Über die Reife- und Erntesaison führen wir der Erde Nährstoffe zu, nur damit sie von den Pflanzen wieder für ein reges Wachstum genutzt wird. Am Ende der Erntesaison sind so gut wie alle Nährstoffe im Bodenreich aufgebraucht. Um den Boden wieder regenerieren zu lassen, ist die Gründüngung im Herbst ein idealer Schritt. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, worauf es dabei ankommt.
Was ist die Gründüngung?
Als Gründüngung wird ein Prozess bezeichnet, durch den der Boden wieder Nährstoffe erhält. Ziel ist es, die Wurzeln zu lockern, die Durchlässigkeit zu erhöhen und die Kultivierung anzuregen. Statt den Boden zu düngen, begrünen wir den Boden durch Pflanzen. Klingt widersprüchlich? Ist es aber nicht. Denn es gibt spezielle Pflanzen, die bei der Gründüngung Anwendung finden. Sie geben dem Boden sogar Nährstoffe zurück. Dafür geeignete Pflanzen sind beispielsweise Klee, Wicke, Gelbsenf oder Lupine.
Die Vorteile der Gründüngung sprechen für sich selbst:
- Nährstoffversorgung ungenutzten Bodens (bis an die Wurzeln)
- Anregung von Stoffwechselprozessen und Lockerung des Bodenreichs
- Vorbereitung des Bodens auf die Winterzeit
- Geförderte Bildung von Humus
- Vorbeugung von Unkraut
- Befestigung der Bodenstrukturen
Vorgehen: So gelingt die Gründüngung
Um die Gründüngung richtig anzugehen, ist nicht nur die Wahl der Pflanzen ausschlaggebend. Auch Zeitpunkt, Vorgehen und Pflege sind wichtige Faktoren für den Erfolg. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die Vorgehensweise.
Der perfekte Zeitpunkt für eine Gründüngung befindet sich zwischen August und Ende September. Mit Beginn der Herbstsaison darf auch die Gründüngung starten. Der optimale Zeitpunkt lässt sich auch im Garten erkennen. Sobald die Ernte fast vollständig eingefahren ist, erste Pflanzen verblühen und die Blätter langsam beginnen, sich in herbstliche Farben zu verfärben, kann es losgehen. Zudem sollte eine Zeitspanne von mindestens drei Wochen zwischen der Ernte und der Aussaat der Gründüngung liegen. Dies empfiehlt die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.
Vorarbeit bei der Gartenarbeit
Bevor Sie mit der Gründüngung beginnen, ist jedoch noch etwas Gartenarbeit zu erledigen. Zunächst sollten Vorkulturen aus den Beeten entfernt werden. Mithilfe eines Spatens, einer Spitzhacke oder mithilfe eines Vertikutierers auf großen Flächen lockern Sie den Boden auf. Dies ist ein obligatorischer Schritt. Denn er gewährleistet, dass die Samen auch wie gewünscht in das Erdreich dringen und nicht etwa weggespült werden.
Pflanzen für die Gründüngung und Aussaat
Nun können Sie das Saatgut ausgeben. Welche Pflanzen Sie hier verwenden, kommt auf die Länge der Anwendung an. Eine Gründüngung kann kurzfristig, aber auch langfristig sein. Kurzfristig würde bedeuten, dass Sie die Gründüngung nur über den Winter ausbringen. Hierfür eignen sich die bereits genannten Pflanzen: Lupine, Klee und Wicke. Möchten Sie die Gründüngung lieber ganzjährig ausbringen, sollten die Pflanzen sowohl mehrjährig als auch winterhart sein.
Neben den genannten Pflanzen können Sie für die Gründüngung ebenfalls Weidegras, Erbsen, Grünhafer, Ölrettich, Borretsch, Gerste oder Raigräser nutzen. Eine Mischung ist übrigens sehr sinnvoll. Mehrere Pflanzen in der Gründüngung zu verwenden, bietet nicht nur den Vorteil, dass es hübscher aussieht. Jede Pflanze erfüllt auch einen bestimmten Zweck. So unterdrücken Raigräser entstehendes Unkraut, während Klee die Bildung von Humus fördert.
Sobald die Pflanzen ausgebracht sind, muss die Gründüngung nur noch ordentlich gegossen werden. Ein Sprenkler vereinfacht das Wässern der Pflanzen und gewährleistet gleichzeitig einen gleichmäßigen Guss.
Alternativen für die Gründüngung
Die Gründüngung ist eine effektive Methode, um dem Boden wichtige Nährstoffe wieder zurückführen zu können und gleichzeitig die Bodenbeschaffenheit auf die neue Erntesaison vorzubereiten. Nicht jeder Gärtner möchte sich jedoch die Zeit für die Gründüngung nehmen. Entweder ist einem die Arbeit zu viel oder eine neue Aussaat wartet nur darauf, wieder Ernten hervorrufen zu können.
In diesem Fall bleibt die Gründüngung aus. Der Boden benötigt dennoch Nährstoffe, um Pflanzen kultivieren zu können. Als Alternative zur Gründüngung können Sie im Spätsommer Beete düngen. Organische Düngemittel aus dem Handel, aber auch Kompost, Hornspäne, Eierschalen oder Kaffeesatz eignen sich für die Düngung. Natürlich sollte die Dosierung beachtet werden, um optimale Düngeabgaben zu gewährleisten. Hier hilft ein pH-Test, um genau die Nährstoffe herauszufinden, die der Boden jetzt benötigt.
Auch hier sollten Sie nicht zu spät mit der Düngung beginnen. Der Spätsommer eignet sich als Zeitpunkt. Dann darf der Garten im Winter regenerieren. Übrigens: Auch das Anlegen einer Bienenweide kann eine gute Alternative zur Gründüngung darstellen. Wichtig sei jedoch hervorzuheben: Eine Düngung ersetzt niemals eine Gründüngung.
Fazit: Warum Sie auf eine Gründüngung setzen sollten
Eine Gründüngung ist zwar mit einem weiteren Arbeitsschritt im Garten verbunden, macht jedoch aus mehreren Gründen Sinn. Neben den bereits genannten Vorteilen, unterstützen Sie mit der Gründüngung Lebewesen, die in der Erde beheimatet sind. Neben Regenwürmern und Schnecken sind es eine Vielzahl von Mikroorganismen, welche die Nährstoffe benötigen, um ihre Arbeit zu erledigen und an Nahrungsquellen zu gelangen. Spätestens in der nächsten Gartensaison macht sich die Gründüngung auch für Sie bezahlt. Nun ist der Boden regeneriert, mit Nährstoffen versorgt und bereit, wieder beste Ernteerzeugnisse hervorzubringen.
FAQ
Zunächst sollten Vorkulturen aus den Beeten entfernt werden. Mithilfe eines Spatens, einer Spitzhacke oder mithilfe eines Vertikutierers auf großen Flächen lockern Sie den Boden auf. Dies ist ein obligatorischer Schritt. Denn er gewährleistet, dass die Samen auch wie gewünscht in das Erdreich dringen und nicht etwa weggespült werden.
Ja! Die Gründüngung ist eine effektive Methode, um dem Boden wichtige Nährstoffe wieder zurückführen zu können und gleichzeitig die Bodenbeschaffenheit auf die neue Erntesaison vorzubereiten. Allerdings ist die Methode trotz ihrer Vorteile mit Aufwand verbunden.
Als kurzfristige Gründünger eignen sich z.B. Lupine, Klee und Wicke. Daneben können Sie für die Gründüngung ebenfalls Weidegras, Erbsen, Grünhafer, Ölrettich, Borretsch, Gerste oder Raigräser nutzen. Eine Mischung ist übrigens sehr sinnvoll.