Nach den ersten Frühlingswochen, die traditionell dem „Eröffnen“ des Gartenjahres gewidmet sind, zieht der Juni als eine Art Zwischenzeit ins Land. Der Frühling ist fast vorbei. Aber der Sommer ist noch nicht vollständig angekommen. Der Monat Juni eignet sich daher perfekt für gewisse Gartenarbeiten, die vor den ersten warmen Sommertagen gut erledigt werden können. Welche Arbeiten in diesem Monat genau zu erledigen sind, haben wir hier für Sie zusammengefasst! Sie finden im folgenden 20 Vorschläge an möglichen Gartenarbeiten für den Juni. Bestimmt ist die ein oder andere interessante und hilfreiche Idee für Sie dabei. So können Sie den Monat optimal nutzen und Ihren Garten in allen Bereichen ordentlich aufhübschen!
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1. Die letzten Überwinterungsgäste checken aus
Jede Gärtnerin und jeder Gärtner ist froh, wenn es alljährlich nach den Eisheiligen so weit ist: Palmen und andere empfindliche Topfpflanzen verlassen als letzte Bewohner das Winterquartier. Gerade in Jahren, wo das Wetter im Mai noch durchwachsen ist und späte Nachtfröste drohen, lohnt sich für so manche liebevoll und jahrelang herangezogene Exoten eine Verlängerung des Aufenthalts im geschützten Bereich.
Wenn dann alle Pflanzen erfolgreich übersiedelt sind, muss das Winterquartier meist einer umfangreichen Reinigung unterzogen werden. Nach dem Winter ist schließlich vor dem Winter. Wer auch im Herbst wieder überwintert werden soll, verbringt den Sommer am besten auf einem Pflanzenroller. Dies schont Rücken und Kniegelenke der Hobbygärtner/ -innen.
2. Schadensbegrenzung und Inventur
Der Garten im Juni befindet sich meist noch ein wenig im Dornröschenschlaf. So sind offensichtliche Baustellen gut zu erkennen. Schadhafte Töpfe und Werkzeuge sollten repariert oder ausgetauscht werden. Auch die Fässer für die Regenwassergewinnung sollten vorab auf undichte Stellen überprüft werden. Bis sich die alljährliche Routine wieder eingespielt hat, sollte alles Notwendige griffbereit und einsatzfähig sein.
Die Vorräte an qualitativ hochwertiger Blumen- oder Gartenerde sowie Dünger und Saatgut können noch zeitgerecht aufgestockt werden. Lohnenswert ist auch ein Überprüfen der Wege im Garten. Die Wasserquellen und die Komposthalde sollten gut und trittsicher erreichbar sein. Auch die Trittplatten zwischen den Gemüsebeeten brauchen eventuell etwas Aufmerksamkeit.
3. Kernobst ausdünnen
So sehr man sich gerade im Bereich der Obstbäume eine reiche Ernte wünscht: Weniger ist hier mehr. Der Juni gewährt meist noch ein wenig Ruhe und Genügsamkeit. Erst die folgenden Sommermonate werden arbeitsintensiver. Daher sollte der Monat für die Ausdünnung der Kernobstfrüchte genutzt werden.
Idealerweise verbleiben sieben bis acht Früchte pro Meter auf einem Ast. Zu diesem Zeitpunkt mag das wenig erscheinen. Lässt man diesen Schritt jedoch aus, können die Äste dem Gewicht der größer werdenden Früchte nicht mehr standhalten und brechen ab. Das Obst wird außerdem größer und saftiger, wenn weniger Früchte vom Baum genährt werden müssen.
4. Die Beet-Bepflanzung geht in die zweite Runde
Wer früh ausgesät hat, kann die ersten Erfolge im Laufe des Mai bereits ernten und verspeisen. Frei gewordene Salatbeete können dem Garten im Juni für das Setzen von schwachzehrenden Gemüsepflanzen reichlich Platz bieten.
Ideale Nachfolger für den Juni sind Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi oder Knollenfenchel. Diese sollten ohnehin erst Ende Juni ins Beet. Auch Eissalat, Radicchio und Endivien folgen nun gerne ins Freie.
5. Gemüse-Aussaat direkt ins Beet
Einige Gemüsesorten können ab Juni direkt ins Beet gesetzt werden. Diese benötigen keinen Zwischenstopp auf der warmen Fensterbank oder in einem Anzuchthaus. Als neue Bewohner für den Garten im Juni eignen sich direkt ausgesät unter anderem Rote Beete, Spinat, Möhren, Busch- und Stangenbohnen, Grünkohl, Erbsen und Zuckermais.
6. Nach Schädlingen Ausschau halten
Besonders die Kirschfruchtfliege und der Apfelwickler sind ungebetene Gäste. Diese schrecken auch nicht im Juni davor zurück den heimischen Garten mit ihrem unerwünschten Besuch zu beehren. Also halten Sie die Augen offen. Dann können Sie den Insekten zuvorkommen und schlimmeres verhindern.
Der Apfelwickler kann mit einem speziellen Obstmadenfanggürtel aus Wellpappe gefangen werden. Diesen bringen Sie um den Baumstamm herum an. Die Raupen des Apfelschädlings nutzen ihn als Versteck. Dieses lässt sich später mitsamt seinen Bewohnern einfach und sicher entfernen. Gegen die Kirschfruchtfliege sollten Gelb- oder Leimtafeln spätestens jetzt im Juni angebracht werden.
7. Warmer Juni-Regen für Zimmerpflanzen
Nicht nur die Pflanzen im Freien erfreuen sich am Frühsommer. Der Garten im Juni darf bei einem warmen Sommerregen auch Gastgeber für Zimmerpflanzen sein. Diese wissen eine Dusche im wohltemperierten Regen sehr zu schätzen. Die Blätter werden so auf natürlichem Wege von Staub und anderen Schmutzpartikeln befreit. Anschließend können diese wieder kräftig durchatmen.
8. Den Bäumen Luft verschaffen
Besonders Obstbäume freuen sich im Juni über ein wenig Pflege. Es reicht meist schon aus, ihre Stämme von Laub und Unkraut zu befreien. So beugen Sie nicht nur der Kragenfäule vor. Man hilft den Bäumen auch, besser atmen zu können.
Eine großzügige Mulchschicht aus trockenem Grasschnitt sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit im Boden bleibt und dieser nicht austrocknet. Diesen sollten Sie um den Stamm herum verteilten. Für jüngere Obstbäume mit einem schlanken Stamm eignen sich auch spezielle Mulchscheiben aus Kokosfasern. Diese leisten auch längerfristig einen guten Dienst.
9. Hecken schneiden: Bitte nicht vor Ende Juni
Auch wenn der Frühling die beste Zeit für den Rückschnitt von Hecken und Sträuchern ist: Viele junge Vogelfamilien haben sich um diese Zeit zu ihrem Schutz eingenistet. Diese werden es Ihnen danken, wenn sie nicht vor Ende Juni obdachlos werden. Die meisten Jungvögel sind bis dahin nämlich schon flügge oder frequentieren das elterliche Nest nur mehr auf der Suche nach einer Futterspende.
10. Wellnessbehandlung für Gurken und Tomaten
Wer Gurken im Gewächshaus zieht, sollte den Juni für das Ausdünnen der jungen Pflanzen nützen. Es reicht völlig aus, nur in jeder zweiten Blattachsel eine Gurke und den Seitentrieb stehenzulassen. Die Gefahr ist sonst groß, dass die Pflanze mit dem Nachwuchs überfordert ist und die Früchte abstößt. Auch das Ausgeizen der Tomaten kann erfolgen. Solange der Garten im Juni noch nicht die volle Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt.
11. Den Rasen in Topform bringen
Der erste Auslauf für den Rasenmäher war vermutlich schon im Mai. Der Garten im Juni zeigt dann allerdings erst das wahre Ausmaß. Trockenperioden, Wühlmäuse oder Hundeurin können die prächtige Rasenfläche unter Umständen geschädigt haben.
Kahle oder braune Stellen können im Juni noch rechtzeitig mit Rasenreparatursets nachgesät werden. Kleine Zäune schützen diese Flecken vor unachtsamen Tieren oder Menschen. Bis zum Sommer sollte dann einer satten Grünfläche nichts mehr im Wege stehen.
12. Rosmarin und Lavendel zurechtstutzen
Wer einen Rosmarin- oder Lavendelstrauch besitzt, sollte diese beiden Kandidaten im Juni großzügig beschneiden. Dabei werden ihre Triebspitzen unmittelbar nach der Blüte gekürzt. So können die Pflanzen nicht von unten „verkahlen“.
13. Rosen schneiden und düngen
Die Königin der Blumen schätzt es sehr, wenn Sie ihre ersten abgeblühten Knospen im Juni entfernen. Bei Sorten, die den ganzen Sommer hindurch blühen, sollten Sie die verblühten Ansätze mit einer Gartenschere entfernen. So wachsen diese wesentlich besser.
Gegen Ende Juni dürfen Sie auch gerne noch einmal düngen. Spezielle Rosendünger aus dem Fachhandel leisten hier gute Dienste. Auch ein Anhäufeln mit Kompost rund um den Stamm wird die Rose mit einem üppigen Blütenmeer honorieren.
14. Mehrfach tragende Erdbeeren düngen
Nach der Ernte ist bei mehrfach tragenden Erdbeeren auch immer vor der Ernte. Im Juni können Sie bereits die ersten dieser süßen Früchte ernten. Zu diesem Zeitpunkt freuen sich die mehrfach tragenden Sorten auch über ein wenig Unterstützung in Form von organischem Dünger.
15. Schichtwechsel im Gewächshaus
Neben den frühen Salat- und Gemüsesorten im Beet hat auch das Gewächshaus im Juni bereits so einiges an Ertrag zu bieten. Wer zeitgerecht mit dem Vorziehen begonnen hat, darf sich im Juni über Tomaten, Paprika und Zucchini sowie frühe Salatgurken freuen. Frei gewordenen Platz im Gewächshaus können sie nutzen, um nun die nächste Generation Spätsommer- und Herbstgemüse zu setzen.
16. Küchenkräuter: Ab ins Beet!
Der Monat Juni ist der perfekte Zeitpunkt, um Küchenkräuter direkt im Beet auszusäen. Winterkresse, Bohnenkraut, Dill, Petersilie, Schnittlauch und Koriander zählen zu jenen Gästen. Diese heißt der Garten im Juni gerne willkommen.
Doch Vorsicht: Auch Schnecken finden diese jungen Pflänzchen zum Anbeißen. Ein Schneckenzaun bietet perfekten Schutz vor den gefräßigen Tieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, setzt die Küchenkräuter in ein Hochbeet.
17. Die Bewässerung im Auge behalten
Der Boden speichert eine gewisse Zeit lang ausreichend Feuchtigkeit, die die satte Schneedecke des Winters gewährleistet hat. Allerdings ist es damit spätestens Ende Mai vorbei. Wer seinen Garten im Juni regelmäßig mit dem Rasensprenger oder per Hand ausreichend bewässert, kann im Herbst eine reiche Obsternte erwarten.
Aber ebenfalls können Sie sich über einen schönen Rasen im Sommer und vor allem eine zufriedenstellende Gemüseernte freuen. Auch genügsame Sträucher wie Hortensien, Rhododendren und Pfingstrosen haben spätestens im Juni nichts gegen eine Wasserspende einzuwenden. Sofern die Natur nicht ausreichend dafür gesorgt hat.
18. Weinreben den letzten Schnitt verpassen
Wer im Herbst eigenen Wein ernten möchte, darf den Sommerschnitt im Juni nicht zu kurz kommen lassen. Wichtig ist er allemal. Während der Blühphase wird jeder Trieb über dem vierten bis fünften Blatt hinter dem letzten Blütenstand beschnitten. Damit haben die Früchte mehr Licht und Wasser für ihr Wachstum zur Verfügung. Dies wirkt sich unmittelbar auf den Fruchtzuckergehalt und das Aroma der Weintrauben aus.
19. Gute Vorsätze und Ideen realisieren
Der Weg durch einen schönen, beneidenswerten Garten ist gerne und oft gepflastert mit guten Vorsätzen. Egal, ob man kürzer treten oder expandieren will: Im Juni können Sie noch gut steuern, wo die Gartenreise der laufenden Saison hingehen soll.
Auch grundlegende Veränderungen wie das Verlegen von Gemüsebeeten oder das Umstellen von Gewächshäusern können gut im Juni vorgenommen werden. Beispielsweise können auch Projekte wie der Umbau von Geräteschuppen noch gut im täglichen Gartenprogramm untergebracht werden. Wirft der Hochsommer erst einmal seine Schatten, fordern andere wichtige Bereiche des Gartens die volle Aufmerksamkeit.
20. Notfalls auch Abschied nehmen
Nicht alle Pflanzen schaffen es jedes Jahr, den Kreislauf der Jahreszeiten erfolgreich zu bestehen. Im Juni zeigen sich neben den ersten Erfolgen auch die ersten deutlichen Misserfolge. Überwinterungsgäste, die bis Ende Juni kein sichtbares Lebenszeichen von sich geben, haben die dunkle Jahreszeit demnach nicht überstanden.
Auch an sich winterharte Stauden, Sträucher und verlässliche Allrounder können ohne ersichtlichen Grund den Frühling nicht mehr erleben. Solche Rückschläge bieten aber auch die Chance und vor allem den Platz für Neues.