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Igel im Garten – entdecken, halten, schützen

Igel im garten
Ein neuer Mitbewohner im Garten

Entdecken Sie einen Igel im Garten, dürfen Sie sich freuen. Sie haben zumindest teilweise eine moderne, offene und lebendige Grünanlage. Des Weiteren haben Sie einen nützlichen Bewohner, der Ihnen bei der täglichen Gartenarbeit hilft, und die Anzahl der gefräßigen Schnecken in Schach hält. Hier erfahren Sie interessante Informationen über den stachligen Gesellen. Außerdem gibt es Infos über seinen Nutzen und wie Sie ihn in Ihrem Garten heimisch machen können.

Igel im Garten? Das sollten Sie jetzt tun. Alle Infos im Video:

Der Igel im Garten

Igel bevorzugen überwiegend ein Leben als Einzelgänger. Es sind dämmerungs- und nachtaktive Säugetiere und zählen zu den Insektenfressern. Sie wandern gerne in Gärten umher, suchen nach schmackhaften Fressen und paaren sich gegebenenfalls.

Auf ihrem Speiseplan stehen: Insekten, Spinnen, Regenwürmer, Schnecken, Larven, Tausendfüßer und sogar kleine Frösche und Mäuse. Allerdings sind es keine Vegetarier und fressen kein Obst oder Gemüse.

Zwischen Juni und August bringen Igel vier bis fünf Jungigel zur Welt. Nachdem diese ungefähr 42 Tage vom Muttertier gesäugt wurden, sind sie unabhängig und gehen selbständig ihre Wege.

Werden die Tage wieder kürzer und die Temperaturen sinken, bereiten sich die Igel auf den Winterschlaf vor. In der Regel suchen sie im frostreichen November ein passendes Winterquartier. Gleichzeitig fressen sie sich Fettreserven an, um den Winter schadlos zu überleben. Ihr Winterschlaf dauert bis April oder Mai.

Die Population der nützlichen Tiere ist aus verschiedenen Gründen gefährdet. Versiedelungen und Straßenbau, unüberwindbare Barrieren, aufgeräumte und tote Gärten, der der Einsatz von Pestiziden und Giften. Außerdem fehlen Unterschlupfmöglichkeiten und Nahrung zunehmend für die Lebensgrundlage. Dabei ist es mit wenigen Mitteln und ohne großen Aufwand möglich den Nützlingen zu helfen.

Den Igel im Garten entdecken

Entdecken Sie einen Igel im Garten, findet er ihn attraktiv oder kann ihn sicher durchqueren. Ob er dort auch tatsächlich lebt, lässt sich am ehesten an seinen Hinterlassenschaften feststellen.

  • Ist der Igel im Garten heimisch, finden Sie immer wieder frischen Igelkot. Die typischen festen Ausscheidungen bestehen aus dunkelbraunen bis schwarzen sowie feuchten und glänzenden Gebilden. Die Form ist länglich und erreicht eine ungefähre Länge von 3 bis 6 Zentimetern.
  • Igel beschnuppern, lecken oder kauen gerne an Gegenständen. Diese Aktivität hinterlässt einen weißlichen und schaumigen Speichel.

Dem Igel im Garten ein Zuhause geben

Möchten Sie den Igel im Garten halten, müssen Sie am ökologischen und nachhaltigen Anbau Freude finden. In einem geeigneten Igelgarten bekommen offene Zäune, Wildwuchs und „Unordnung“ eine Chance.

Den Garten öffnen: Igel bevorzugen einen weiträumigen Lebensraum. Auf der Suche nach Nahrung durchstreifen sie große Gebiete. Soll er in ihren Garten gelangen, muss die Umzäunung fehlen oder zumindest für sie Insektenfresser durchlässig sein.

Da sich die Tiere mit ihren Stacheln leicht im grobmaschigen Drahtgeflecht verfangen, sollte zum Boden ausreichend Abstand eingehalten werden. Ebenso benötigen Gartenmauern mehrere Durchschlüpfe.

Chemie im Garten

Unkrautvernichtungsmittel und künstlichen Dünger machen sie krank oder töten sie sogar

Igel brauchen giftfreie Gärten. Pflanzenschutzmittel, Unkrautvernichter und künstlichen Dünger machen sie krank oder töten sie sogar. Falls die sogenannten Schädlinge wirklich mal überhandnehmen, verwenden Sie nur ökologisch verträglichen Mittel zur Bekämpfung. Chemie vernichten Kleinstlebewesen und entziehen dem Igel die Nahrungsgrundlage.

Alternativ zum Kunstdünger verwenden Sie ökologisch verträgliche Pflanzenschutzmittel, natürlichen Dünger wie Komposterde und Rindenmulch. Immer wieder verwechseln Igel Schneckenkorn und Rattengift mit Futter und erkranken oder sterben daran.

Befinden sich Ratten im Garten und eine Bekämpfung ist unumgänglich, ist diese fachkundig und mit Vorsicht durchzuführen. Im Handel gibt es spezielle Behältnisse, in denen der Giftköder für Igel und andere Tiere unerreichbar bleibt.

Den Rasen wachsen lassen

im hohen Graß verstecken sich oft die besten Delikatessen für Igel

Auf einer gewachsenen Rasenfläche sammeln sich schmackhafte Insekten und Regenwürmer. Außerdem wird er regelmäßig gegossen und nicht im Wasser ertränkt.

Möchten Sie auf den Rasenschnitt nicht verzichten, verschonen Sie wenigstens die Gartenränder, die Bereiche unter den Büschen, Hecken und Bäumen. Am besten überlassen Sie einen großen Teil des Gartens einfach sich selbst und gewöhnen sich an den zunehmenden und interessanten Wildwuchs.

Stauden, Gehölze und Kompost: Bauen Sie ausschließlich einheimische Pflanzen an und achten Sie auf eine Mischung, die dem Garten ganzjährig lebendig macht. Früchtetragende Büsche und Bäume sowie ein Komposthaufen ziehen schmackhafte Insekten an. Die Pflanzen sollten zum Klima und zu den Insekten, Vögeln, Bodenbewohnern und dem Igel passen.

Für einen Unterschlupf sorgen

Laubhaufen im garten
Unterschlüpfe wie Laubhaufen sind bei Igeln gerne gesehen

Igel im Garten brauchen einen sicheren Unterschlupf für sich und ihren Nachwuchs. Lassen Sie dichte Hecken und Gebüsche wachsen, und legen Sie Reisig-, Laub- und Komposthaufen an. Achten Sie auf trockene Hohlräume in Gebäuden, unter Treppen, Terrassen, Steinhaufen und Mauern.

Stoßen Sie auf ein Igelnest, decken Sie es umgehend wieder ab und schützen es vor erneuten Störungen. Dazu gehören auch jagende Haustiere.

Eine Wasserstelle einrichten

Igel mit wasser versorgen
Über eine Schale Wasser freut sich der Igel

Falls Sie einen Gartenteich besitzen, sollte der Igel an einem flachen Uferbereich das Wasser erreichen können. Alternativ können sie eine flache und feststehende Schale täglich mit frischem Wasser füllen. Stellen Sie diese an einem schattigen und leicht zugänglichen Platz auf.

Den Igel im Garten zufüttern: Reicht das Futter nicht aus, kann das Tier keine ausreichende Fettpolster für den Winter anlegen. An einer künstlichen Futterstelle bekommt der Igel spezielles Igelfutter, Katzenfutter mit Haferflocken sowie gekochtes und ungewürztes Ei. Füttern Sie kein Obst und keine Milch! Legen Sie das Futter auf einen stabilen Teller (kein Kunststoff), und stellen Sie diesen an einen wettergeschützten Ort.

Um mögliche Krankheiten und der Gefahr einer gegenseitigen Ansteckung der Igel entgegenzuwirken, muss die Futterstelle immer sauber gehalten werden. Sie ist täglich zu reinigen und verschmähtes Futter zu beseitigen. Am besten legen Sie die Futterstelle mit Papier aus und wechseln dieses täglich.

Wenn die Wettertemperaturen sinken und es zu gefrieren beginnt, stellen Sie die Zufütterung ein. Ansonsten verzichtet der Igel womöglich auf seinen Winterschlaf und er kann erfrieren.

Ein Igelhaus aufstellen

Haben Sie keine Möglichkeit einen naturnahen Garten anzulegen, stellen Sie ein Igelhaus auf. Fertige Unterschlüpfe aus Holz erhalten Sie im Tier- oder Gartenhandel oder an regionalen Igelschutzstationen. Allerdings lässt sich so ein Haus auch leicht selbst bauen. Anleitungen oder Bausätze dazu erhalten sie im Internet, im Gartenhandel, Bauhandel und auf den Internetseiten der NABU.

Fazit

Ein ökologischer Garten mit Igeln und anderen wilden Lebewesen ist nicht nur lebendiger und interessanter als ein aufgeräumter Kunstgarten. Ein solcher Garten ist auch gesünder für Mensch, Tier und Pflanzen. Er folgt der modernen Denkweise und schützt die Umwelt nachhaltig.

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