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Kompost selbst bauen: Anleitung + Tipps für eine ökologische Entsorgung

Ein Kompost bietet sich für eine ökologische Entsorgung und Verwertung biologischer Ressourcen an. Verrotten letztere, lassen sie sich als organisches Düngemittel für eine Vielzahl von Pflanzen weiterverwerten. Kompost ist reich an Nährstoffen, fördert damit eine gute Nährstoffversorge und optimiert die Bodenqualität gleichermaßen. Einen Kompost selbst zu bauen, ist gar nicht so schwer. Wir zeigen mögliche Optionen des Eigenbaus, geben Schritt für Schritt Hinweise und Tipps für die Weiterverwendung des Komposts.

Kompost selbst bauen: Diese Varianten stehen zur Auswahl

Daisy Daisy

Ein Komposter muss keine teure Anschaffung sein. Es gibt eine Reihe an Möglichkeiten, den Kompost selbst zu bauen und so ein Do-it-yourself-Projekt daraus zu machen. Ist man kreativ veranlagt, kann man den Kompost auch schön gestalten. Innerhalb der Gartenarbeit nimmt der Kompost einen bestimmten Zweck ein: Er dient der Verwertung und Verrottung biologischer Ressourcen.

Wer einen Kompost selbst bauen möchte, sollte sich zunächst die Frage beantworten, ob dieser geschlossen oder offen sein soll. Geschlossene Varianten bieten die Vorteile, dass der Kompost witterungsgeschützt verrotten kann und das – je nach Material – unter hohen Temperaturen. Offene Kompostvarianten sind hingegen kostengünstig im Bau und garantieren die notwendige Luftzirkulation. 

Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Konstruktionsweisen für einen Kompost vor, welche sich leicht selbst bauen lassen. 

Offener Kompost ohne Befestigung

Ein offener Kompost ist in Kürze angelegt. Im Garten nimmt ein offener Kompost jedoch mehr Platz ein als eine geschlossene Variante. Statt in die Höhe entwickeln sich offene Komposthaufen vor allem in die Breite. Wenn Sie sich für einen offenen Kompost entscheiden, ist es insbesondere wichtig, eine größere Fläche mit ausreichend Puffer einzuplanen. Dabei sei darauf zu achten, dass der Kompost sich nicht zu nah am Nachbargrundstück oder einer Hauswand befindet. Zudem ist ein witterungsgeschützter Standort empfehlenswert. 

Komposter aus Holz, Draht, Metall oder Stein

Wer den Kompost in Höhe und Breite begrenzen möchte, sollte Befestigungen für den Kompost nutzen. Die Materialien Holz, Draht, Metall und Stein bieten sich an. Sehr beliebt sind auch Komposter, die aus Paletten hergestellt sind. Wer sich für einen Komposter aus Holz, Draht, Metall oder Stein entscheidet, steht noch vor der Frage, ob der Komposter geschlossen oder offen sein soll.

Offene Varianten würden den Komposthaufen lediglich seitlich begrenzen und ihm einen Rahmen geben. Geschlossene Varianten bieten ein in sich autonomes Ökosystem, in welchem der Kompost unabhängig vom Wetter verrotten kann.  Sollten Sie Holz als Material wählen, ist qualitatives Holz zu erwerben.

Kammer-Komposter

Ist ein Kompost in verschiedene Kammern unterteilt, ist er meist geöffnet. Holzlatten oder Paletten trennen die einzelnen Bereiche voneinander. Die Norm sind 3-Kammern-Komposter. Ein solcher Komposter verfügt, wie der Name sagt, über drei Bereiche. Während ein Bereich für bereits fertigen Kompost reserviert ist, sind die anderen beiden Bereiche dazu da, Abfälle zu entsorgen. 

Bokashi Eimer

Luftdicht lässt es sich ebenfalls kompostieren. Möglich ist dies mit einem Bokashi Eimer. Solche Komposthaufen sind ideal für das Kompostieren auf dem Balkon. Auch für kleine Gärten bietet sich ein Bokashi Eimer an. Da der Eimer luftdicht ist, können Abfälle sogar in der eigenen Wohnung geruchslos verrotten. Das ist perfekt für all jene, die gerne kompostieren, jedoch keinen Garten zur Verfügung haben. Solche Eimer sind zum Kauf erhältlich, können jedoch auch selbst hergestellt werden. 

Thermokompost

Wie erwähnt, eigenen sich Eimer für die Anlage eines Komposts. Für DIY-Projekte bieten sich aber auch größere Gefäße an. Denn in solchen lässt es sich besonders einfach schichten. Zugleich sind sie autark gegenüber äußeren Umweltbedingungen. Eine Regentonne oder auch einen Mülleimer können Sie so zweckentfremden. Die Wärme des Materials hilft zusätzlich bei der schnelleren Verrottung des Komposts. Wenn Sie eine Regentonne wählen, können Sie zudem eine obere Abdeckung nutzen. So bleibt der Kompost vor Regen, Schnee und Tieren zuverlässig geschützt

Schritt für Schritt zum eigenen Kompost 

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Wer einen Kompost bauen möchte, muss das Kompostieren ganzheitlich denken. Sowohl Standort als auch Boden sind elementar für die Herstellung von Kompost. Neben der Konstruktion ist auch die Befüllung richtig anzugehen und das notwendige Material ist in die Kostenkalkulation miteinzuplanen. Wir zeigen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Kompost aufbauen, anlegen und typische Fehler vermeiden können. 

Der perfekte Standort

Sofern kein Bokashi Eimer verwendet wird, sind die Standortbedingungen für den Komposthaufen achtsam zu wählen. Denn ein falscher Standort könnte eine starke Geruchsbelästigung hervorrufen. Ein Kompost steht bestenfalls an einem halbschattigen sowie einem vor Witterung geschützten Standort. In der Nähe einer Hecke oder im Dickicht der Bäume ist ein Aufbau möglich. 

Notwendig ist zudem eine passende Bodenbeschaffenheit. Kompost muss immer auf einem offenen Boden stehen. Das bedeutet, dass der Boden nicht festgelegt sein darf – etwa durch Beton, Pflastersteine oder ein Kiesbett. Der Kompost möchte atmen, was über den Boden gelingt. 

Boden vorbereiten

Der Boden sollte nicht nur offen sein. Idealerweise wird er auch auf den Kompost vorbereitet. Wichtig ist dies insbesondere, wenn ein offener Kompost ohne zusätzliche Bodenbefestigung gebaut wird. Im Zuge der Gartenarbeit sollten Sie als erstes Steine und Klumpen entfernen. Denn diese minimieren die Durchlässigkeit des Bodens. Sollten sich Spuren von Unkraut an dieser Stelle befinden, sind sie mit einer Spitzhacke im weiteren Verlauf mitsamt der Wurzel herauszuholen. Gerade in Kompost siedelt sich Unkraut bevorzugt an. Das ist problematisch, da es die wertvollen Nährstoffe, die für das Düngen gedacht sind, entzieht. 

Bedenken Sie in diesem Schritt mit, ob Sie ein Gitter benötigen, das den Kompost von unten schützt. So vermeiden Sie, dass sich z.B. Wühlmäuse in den Kompost hineingraben. 

Konstruktion aufbauen: Materialliste 

Ist alles vorbereitet, können Sie die jeweilige Konstruktion aufbauen. Je nach Wahl der Konstruktion haben wir für Sie Materiallisten zusammengestellt, damit Sie Ihre Konstruktion schnell und effizient aufbauen und notwendige Materialien erwerben können.

KompostartMaterialliste pro EinheitDimensionen & Hinweise
Kompost aus Holz20 Holzleisten (100x10x5), Maschendraht, 4 Holzpfähle (optional)Materialliste für eine Einheit, beliebig um Kammern erweiterbar
Kompost aus Paletten4 Paletten, 4 Scharniere und Winkel, 2 Sturmhaken, Draht Materialliste für eine Einheit, beliebig um Kammern erweiterbar
Kompost aus Draht/ Metall3 Meter Draht mit einer Höhe von 1,4 Meter, Haken und ÖsenMaterialliste für eine Einheit, beliebig um Kammern erweiterbar
Kompost aus Stein10 Quadratmeter Lochsteine, 1 Sack Zement, MörtelMaterialliste für eine Einheit, beliebig um Kammern erweiterbar
Größe: 1,5 x 1,5 x 1,5
Bokashi Eimer2 luftdichte Eimer, Hahn, Isolierfolie Mindestens 50 Liter 
Thermokompost100 Liter Fass/Gefäß, Isolierfolie für die Außenwand, 4 Scharniere, Cutter-Messer, Kompostdeckel Mindestens 75 Liter Gefäße nutzen, für eine Luftzirkulation Löcher in die Außenwand bohren

Zusätzlich ist es vorteilhaft, bestimmte Werkzeuge bereitzuhalten. Ein Hammer, eine Bohrmaschine, ein Akkuschrauber oder Schraubenschlüssel, Zollstock sowie eine Wasserwaage sind Basis Tools für den Aufbau. 

Richtig befüllen

Im folgenden Schritt befüllen Sie den Komposthaufen. Allgemein sollten stickstoff- und kohlenstoffhaltige Bestandteile im Kompost stets im Gleichgewicht sein. Wie auch beim Hochbeet ist es wichtig, in Schichten zu arbeiten. Insbesondere die Basisschicht ist unabhängig von den tatsächlichen Abfällen aufzubauen. 

Wir zeigen Ihnen die richtige Schichtung in Kürze:

  • 1. Schicht: Erde, Reisig, Äste und Hornspäne
  • 2. Schicht: Äste, Rasenschnitt und Laub
  • 3. Schicht: Biologische Abfälle aus Garten und Küche

Ist einige Zeit vergangen, können weitere Schichten erfolgen:

  • 4. Schicht: Rasenschnitt und Laub
  • 5. Schicht: Bereits vorhandener Kompost
  • 6. Schicht: Lehmhaltige Erde 

Fazit: DIY Kompost Projekt jetzt beginnen und morgen Dünger erhalten

Ein Komposthaufen lässt sich mit kleinem Mitteleinsatz im eigenen Garten oder sogar innerhalb der eigenen vier Wände schnell aufbauen und herstellen. Ein Zero-Budget Kompost ist als vollständig offene Variante in Kürze umzusetzen. So können Sie schon bald aus Abfällen wertvollen Kompost herstellen, der Pflanzen und Boden wertvolle Nährstoffe schenkt. 

FAQ

Welche Kompostarten gibt es, zum selbst bauen?

Es gibt offene Komposte, Komposte aus Holz, Paletten, Draht, Metall oder Stein, den Bokashi Eimer
und einen Thermokompost.

Welche Standortbedingungen benötigt ein Kompost?

Ein Kompost steht bestenfalls an einem halbschattigen und vor Witterung geschützten Standort in der Nähe einer Hecke oder im Dickicht der Bäume. Der Boden sollte offen, durchlässig und von Unkraut befreit sein. Bei Bedarf kann er auch von unten geschützt werden.

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