winterharte Fuchsien

Die winterharte Fuchsie bleibt in der kalten Jahreszeit im Freien. Zwar sterben die oberirdischen Pflanzenteile nun ab. Aber nach überstandener Kältepause entwickeln sich aus dem Ballen neue Triebe. Der Botaniker sollte allerdings damit rechnen, dass auch einige winterharte Sorten bei einer Temperatur von -5 Grad Celsius zu Schaden kommen. Dagegen gibt es auch Varianten mit der Klassifikation „sehr winterhart“, diese kommen sogar mit -20 Grad gut zurecht.

Das Fuchsien Überwintern ist auch bei robusten Sorten nur mit zusätzlichem Schutz möglich.
Die „sehr winterharte“ Fuchsie kann Temperaturen bis -20 Grad Celsius überstehen.

Aber auch bei den robusten Arten sorgt der Gärtner für einen geeigneten Schutz vor den nun anstehenden Frösten. Die winterharte Freilandfuchsie wurzelt frei im Beet ohne einen eingrenzenden Topf. Eine Abdeckung aus Stroh und Mulch ergibt einen dämmenden Effekt, reicht bei heftigen Frösten aber nicht aus. Dann hilft ein stabiler Karton über dem Wurzelballen, der ausreichend Schutz vor der Kälte bietet.

Nicht winterharte Fuchsien überwintern bei guter Winterpflege

Bei den kälteempfindlichen Sorten ist mehr Aufmerksamkeit erforderlich. Das Pflanzen sollte in einem Topf erfolgen, so kann man das Gewächs im nächsten Herbst einfach aus der Gartenerde herausnehmen. Allerdings bleibt die Fuchsie dann so lange im Freien wie möglich. Denn niedrige Temperaturen fördern die Verholzung, erst im November vor den ersten großen Frösten beginnt der Umzug in die winterliche Behausung.

Wurde der umfassende Winterschnitt bisher ausgelassen, sind nun gärtnerische Tätigkeiten erforderlich. Die Pflanze wird von Blüten, Blättern und Früchten befreit. Eine Kennzeichnung der einzelnen Gewächse sollte erfolgen, um sich im nächsten Jahr noch auszukennen. Die Pflanzenerde verträgt ein leichtes Anfeuchten.

Als Winterquartier kann ein Gewächshaus bezogen werden, auch der Dachboden. Fuchsien überwintern im Wintergarten, Hausflur und Keller sind ebenfalls geeignet. Die Pflanze sollte aber nicht zu sehr im Dunkeln stehen, Temperaturen von zwei bis zehn Grad sind optimal. Für einen angenehmen Aufenthalt sollte die Luft nicht zu trocken sein. Die einzelnen Gewächse stehen besser nicht dicht bei dicht, und die Luft zirkuliert ausreichend. Der Gärtner kontrolliert seine Schützlinge während der gesamten Winterzeit auf Schädlinge oder Schimmelpilze.

Erdgruben und Plastiktüten als Alternativen

Soll die Plastiktüte als Quartier für das Fuchsien Überwintern herhalten, wird zunächst Substraterde in Töpfen angefeuchtet. Diese Gefäße gibt man in eine Plastiktüte und knotet oben gut zu. Das Ganze gehört in einen ausreichend geschützten Raum, und so fällt das Umlagern und Transportieren der Wintergäste nicht schwer. Auch hier gilt die ständige Aufmerksamkeit des Gärtners möglichen Krankheiten während der Winterferien.

Für die Erdgrube eigenen sich aber nur die älteren Pflanzen, denn sie sind bereits ausreichend verholzt. Der Gärtner wählt einen Platz mit einem gewissen Schutz vor Nässe und hebt eine Grube aus. Mindestens 60 sollte sie tief sein und höchstens 80 Zentimeter. Mit Brettern kleidet er sie aus, befüllt den Boden eine handbreit tief mit Torf und setzt den Topf samt Fuchsie hinein. Schließlich erfolgt eine Abdeckung mit Torf, auf den ein paar Bretter gehören oder wasserdichte Folie.

Das Fuchsien Überwintern kann in einer Erdgrube oder im Topf mit Plastiktütenüberzug klappen.
Die Fuchsie kann im Topf, mit zugeschnürter Plastiktüte, überwintern.

Im nächsten Frühling

Wurde der Winterschnitt im Herbst nur grob vorgenommen, geht es nun ans Kürzen. Alte Triebe sind ungefähr 5 Millimeter über einem Auge abzuschneiden, kranke Triebe bis in gesundes Holz hinein. Je gesünder die Pflanze, um so konsequenter kann der Botaniker vorgehen. Allerdings ist er in seinem Engagement doch eingeschränkt, denn mehr als zwei Drittel sind beim Einkürzen nicht ratsam. Bewährt hat sich nun das Umtopfen mit frischem, nährstoffreichem Substrat.

Feuchtigkeit wird ausreichend zugeführt. Allerdings reicht es völlig, bis zur Ausbildung erster Triebe damit fortzufahren. Sind bereits Blätter zu sehen, beginnt das herkömmliche Bewässern. Überwässerungen aber verträgt die Fuchsie nicht, dann mangelt es an einer natürlichen Ausbildung der Triebe. Die Erfahrung lehrt, betroffene Wurzeln zu entfernen und mit dem Rest in einem kleineren Topf neu anzufangen. Die Chancen für das erneute Austreiben der Fuchsie sind recht gut.

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<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

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