Im Winter ruht der Garten, oder? So ganz stimmt diese Aussage nicht. Auch im Winter sind Pflegearbeiten im Garten sinnvoll. Zudem kann der Garten auf das Frühjahr vorbereitet und Last-Minute-Überwinterungsmaßnahmen getroffen werden. Welche Tätigkeiten es im Garten im Dezember zu erledigen gibt, zeigen wir Ihnen nun.
1. Schneebruch vorbeugen und entgegenwirken
Je nach Wetterbedingungen steht uns ein milder oder eisiger Dezember bevor. Die eigenen Sträucher und Gehölze sind vor einer etwaigen Schneelast zu schützen. Bildet sich eine Schneedecke auf den Sträuchern, kann diese bis zu 20 Kilogramm schwer sein und zum Brechen der Äste führen. Um dies zu vermeiden, können Sie Sträucher leicht zusammenbinden. So verändert sich der Winkel der Äste, wodurch der Schnee von den Sträuchern rutscht und keine Krone auf diesen bildet. Sollten trotz Vorsichtsmaßnahmen Schneehauben auf den Sträuchern im Dezember vorzufinden sein, können Sie den Schnee händisch abtragen. Das entlastet und schützt die Äste.
2. Bäume vor Frost und Schädlingen schützen
Bäume sind den Strapazen des Winters vollständig ausgesetzt. Neben der eisigen Kälte werden Bäume im Dezember auch vermehrt von Schädlingen angegriffen, da diese eine Nahrungsquelle für Tiere darstellt. Hierfür können Sie Borkenteile von der Rinde abkratzen, die sich bereits lösen. Das Abkratzen sollte mit Fingerspitzengefühl stattfinden, um gesunde Teile der Rinde nicht zu beschädigen.
Als Schutz vor Frost können Sie einen Kalk-Anstrich an den Bäumen anbringen. Dieser reflektiert die Sonne, was ein Reißen der Rinde vermeiden kann. Alternativ ist es ebenfalls möglich, Bäume mit Jutebeuteln, Frostschutzfolien oder anderen wetterbeständigen Materialien zu umwickeln. Dies ist insbesondere bei Bäumen wichtig, die sich noch in den ersten Phasen des Wachstums befinden.
3. Streupflicht im Winter beachten
Im Winter sind Hauseigentümer dazu verpflichtet, Wege freizuschaufeln und mit Salz zu streuen. Sollte der eigene Garten mit anderen Parteien des Hauses geteilt werden, gilt diese Pflicht auch für die Wege, die durch den Gartenbereich führen. Bestenfalls werden festangelegte Wege gestreut sowie Wege, die häufiger im Garten genommen werden. Alternativ können Sie die Wege auch räumen und Schnee schippen. Ein gefahrenloser Zugang zu einzelnen Gartenbereichen sollte stets möglich sein.
4. Pflanzen bewässern
Ist der Dezember mild, darf die Bewässerung der Außenpflanzen nicht in Vergessenheit geraten. Solange kein Schnee liegt, sind Winter meist eher trocken. Pflanzen benötigen somit ausreichend Wasser, um Feuchtigkeit aufnehmen zu können. Die Bewässerung im Winter sollte jedoch geplant sein. Stehen frostige Temperaturen bevor, sei von einer Bewässerung abzusehen. Solange sich die Temperaturen aber im Plusbereich befinden, sind Pflanzen weiterhin zu bewässern. Hierbei sei auf eine gute Dosierung zu achten. Staunässe ist insbesondere im Dezember zu vermeiden. Sollten die Temperaturen doch einmal in den Minusbereich wandern, könnte dies zu einem Erfrieren der Wurzeln führen, was wiederum zu einem Absterben der Pflanzen führen könnte. Die Bewässerung im Dezember ist somit mit Augenmaß und dosiert durchzuführen.
5. Regenrinnen von Laub und Eis befreien
Beim Gang durch den Garten sollte auch einmal ein Blick in die Regenrinnen geworfen werden. Laub aus dem Herbst und Eis kann zu einer Verstopfung des Wasserlaufs führen. Laub können Sie mit der Hand entfernen. Sollte gefrorenes Wasser die Regenrinne blockieren, sei Vorsicht geboten. Wenn Sie das Eis versuchen abzuklopfen, kann es zu einem Riss der Regenrinne führen. In diesem Fall empfehlen wir Ihnen abzuwarten, bis das Eis von alleine schmilzt oder warmes, jedoch kein heißes Wasser über das Eis laufen zu lassen. Es schmilzt das Eis und begünstigt ein schnelleres Abtauen.
6. Mit der Aussaat von Gemüse beginnen
Im Dezember können Sie weitere Pflanzen ins Gemüsebeet pflanzen, um eine frühe Ernte im nächsten Jahr zu begünstigen. Bei der Aussaat sind jedoch mehrere Faktoren entscheidend: Eine Aussaat ist in eisigen Phasen des Dezembers nicht zu empfehlen, sind die Temperaturen jedoch mild, können Feldsalat und Rhabarber bereits gesät werden. Empfehlenswert ist die Nutzung eines Hochbeets. Die Bodentemperaturen sind milder im Vergleich zu einem auf dem Boden gelegenen Beet. Darüber hinaus können die Samen hier geschützter anwachsen. Für wärmere Temperaturen im Hochbeet können Sie zusätzlich sorgen, indem Sie Vlies unter dem Hochbeet platzieren und das Hochbeet mit einer isolierenden Luftpolsterfolie umwickeln. Um auch Staunässe zu vermeiden, sei bei der Aussaat auf ein lockeres Bodenreich zu achten.
Alternativ können Sie die Aussaat auch in Innenräumen beginnen. Hierfür würden Sie die Samen in einem Anzuchtkasten auf einer Fensterbank züchten und im Frühjahr im Außenbereich ausbringen.
7. Erzeugnisse ernten und einlagern
Letzte Erzeugnisse können im Dezember zudem geerntet werden. Das Gemüsebeet ist zu diesem Zeitpunkt nur noch spärlich bestückt, einzelne Gemüsesorten sind jedoch im Dezember erst erntereif. Hierzu zählen Pastinake, Rosen- und Grünkohl sowie Porree. Diese können Sie entweder direkt verzehren oder gut einlagern. Möchten Sie die Erzeugnisse einlagern, benötigen Sie ein trockenes, dunkles und kühles Quartier. Kellerräume bieten sich hierfür meist an. Dort kann die Ernte eingelagert werden. Pastinaken können beispielsweise in Sand vergraben werden, das schützt noch besser vor weiteren Reifeprozessen. Während des Winters sollten Sie jedoch immer wieder überprüfen, ob die Einlagerung noch funktioniert oder ob Erzeugnisse zu schimmeln beginnen bzw. braune Stellen entwickeln.
Sobald Sie merken, dass die Erzeugnisse weiter reifen, sollten Sie diese schnellstmöglich verzehren oder verarbeiten und anschließend einfrieren.
8. Vogelhäuser befüllen
Im Winter befinden sich viele Pflanzen in einer Ruhepause. Das führt dazu, dass wichtige Nährstoffe für die Tierwelt fehlen. Vögel suchen vermehrt nach Nahrungsquellen. Das Aufhängen und Befüllen von Vogelhäusern ist ein wichtiger Beitrag, den wir Menschen leisten können, um Vögel im Winter Nahrungsquellen bereitzustellen. Bei Befüllung der Vogelhäuser sei darauf zu achten, Handschuhe zu tragen. Dies erfüllt den Zweck, dass unser Körpergeruch am Futter nicht haften bleibt. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Vögel den Futterplatz auch nutzen. Vogelhäuser können Sie entweder im Bauhandel kaufen oder selbst bauen. Während des Jahres dienen sie nicht nur als Futterplatz, sondern auch als Nistquelle. So helfen Sie den Vögeln ganzjährig.
9. Teicharbeiten durchführen
Sollten Sie einen Teich im eigenen Garten haben, können Sie diesen auch im Winter weiterhin pflegen. Sind die Temperaturen im Minusbereich, können Sie das Füttern von Fischen einstellen. Solange die Temperaturen noch mild sind, sollten Sie diese jedoch weiterhin füttern. Pflanzen rund um den Teich können in dieser Zeit weiterhin bewässert werden. Braune und verwelkte Blätter können zudem frühzeitig entfernt werden. Das verhindert, dass diese in den Teich fallen und diesen verschmutzen. Zudem können Sie regelmäßig mit einem Kescher übrig gebliebenes Laub entfernen.
Aber wie sieht es aus, wenn der Teich gefroren ist? In diesem Fall ist Winterruhe. Einzelne Ratgeber geben den Tipp, das Eis aufzubrechen. Dies ist jedoch nicht zu empfehlen. Stattdessen sollten Sie die Schönheit des vereisten Teichs einfach so lange genießen, wie dieser den Garten ziert. Ist der Teich nicht mehr von Eis bedeckt, können die Teicharbeiten weitergehen.
10. Den Garten für Weihnachten dekorieren
Der Dezember ist eine magische Zeit, in welcher viele Kulturen Weihnachten feiern. Das feierliche Schmücken des Außenbereiches kann den Garten in ein Winter-Wunderland verwandeln. Wasserfeste Lichterketten, das Schmücken von Tannen im Garten oder passende Winterdeko können nun aufgestellt werden. Bestenfalls platzieren Sie diese so, dass sie in Fenstern zu betrachten sind. So können Sie sich im Inneren des eigenen Hauses über die Schönheit im Außenbereich freuen und dem Heiligabend entgegenfiebern.