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Gartenbewässerung: Selber gießen oder gießen lassen?

Eine Gartenbewässerung kann so einfach sein. Dennoch tragen viele Gartenbesitzer noch die gute alte Gießkanne durch den Garten. Für einige ist es schon ein Fortschritt, wenn sie einen längeren Gartenschlauch kaufen. Nur um sich später über undichte Schlauchkupplungen zu ärgern. Stehen sie noch mit stolzer Brust stundenlang mit ihrer Gardena Spritzpistole mit 8 Funktionen in der Hand im Garten? Der Nachbar gießt vielleicht schon jetzt mit dem Handy in der Hand vom Sofa aus. Oder komplett automatisiert.

Schritt für Schritt zu einer Gartenbewässerung.

Eine Gartenbewässerung muss nicht teuer oder aufwändig sein. Es empfiehlt sich sogar klein anzufangen und Erfahrungen zu sammeln. Verlieren Sie nur nicht das Ziel aus den Augen. Eine automatische Gartenbewässerung besteht nicht aus tragbaren Regnern, die sie alle 15 Minuten an eine andere Stelle tragen. Viel mehr sollte das Wasser einfach von selbst in der richtigen Menge zu den Pflanzen fließen. Wie in der Natur, nur das hier die Pflanzen sich dem Wasser anpassen.

Gleich zu Beginn gibt es einige Punkte zu bedenken, denn wenn sie hier etwas falsch machen, kann es hinten raus kompliziert werden.

Woher bekommen sie ihr Wasser?

Sie müssen ihre Gartenbewässerung an die vorhandene Wassermenge anpassen. Sollten Sie für Ihren Schrebergarten eine Regentonne mit 300 Litern haben, wäre es falsch, mit mehreren Regnern für den Rasen loszulegen. Die Tonne ist dann binnen weniger Minuten leer und sie stehen auf dem Trockenen. Viel mehr Sinn ergibt es einzelne Tropfer zu den Pflanzen zu führen, um jeder Pflanze die benötigte Wassermenge zu liefern. Um die Tropfer mit Wasser zu versorgen, brauchen sie natürlich eine Pumpe, die wiederum Strom verbraucht. Den haben sie hoffentlich zur Hand.

Ab einer größeren Menge Regenwasser, oder einem Anschluss an das Trinkwassernetz über einen Wasserhahn können dann auch schon die Regner versorgt werden. Beachten Sie bitte jedoch auch hier zwei Dinge:

  • Der Durchfluss, also die Wassermenge, die sie pro Minute erhalten ist begrenzt. Also nicht zu viele Regner auf einmal öffnen.
  • Je länger die Schläuche, desto größer der Widerstand, den das Wasser überwinden muss. Wenn der letzte Regner also mehr als 30 Meter Zulauf-Leitung von der Quelle hat, nehmen sie die dickeren Druckschläuche mit 32 mm Durchmesser.

Zuletzt möchte ich hier noch den eigenen Brunnen erwähnen, die einzige Wasserquelle die, günstig in großen Mengen Wasser liefern kann. Sollten sie einen besitzen, Glückwunsch! Wenn der Brunnen auch noch ergiebig ist, um so besser. Dann können sie das Wasser mit einer entsprechenden Pumpe direkt zu den Regnern pumpen. Sollte die Fördermenge nicht ausreichen, bietet sich eine Zwischenlagerung in der Zisterne an. Sie benötigen dann 2 Pumpen. Eine die das Wasser aus dem Brunnen in den Wasserbehälter pumpt und eine die das Wasser zu der Bewässerung transportiert.

Und wie kommt das Wasser zu den Pflanzen?

Haben Sie für genug Wasser gesorgt, kann die Automatisierung losgehen. Immer mit dem Ziel einer Erleichterung der Arbeit. Es gibt viele unterschiedliche Systeme zur Bewässerung von Pflanzen. Im Prinzip kann man diese in zwei Kategorien unterteilen.

Gartenbewässerung durch regnen.

Fangen wir bei der „sichtbaren“ Gartenbewässerung an. Also die Bewässerung, die sie bestimmt schon in anderen Gärten gesehen haben. Das Wasser wird zuerst in die Luft befördert, um dann von oben auf den Boden zu fallen. Das Paradebeispiel ist der Regner der aus dem Boden fährt, um den Rasen zu gießen. Es handelt sich hierbei um das Paradebeispiel, weil diese Art der Bewässerung eigentlich nur auf dem Rasen sinnvoll ist. In einem Blumenbeet werden sie immer Pflanzen haben, die dem Wasser den Luftweg zu den anderen Pflanzen versperren.

Gartenbewässerung durch Tropfen

Sehr viel öfter können Systeme angewendet werden, die das Wasser tropfend, direkt zur Pflanze bringen. Einerseits können sie einen Tropfschlauch verwenden. Dieser hat in einem gewissen Abstand, meistens alle 5 cm, ein kleines Loch. Durch dieses kann das Wasser langsam abgegeben werden. Tropfschläuche können bequem zwischen den Blumen und Pflanzen verlegt werden und sind vergleichsweise günstig. Sie können sogar von Erde bedeckt sein und so den Garten völlig unsichtbar bewässern. Achten Sie dabei nur darauf, dass es sich um einen hochwertigen Schlauch handelt, der ein „einwachsen“ der Wurzeln blockiert. Denn Wurzeln tendieren fast immer dazu, zur Wasserquelle zu wachsen.

Haben Sie Pflanzen mit einem unterschiedlichen Wasserbedarf, oder einem größeren Abstand zueinander, so können sie einzelne Tropfer benutzen. Bei diesem System ziehen sie von Pflanze zur Pflanze einen Schlauch und beibringen bei jeder Pflanze einen Tropfer an. Die Menge kann am Tropfer eingestellt werden und so erhält die Pflanze exakt die Menge an Wasser, die sie benötigt.

Der erste kleine Schritt zur großen Freiheit

Sie können natürlich komplett alles von vornherein planen und ausführen. Es bietet sich jedoch an, klein anzufangen und Erfahrung zu sammeln. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass sie schon eine Pumpe oder einen Wasserhahn besitzen, an den sie einen Schlauch anschließen können.

Suchen Sie sich ein Beet aus, das sie leicht vom Wasserhahn aus erreichen können. Legen sei zu diesem Beet eine ausreichende Zuleitung und einen Tropfschlauch. Am Wasserhahn sorgen sie dafür, dass sie die Bewässerung separat steuern können. Zum Beispiel über ein Y-Adapter von Gardena. Jetzt schleißen sie an die eine Seite die neue Gartenbewässerung und an die andere ihren Gartenschlauch an. Schon werden die Pflanzen in dem Beet ohne ihr zutun gegossen. Während sie mit dem Schlauch zu den weiter entfernten Bereichen ihres Gartens gehen, tropft das Wasser in ihrem Rücken gezielt auf die Erde. Dieses Beet können sie nun beim Gießen auslassen und gewinnen Zeit, um sich wichtigeren Dingen zu wenden.

Automatische Gartenbewässerung – die Königsdisziplin.

Solange sie eh noch mit dem Schlauch, oder mit der Gießkanne durch den Garten spazieren, macht es nicht viel Sinn eine Zeitsteuerung einzubauen. Sie sind ja eh im Garten und können den Wasserhahn öffnen. Sind alle Pflanzen für die Gartenbewässerung erreichbar, kommt der letzte Schritt zur Freiheit. Sie wissen nun, wie lange die Bewässerung laufen muss. Sie wissen jetzt wie viel Wasser jede Pflanze kriegt und sie haben die Erfahrung gesammelt, der Wasserfluss ist endlich. Denn es bringt wahrscheinlich nichts, alle Tropfer und Regner gleichzeitig zu öffnen. Sie drehen die Wasserzufuhr für die einzelnen Bereiche nacheinander auf.

Lassen sie das Wasser von allein fließen.

Jetzt sollten sie sich den optimalen Zeitpunkt fürs Gießen in Erinnerung rufen. Entweder abends, wenn sie eh keine große Lust mehr haben. Oder sehr früh morgens, wenn jeder normale Mensch schläft. Hier kommen dann die Gießautomaten von Gardena ins Spiel. Diese messen die Feuchtigkeit im Boden und könne zu einer eingestellten Zeit den Wasserfluss für eine Zeitspanne öffnen. Installieren Sie so ein Gerät und sie können morgens, mit dem Kaffee in der Hand, in ihren Garten gehen und das Wissen genießen, alle Pflanzen haben genau die richtige Menge Wasser bekommen. Oder sie setzen sich abends an den Gartentisch und genießen ihr Getränk, während sie dem leisen surren der Regner zuhören und dem Nachbarn zu prosten, der gerade einen Knoten aus seinem Schlauch fummelt.

Für alle, die noch einen Schritt weiter gehen möchten, um zum Beispiel sagen zu können: bitte nicht den Garten gießen, wenn der Rasenmäher noch unterwegs ist. Oder auch, „ich möchte aber vom Handy aus die Regner einschalten“, und es selber in der Hand haben, wann gegossen wird. Auch wenn sie gerade dabei sind ein Haus zu bauen und überlegen welche Smart Home Technologie die langfristig sinnvolle ist. Dann empfehlen wir Ihnen den KNX Smart Home Blog vom KNX-Blogger. Insbesondere die Ansteuerung der Gartenpumpe über ein KNX Smart Home eröffnet neue Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel erkennen, ob ihre Leitungen ein Leck haben, oder ob das Wasser zu lange geflossen ist.

Fazit

Eine automatische Gartenbewässerung braucht kein Mensch. Eine Klimaanlage im Auto auch nur die wenigsten. Hat man sie einmal, möchte man sie nicht mehr missen. Die Pflanzen wachsen besser, da sie exakt die Wassermenge erhalten, die sie benötigen. Sie haben mehr Zeit um ihren Garten zu genießen, oder die Pflanzen zu pflegen.

In diesem Artikel haben sie die verschiedenen Schritte zum vollautomatischen Garten kennengelernt. Jetzt liegt es an ihnen, den ersten kleinen Schritt zu gehen.

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Die Texterstellung erfolgte in Kooperation mit einem externen Redakteur

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