Nicht nur unter Pflanzenliebhabern ist die Frucht des gemeinen Bocksdorns (Lycium barbarum) beliebt. In getrockneter Form sind Goji Beeren eine nahrhafte Ergänzung für jede Ernährung. Das Superfood selbst anbauen, gelingt in wenigen Schritten. Wir geben Ihnen Tipps zur Pflanzenpflege der Frucht.
Was sind Goji Beeren?
Bocksdornfrüchte oder Wolfsbeeren kennen nur wenige. Goji Beeren sind hingegen ein weltweit bekanntes Superfood. Tatsächlich handelt es sich bei allen drei Begriffen um dieselbe Frucht, die am gemeinen Bocksdorn wächst. Die sommergrünen Sträucher entstammen südöstlichen Regionen Chinas in Höhenlagen von 1000 bis 3000 Metern.
Zum Einsatz kommen die Früchte des gemeinen Bocksdorns auch in der chinesischen Medizin und das bereits seit Jahrhunderten. Goji Beeren überraschen nicht nur mit ihrem herb-süßlichen Geschmack; der Verzehr wirkt sich auch positiv auf die eigene Gesundheit aus. Aus diesem Grund gelten die Beeren als Superfood. Als Superfood werden Nahrungsmittel bezeichnet, die besonders nahrhaft sind. Das bedeutet, dass sie einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen besitzen. Ein regelmäßiger Verzehr solcher Superfoods kann das Immunsystem stärken.
Gesundheitliche Vorteile
Die gesundheitlichen Vorteile der Goji Beere erkannten die Chinesen bereits vor Jahrhunderten. Aufzeichnungen der medizinischen Verwendung von Goji Beeren reichen bis zu 2000 Jahre in die Vergangenheit. In China ist die Frucht als Allheilmittel bekannt. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Goji Beeren reich an Antioxidantien sind. Sie binden freie Radikale und schützen die Zellen des Körpers. Für die Nahrungsergänzung können Goji Beeren stressmindernd und verjüngend wirken. Ferner finden Goji Beeren in der Krebsbehandlung Einsatz. Da enthaltene Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E freie Radikale binden, die sich andernfalls zu Krebszellen ausbilden könnten, ist der Verzehr auch für die Krebsvorsorge unterstützend.
Es gehen noch weitere gesundheitliche Vorteile mit dem Verzehr von Goji Beeren einher. Sie enthalten beispielsweise Carotinoide. Diese schützen die Netzhaut und tragen zum Erhalt des Sehvermögens bei. Zudem wird den Beeren eine stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt. Enthaltenes Betain löst beispielsweise depressive Stimmungen.
Wirkweisen von Goji Beeren
Die gesundheitlichen Vorteile der Goji Beeren zeigen, dass die Beeren des gemeinen Bocksdorns gleich mehrere Wirkungen im Körper entfachen. Dies ist auf die hohe Anzahl an Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien, Ballaststoffen und Antioxidantien zurückzuführen, die in einer Beere gebunden sind.
Aber ab welcher Menge profitieren wir von der Wirkung? Eine Goji Beere allein macht den Körper nicht gesund. Ein regelmäßiger Verzehr in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährungsweise bildet die Basis für die Entfaltung gesundheitsfördernder Eigenschaften. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene entspricht rund zwei Esslöffeln der getrockneten Frucht. Die Einnahme von frischen Goji Beeren oder Saft bzw. Tee aus den Beeren ist ebenfalls möglich.
Doch nicht jeder sollte in den Genuss von Goji Beeren kommen. Ein Arzt ist immer dann zu konsultieren, wenn Vorerkrankungen bestehen oder Allergien vorliegen. Insbesondere Menschen, die unter Nierenerkrankungen leiden oder blutverdünnende Medikamente einnehmen, sollten auf einen Verzehr der Beeren zwingend verzichten. Neben- und Wechselwirkungen sind somit auch bei Superfoods nicht ausgeschlossen. Eine giftige Wirkung der Goji Beeren ließ sich bislang nicht feststellen, vollständig auszuschließen ist sie allerdings nicht. Für einen gesunden Körper sind die Wolfsbeeren jedoch meistens bekömmlich.
Lassen sich Goji Beeren anbauen?
Erzeugnisse aus eigenem Anbau schmecken besonders gut. Den gemeinen Bocksdorn in Deutschland zu züchten, ist allerdings alles andere als einfach. Die klimatischen Bedingungen in Deutschland entsprechen nicht den natürlichen Wachstumsbedingungen des Strauches. Wer die Wachstumsbedingungen des gemeinen Bocksdorns kennt, kann jedoch die notwendigen Bedingungen schaffen.
Sowohl als Zierpflanze in der Kübelkultur als auch in Form eines ausladenden Strauches im Garten lässt sich der gemeine Bocksdorn anpflanzen. Die Goji Beeren wachsen allerdings nur, wenn die Nährstoffversorgung und die Standortbedingungen optimal sind.
Möchten Sie den gemeinen Bocksdorn anpflanzen, empfehlen sich warme Monate im Frühjahr. Für eine Anpflanzung in Solitärstellung und im Beet ist zu bedenken, dass sich der gemeine Bocksdorn schnell ausbreitet. Eine Wurzelsperre begrenzt den Wuchs von vornherein und erleichtert die zukünftige Pflanzenpflege.
Pflanzenpflege des gemeinen Bocksdorns
Der gemeine Bocksdorn gilt als robuste Pflanze. Temperaturen von bis zu minus 25 Grad hält sie problemlos stand. Tiefste Winter in Deutschland übersteht der gemeine Bocksdorn vor allem als Strauch. Zusätzliche Schutzmaßnahmen sind nicht notwendig. In einer Kübelkultur benötigt es hingegen ein Winterquartier. Helle Räumlichkeiten mit milden Temperaturen empfehlen sich.
Standort und Bewässerungsmöglichkeiten
Außerhalb der Winterperiode benötigt der gemeine Bocksdorn einen warmen und sonnigen Standort. Die Aufmerksamkeit sollte jedoch nicht auf der Sonnenausrichtung, sondern den Bodenverhältnissen liegen. Einen lehmigen Boden ist der gemeine Bocksdorn gewohnt. Trotz lehmiger Struktur ist Staunässe jedoch stets zu vermeiden. Eine moderate Bewässerung ist hier wichtig. Allgemein gilt: Der Bocksdorn verträgt eher trockene als feuchte Bodenbedingungen.
Nährstoffversorgung und Düngung
In der Pflanzenpflege des gemeinen Bocksdorns ist auch ein Auge auf die Nährstoffversorgung zu legen. Zwar gilt der Sommerstrauch als pflegeleicht und anspruchslos, benötigt jedoch stets nährstoffreiche Bedingungen. Insbesondere in einer Kübelkultur ist der Strauch auf eine regelmäßige Düngung angewiesen. Stickstoffhaltige sowie mineralische Düngemittel bieten sich hier an. Wer auf organische Düngemittel setzen möchte, kann Kompost oder Hornspäne verwenden. Auch als Frostschutz ist Hornspäne eine sinnvolle Ergänzung der Überwinterung der Beere in einer Kübelkultur.
Schnittmaßnahmen und Pflege
Der gemeine Bocksdorn gilt als schnittverträglich. Für ein gesundes Wachstum sind die Sträucher auf Pflegeschnitte angewiesen. Warme Herbstmonate bieten sich für Rückschnitte an. In dieser Zeit erhält der gemeine Bocksdorn einen rigorosen Rückschnitt. Jungpflanzen sollten bis zu 20 Zentimeter gestutzt werden, ältere Sträucher bis zu 60 Zentimeter. Gut zu wissen: Kürzere Äste des Strauches tragen tendenziell mehr Früchte als langes Geäst. Rückschnitte erhöhen somit den Ernteertrag.
Goji Beeren ernten und verwerten
Hobby-Gärtner müssen sich nicht lange gedulden, um die Früchte der Pflanzenpflege zu bestaunen. Der gemeine Bocksdorn trägt bereits ab dem dritten Wachstumsjahr Goji Beeren. Die Ernte erfolgt in den Monaten August, September und Oktober.
Wer die Goji Beeren nicht frisch verzehren, sondern trocken möchte, kann den folgenden Schritten folgen: Im ersten Schritt waschen Sie die Beeren und tupfen Sie im Nachgang trocken. Im Anschluss breiten Sie die Beeren auf einem flachen Untergrund an einem dunklen und milden Standort aus. Nach einigen Wochen sind die Beeren vollständig getrocknet.
Alternativ können Sie den Backofen auf 50 Grad heizen und die Goji Beeren so lange erhitzen, bis sie vollständig eingetrocknet sind. Als Topping machen sie nun in Joghurt, Quarkspeisen, Smoothie Bowls, aber auch herzhaften Gerichten wie Salaten eine gute Figur.
Fazit: Goji Beeren als Superfood im Eigenanbau
Um Superfoods zu speisen, müssen wir nicht nach China reisen. Beeren wie die Schwarze Johannisbeere zählen ebenfalls zu den Superfoods und ähneln Goji Beeren sowohl in der Wirkweise als auch dem süß-säuerlichen Geschmack. Mit der Anpflanzung des gemeinen Bocksdorns können Sie das chinesische Superfood jedoch auch im eigenen Garten beheimaten. Ab dem dritten Jahr können Sie die ersten Beeren genießen.
FAQ
Die Beeren sind reich an Aminosäuren, Vitaminen, Mineralien, Ballaststoffen, freien Radikalen und Antioxidantien.
Ja, kann man. Allerdings sind die geeigneten Wachstumsbedingungen zu beachten.