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Rasen vertikutieren: Diese Dinge sollten Sie beachten

Einen gesunden und flächendeckend grünen Rasen wünscht sich jeder Gartenbesitzer. Neben dem Säen von Rasen und dem Rasenmähen vergessen viele Gartenbesitzer jedoch den eigenen Garten zu vertikutierten. Dabei ist das Vertikutieren unerlässlich, wenn Sie keinen Rasenfilz und Moos im Grünen haben möchten und ein schönes, gleichmäßiges Bild bevorzugen. Was beim Vertikutieren zu beachten gibt, wie es funktioniert und welche Unterschiede es zwischen verschiedenen Methoden gibt, zeigen wir Ihnen im Folgenden.

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1. Vertikutierer in Kürze

Es Vertikutierer bietet Ihnen eine Vielzahl an Vorteilen. Durch das vertikale Schneiden des Rasens werden Unkraut, Moos und Rasenfilz entfernt. Es ist jedoch nicht nur wichtig zu wissen, was ein Vertikutierer kann, sondern auch wann dieser eingesetzt wird und, wann man lieber zur Benzin- oder zur Elektrovariante greift.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vertikutiergeräte entfernen aus dem Rasen Unkräuter und Moos. Das Rasenwachstum wird durch die Auflockerung des Bodens angeregt.
  • Der Rasen sollte zweimal pro Jahr vertikutiert werden. Am besten eignen sich die Zeiten April / Mai und im September / Oktober.
  • Für alle Flächen bis 500 m² eignen sich Elektro-Vertikutierer. Ein Handvertikutierer eignet sich hingegen für kleine Rasenflächen sehr gut. Für sehr große Flächen eignen sich dafür Benzin-Vertikutierer.

2. Was ist die Aufgabe eines Vertikutierers?

Das Vertikutieren des Rasens ist wichtig für einen gesunden und grünen Rasen.
Ein gesunder und grüner Rasen lässt das Herz des Gärtners höherschlagen.

Rasenflächen mit viel Schatten und feuchten oder wenig gedüngten Böden, neigen sehr schnell zu Moosbefall. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Wurzeln des Rasens aufgrund des Rasenfilzes mit Sauerstoff unterversorgt werden. Dadurch ist das Rasenbild nicht mehr schön anzusehen und das Unkraut findet hervorragende Bedingungen vor, um sehr schnell zu wachsen. Um einen gesunden und schönen Rasen zu bekommen, sollte dieser daher vertikutiert werden.

Wie funktioniert es? Die Grasnarbe wird beim Vertikutieren einige Millimeter mit einem entsprechenden Gerät mechanisch eingeritzt. Zeitgleich wird dabei Moos und Rasenfilz entfernt. Es handelt sich bei einem Vertikutierer jedoch nicht um ein Gerät, um den Rasen zu lüften. Bei einem Rasenlüfter werden die Grasflächen nur durchkämmt, während bei einem Vertikutierer das Material entfernt und die Grasfläche vertikal abgeschnitten wird. Funfact: Das Wort Vertikutieren leitet sich von “vertical cut” ab. Somit befreit der Vertikutierer durch einen vertikalen Schnitt den Rasen von unliebsamen Pflanzenbefall.

3. Wann wird ein Vertikutierer eingesetzt?

Die zu erledigten Arbeiten im Freien sind immer Saisonabhängig. Daher den Vertikutierer nicht durchgängig im Jahr nutzen. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist daher das richtige Timing wichtig. Aber wann ist das?

Von April bis September ist die beste Zeit des Jahres, um den Rasen zu vertikutieren. In dieser Zeit sollte der Vertikutierer in etwa zweimal zum Einsatz kommen. Jedoch muss dazu auch einige Vor- bzw. Nachbearbeitung geleistet werden.

Vor dem Vertikutieren wird der Rasen nämlich immer gemäht. Für das bessere Verständnis, folgt ein kleines Szenario:

Die Frühjahresdüngung steht an, sobald es im Frühling wieder wärmer wird. Im Anschluss folgt der erste Schnitt des Rasens im neuen Jahr. Sobald der nächste Schnitt des Grüns anstehen würde, weil der Rasen so weit gewachsen ist, ist es Zeit, diesen zu vertikutieren. Hierbei ist zu beachten, dass der Rasen auf der tiefsten Einstellung gemäht und danach vertikutiert werden sollte. Innerhalb weniger Wochen wachsen die durch das Vertikutieren entstandenen Löcher meist wieder zu. Der Rasen benötigt diese Schonzeit, um dichter und gesünder nachwachsen zu können.

Dass kahle Stellen im Garten nach dem Vertikutieren vorkommen, ist somit normal und kein Grund zur Sorge. Lassen Sie den Garten einige Tage in Ruhe und Sie werden sehen, dass er wieder dicht bewachsen sein wird.

Vertikutierer ähneln vom optischen her einen Rasenmäher.
Vertikutierer unterscheiden sich durch die Spindel oder der Achse von Rasenmähern.

4. Wie nutzt man ein Vertikutierer richtig?

Das Aussehen eines Vertikutierers erinnert im ersten Moment an einen Rasenmäher. Der Unterschied wird jedoch deutlich, wenn Sie sich diesen einmal genauer ansehen. Ein Vertikutierer hat eine Spindel oder Achse, die mit festen oder drehbaren Messern ausgestattet ist. Zwar gibt es verschiedene Modelle auf dem Markt, jedoch haben alle eine Spindel oder Achse gemein.

Je nach Gartengröße gibt es jedoch auch verschiedene Motoren. So wird grundsätzlich zwischen Elektro- und Benzinantrieb unterschieden. Für große Gartenflächen ab 500 Quadratmeter eignen sich beispielsweise benzinbetriebene Vertikutierer. Für kleinere reicht ein Elektro- oder Handvertikutierer jedoch aus. Allerdings ist zu beachten, dass diese einen deutlich höheren Kraftaufwand erfordern.

Um einen Vertikutierer richtig zu bedienen, ist die Schnitthöhe des Messers entscheiden. Liegt diese zu niedrig, können unliebsame Löcher und kahle Stellen in den Rasen vertikutiert werden. Daher liegt die oberste Grenze bei drei Millimeter beim Schnitt in die Grasnarbe und sollte nur auf trockenem Rasen stattfinden. Auch die Richtung des Vertikutierens sollte Beachtung finden. Zunächst wird der Rasen längs in die eine und danach quer in die andere vertikutiert. Am Schluss werden lichte Stellen im Rasen direkt nachgesät.

5. Welche Arten von Vertikutierer gibt es?

Ein Vertikutierer ist nicht gleich ein Vertikutierer. Wie bei anderen technischen Geräten gibt es auch hier Unterschiede in den Produkten, um bedarfsgerechte Vertikutierer anzubieten. Je nach Größe des Rasens sind andere Vertikutierer zu empfehlen. Bei der Kaufentscheidung kommt es allerdings nicht nur auf die vertikutierende Fläche, sondern teilweise auch auf den Geräuschpegel, Umweltfreundlichkeit und die flexible Handhabung an.

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Arten von Vertikutierer:

  • Hand Vertikutierer
    • Elektro Vertikutierer
    • Akku Vertikutierer
    • Benzin Vertikutierer

Im Folgenden gehen wir näher auf die Arten und Unterschiede ein.

5.1. Hand Vertikutierer

Bei kleinen Gärten reicht den meisten Menschen ein Hand Vertikutierer vollkommen aus. Insbesondere sind die Hand Vertikutierer umweltschonend, da Sie kein Benzin benötigen oder Strom verbrauchen. Auch für die Geräuschkulisse ist die Nutzung angenehm, da die Geräte der leise sind. Jedoch ist zu erwähnen, dass die Hand Vertikutierer mit eigener Kraft betrieben werden und daher relativ schwer in der Nutzung sind. Dafür wird aber die körperliche Fitness beim Vertikutieren direkt gefördert. Ein weiteres Plus: Der Geldbeutel wird geschont, da ein Hand Vertikutierer, im Vergleich zu anderen Varianten, günstig ist. 

Vor- und Nachteile eines Hand Vertikutierers:

VorteileNachteile
günstigste Variantenicht für große Rasenflächen geeignet
Geräuscharmschwer in der Handhabung
umweltschonend 

5.2. Elektro Vertikutierer

Bei einer Gartengröße ab ca. 100 bis 500 Quadratmetern lohnt sich ein Elektro Vertikutierer. Da es ein Elektrogerät ist, wird dieses Gerät natürlich auch mit Strom betrieben. Diesem Vertikutierer sind daher Grenzen durch die vorhandenen Steckdosen oder der Länge des Verlängerungskabels gesetzt. Beim Arbeiten müssen Sie stets das Stromkabel im Auge behalten, da es ansonsten einen Unfall geben könnte. 

In der Regel sind diese Vertikutierer kleiner als ein klassischer Rasenmäher und wiegen auch entsprechend weniger. Das geringere Gewicht hat den Vorteil, dass sich der Vertikutierer leicht bewegen lässt und wendiger ist. Somit ist eine flexible Nutzung zwar nicht gegeben, die Handhabung ist jedoch einfach.

Zu beachten ist, dass ein Elektro Vertikutierer bei härteren Böden nicht geeignet ist. Bei einem harten Boden lässt sich mit den Messern nicht tief genug eindringen, aufgrund des niedrigen Eigengewichtes.

Vor- und Nachteile eines Elektro-Vertikutierers:

VorteileNachteile
günstiger als ein Benzin-Vertikutiererbenötigt Strom
recht leise in der AnwendungKabel kann zu kurz sein oder als störend empfunden werden
umweltfreundlicher
gleichmäßiges Arbeiten und effektiver als ein Handvertikutierer
schnelles Entfernen von Unkraut

5.3. Akku Vertikutierer

Ein Vertikutierer mit Akku stellt eine gute Alternative zu dem kabelgebundenen Elektro Vertikutierer dar. Der kabellose Akku Vertikutierer erleichtert die Arbeit enorm, da Sie nicht ständig aufpassen müssen nicht über das Kabel zu rollen. Diese Variante wissen Menschen zu schätzen, die auf den Rasenflächen eine Bepflanzung haben. Mittlerweile ist die Akku-Technologie so weit fortgeschritten, dass das Vertikutieren an einem längeren Stück möglich ist. Jedoch sind diese Geräte auch in erster Linie für kleinere Gärten bis zu 500 Quadratmeter geeignet. Ein vorgeladener Wechsel Akku sollte zudem stets vorhanden sein. Damit erhöhen Sie die Reichweite bzw. der Aktionsradius. 

Vor- und Nachteile eines Akku Vertikutierers:

VorteileNachteile
flexible NutzungWechsel Akku ist bei großen Flächen nötig
für bepflanzte Rasenflächen sinnvollmuss im trockenen gelagert werden
modernste Technologie ist vorhanden 

5.4. Benzin Vertikutierer

Ist Ihre Rasenfläche zwischen 500 und 5000 Quadratmetern groß, ist der Kauf eines Benzin-Vertikutierer sinnvoll. Im Gegensatz zu der Elektro Variante sind Sie hier unabhängig von Stromquellen. Ebenfalls müssen Sie nicht auf ein Kabel achten.

Von der Handhabung können Sie diesen mit einem klassischen Benzinrasenmäher vergleichen. Das Gerät ist nicht schwer zu wenden, wodurch es leicht in der Handhabung ist, trotz dessen, dass dieser vom Gewicht her schwerer als die strombetriebene Variante ist. Aufgrund des höheren Gewichtes ist es bei dem Benzin Vertikutierer auch kein Problem härtere Böden zu bearbeiten.

Vor- und Nachteile Benzin Vertikutierers:

VorteileNachteile
für große Flächen geeignetumweltschädlich
im Gelände geeignetlaut
einfache Handhabung 
flexible Nutzung möglich 

6. Wie viel kostet ein Vertikutierer?

Für jeden Geldbeutel gibt es einen Vertikutierer. Der Preis ist vor allem abhängig von der Verarbeitung des Gerätes, der Ausstattung und Leistung. Die folgenden Preisangaben geben lediglich grobe Richtwerte. Es gibt auch in jeder Kategorie von Vertikutierern preisgünstige Geräte. Dort gilt es jedoch qualitative Abstriche zu machen.

Einfache Handgeräte gibt es bereits ab rund 20 € zu kaufen. In der Regel muss hierbei jedoch noch ein Stil separat dazu gekauft werden. Für eine einfache Handhabung und größere Rasenflächen, gibt es die Geräte mit elektrischem Antrieb bereits für unter 100 €. Wird die akkubetriebene Variante präferiert, so können akkubetriebene Vertikutierer ab 150 € gekauft werden. Benzin-Vertikutierer bilden das Schlusslicht und sind die teuerste Variante.  Der Kostenpunkt beträgt hier mindestens 250 €.

Beim vertikutieren sollte der Rasen trocken sein.
Während des Vertikutierens gibt es einiges zu beachten.

7. Wie wird ein Rasen vertikutiert?

Es gibt einige Dinge, die Sie sowohl vor, wie auch nach dem Vertikutieren beachten sollten. Die wichtigsten Punkte haben wir Ihnen zusammengefasst:

  1. Der Rasen sollte eine Höhe von ca. drei bis fünf Zentimeter haben und trocken sein.
  2. Die Arbeitstiefe des Vertikutierers sollte auf zwei Millimeter eingestellt sein. Damit fahren Sie eine erste Bahn ab.
  3. An der ersten Bahn können Sie erkennen, ob das Ergebnis in Ordnung ist. Wurde sämtlicher Rasenfilz ausgekämmt, kann die Tiefe des Vertikutierers so bleiben. Ist dies nicht der Fall, stellen Sie die Arbeitstiefe niedriger ein. Oftmals reicht jedoch eine Vertikutiertiefe von drei bis vier Millimeter vollkommen aus.
  4. Damit der Rasen nicht zu stark beansprucht wird, sollte die Fläche möglichst schnell abgefahren werden.
  5. Während des Vertikutierens sollte ein Schachbrettmuster auf dem Rasen entstehen. Zuerst wird der Rasen dazu in Längsbahnen abgefahren und anschließend noch einmal quer.
  6. Drücken Sie beim Wechsel der Arbeitsrichtung den Führungsholm nach unten, damit die Messer nicht mehr im Boden stecken. Machen Sie dieses nicht, wird der Rasen zu stark beansprucht.
  7. Entfernen Sie nach dem Vertikutieren das liegengebliebene Vertikutiergut und säen unter Umständen den Rasen noch einmal neu aus, wenn dieser zu licht geworden ist. 

8. Vertikutiergut – wohin damit?

In erster Linie handelt es sich bei dem Vertikutiergut um Moos und kann daher sehr gut als Mulch auf Gemüsebeeten verwendet werden. Jedoch muss dieses im Vorfeld so lange abgetrocknet werden, bis das Moos komplett abgestorben ist. Totes Moos ist hingegen auch ein brauchbarer Torfersatz. Für die ausgelegten Vertikutierabfälle sind auch die heimischen Vögel sehr dankbar, da ihnen das weiche Material zum Nestbau dient. 

9. Wann sollte das Vertikutieren unterlassen werden?

Das Vertikutieren des Rasens sollte zu einem verstärkten Wachstum anregen. Allerdings gibt es auch Momente, in denen es nicht sinnvoll ist, zu vertikutieren. Unter anderem sollte der Vertikutierer nicht über den Rasen geführt werden, wenn diese sehr trocken ist, Staunässe hat, eine mangelnde Düngung vorliegt oder das Gras sich in Schattenlage befindet.

Es gibt jedoch auch Unkrautarten, bei denen das Vertikutieren kontraproduktiv ist, wie der Gundermann. Flachwachsende Ausläufer werden von der Messertiefe des Vertikutierers zerteilt, wodurch sich dieser sehr stark vermehrt und das Wachstum angeregt wird. In den meisten Fällen hilft daher nur eine manuelle Entfernung der Wurzeln. 

10. Wie kann der Vertikutierer gereinigt werden?

Der Vertikutierer sollte im optimalen Fall nach jedem Durchgang gereinigt werden, da er nur wenige Male im Jahr zum Einsatz kommt. Die Funktionalität kann ansonsten durch festgesetzte Grasreste eingeschränkt werden und im Laufe der Zeit lassen sich diese immer schlechter entfernen. Zudem könnte sich Rost bilden, wenn der Vertikutierer feucht eingelagert wird.

In der Regel genügt es den Vertikutierer mit einem feuchten Tuch anzufeuchten und anschließen mit einem Reinigungsmittel das Gerät einzusprühen. Dies muss lediglich verteilt und feucht abgewischt werden. Am besten reinigen Sie die Klingen des Vertikutierers mit einer feinen Bürste und etwas Wasser. In der Bedienungsanleitung des Gerätes finden Sie mehr zur optimalen Reinigung Ihres individuellen Gerätes.

11. Unterschiede zwischen Vertikutierer, Rasenlüfter und Aerifizierer

Vertikutierer werden oftmals fälschlicherweise als Rasenlüfter bezeichnet. Beide Gerätetypen ähneln sich zwar von der Funktion und vom Aussehen her, allerdings gibt es zwischen den Geräten entscheidende Unterschiede. Der Aerifizierer ist das dritte Gerät im Bund der Rasengeräte und wird ebenfalls oftmals mit dem Rasenlüfter verwechselt. Allerdings ist er eine sinnvolle Ergänzung der professionellen Rasenpflege und somit nur eine Ergänzung, jedoch kein Ersatz.

11.1. Vertikutierer sind für die grobe Vorarbeit

Der Vertikutierer zeichnet sich durch starre, senkrechte Messer aus, die die Grasnarbe anritzen und dabei effektiv die Triebe von Unkraut zerteilen. Mit diesem können auch Rasenfilz und Moospolster entfernt werden. Der Vertikutierer arbeitet zwar sehr gründlich, allerdings ist dies für den Rasen eine Strapaze. Daher muss sich der Rasen einige Wochen vom Vertikutieren erholen. Aus diesem Grund ist ein Vertikutieren nur zweimal im Jahr empfehlenswert. Im optimalen Fall sollte der Rase einmal im Frühjahr und anschließend am Sommerende vertikutiert werden.

11.2. Rasenlüfter für die schonende Rasenpflege

Anders als ein Vertikutierer hat ein Rasenlüfter flexiblere Messer. Dieser verfügt nämlich über dünne, federnde Stahlzinken. Mit diesen kann die Bodenoberfläche gründlich durchkämmt werden, allerdings ohne etwas zu verletzen. Laub, Moos und andere oberflächliche Rasenunkräuter werden dabei entfernt. Ein Lüfter kann aufgrund der schonenden Arbeitsweise viel häufiger eingesetzt werden als ein Vertikutierer. Fünf bis sechs Behandlungen reichen, abhängig von der Unkraut-Dichte pro Gartensaison in der Regel aus, um einen schönen unkrautfreien Rasen zu erhalten. 

11.3. Für die professionelle Rasenpflege der Aerifizierer

Der dritte im Bunde ist ein Aerifizierer. Ein Aerifizierer hat eine andere Aufgabe als ein Rasenlüfter oder Vertikutierer. Es werden senkrechte Löcher mit dem Aerifizierer in die Grasnarbe gestanzt oder gebohrt, in die im Anschluss grobkörniger Sand geblasen wird. Vor allem Lehmböden können so mit mehr Sauerstoff und Wasser versorgt werden. Dadurch wächst der Rasen besser und die Grasnarbe wird insgesamt dichter. Oftmals kommen Aerifizierer in professionellen Bereichen zum Einsatz wie beispielsweise zur Pflege eines Fußball- oder Golfplatzes. Für einen normalen Rasen ist ein Aerifizierer daher nicht zwingend notwendig.

12. Was sind die Kaufkriterien für einen Vertikutierer?

Der Kauf eines Vertikutierers sollte gut überdacht sein. Schließlich kann ein Vertikutierer durchaus eine preisintensive Anschaffung sein und für Jahre gute Dienste leisten. Ebenfalls ist der Kauf abhängig von der Rasenbeschaffenheit, Rasengröße und individuellen Präferenzen. Um Ihnen die Kaufentscheidung zu erleichtern, haben wir für Sie bereits Kaufkriterien definiert, die Sie für Ihre individuelle Kaufentscheidung als Richtwert nutzen können.

Folgende Kriterien sind für den Kauf eines Vertikutierers wichtig:

  • Grundstückgröße
  • Motorleistung
  • Arbeitsbreite
  • Arbeitstiefe
  • Tiefen Verstellung
  • Fangbox und Boxvolumen
  • Lautstärke
  • Gewicht
  • Reinigung und Wartung
  • Anschaffungspreis

12.1. Grundstücksgröße

Die zu vertikutierende Fläche ist eines der wichtigsten Kaufkriterien für ein solches Gerät. Meist reicht für eine Rasenfläche unter 100 Quadratmeter ein Hand Vertikutierer aus. Ein motorisiertes Gerät ist beispielsweise empfehlenswert, wenn Sie eine größere Fläche haben. Die Folgende Abstufung könnte Ihre Kaufentscheidung vereinfachen:

  • Hand Vertikutierer für Flächen unter 100 Quadratmeter
  • Elektro Vertikutierer für Flächen bis 500 Quadratmeter
  • Benzin Vertikutierer für Flächen ab 500 Quadratmeter

12.2. Motorleistung

Auch die Motorleistung kann ein Kaufkriterium sein, denn es gibt zwei Antriebsarten bei Vertikutierern: Elektro- und Benzinmotoren. Leichter und wendiger sind jedoch Geräte mit Elektromotoren. Bei großen Grundstücken und harten Böden haben diese Geräte jedoch Schwierigkeiten und können keine optimale Leistung mehr erbringen Für Rasenflächen über 500 Quadratmeter sollte die Wahl daher spätestens auf Elektro- und Benzinmotoren fallen. Somit ist die Motorleistung mit der Grundstücksgröße vereinbar, da diese sich gegenseitig ergänzen.

12.3. Akku und Elektro Vertikutierer 

In den meisten Fällen sind Elektrogeräte leichter, kleiner und umweltschonender. So ist ein Elektromotor deutlich leiser als ein Gerät aus Benzin.

In erster Linie eignen sich beide Geräte für kleinere und mittlere Grundstücke, da große Flächen nicht mit der Akkuleistung zu schaffen sind. Haben Sie keinen Wechsel Akku sind Sie gegebenenfalls zu einer Pause gezwungen. Bei der Wahl eines Akku Vertikutierers sollten Sie daher immer einen Wechsel Akku vorrätig haben, um bequem weiter zu vertikutieren und nicht unterbrechen zu müssen. Natürlich ist es auch möglich stattdessen eine kabelgebundene Elektrovariante zu kaufen. Jedoch ist bei einer starken Bepflanzung ein Elektrokabel hinderlich. 

12.4. Benzin Vertikutierer

Bei benzinbetriebenen Gartenwerkzeugen haben Sie mehr Flexibilität. Es ist sinnvoll bei einem solchen Gerät einen Ersatzkanister vor Ort zu haben. Diese Vertikutierer haben kein Problem mit großen Flächen und sehr harten Untergründen. So ist ein Benzin Vertikutierer insbesondere im Gelände, Gefällen, bei harten Böden und großen Flächen eine sinnvolle Anschaffung. Jedoch ist auch zu beachten, dass ein Benzin Motor nicht unbedingt umweltfreundlich sind. Die Abgase des Motors und die Lautstärke beeinträchtigen unter Umständen nicht nur Sie, sondern auch die Nachbarn, weshalb Sie ggf. vor der Anschaffung mit diesen Rücksprache halten sollten. Zudem sind Benzin Vertikutierer im hohen Preissegment angesiedelt und weisen daher einen vergleichsweise teureren Anschaffungspreis auf.

12.5. Arbeitsbreite

Je breiter der Vertikutierer ist, desto schneller lässt sich die vorhandene Fläche bearbeiten. Mit einem breiteren Gerät sind enge Passagen allerdings etwas schwierig zu bearbeiten. Es kann hilfreich sein, die schmalen Stellen im Garten auszumessen, bevor das Gerät angeschafft wird. So könne Sie unschöne Überraschungen vermeiden.

12.6. Arbeitstiefe

Auch bei der Arbeitstiefe gibt es einige Unterschiede, die bei der Kaufentscheidung Beachtung finden sollten. So wird die Arbeitstiefe bei einem Hand Vertikutierer durch Druck auf den Boden bestimmt. Dies erfordert bei einer niedrigen Tiefe natürlich sehr viel Kraft. Hingegen kann die Tiefe bei einem motorisierten Gerät manuell eingestellt werden. Sowohl die Einstellung der Tiefe als auch die mögliche Tiefe sollten überprüft werden. Grundsätzlich reicht normalerweise eine Tiefe von drei bis vier Millimetern aus. Ist ein starker Moos-Befall vorhanden, sollte darauf geachtet werden, dass die Tiefe auch auf fünf Millimeter eingestellt werden kann.

Es ist möglich, bei einem guten Vertikutierer eine Tiefe von bis zu zehn Millimeter einzustellen. Dies kann sich jedoch nicht immer an die Bodenbeschaffenheit anpassen, sodass die Messerwalze nicht direkt über der Rasenoberfläche arbeiten kann. Bei starken Unebenheiten ist dies oft der Fall und muss berücksichtigt werden.

12.7. Tiefenverstellung

Die optimale Vertikutierungstiefe muss stets nach Rasenbeschaffenheit eingestellt werden. An einem Rad oder über einen Hebel kann diese Tiefe an allen Geräten eingestellt werden. Einige Geräte lassen sich stufenlos einstellen, andere in einer angegebenen Anzahl an Stufen. Welche Tiefenverstellung für Sie passend ist, kann nicht beurteilt werden. Diese Entscheidung können Sie nach individuellen Präferenzen fällen.

12.8. Fangbox und Boxvolumen

Das Vertikutiergut muss nach dem Vertikutieren natürlich vom Rasen entfernt werden. Um sich Arbeit zu ersparen, ist es sinnvoll ein Gerät mit Fangbox zu kaufen. So wird das vertikutierte Rasengut bereits aufgefangen und muss im Anschluss nicht nochmal aufgesammelt werden. Dort werden die herausgekämmten Unkrautreste, Moos und Filz aufgefangen und können dann entsorgt werden. Die Box an die Größe und der Zeit des Vertikutierens anpassen.

12.9. Lautstärke

Die Lautstärke eines Vertikutierers ist vergleichbar mit einem Rasenmäher. Jedoch hat der Geräuschpegel nur eine Nebenrolle, da der Vertikutierer nur ein bis zweimal im Jahr zum Einsatz kommt. An einem Sonntag sollte ein Vertikutierer jedoch nicht zum Einsatz kommen, um sich unliebsame Gespräche mit den Nachbarn zu ersparen. Ein Benzinmotor ist von allen Vertikutierern jedoch die lauteste Variante. 

12.10. Gewicht

Vertikutierer ähneln auch vom Gewicht den Rasenmähern. Ein paar Vertikutierer verfügen über Räder, die zwar eine Arbeitserleichterung mit sich bringen, jedoch auch eine Erhöhung des Gewichtes nach sich ziehen. Jedoch sind dies oftmals Benzingeräte. Der Rest muss mit Kraft bewegt werden. Oftmals kommen Geräte mit Kunststoffgehäuse zum Einsatz, daher sind diese leichter.

12.11. Reinigung und Wartung

Nach jedem Gebrauch das Gartenwerkzeug sehr gründlich reinigen, um diese lange nutzen zu können. Ein Vertikutierer sehr gründlich pflegen und reinigen, da dieses nur selten zum Einsatz kommt.

Die Zinken und Messer Von pflanzlichen Überresten und Erde sollten die Zinken und Messer daher befreit werden. Die elektrischen Geräte jedoch vom Strom trennen oder den Akku entfernen, bevor Sie es reinigen. Diese Sicherheitsmaßnahme ist dringend notwendig!

Des Weiteren sollten in regelmäßigen Abständen die Messer des Vertikutierers auf seine Schärfe kontrolliert und bei Bedarf nachgeschärft werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Vertikutierer sauber arbeitet und das auch noch nach mehreren Anwendungen. So haben Sie lange Spaß an Ihrem Gerät.

12.12. Anschaffungspreis

Der Vertikutierer muss nicht nur den eigenen Vorstellungen entsprechen, sondern auch ins preisliche Budget passen. Viele Gartenbesitzer kaufen oftmals ein möglichst preisgünstiges Gerät, da dieses nur sehr wenig zum Einsatz kommen.

Natürlich braucht man für einen kleinen Garten kein teures Profigerät, jedoch sollte man vor einem Discounter-Schnäppchen Abstand nehmen. Sie werden wenig Freude an einem Gerät haben, welches nicht ordentlich arbeitet und bereits nach kurzer Zeit wieder Defekte aufweist. 

Ein Kombigerät ermöglicht mehr Flexibilität und Nutzen.
Ein Vertikutierer ist auch als Kombigerät erhältlich.

13. Kombi Geräte mit Rasenlüfter

Ein Vertikutierer kann auch als ein Kombigerät gekauft werden. Dieses bietet ihnen vollständige Flexibilität und noch mehr Nutzungsmöglichkeiten. Das besondere an Kombigeräten ist, dass diese eine wechselbare Walze aufweisen. Bei diesen Geräten ist es möglich nach Bedarf zwischen der Vertikutierwalze und der Lüftungswalze zu wechseln.

Wie funktioniert es? Eine Stahlklinge dringt bei dem Entlüften des Rasens auf einer Walze bis zu fünf Zentimeter tief ins Erdreich. Dadurch gelangen Luft und Nährstoffe zu den Wurzeln des Rasens durch die Öffnung. Den Bodenlebewesen hilft dies ebenfalls.

Wir brauchen nicht unbedingt ein motorisiertes Gerät, um den Rasen zu lüften. Es genügt auch für eine kleine Fläche eine mit Drahtdornen gespickte Walze oder Rasenlüfterschuhe, die Nägel an den Fußsohlen haben, zu verwenden.

Den Rasen lüften können Sie übrigens jederzeit. Jedoch sollten Sie sich auf die Zeit zwischen Frühjahr und Herbst beschränken. Das Mähen des Rasens vor der Rasenlüftung ist nicht unbedingt notwendig. Sie müssen auch keine Bedenken haben, denn beim Lüften werden keine Rasenwurzeln beschädigt. Ein bisschen Vorarbeit ist trotzdem notwendig: Den Dünger zwei Wochen vor dem Vertikutieren ausbringen, denn dadurch wächst der Rasen schneller an.

Ein sehr verwilderter Rasen kann aber durchaus zwei Durchläufe gebrauchen. Allerdings braucht der Rasen eine Erholungspause von zwei Wochen, bevor der zweite Durchgang gestartet wird. 

13.1. Moos und Filzrasen

Wenn die Ursachen für einen starken Moosbewuchs auf dem Rasen nicht beseitigt werden, bringt selbst regelmäßiges Vertikutieren und Lüftung sehr wenig. Moos ist anpassungsfähiger und genügsamer als Gras. Jedoch können Sie Rahmenbedingungen schaffen, die es dem Moos schwermachen, weiterzuwachsen. Unsere Tipps an Sie:

  • Nährstoffarme, verdichtete Lehmböden mag Moos sehr
  • Für Mode sind auch saure Böden (Kalkmangel) ideal
  • Moos sprießt bei Schatten und viel Feuchtigkeit
  • Hitzeperioden verträgt Moos besser als Gras. Ein Gras verdorrt, kommt Moos wieder zum Vorschein

Gras bevorzugt sandigen, leichten Boden mit geringem Lehmgehalt und hasst Staunässe. Sollte der Rasen zu schwer sein, können Sie ihn mit einer Drainage das Leben erleichtern. Doch wie werden Sie Moos nun am besten wieder los? 

  • Der Kalk reguliert den PH-Wert des Bodens und wird somit für Moos unattraktiv
  • UV-Strahlung und Wärme sind für Rasen ebenso wie Sonne essenziell
  • Beheben Sie Nährstoffmangel durch regelmäßiges Düngen
  • Dauerhaft verschattete Rasenflächen sollten Sie vermeiden
  • Das Herbstlaub zügig entfernen, da Rasen abtrocknen können muss.
  • Die Staunässe schädigt die Grasnarbe. Es helfen lockere, drainierte Böden
  • Das Gras braucht eine Halmlänge von 4 bis 5 Zentimeter, damit die Pflanze Photosynthese betreiben kann

Bleiben Mulch, Mährückstände oder andere abgestorbene Pflanzenteile auf der Fläche zurück, so entsteht Rasenfilz. Lassen Sie das Schnittgut einfach liegen, so entsteht sehr viel von diesem Mulch. Ebenfalls entsteht dieser Mulch, wenn alle zwei Tage ein Mähroboter über die Rasenfläche fährt. 

Dieser Rasenfilz saugt sich mit Feuchtigkeit voll und behindert die Versorgung der Gräser mit Wasser, Luft und Nährstoffen, wenn die Menge zu viel wird. Dadurch wird das Gras geschwächt und Unkraut und Moos können überhandnehmen. Das Abtragen der Rückstände vom Gras nach dem Vertikutieren ist daher das A&O für ein optimales Ergebnis.

Ein Vertikutierer erleichtert die Rasenpflege sehr.
In der Regel sollte der Rasen zwei- bis dreimal vertikutiert werden.

14. Fazit

Ein Vertikutierer ist ein sehr hilfreiches Tool für den Garten. Sogar Experten raten dazu, dass Sie Ihren Rasen zweimal, maximal dreimal im Jahr, vertikutieren. Wesentlich öfter können Sie aber Ihren Rasen lüften. Damit unterstützen Sie Ihren Rasen hervorragend. Die Pflege erleichtert sich mit diesem Gerät sehr und sollte in keinem Garten fehlen. 

Auch beim Kauf eines Vertikutierers gilt, dass der Einsatzzweck entscheidend ist. Wie Sie Ihr passendes Modell für sich und Ihren Garten finden, haben wir hier noch einmal zusammengefasst:

  • Haben Sie eine große Rasenfläche sollten Sie auf ein benzinbetriebenes Gerät setzen. 
  • Im Mittelpreissegment liegt der elektrische Vertikutierer. Dieser eignet sich für mittelgroße Flächen.
  • Für kleine Flächen reicht ein Hand-Vertikutierer. Es gibt günstige Modelle ab ca. 20 Euro. Es sind einfache Varianten, doch diese reichen aus.
  • Auf die einfache und praktische Handhabung sollten Sie immer achten.

Wenn Sie diese Punkte, ebenso wie die Kaufkriterien, beachten, werden Sie den für sich passenden Vertikutierer finden.

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<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

Haus & Garten Profi Redaktion

Wir sind ein breit gefächertes Team aus Hobbygärtnern und Fachleuten, die sich die Leidenschaft zu Garten und Haushalt teilen. Mit dem Ziel, euch hilfreiche Ratgeber, ehrliche Produktreviews und die besten Tipps zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

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