Auch wenn viele die Grünfläche in ihrem Garten schätzen, ist es unstreitig, dass diese auch die meiste Arbeit verursacht. Neben dem ausgiebigen Bewässern während der Sommermonate müssen Sie auch düngen und den Rasen nach den Wintermonaten pflegen. Auf der Suche nach einem Ersatz finden Sie allerdings pflegeleichte Alternativen.
Bodendecker ist eine empfehlenswerte Alternative
Wenn Sie einen bestehenden Rasengarten haben, ist dieser relativ einfach in die kaum arbeitsaufwändige Alternative der Bodendecker zu verändern. Gerade Stauden und Zwerggehölze wie Sternmoos (Sagina subulata), das immergrün wächst und bezaubernde weiße Blüten zwischen Juni und August zeigt, ist hier zu nennen.
Das Niedrige Dickmännchen (Pachysandra terminalis Compacta) ist ebenfalls ganjzährig grün und bildet Matten. Während der Frühlingsmonate blüht es wunderschön weiß. Der sogenannte Sand-Thymian (Thymus serpyllum) ist ein trittfester Bodendecker, der während der Sommerzeit rosa Blüten entwickelt und eine wahre Bienenweide darstellt.
Sehr hübsch sind auch Fliederpolster (Cotula dioica), die einen samtig grünen Teppich bilden, ebenso trittfest sind und sogar im Winter ein sattes Grün zeigen. Beachten Sie allerdings, dass Sie beim Setzen der Fliederpolster ungefähr 15 Pflanzen pro Quadratmeter setzen sollen und die Pflanze sowohl Sonne als auch Halbschatten gerne mag.
Weitere Alternativen für Bodendecker sind die Golderdbeere (Waldsteinia ternata) oder das Stachelnüsschen (Acaena microphylla).
Allen Bodendeckern, die Sie als Rasenersatz verwenden können, mögen lockeren Boden, auf bzw. in dem sich kein Regenwasser stauen kann. Haben Sie einen lehmigen Boden, sollten Sie etwas Sand aufbringen, bevor Sie die Sträucher einpflanzen, um eine höhere Durchlässigkeit für das Wasser zu erreichen.
Um Unkraut möglichst zu vermeiden und Ihnen das regelmäßige Jäten zu ersparen, hilft es, wenn Sie den Rasenersatz in den Herbstmonaten pflanzen, denn da sind sämtlicher als Unkraut bekannte Pflanzen in ihrem Wachstum bereits träge. Ziehen Sie das komplette Unkraut aus der Erde, damit ist sichergestellt, dass Ihr gewünschter Rasenersatz bereits bis ins Frühjahr angewachsen ist und sich gegen die unerwünschten Begleiter wehren kann. Bis die komplette Fläche allerdings gut und dicht bewachsen ist, sollten Sie weiterhin lästiges Unkraut so gut und flächendeckend wie möglich entfernen.
Stein und Holz als Gestaltungselemente und Rasenalternativen
Statt üppiger Rasenflächen machen auch Natursteine und Holz eine gute Figur in einem gepflegten Garten. Gepflasterte Flächen, auf denen Sie einladende Sitzmöbeln und prächtige Kübelpflanzen aufstellen können, sind ein echter Hingucker und erwecken das Gefühl, den Rasen gar nicht richtig zu vermissen.
Zusätzlich können Sie dazwischen kleine Bereiche mit Kies und Splitt schaffen, deren Farbtöne Sie harmonisch zueinander abstimmen. Besonders angenehm und eine heimelige Atmosphäre schaffen Holzdielen, die aus wetterfesten Hölzern wie Douglasie oder Robinie und Lärche gearbeitet sind. Sogenanntes WPC ist eine Holz-Kunststoff-Kombination, die sich unter bloßen Füßen ebenfalls sehr gut anfühlt und eine gute Alternative zum Rasen darstellt.
Wenn Sie nicht nur einen angenehmen Boden statt des Rasens haben, sondern einen zweiten Effekt geltend machen möchten, setzen Sie auf Rindenmulch. Dieser unterdrückt das Wachstum von Unkraut und macht eine eventuelle Bepflanzung sehr einfach. Vor allem aber gibt er Ihnen die Möglichkeit, Gartenwege einfach zu gestalten oder aber eine individuelle Bepflanzung vorzunehmen.
Sand als Rasenalternative
Sehr ausgefallen, aber dennoch eine individuelle Art des Rasenersatzes ist Sand. Damit können Sie in Ihrem Außenbereich ein echtes Urlaubsfeeling zaubern und Meer, Ost- und Nordsee als Reiseziel müssen gar nicht mehr sein. Gerade während der Sommermonate holen Sie so mit passenden Möbeln und Pflanzen den Strand quasi in Ihr Zuhause.
Vor allem, wenn Sie Kinder haben, ist diese Gartengestaltung ohne Rasen zu empfehlen, denn während Sie sich aufwändige Gartenarbeit ersparen, profitieren die Kleinen von einem Outdoorbereich, der sich als Spielplatz perfekt eignet.
Eine Kiesfläche statt Rasen muss gut überlegt werden
Immer wieder wird eine Kiesfläche statt eines Rasens ins Treffen geführt. Doch das sollten Sie sich gut überlegen, auch wenn es natürlich möglich ist. Denn die Pflege einer solchen Fläche ist aufwändiger als im ersten Moment gedacht.
Wichtig ist, dass Sie vor dem Auftragen des Kies ein Unkrautvlies auflegen, denn das hält die Wurzeln der Unkräuter zuverlässig weg. Doch in der Luft herumwirbelnde Samen von Unkraut kann nicht so einfach von der Fläche weggehalten werden, er findet zwischen den Kieselsteinen Platz zum Keimen. Vor allem wenn da etwa noch Reste vom Herbstlaub oder Pollenstaub, der vom Regen zusammengeschwemmt wurde bzw. eine sonstige organische Masse vorhanden ist. Gartenarbeit wie Unkrautjäten bleibt also auch bei diesem Ersatz für die Grünfläche erhalten.
Japanischer Garten kennt keinen Rasen
Eine besonders hübsche Alternative zu einem Rasengarten ist der Japanische Garten. Wenn Sie hier auf ein originalgetreues Konzept setzen, dominieren Elemente wie Moos und Stein, aber auch Wasser und der eine oder andere Baum. Schmale Kieswege und Sandflächen verleihen dem Ganzen eine Grundstruktur und sind ebenso wichtige Gestaltungselemente wie moosbewachsene Felsen oder ein Teich mit Koi-Karpfen.
In einem Japanischen Garten darf natürlich auch ein schön in Form gebrachter Bonsai nicht fehlen, ebenso wie pflegeleichte Gräser und Deko-Elemente wie Gartenfiguren und Laternen. Damit schaffen Sie eine echte Ruheoase, die tatsächlich wenig Aufwand erfordert.
Wasser als malerische Alternative zum Rasen
Vor allem die moderne Gartengestaltung setzt eher auf Wasser als auf Rasen. Wenn Sie auf Ihrer Grünfläche einen Teich oder einen Bachlauf einrichten, bringen Sie einen naturnahen und sehr speziellen Charakter in Ihr Umfeld. Zudem kann der Uferbereich dann schön mit Stauden bepflanzt werden, womit ein gelungenes Farbspiel entsteht.
Blumenwiese ist nicht nur optisch eine Alternative
Bunte Blumen und Kräuter statt grünem Rasen – das ist in deutschen Gärten längst ein Thema. Gerade, wenn deren Standort eher mit einem mageren Boden ausgestattet ist. Wildwiesen gedeihen hier allerdings prächtig und sind zudem eine echte Versorgungsquelle für Schmetterlinge und andere Nutzinsekten.
Sie erhalten fertige Samenmischungen für Wildblumenwiesen oder Schmetterlingswiesen im Fachhandel oder Gärtnereien. Empfehlenswert ist es allerdings auch, wenn Sie auf regionale Blütenmischungen setzen, die sich bereits in Kommunen oder Städten in Ihrem Umfeld bewährt haben.
Wenn Sie zwar eine Wiese haben möchten, diese allerdings optisch wie ein Rasen aussehen sollte, dann sollten Sie auf Pflanzen wie den Felberich setzen. Der Pflegeaufwand ist sehr gering und beschränkt sich auf seltenes Mähen, Probleme mit Unkraut haben Sie nicht.
Eine Möglichkeit ist auch, dass Sie statt Ihres Rasens einige Beete begrünen und kleine Bäumchen pflanzen. Blühende Pflanzen, die während der Frühjahrs- und Sommermonate für bunte Akzente sorgen, sollten allerdings auch winterhart sein. So ist gewährleistet, dass Sie fürs Überwintern keinen Aufwand haben und die Pflanze auch im nächsten Frühjahr und Sommer wieder optisch beeindruckt.
Abhängig vom Klima machen sich auch Obstbäume und Gemüsepflanzen in einem Garten ohne Rasen gut. Achten Sie auf Sorten, die einfach zu pflegen und im besten Fall mehrjährig sind, dann haben Sie frisches Obst und Gemüse auf dem Tisch und ein optisches Highlight im Garten.