Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist seit einigen Jahren ein gefürchteter Schädling, ganz besonders unter Buchsbaumbesitzern. Jedoch ist der Buchs manchmal nicht die einzige Pflanze, die unter dem Schädling leidet, denn der Buchsbaumzünsler befällt auch andere Pflanzen.
Wissenswertes über den Buchsbaumzünsler
Buchbaumzünsler sind beige-weiße Falter, die Motten sehr ähneln. Weiter gehören sie zur zoologischen Ordnung der Schmetterlinge. Ursprünglich kommen die Schädlinge aus den ostasiatischen Ländern Japan, China und Korea, gelegentlich kam es auch zu einem Zünslerbefall in bestimmten Regionen Indiens.
Um das Jahr 2005 herum wurden die Zünsler nach Europa und Deutschland eingeschleppt. Da sie zuerst in Baumschulen rund um diverse Rhein-Binnenhäfen auftauchten, liegt der Verdacht nahe, dass sie über den Seeweg gekommen sind.
Seitdem breiten sich die Falter rasant aus. Das Problem mit neuen Arten wie dem Buchsbaumzünsler ist, dass sie zunächst keine natürlichen Fressfeinde haben. Bei diesem Schädling hatte das verheerende Folgen. Über den Pflanzenhandel und die natürliche Ausbreitung wurde der Buchsbaumzünsler nach und nach in fast alle europäischen Länder eingeschleppt. In Deutschland, Frankreich und Österreich haben die Schädlinge bereits beachtliche Buchsbestände ruiniert. Darunter befanden sich unter anderem sehr alte und teure Pflanzen in barocken und historischen Parkanlagen. Doch der Buchsbaumzünsler befällt auch andere Pflanzen.
Buchsbaumzünsler erkennen
Der 4 bis 4,5 Zentimeter breite Falter ist eigentlich recht harmlos. Das eigentliche Problem für die Pflanze sind die Raupen. Zur Eiablage nutzen sie vorzugsweise Buchsbäume, doch der Buchsbaumzünsler befällt auch andere Pflanzen. Anfangs sind die winzigen, zahlreichen Eier kaum zu sehen. Erst wenn sich die bis zu 5 Zentimeter langen Raupen durch das Grün fressen, fallen sie wirklich auf. Bei genauerem Hinsehen sind die Tiere sehr gut an ihrer markanten gelblich-grünen Färbung und ihrem schwarzen Kopf zu identifizieren.
Als Gärtner, Gartenliebhaber oder Buchsbesitzer sollten Sie ihre Pflanzenbestände regelmäßig prüfen. Kontrollieren Sie auch Pflanzen im Handel, bevor Sie sie kaufen. Manchmal kann man dort sogar Falter an den Blattunterseiten sitzen sehen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich dabei um ein Weibchen, das kurz vor der Eiablage steht oder diese gerade abgelegt hat.
Sehen Sie genauer hin, können Sie auch Eier erkennen. Weitere Hinweise sind Raupen in den Blättern oder Kokons in den Ästen. Zeigen sich im Inneren der Pflanze Schäden oder unschöne Verfärbungen, sollte man auf jeden Fall vom Kauf absehen. Ihren Pflanzenbestand im Garten oder auf der Terrasse sollten Sie bei diesen Anzeichen sofort behandeln, auch wenn sie an anderen Gewächsen auftreten, denn der Buchsbaumzünsler befällt auch andere Pflanzen.
Der Buchsbaumzünsler befällt auch andere Pflanzen
Lange dachte man, der Zünsler habe sich ausschließlich auf den Buchs spezialisiert. Tatsächlich wurde er in Europa bisher größtenteils am Gewöhnlichen Buchsbaum (Buxus sempervirens) und am Kleinblättrigen Buchsbaum (Buxus microhylla) gesichtet.
Aus Asien sind allerdings auch Fälle bekannt, wo Raupen die immergrüne Stechpalme (Ilex purpurea) und den Spindelstrauch (Euonymus japonicus und Euonymus alatus) befielen.
Besitzen Sie diese Pflanzen, sollten Sie also ein waches Auge haben.
Drehen Sie die Blätter regelmäßig um und achten Sie darauf, ob ihnen rund um die Büsche Falter auffallen. Die gleichen Vorsichtsmaßnahmen gelten natürlich auch bei einem Neukauf.
Buchsbaumzünsler bekämpfen
Haben Sie Raupen oder Eier entdeckt, greifen Sie am besten sofort zum Wasserschlauch und spritzen die Pflanzen kräftig ab. Ganze Raupen müssen abgesammelt und unmittelbar entsorgt werden. Das ist eine sehr wirksame und nachhaltige Bekämpfungsmethode.
Haben Sie an Buchs, Stechpalme oder dem Spindelstrauch bereits Schäden und weitere Kokons entdeckt, hilft ein kräftiger Rückschnitt. Auch hier sollten Sie die Pflanzenreste schnell und sicher entsorgen.
Als weitere ökologisch verträgliche Sofortmaßnahmen haben sich Steinmehl oder Neemöl bewährt.
Abgesehen davon gibt es zahlreiche weitere Maßnahmen, um den Buchsbaumzünsler zu bekämpfen. Eine ausführliche Liste finden Sie hier.
Fazit
Es ist also tatsächlich wahr: Der Buchsbaumzünsler befällt auch andere Pflanzen. Sowohl die Stechpalme als auch der Spindelstrauch können unter Umständen eine Nahrungsquelle für den Schädling sein. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Befalls besonders hier in Deutschland sehr gering. Aber es kann natürlich nie schaden, ein wachsames Auge zu haben und alle Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren.