Begonien (Begonia) eignen sich als Freilandgewächse sowie als Zimmerpflanzen. Sie schmücken nicht nur Balkone und Terrassen, sondern auch Gartenrabatten und Gräber. Meistens werden sie als einjährige Pflanzen verstanden und landen nach der prächtigen Blüte auf dem Kompost. Doch halt, Begonien überwintern ist möglich! Es sind mehrjährige Pflanzen und sie können nach einer gelungenen Überwinterung wieder prächtig blühen. Es lohnt sich, denn so kann die Knollenbegonie viele Jahre erhalten bleiben.
Begonien gehören wegen ihrer großen Anzahl der Blüten und pflegeleichten Ansprüche zu den beliebtesten Topf- oder Beetpflanzen überhaupt. Insgesamt gibt es um die 1.000 Sorten. Diese werden in Blüten-, Blatt-, Knollen- oder Strauchbegonien unterschieden.
Hierzulande sind sie aufgrund der asymmetrischen Blütengestaltung auch unter der deutschen Bezeichnung „Schiefblatt“ erhältlich.
Begonien überwintern, in einem Video.
Begonien auf die Winterruhe vorbereiten
Eine sanfte Überwinterung und erneute prächtige Blüte benötigt eine gute Vorbereitung auf die Ruhezeit. Für das Begonien Überwintern sollte man ab August mit dem Düngen aufhören und ab September weniger gießen. In Folge beginnen die Begonien ihren Energieverbrauch runterzufahren und die Reserven langsam in die Wurzelknolle zurückzuziehen. Die Pflanzen wachsen nicht mehr und es kann sein, dass Blüten und Blätter verwelken und abfallen.
Freiland-Begonien überwintern – Schritt für Schritt
- Die Begonien frühzeitig aus der Erde holen. Die Außentemperaturen dürfen keinesfalls unter 0° Celsius fallen.
- Die Knollen auf Schädlinge oder faule Stellen untersuchen. Befallene Anteile bzw. Pflanzen entfernen.
- Damit die Wurzelknollen während der winterlichen Ruhezeit nicht verenden, gehören sie in ein trockenes Pflanzensubstrat oder Sand. Alternativ können sie auch in Zeitungspapier eingeschlagen werden.
- Die Triebe auf zwei Zentimeter einkürzen. Achtung: Zum Schneiden von Pflanzen immer ein sauberes und scharfes Werkzeug (Messer oder Schere) verwenden. Der Schnitt sollte gerade sein. Dadurch wird das Eindringen von Keimen in die empfindlichen Schnittstellen verhindert. Gelangen Keime in die Pflanzen, können sich Schädlinge ausbreiten und Krankheiten entstehen.
- Die Begonia trocken halten, damit die Wurzel-Knollen nicht faulen. Damit diese nicht vertrocknen, können sie hin und wieder leicht befeuchtet werden.
- Die Begonien überwintern am besten in einer trockenen und frostfreien Umgebung. Die idealen Temperaturen zum Begonien Überwintern liegen bei circa 8°Celsius. Da der Winter eine Ruhephase für die Knollen ist, sollten sie dunkel lagern. Das passende Winterquartier kann beispielsweise ein Keller, ein Dachboden oder eine Garage sein.
Zimmer-Begonien überwintern – Schritt für Schritt
Im Gegensatz zur Freiland-Begonie kann die Zimmer-Sorte in der Wohnung bleiben und muss nicht zurückgeschnitten werden. Beim Überwintern spielt die Helligkeit eine wichtige Rolle. Zu beachten ist: Je höher die Temperaturen im Winterquartier sind, desto mehr Licht brauchen die Pflanzen. Erhalten sie zu wenig Licht, geben sie verstärkt CO₂ ab und verlieren zu viele Blätter. Eine Regeneration kann nach dem Winter schwierig werden. Beim Begonien Überwintern in warmen Räumen können spezielle Pflanzenleuchten den starken Verlust der Blätter verhindern. Los geht’s:
- Die Begonien in einen hellen Raum mit Temperaturen zwischen 16 und 18° Celsius stellen. Das kann beispielsweise ein helles Treppenhaus oder unbeheiztes Schlafzimmer oder ein heller Dachboden sein.
- Die Begonien auf einen hellen Standort stellen.
- Gießen ist während der vegetativen Ruhezeit nicht notwendig. Es genügt, das Austrocknen der Wurzelknollen zu verhindern und sie hin und wieder zu befeuchten.
Bei allen Begonien beachten
- Das Winterquatier regelmäßig aber nur kurz lüften.
- Eine direkte Sonnenbestrahlung ist beim Begonien Überwintern zu vermeiden.
- Die Pflanzen außerdem nicht düngen.
- Das Austrocknen der Wurzeln durch etwas befeuchten mit Wasser vermeiden.
Die Pflege der Freiland – Begonien nach der Winterpause
Ab Februar bis Anfang März kann das Wachstum der Begonien wieder aktiviert werden.
- Die ausgegrabenen Knollen mit dem Blattansatz nach oben in einen Topf mit gutem Pflanzensubstrat setzen.
- Den Topf an einen hellen und warmen Standort stellen.
- Mit dem regelmäßigen Gießen beginnen.
- Sobald neue Blätter sprießen, kann die Pflanze gedüngt werden.
Nach den Eisheiligen dürfen die Begonien wieder ins Freie.
Tipp vom Haus- und Gartenprofi: Wer winterfeste Sorten der Begonien bevorzugt, wird im Gartenhandel fündig. So kann die Begonia grandis ssp. evansiana oder die Begonia sinensis ssp. evansiana auch über die kalte Jahreszeit im Freien bleiben. Allerdings brauchen auch diese Sorten einen Schutz gegen zu viel Frost. Zu verwenden sind zum Beispiel: eine Schicht Laub, Mulch oder Reisig.