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Gartenboden düngen: Die Fruchtbarkeit des Bodens erhöhen

Gartenboden düngen: Person hält Erde in der Hand
Ein fruchtbarer Boden kann mit einer passenden Düngung erzielt werden.

Pflanzen benötigen verschiedene Nährstoffe, um wachsen und gedeihen zu können. Bietet der Boden den Pflanzen diesen nicht in ausreichender Menge an, sollten Sie mit einer gezielten Düngung nachhelfen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, um den Gartenboden düngen zu können.

Im Garten und bei der Düngung gilt grundsätzlich das Gesetz des Minimums. Die Pflanze kann nur mit einem gewissen Grad an Nährstoffen umgehen. Bei einem Überangebot von Dünger kann ein Schaden an der Pflanze entstehen. Es kann auch zur Tötung der Pflanze kommen. Herrscht im Boden ein Mangel an einem Nährstoff, kann dies nicht mit einem anderen Nährstoff im Übermaß ausgeglichen werden. Diesen Fehler machen leider viele Gärtner, da sie oft der Meinung sind „viel hilft viel“. Wie Sie den Gartenböden düngen und welche Fehler Sie vermeiden sollte, zeigen wir Ihnen daher im Folgende. 

Gartenbodenanalyse: Versorgungsstufe herausfinden

Der pH-Wert des Bodens zeigt Ihnen an, wie viele Nährstoffe die Pflanze aufnehmen kann. Dieser Wert gibt an, ob der Boden sauer, neutral oder basisch ist. Viele der Böden sind im leicht sauren Milieu und weisen einen pH-Wert von 6.0 auf. Viele der Pflanzen brauchen genau diesen Wert. In diesem Fall müssen Sie nichts weiter tun.

Möchten Sie den pH-Wert des Bodens erhöhen, so können Sie Kalk hinzugeben. Mikroorganismen sorgen für einen lockeren Boden und führen der Pflanze Nährstoffe zu. Im Schnitt sollte nur alle drei bis vier Jahre gekalkt werden, da bei zu viel Kalk der Boden auslaugt. Passiert es doch, dass der Boden zu basisch ist, können Sie dies mit Moorbeet-Erde ausgleichen.

Mithilfe einer Bodenanalyse kann festgestellt werden, ob der Boden ausreichend mit Phosphat und Kalium versorgt ist. Zudem erhalten Sie bei einer Bodenanalyse ebenfalls Tipps für die richtige Düngung.

Welche Vorteile bringt das Gartenboden düngen?

Dünger verbessern den Boden, beleben die Bodenlebewesen und fördern den Aufbau von Humus. Die Pflanzen werden gestärkt und können daher gesund wachsen. Doch nicht nur den Pflanzen werden wichtige Nährstoffe zur Verfügung gestellt, sondern auch Bodenlebewesen und Mikroorganismen nutzen diese.

Um die gelieferten Nährstoffe zu verarbeiten und so umzuwandeln, dass die Pflanzen diese auch nutzen können, braucht der Boden Mikroorganismen. Nutzen Sie einen organischen Dünger, wird der Humus und Wasserhaushalt des Bodens verbessert. Ein guter Wasserhaushalt sorgt dafür, dass die Pflanzen kontinuierlich mit Wasser versorgt wird. Zudem vermeidet eine bessere Bodenstruktur Staunässe nach starkem Regen.

Befindet sich in Ihrem Garten ein lehmiger oder tonhaltiger Boden, sorgt der Dünger für einen durchlässigen Boden. Ein sandiger Boden profitiert von einem guten Dünger und stellt so eine bessere Wasserhaltefähigkeit her. 

Gartenboden düngen mit organischem Düngemittel
Bevorzugen Sie stets organische Düngemittel gegenüber chemischen Alternativen.

Organische Dünger setzen im Gegensatz zu mineralischem Dünger die Nährstoffe langsamer frei. Daher müssen Sie weniger nachdüngen. Durch die langsame Freisetzung bestimmter organischer Dünger entsteht die Wirkung eines Langzeitdüngers. Die Nährstoffe werden auch bei Regen oder beim Gießen nicht leicht ausgeschwemmt. In einem organischen Dünger befinden sich die gleichen Nährstoffe wie einem mineralischen Dünger. Lediglich die Menge der enthaltenen Nährstoffe unterscheiden sich. 

Vorteile von organischen und biologischen Düngern:

  • Dieser Dünger fördert im Boden die Humusbildung
  • Es sind keinerlei chemisch-synthetische Stoffe enthalten
  • Diese Dünger sind hervorragende Alternativen und mindestens genauso nährstoffreich wie mineralische (chemische) Dünger
  • Das Wachstum der Pflanzen wird verbessert
  • Die Bodenlebewesen werden unterstützt
  • Die Bodenstruktur wird verbessert

Welcher Boden benötigt welchen Dünger?

Die Böden werden in drei Arten unterteilt: leichte, mittelschwere und schwere Böden. In Mitteldeutschland sind die Böden eher schwer und lehmhaltig. Dadurch können Nährstoffe deutlich besser gespeichert werden als bei sandige Böden, die oftmals in Norddeutschland vorzufinden sind. Sandböden müssen somit deutlich öfter gedüngt werden, um den Nährstoffmangel stets auszugleichen. 

Kompost zum Gartenboden düngen
Kompost bietet die perfekte Nährstoffgrundlage zum Gedeihen von Pflanzen.

Einen großen Einfluss auf das Nährstoff-, Wasser-, Wärme- und Luftangebot und somit auch auf die Fruchtbarkeit auf die Bodenart. Es gibt unterschiedliche Bodenarten:

  • Schluff (0,063 – 0,002 mm)
  • Sand (<2 mm – 0,063 mmm)
  • Ton (< 0,002 mm)

Die Bodenart lässt sich anhand der Korngröße der unterschiedlichen Materialien ableiten. Eine gröbere Struktur hat Sand, Ton hat wiederum sehr feine Teilchen. In der Mitte liegt das Material Schluff. 

Lehmiger Boden enthält alle drei Materialarten. Wesentlich lockerer ist Sand, jedoch hält dieser das Wasser nicht in ausreichender Menge. Tonmineralien befinden sich in Ton und Lehm. Diese Mineralien halten das Wasser beinahe zu fest. Leichte Böden verfügen über eine deutlich bessere Belüftung. Dadurch haben es die Pflanzenwurzeln leichter, den Boden zu durchdringen und der Boden kann sich schneller erwärmen. Dieser Boden ist jedoch ein schlechter Wasser- und Nährstoffspeicher. Eine Überdüngung sollte bei leichten Böden vermieden werden.

Wasser und Nährstoffe werden von schweren Böden besser gespeichert, jedoch sind diese schlechter durchlüftet. Dafür verzeihen Sie Düngerfehler deutlich besser. Für die Böden entsteht jedoch die Gefahr von Staunässe. Doch jede Bodenart hat ihre Vor- und Nachteile. 

Bei unterschiedlichen Böden können Sie mit der entsprechenden Dünger Nährstoffe hinzufügen:

  • Führen Sie Stickstoff zu (WIE?) – schwere Böden
  • Düngen – mittelschwere Böden
  • Kompost, Gründünger und Mineraldünger – leichte Böden

Sandboden

Ein Sandboden enthält viele Mineralkörner, sodass die Erde locker und durchlässig ist. Der Wassergehalt ist sehr niedrig und es enthält wenig organische Bestandteile.

Sie können die Speicherfähigkeit des Bodens verbessern, indem Sie Lehm oder Tonmineralien untermischen. Den gleichen Zweck erfüllen Sie mit Laub, Kompost oder auch Humus. Der Nährstoffgehalt wird dadurch wesentlich erhöht.

Lehm-Ton-Boden

Tonhaltige Böden speichern sehr leicht Wasser aufgrund der geringen Korngröße. Wenn dieser doch einmal austrocknet, kann er sehr hart werden. Generell ist dieser Boden schwer zu bearbeiten. 

Der Boden neigt zur Staunässe und die Wurzeln werden aufgrund der Dichte schlecht mit Wasser versorgt. Aufgrund dessen wird empfohlen, diesen oft umzugraben und Sand oder Kompost unterzumischen. Der Boden wird dadurch deutlich lockerer und mit Nährstoffen versorgt.

Humusloser Lehm-Sand-Boden

Dies ist der perfekte Gartenboden, da er die Eigenschaften beider vorangegangener Böden vereint. Das Wasser wird in ausreichender Menge gespeichert, um die Pflanzen zu versorgen, es sind entsprechend viele Nährstoffe im Boden vorhanden und er ist locker genug, um Luft an die Wurzeln zu lassen. Der Boden erwärmt sich zudem schnell und fördert somit das Pflanzenwachstum.

Auch dieser Boden braucht hin und wieder Düngergaben in Form von Kompost, um so auf Dauer genügend Nährstoffe bieten zu könne. 

Nährstoffe und ihre Funktion im Boden

Pflanzen sind für ein gesundes Wachstum auf Nährstoffe und Spurenelemente angewiesen. Diese finden sich im Boden wieder. Die Konzentration der Nährstoffe im Boden ist jedoch von der Bodenart abhängig. Die Pflanze erleidet Mangelerscheinungen, wenn die Nährstoffkonzentration zu gering ist. 

Nährstoffe und ihre Funktionen auf einen Blick: 

  • Phosphor – zuständig für die Blüten-, Samen und Fruchtentwicklung
  • Stickstoff –Chlorophyllbildung wird gefördert
  • Kalium – zuständig für den Wassertransport und die Pflanzenstabilität
  • Magnesium – der Stoffwechsel- und Photosynthese Prozess wird unterstützt
  • Calcium – Baustein der Zellwände
  • Eisen – Pflanzenwachstum und Fruchtertrag wird gefördert

Wann sollten Sie den Gartenboden düngen?

Umweltbedingungen bestimmen den besten Zeitpunkt des Düngens. Die Pflanzen braucht die Nährstoffe in der Wachstumsphase und sind abhängig von der Vegetationsperiode der Pflanzen. Am besten düngen Sie vor dem Austrieb. Doch auch zu einem späteren Zeitpunkt können die Pflanzen noch mit Dünger versorgt werden. Diese Regeln sollten jedoch beachtet werden:

  • Damit die Pflanze die Nährstoffe mit dem Wasser optimal im Tagesverlauf optimal aufnehmen kann, sollte morgens gedüngt werden.
  • Düngen Sie nicht bei Regen, da dann die Nährstoffe weggespült werden
  • Befeuchten Sie den Gartenboden, damit die Nährstoffe gelöst werden können

Was müssen Sie beim Düngen beachten?

Hornspäne sind ein guter Langzeitdünger und sollte im späten Herbst in den Gartenboden eingearbeitet werden. Diese zersetzen sich langsam und können die Pflanzen mit Nährstoffen optimal versorgen. Der Langzeitdünger wie Depotdünger oder Granulate sollte direkt ins Pflanzenloch gegeben werden. Dadurch können Pflanzen die Nährstoffe direkt aus dem Gartenboden herausziehen.

Greifen Sie auf Kompost als Universaldünger zurück, sollte dies im Frühjahr in den Gartenboden eingearbeitet werden. 

  • Düngen Sie in der Wachstumsphase zwischen März und August
  • Verwenden Sie zwischen Ende März und Juli einen stickstoffhaltigen Dünger
  • Im Spätsommer sollte ein kaliumbetonter Dünger verabreicht werden

Welche organischen Dünger gibt es?

Viele Gärtner möchten auf chemische Kunstdünger verzichten und suchen daher nach einer organischen Dünger Alternative. Gerade in der Landwirtschaft fallen viele Möglichkeiten an, Dünger selbst zu erzeugen. Die Nährstoffe werden langsam in den Gartenboden abgegeben. Im Laufe der Zeit zersetzen sich diese langsam im Boden und damit wird eine Überdüngung vermieden. Ein idealer Volldünger ist beispielsweise Kompost.

Nährstoffe im Boden
Nährstoffe können mit einem passendem Dünger der Erde wieder zugeführt werden.

Diese Hauptnährstoffe sollten im Düngemittel enthalten sein:

  • Stickstoff – Feder- oder Knochenmehl, Hornspäne
  • Kalium – Schafswolle-Pellets
  • Eisen – Pflanzenhauche
  • Phosphor – Gesteinsmehl, Rinder- und Pferdedung

Pferdemist

Eine Vielzahl Nährstoffe sind im Pferdemist enthalten. Diese verbessern die Vitalität des Bodens. Idealerweise eignet sich der organische Dünger für starkzehrende Pflanzen. Frischen Mist sollten Sie jedoch nicht verwenden, da dies noch Samen von verschiedenen Unkrautsorten enthalten kann. Zudem ist der Gehalt des Ammoniaks im frischen Düng zu hoch. Dies würde sich negativ auf die Bodenqualität auswirken. Der Dung sollte vor dem Ausbringen ein Jahr gelagert werden. In dieser Zeit tötet das Sonnenlicht die Unkrautsamen und die Heißrotte ab. Nach dieser Zeit kann der Dünger bedenkenlos angewendet werden.

Tipps zum Düngen mit Pferdemist: 

  • Geeignet für Tomaten, Mais und Zucchini
  • Arbeiten Sie den Dung maximal 30 Zentimeter tief in den Boden ein
  • Ca. zwei bis vier Liter Pferdemist sollte pro Quadratmeter
  • Mischen Sie alternativ Kompost unter

Kompost

Das pflanzliche Material des Komposts wird durch unzählige Mikroorganismen zersetzt, sodass die Pflanzen diese danach verwerten können. Sowohl Luft und Feuchtigkeit unterstützen den Prozess optimal. Die Unkrautsamen werden aufgrund hoher Temperaturen abgetötet. Der Kompost ist ein Universaldünger und eignet sich somit für fast alle Pflanzen. Der Nährstoffgehalt ist stark schwankend aufgrund des Pflanzenmaterials. In den meisten Fällen liegt der Stickstoffgehalt zwischen einem und zwei Prozent.

Hornspäne und Hornmehl

Hornspäne sind geraspelte Hörner und Hofe von Schlachtrindern. Diese werden jedoch fast ausschließlich aus Überseeländern importiert, da hierzulande fast alle Rinder enthornt sind. Die meisten Hornspäne stammen aus Südamerika. Bei Hornmehl handelt es sich um fein gemahlenes Horn. Das Mehl wirkt schneller als die Späne, denn die Bodenorganismen können es viel leichter zersetzen. 

Beide Mittel enthalten bis zu 14 Prozent Stickstoff. Ebenso verfügen sie über kleinere Mengen Phosphat und Sulfat. Diesen Dünger sollten Sie bereits im Herbst ausbringen, da es ca. drei Monate bis zur Wirkungseintritt dauert. Möchten Sie auf Hornmehl zurückgreifen, sollte dies im Frühjahr eingebracht werden. Im Gegensatz zu vielen Mineraldüngern wäscht sich Stickstoff nicht aus. Ebenso ist eine Überdüngung auszuschließen, da dieser Dünger nur langsam freigesetzt wird.

Kaffeesatz

Der Eiweißanteil bei rohen Kaffeebohnen liegt bei elf Prozent. Dieser wird jedoch bei der Röstung komplett zersetzt und es entstehen Huminsäuren. Aufgrund dessen haben frische Kaffeebohnen einen leicht sauren pH-Wert. Stickstoff, Phosphor und Schwefel befinden sich in ungerösteten Bohnen. Und blieben zu hohen Teilen in den Abbauprodukten enthalten. Daher eignet sich Kaffeesatz ideal als organischer Dünger.

Gartenboden düngen mit Kaffeesatz
Weerayuth Werfen Sie den Kaffeesatz bei der nächsten Tasse Kaffee nicht weg, sondern nutzen Sie diesen als Düngemittel.

Tipps zum Düngen mit Kaffeesatz:

  • Für Pflanzen wie Hortensien, Blaubeeren und Rhododendron geeignet
  • Geben Sie eine Handvoll Kaffeesatz beim Umtopfen mit in frische Blumenerde
  • Arbeiten Sie den Kaffeesatz ins Beet ein und mulchen anschließend

Welche Düngemittel sind nicht geeignet?

Künstliche Dünger sind hoch konzentriert. Die Pflanzen und der Gartenboden werden perfekt mit Nährstoffen versorgt. Jedoch können diese nicht vorab umgewandelt werden. Diese sind jedoch für die Pflanzen sofort verfügbar. 

Kunstdünger gibt es sowohl in flüssiger wie auch in fester Form zu kaufen. Fester Dünger ist ummantelt und in Form von synthetischen Kügelchen zu finden. Dadurch werden die vorhandenen Nährstoffe langsam freigegeben. Die Herstellung dieser Dünger ist jedoch sehr energieaufwändig. Ebenfalls ist der Dünger nicht umweltfreundlich, da abgebaute Substanzen im Grundwasser landen.

Zum Kalken eines Gartenbodens Holzasche kann auch Holzasche Anwendung finden. Jedoch sollten Sie davon absehen, dies regelmäßig als Gartenboden Dünger zu nutzen. Reine Asche kann einen pH-Wert von 11 bis 14 haben. Bei Brandkalk liegt der Nährstoff Calcium in seiner aggressivsten Form vor. Dadurch kann es zu Blattverbrennungen kommen und somit das Bodenleben gerade von leichten Sandböden beeinträchtigt. 

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