Sowohl als Futtermittel für Tiere als auch als schmackhaftes Gemüse lässt sich Mais verwerten. In der industriellen und traditionellen Landwirtschaft zählt das Gemüse zu den meist angebauten Getreidesorten. Hobby-Gärtner, Selbstversorger und Gemüseliebhaber kaufen Mais aber nicht im Laden: Sie kultivieren ihn im eigenen Garten. Passend dazu erfahren Sie in diesem Beitrag, wie Sie Mais selbst anbauen können. Wir geben Tipps zur Aussaat, dem Standort und der Pflanzenpflege.
Mais anbauen: das Wichtigste in Kürze
Bevor Sie Mais anbauen, gibt es einige Pflanzenmerkmale, die bereits bei der Planung des Beetes zu berücksichtigen sind. Mais benötigt warme sowie helle Standortbedingungen. Ackerflächen sind hierfür ideal, da sie weiträumig und an vollsonnigen Standorten gelegen sind. Im eigenen Garten bietet sich für den Anbau von Mais dementsprechend der sonnigste Platz an. Je freiliegender die Fläche ist, desto besser. Der Anbau von Mais lässt sich selten mit anderen Gemüsesorten kombinieren. Trotz des hohen Wuchses benötigt Mais ausreichend Platz zum Gedeihen. Zeitgleich hat Mais einen erhöhten Nährstoffbedarf. Bei Bedarf können Sie Kürbisse, Salate oder Radieschen als sekundäre Pflanzen im Beet kultivieren.
Mais anbauen: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die Aussaat erfolgt in den Monaten Mai und Juni. Denn jetzt ist es warm, der Boden ist bereits erhitzt und die Wetterbedingungen wirken sich positiv auf den Anwuchs des Zuckermais aus.
Eine gute Vorbereitung und Pflege sorgen für eine gute Ernte. In der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung geben wir Ihnen Tipps an die Hand, die Ihnen beim Anbau von Mais im Garten helfen.
Schritt 1: Die richtigen Standortbedingungen schaffen
Mais ist eine relativ anspruchslose Pflanze. Im eigenen Garten sollte sie einen vollsonnigen Standort erhalten, der eine hohe Anzahl an Sonnenstunden am Tag genießt. Die Planung des Beetes erfolgt entsprechend in südlicher bzw. östlicher Ausrichtung. Im besten Fall ist der Standort zugleich windgeschützt. Insbesondere Jungpflanzen könnten bei starkem Wind umknicken. Das resultiert wiederum in Missernten.
Wichtiger als ein windgeschützter Standort sind jedoch die Bodenbedingungen. (Zucker-)Mais benötigt humose sowie nährstoffreiche Bodenverhältnisse mit einem hohen Kalkanteil. Ein pH-Wert von sieben schafft geeignete Wachstumsbedingungen. Eine Kalkdüngung beeinflusst den pH-Wert zudem positiv.
Schritt 2: Den Boden vorbereiten
Humose Bodenbedingungen schaffen Sie im Beet, indem Sie die Erde mit einem hohen Kompostanteil anreichern. Um Staunässe zu vermeiden und ein leichtes Wurzeln der Pflanzen zu gewährleisten, muss der Boden außerdem durchlässig sein. Schwere Böden können Sie im Vorfeld mit einer Spitzhacke bearbeiten oder vollständig umgraben. Sollte es sich um ein bereits bestehendes Beet handeln, entfernen Sie im gleichen Zuge sonstige Pflanzenteile. Sowohl Unkraut, Gräser als auch Reste alter Gemüsepflanzen sind vollständig aus dem Beet zu entfernen. Die Vorbereitungen für die Aussaat sind abgeschlossen, sobald der Boden feucht und locker ist.
Schritt 3: Saatgut auswählen und säen
Je nach Saatgut unterscheidet sich der Mais im Geschmack. Unabhängig von der Sorte empfiehlt es sich, auf qualitatives organisches Saatgut zu setzen. Vor der Aussaat erfolgt die Beetplanung. Wenn Sie mehrere Maispflanzen kultivieren möchten, unterteilen Sie das Beet in mehrere Quadrate – jeweils mit einem Durchmesser von rund 60 Zentimeter. Dies entspricht der Größe, die ein Maiskolben zum Gedeihen benötigt.
Einige Quellen raten dazu, Mais bereits mit einem Abstand von 45 Zentimetern zu pflanzen. Auch dies ist möglich. Allerdings steht der Bestandesdichte die Aussaatstärke gegenüber. Mit einer niedrigeren Bestandesdichte erhöht sich der potenzielle Raum, in welchem ein Maiskolben wurzeln kann. Dies wiederum erhöht die Größe des Kolbens. Bei niedrigerem Abstand können Sie somit mehrere Maispflanzen kultivieren, die Kolben fallen jedoch tendenziell kleiner aus und das Ausfallrisiko ist höher. Mit einer Erhöhung der Aussaatstärke, also der Anzahl an Samen pro Quadratmeter, erhöhen Sie hingegen den Ertrag. Es bedarf eines Samens, um eine Pflanze zu kultivieren. Ein Beet mit 12 Pflanzen benötigt demnach rund 6,3 Körner pro Quadratmeter.
Die Aussaat können Sie je nach Größe des Beetes manuell oder mithilfe eines Streuwagens tätigen. Rund 50 Zentimeter unter der Erdoberfläche gedeihen die Maispflanzen. Alternativ zu Erde können Sie das Saatgut mit einer Kompostschicht bedecken. Während der Wachstumszeit ist ohnehin reichliches Düngen notwendig. Stickstoffhaltige Düngemittel wie eine Brennnesseljauche fördern das Wachstum. Zudem erhöht es genau wie Kompost die Feuchtigkeit im Boden und liefert gleichzeitig benötigte Nährstoffe.
Nach der Saat bewässern Sie das Beet in regelmäßigen Abständen, bis aus den Samen Keimlinge entstehen. In dieser Zeit sollte der Boden durchgängig feucht sein.
Schritt 4: Pflanzenpflege bis zur Ernte
Nach der Anwachszeit ist Mais in der Pflanzenpflege anspruchslos. Wichtig ist, die Pflanzen insbesondere in Hitzeperioden ausreichend zu bewässern. Anders als zur Wachstumszeit genügen nun kleine Mengen.
Im Vordergrund der Pflegearbeiten steht das Entfernen von Unkraut. Um ein reges Wachstum zu fördern, sollte entstehendes Unkraut sofort entfernt werden. Unkraut nimmt den Erntepflanzen die benötigten Nährstoffe und raubt Platz. Beides wirkt sich negativ auf den Ernteertrag aus. Das Aufkommen von Unkraut ist übrigens ein Zeichen für eine mangelnde Nährstoffversorgung im Beet. Stellen Sie nach der Unkrautvernichtung sicher, dass eine Düngung erfolgt. Humose Bodenbedingungen sind jetzt wieder wichtig.
Ein kleiner Vermerk: Die Unkrautvernichtung sollte niemals mit chemischen Mitteln erfolgen. Die Chemikalien würden auch von den Maispflanzen aufgenommen und verschlechtern die Qualität der Ernteerträge. Auch gesundheitliche Gefährdungen könnten hierdurch entstehen. Nutzen Sie stattdessen eine Spitzhacke und entfernen Sie das Unkraut mitsamt der Wurzel händisch.
Schritt 5: Zuckermais ernten und genießen
Monate der Pflanzenpflege machen sich Mitte September bezahlt: In dieser Zeit reift der Mais vollständig heran und entfaltet seinen charakteristischen Geschmack. Der optimale Erntezeitpunkt lässt sich kalendarisch nicht genau berechnen. Pflanzenkalender geben nur eine grobe Orientierung. Die Fruchtreife erkennen Sie zunächst an der Blütezeit. Kurz nach der Blüte reift der Mais vollständig heran.
Die Natur zeigt zudem, wann der Reifezeitpunkt eintritt. Folgende Punkte sind ein Indikator dafür, dass der Mais reif ist:
- Bräunliche Verfärbung der Fäden des Maises
- Vögel machen sich an den Maispflanzen zu schaffen
- Milchiges Weiß im Korn
Kleiner Tipp: Um Vögel daran zu hindern, die reifen Maiskolben zu genießen, breiten Sie bereits während der Blütephase ein Schutznetz über dem Beet aus. Mithilfe von Metallstangen lässt es sich wie ein Zelt platzieren.
Um Mais zu ernten, benötigen Sie keine besondere Ausstattung. Drehen Sie den Kolben einfach um 180 Grad und ziehen Sie ihn von der Pflanze ab. Im Anschluss können Sie ihn grillen, kochen, pur genießen oder anderweitig verarbeiten. Aus den weiteren Pflanzenteilen können Sie Kompost herstellen und sie in den natürlichen Kreislauf zurückführen.
Fazit: Was passiert nach der ersten Ernte?
Nach der Ernte ist vor der nächsten Ernte. Hier gilt es die Fruchtfolge zu beachten. Mais sollte nur zweimal hintereinander im selben Beet kultiviert werden. Eine mögliche Fruchtfolge könnte der Weizen- oder Roggenanbau darstellen. Im eigenen Garten ist dies mit hohem Aufwand verbunden. Wählen Sie stattdessen Zwiebeln oder Bohnen als Folgekultur. Die Schwachzehrer benötigen nur wenig Nährstoffe und bereiten den Boden auf den nächsten Anbau von Mais an. Tomaten sind weiterhin geeignet, um vor dem Maisanbau ein Beet zu kultivieren. Tomaten als Schwachzehrer, Mais als Mittelzehrer und Zwiebeln als Schwachzehrer bilden einen guten Kreislauf.
Wie Sie Mais anbauen können, haben Sie nun erfahren. Sind die nötigen Schritte einmal bekannt, scheint der Anbau nicht allzu schwer zu sein. Mit unserem Ratgeber sind Sie optimal gewappnet. Wir wünschen viel Spaß beim Anbau des Getreides!
FAQ
Die Aussaat erfolgt in den Monaten Mai und Juni.
Mais lässt sich schwer mit anderem Gemüse kombinieren. Kürbisse, Salate oder Radieschen lassen sich jedoch als sekundäre Pflanzen im Beet kultivieren.