Bei der Anzucht von Pflanzen können eine Vielzahl von Fehlern passieren, welche dazu führen könnten, dass die Pflanzen eingehen oder nicht richtig heranwachsen. Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag daher 8 Fehler bei der Anzucht von Pflanzen, die häufig auftreten und geben Ihnen Tipps wie Sie diese vermeiden können.
1. Samen keimen nicht
Es gibt verschiedene Pflanzen, die Ihnen die Anzucht schwer machen. Trotz dessen, dass Sie sich an alle Vorgaben der Pflanzenleitung gehalten haben und die Erde stets gut feucht gehalten haben, keimen die Samen nicht. Oftmals ist dies auf eine zu trockene Erde, falsche Temperaturen, unbrauchbare Samen oder aber auch auf die Einpflanztiefe der Samen zurückzuführen.Wir zeigen Ihnen, wie Sie es besser machen können.
Zu trockene Erde
Samen benötigen ausreichend Feuchtigkeit, um Keimen zu können. Die Pflanzen sollten daher am besten mit einer Sprühflasche „gegossen” werden, damit die Erde nicht zu feucht ist und die Samen nicht wegschwimmen können. Achten Sie jedoch darauf, dass die Erde feucht, aber nicht vollständig nass ist.
Samen nicht in der richtigen Tiefe eingepflanzt
Vor allem Gemüsepflanzen lassen sich in Licht- und Dunkelkeimer unterteilen. Lichtkeimer sollten nur an der Oberfläche der Erde gesät werden, da diese, wie der Name angibt, am Licht keimen. Dunkelkeimer wiederum müssen in die Erde eingegraben werden, da diese Dunkelheit brauchen, um Keimen zu können.
Nicht keimfähige Samen
Auch Samen haben ein Haltbarkeitsdatum. Ab diesem Datum verringert sich die Keimfähigkeit immer mehr. Wenn Sie sich nicht mehr sicher sind, ob die Samen noch keimfähig sind, sollten Sie die Keimfähigkeit vor der Anzucht testen.
Falsche Temperaturen
Es gibt bei Pflanzen unterschiedliche Keimtemperaturen. Lassen sich die Samen zu viel Zeit, kann es sein, dass es den Pflanzen zu kalt ist. Es gibt jedoch auch Kaltkeimer. Diese benötigen eine kühle Phase. Oftmals sind die Temperaturen in den Wohnräumen zu hoch. Die Pflanzenanleitung gibt oftmals Auskunft darüber, welche Temperaturen für die Pflanzen optimal sind.
2. Schimmeln der Pflanzenerde oder Anzuchttöpfe
Für Schimmel sind Wärme und Feuchtigkeit ein perfekter Nährboden. Dieses Problem ist oftmals bei der Anzucht selbst zu finden. Schimmel bildet sich gern, wenn die Pflanze kaum Luft bekommt oder wenn für die Anzucht eine Abdeckhaube wie bei einer Anzuchtschale genutzt wird.
In einem Mini-Gewächshaus wird der Prozess der Keimung unterstützt. Leider ist dies jedoch auch für die Schimmelbildung idealer Nährboden. Nehmen Sie den Deckel mindestens zweimal am Tag für eine Zeit ab, um die Luftzirkulation zu gewährleisten und Schimmel vorzubeugen.
Halten Sie die Anzuchttöpfe zudem nicht zu feucht und sorgen Sie für ausreichend Frischluft. Dies beugt Schimmel vor. Dies ist ein häufiger Fehler bei der Anzucht von Pflanzen. Um das Risiko der Schimmelbildung darüber hinaus zu minimieren, können Sie etwas Sand an die Erdoberfläche der Pflanze geben.
3. Trauermücken in Anzuchttöpfen
In den meisten Fällen treten Trauermücken in Mengen auf. Sie machen auch vor Anzuchttöpfen nicht Halt. Oftmals sind die Larven schon in der gekauften Pflanz- und Anzuchterde vorhanden und schlüpfen, sobald sie die perfekten Bedingungen vorfinden.
Um dies zu vermeiden, können Sie die Erde zunächst im Backofen sterilisieren. Breiten Sie die Erde auf dem Backblech aus und backen dies bei 100 °C für ca. 30 Minuten. Fünf bis zehn Minuten reichen dafür in der Mikrowelle bei höchster Stufe. Es gibt im Handel jedoch auch wärmebehandelte Anzuchterde, wenn Sie auf die zusätzliche Arbeit verzichten möchten.
Haben sich die Larven der Trauermücken jedoch im Anzuchttopf verbreitet, können diese die zarten Pflanzen am Wachstum hindern. Dazu können die Fliegen dann vorsichtig abgesaugt werden. Ebenfalls ist es möglich, mit Essig den Fruchtfliegen entgegenzuwirken. Um die Ausbreitung der Trauermücken einzudämmen, kann die Erde ausgetrocknet werden. Jedoch soll dies nur getan werden, wenn sich bereits kleine Pflanzen entwickelt werden. Ebenso kann eine dünn gestreute Schicht Sand auf der Oberfläche der Erde helfen.
4. Geilwuchs
Bei dem Wort Geilwuchs handelt es sich um ein Problem, welches bei der Anzucht öfter auftritt. Die Pflanze wächst, jedoch wird diese sehr lang und dünn. Oftmals ist dafür eine Mischung aus zu hoher Wärme und Lichtmangel verantwortlich.
Sie können Geilwuchs verhindern, indem sie diese beiden Punkte vermeiden. Hat der Geilwuchs eingesetzt, können Sie diese durch das Umtopfen retten.
5. Keimlinge gehen ein oder wachsen nicht mehr
Wächst eine Pflanze nicht mehr an der Oberfläche, kann es sein, dass diese im Untergrund wächst und gerade ihre Wurzeln ausbreitet. Doch es kann auch sein, dass die Pflanze zu feucht oder trocken gehalten wird. Dies kann dafür sorgen, dass sie eingehen. Die Wassermenge kann man nicht pauschal angeben. Diesbezüglich müssen Sie ein wenig herumexperimentieren.
Sobald die Keimlinge in einen größeren Topf umziehen, brauchen diese mehr Nährstoffe. Daher sollten diese in gedüngte Erde oder ins Freilandbeet mit Dünger gesetzt werden.
6. Falscher Standort
Wo sollen Pflanzen vorgezogen werden? Es eignet sich sowohl ein Mini-Gewächshaus, doch auch ein einfaches Vorziehen in kleinen Anzuchttöpfen auf der Fensterbank kann gelingen, wenn die richtige Temperatur vorherrscht. Es sollte dabei jedoch weder zu warm noch zu kalt sein für die kleinen Keimlinge. Stehen die kleinen Töpfchen auf der Fensterbank und die Heizung befindet sich darunter, ist es oftmals zu warm. Eine Isolierschicht kann helfen, die direkte Wärme abzuhalten. Die perfekte Temperatur für die meisten Keimlinge liegt zwischen 18 und 25 Grad.
Ein Mini-Gewächshaus sorgt für eine gute Temperatur und eine höhere Luftfeuchtigkeit. Jedoch werden die Pflänzchen in diesen Häuschen oft zu sehr verwöhnt und somit können sie im Freien, wenn sie ausgepflanzt werden, einen Schock bekommen. Daher ist es sinnvoll, regelmäßig zu lüften, um die Pflanzen an das Außenklima zu gewöhnen.
Vor allem Gemüsepflanzen, Kräuter und Blumen lassen sich sehr gut vorziehen. Es gibt jedoch auch Gemüsesorten und Kräuter, die sich für das Vorziehen nicht eignen, da sie im Freien deutlich besser gedeihen und ohnehin sehr schnell wachsen. Achten Sie auch hier auf die Packungshinweise.
7. Sämlinge wachsen in Gruppen
Sie haben die Samen mit dem angegebenen Abstand in die Töpfe oder Anpflanzschalen gegeben, doch trotzdem bilden die Sämlinge Gruppen? Dadurch ist nicht nur das Vereinzeln (Pikieren) der Pflanzen sehr schwer, sondern die zarten Pflanzen haben auch zu wenig Raum zum Wachsen. Dies kann daran liegen, dass Sie bestimmte Fehler bei der Anzucht von Pflanzen gemacht haben.
Dies kann daran liegen, dass Sie die Samen in trockene Erde gelegt und dann mit einer Gießkanne oder einem anderen Gefäß ordentlich gegossen haben. Dadurch werden die Samen an die Seiten gespült. Es ist sinnvoll, die Erde zuerst gut zu gießen und dann die Samen darauf zu verteilen. Im Anschluss sollten Sie diese mit einer Sprühflasche benetzen
8. Zu dicke Erdschicht
Sehr oft wird die Aussaat zu dick mit Erde bedeckt. Doch dies ist ein häufiger Fehler bei der Anzucht von Pflanzen. Eine Faustregel von Gärtnern besteht darin, dass die Samen nur so dick mit Erde bedeckt werden sollten, wie das Samenkorn auch dick ist. Dazu kann ein Gemisch aus Erde und Sand verwendet werden.
Die Erde wird durch den Sand aufgelockert und somit kommt an die Samen auch noch genügend Licht. Die Abdeckung der Samen sorgt dafür, dass die Samen nicht austrocknen. Eine zu dicke Erdschicht führt hingegen dafür, dass die Samen schlechter bis gar nicht keimen.