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Kosten beim Hausbau: Worauf muss ich mich gefasst machen?

Den Traum vom Eigenheim zu realisieren, ist mit finanziellem Aufwand verbunden. Hausbauer sollten bereits vor dem ersten Spatenstich die Kosten genau kalkuliert haben und die Posten kennen. Wir geben Ihnen mithilfe verschiedener Kostenblöcke einen Einblick darüber, welche Kosten beim Hausbau entstehen können.

Einflussfaktoren auf die entstehenden Kosten

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Durchschnittlich kostet ein Haus mit einer Wohnfläche von rund 150 Quadratmetern 350.000 Euro. Wie hoch die tatsächlichen Kosten ausfallen, ist jedoch nicht nur von Grundstücksfläche, Wohnfläche und Ausstattung abhängig. Auch geografische Daten und weitere individuelle Faktoren haben Einfluss auf den tatsächlichen Preis eines Hauses:

  • Energieeffizienz
  • Türen und Fenster
  • Lage
  • Keller
  • Zusätzliche Garagen, Carport etc.
  • Heizungstechnik

Insbesondere die Lage bestimmt, wie teuer der Traum vom Eigenheim ist. Durchschnittliche Quadratmeterpreise liegen bei rund 1.500 Euro bis 2.000 Euro. Je besser die umliegende Infrastruktur und je näher sich das Grundstück am Stadtzentrum befindet, desto höher steigen die Preise. Bestlagen sind zudem durch Grundstücksflächen mit einem guten und nicht verbauten Ausblick geprägt. Auch diese lassen sich gut bezahlen. Rund 20 bis 25 Prozent der Hausbaukosten entfallen im Übrigen auf den Grundstückskauf.

Immobilienpreise schwanken auch stark mit der Region. So ist der Bau einer Immobilie im Raum Berlin verhältnismäßig günstiger als den Traum in München zu verwirklichen. So liegt der Medianwert des Quadratmeterpreises in Berlin bei rund 3.800 Euro. In München notiert er hingegen bei über 6.600 Euro. Hinzukommen Kosten für den Baugrund. Durchschnittlich müssen Hausbesitzer mit 70 bis 203 Euro pro Quadratmeter zusätzlich rechnen. 

Kostenblöcke beim Hausbau im Überblick

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Der Hausbau setzt sich also aus verschiedenen Komponenten zusammen. Allgemein wird zwischen Kosten für das Grundstück, den Hausbau selbst, Baunebenkosten sowie Kosten, die nach dem Hausbau entstehen, unterschieden. 

Grundstückskosten

Zu den Kosten für das Grundstück zählen neben den allgemeinen Grundstückskosten auch Notarkosten, anfallende Kosten für die Grundschuld und den Grundbucheintrag. Darüber hinaus fällt eine Grunderwerbsteuer an. Auch fortfolgende Grundsteuern sind miteinzukalkulieren. Monatlich sind es Kostenposten von etwa 60 bis 130 Euro. Sollte die Grundstückssuche mit einem externen Dienstleister erfolgt sein, ist zudem eine Maklerprovision in der Kalkulation zu berücksichtigen.

Während sich die Notarkosten auf rund 1,5 Prozent des Kaufwertes belaufen, sind es 3,5 bis 7 Prozent Maklerprovisionen. Je nach Lage des Grundstücks ist auch die Erschließung ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Sie macht rund 3 bis 5 Prozent der Gesamtkosten aus. Zu den Erschließungskosten zählen unter anderem folgende Posten:

  • 2.000 bis 5.000 Euro für den Wasseranschluss
  • Bis zu 100 Euro für den Telefonanschluss
  • Rund 3.000 Euro kostet der Stromanschluss
  • Kanalisationskosten von bis zu 3.500 Euro

Kosten für den Hausbau

Der Bau des eigentlichen Hauses macht bis zu 60 Prozent der Gesamtkosten aus. Hierunter fallen alle Kosten, die mit der Substanz eines Gebäudes direkt zu tun haben: sprich Bodenplatten, der Rohbau, Wärmebrücken, die Dämmung, Energie und Heizung sowie Zwischendecken, Treppen und Elektroinstallationen.

Was bedeutet das in Zahlen? Pro Quadratmeter fallen für Sanitärarbeiten rund 50 Euro an. Heizungsinstallationen können sich je nach Wahl der Technik auf 8.000 bis 40.000 Euro belaufen. Hinzukommen Folgekosten. Wärmepumpen-Technologien haben beispielsweise nur geringe Folgekosten, sind jedoch teurer in der Anschaffung. Für Öl- oder Gasheizungen muss neben der Wartung und Instandhaltung auch stets die Energieversorgung finanziell sichergestellt werden.

Auch Fliesenleger, Streicher, Rollladen- und Strominstallationen kosten Geld. Sparpotenziale bieten solche Aufgaben, die Sie auch in Eigenarbeit erledigen können. 

Baunebenkosten

Nicht zu vergessen sind die Kosten, die bei der Vorbereitung und Durchführung eines Baues auf Bauherren und -frauen zukommen. Hierzu zählen Vermessungskosten, die Bezahlung eines Statikers, Genehmigungsgebühren, Abrisskosten und Baukosten. Baubegleitungskosten sind zudem im Zuge des eigentlichen Baus zu berücksichtigen. 

Die Kostenblöcke in konkreten Zahlen: 

  • Baugenehmigung: Bis zu 0,7 Prozent der Baukosten 
  • Statiker: Zwischen 1.500 und 3.000 Euro
  • Vermessungskosten: Rund 2.500 bis 3.000 Euro
  • Baubegleitung: Zwischen 2.500 und 3.000 Euro 

Auch die Hinzuziehung eines Energieberaters, Heizungsbauers oder Baugutachters kostet Geld. In diese Posten zu investieren, lohnt sich jedoch häufig. Wer sein Haus energieeffizient erbaut und dies in Absprache mit einem Energieberater plant, kann von KfW-Förderungen profitieren und Geld sparen. Die Experten stellen passende Individuallösungen zusammen. Wichtig ist hier jedoch zu wissen, dass Förderungen nur durchgehen, wenn der Antrag vor dem ersten Spatenstich genehmigt wurde. 

Zu beachten ist, dass rund 60 Prozent der anfallenden Rohbaukosten sich auf Arbeitsleistungen belaufen, die von Handwerkern, Elektrotechnikern und weiteren Dritten durchgeführt werden. 40 Prozent entfallen hingegen auf Materialkosten. 

Einmalig anfallende Kosten nach dem Hausbau

Einmalig anfallende Kosten nach dem Hausbau beziehen sich insbesondere auf die Ausstattung und verbaute Infrastruktur im Gebäude. Die Wahl der Materialien für Böden und Wände, smarte Technologien und digitalisierte Installationen können ins Geld gehen. Doch auch gewählte Sanitäreinrichtungen, Kücheninstallationen sowie Möbel können je nach Standard sechsstellige Beträge aufweisen. Nicht zu vergessen sind Außenarbeiten am Gebäude. 

Während Carports bis zu 6.000 Euro kosten können, belaufen sich Kosten für Garagen auf rund 20.000 Euro. Pro Quadratmeter kommen zusätzliche 50 Euro für eine potenzielle Einfahrt hinzu. Doch auch hier sind Hausbauer noch nicht am Ende. Wege, Terrassen, Balkone und Zäune sind weiterhin zu kalkulieren. Die Kosten für die Außenanlage notieren bei rund 5 Prozent der Gesamtkosten. Hierzu zählen außerdem Begrünungen wie Hecken, Rasen, die Anlage von Beeten und das Pflanzen von Bäumen. Je nach Region, Lage und Kommune könnten hier sogar Auflagen auf Bauherren und -frauen zukommen. Für den Natur- und Artenschutz müssen dann bestimmte Begrünungen in einem fest definierten Umfang gepflanzt werden. Die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Je nach Größe des Gartens können sich diese auf fünfstellige Beträge belaufen. 

Wiederkehrende Kosten nach dem Hausbau 

Endlich keine Miete mehr zahlen! Das ist für viele Hausbauer ein Traum, der auch mit dem Gedanken nach finanzieller Freiheit einhergeht. Miete zahlen Sie jetzt nicht mehr. Für das Haus fallen neben dem Kredit jedoch weiterhin monatliche Kosten an. Diese müssen teilweise auch, jedoch nicht uneingeschränkt in Mietverhältnissen bezahlt werden. Die untenstehende Liste schlüsselt die Fixkosten auf. Es handelt sich auch hier nur um geschätzte Richtwerte:

  • Hausratversicherung: 5 bis 50 Euro
  • Elementarschadenversicherung: 4 bis 10 Euro
  • Gebühren für (Ab)-Wasser: 50 Euro
  • Müllentsorgung: 20 bis 35 Euro
  • Medien (Telefon, Internet, Rundfunk): 60 bis 70 Euro
  • Straßenreinigung: 30 Euro
  • Stromkosten 3.500 kWh/Jahr: 100 Euro*
  • Wärmebedarf 7.000 kWh/Jahr: 100 Euro 

*Gestiegene Energiepreise sind hier nicht in der Kalkulation berücksichtigt. Energiepreise können aktuell stark abweichen. 

Fazit: Finanzierung gut durchdenken 

Ein Hausbau verursacht hohe Kosten. Richtwerte und das Budget sind schnell überstiegen, wenn sich nur kleine Variablen wie Grundausstattung, Größe, Funktionsumfang oder Lage unterscheiden. Ein Hausbau muss somit finanziell gut durchgeplant sein. Berater unterstützen Sie hier. Zudem sind Förderungsmöglichkeiten noch vor Beginn des Baus auszuloten. Rund 15 Prozent der Baukosten werden in der Regel in Eigenleistung aus Eigenkapital erbracht. Passende Kreditverträge sind zudem bei vertrauenswürdigen Partnern auszuhandeln. Kalkulieren Sie bei der Bauplanung auch immer einen Puffer von mindestens 10 Prozent mit ein. Dieser ist für all jene Kostenstellen gedacht, die Sie zuvor unterschätzt oder nicht mitbedacht haben. Bereits steigende Energie- oder Materialkosten können das Budget schnell sprengen. Wer finanziell jedoch gut organisiert ist, kann sich den Traum vom Eigenheim ohne finanzielle Sorgen erfüllen und so in der Bauphase gut schlafen.

FAQ 

Wie viel kostet es, ein Haus zu bauen?

Das lässt sich so nicht pauschal sagen. Die Kosten setzten sich aus vielen verschiedenen Faktoren zusammen und unterscheiden sich beispielsweise je nach persönlichen Anforderungen oder Region und Lage. Darüber hinaus fallen vor dem Bau, während des Baus und auch danach weiterhin Kosten an. Während die Baukosten pro Quadratmeter in Bremen bei rund 1.460 Euro liegen, kostet ein Quadratmeter in Bayern rund 2.278 Euro.

Welche Kosten muss ich beim Hausbau berücksichtigen?

Es gibt verschiedene Kostenblöcke: Grundstückskosten, Kosten für den Hausbau, Baunebenkosten und einmalige sowie fortlaufende Kosten nach dem Hausbau. Innerhalb dieser Blöcke fallen wiederum Kosten für die verschiedensten Dinge an.

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