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Physalis überwintern – So geht’s richtig

Die Physalis (Physalis peruviana) ist auch unter der Bezeichnung Andenbeere oder Kapstachelbeere bekannt. Es handelt sich um ein Nachtschattengewächs, welches in seiner Heimat Südamerika dekorative Büsche entwickelt. Im Sommer bilden sich pergamentartige Laternenhüllen mit jeweils einer runden, orangefarbenen Frucht aus. Im Herbst fallen die Blätter und im Frühjahr sprießen sie erneut. In ihrer ursprünglichen Heimat gedeiht die Pflanze mehrjährig. In unseren Breitengraden ist es ihr zu kalt und sie kann den Winter im Freien nicht überleben. Damit die Kultivierung auch hierzulande über mehrere Jahre hinweg gelingt und sich schmackhaften Früchte entwickeln, muss die Physalis überwintern. Wir geben Tipps, wie das geht.

Physalis überwintern, in diesem Video:

Die Physalis überwintern

Ein Physalis Überwintern im Freien ist in unseren Breitengraden nicht möglich.
In ihrer ursprünglichen Heimat gedeiht die Physalis mehrjährig.

Die Physalis ist zwar mehrjährig aber nicht frosthart und besitzt eine Kältetoleranz von 0° Celsius. Bei diesen Temperaturen kann sie auch mit Winterschutz nicht im Freien überleben. Schon bei weniger kalten Graden bekommt die zarte Pflanze Frostschäden. Zu sehen sind typische Schäden wie dunkle Flecken oder eine kräftige Violettfärbung an den Blättern. In Folge frieren Triebe und Wurzeln ab und die Pflanze geht ein. Allerdings versprechen auch neuere Züchtungen eine etwas höhere Verträglichkeit hinsichtlich Frost.

Um die Physalis überwintern zu lassen, müssen bestimmte Bedingungen beachtet werden. Ein Stellplatz in einem Wohnraum ist nicht ratsam, da erhöhte Temperaturen und Trockenheit meist zu einem Schädlingsbefall durch Blattläuse oder die Weise Fliege führt. Grundsätzlich eignen sich nur Pflanzen, die weder von Krankheiten noch von Schädlingen befallen sind.

Zwei effektive Methoden zum Physalis überwintern – Anleitung Schritt für Schritt

Jede der Methoden ist leicht durchzuführen und sorgt für gesunde mehrjährige Pflanzen.

1. Methode: Die Physalis im Topf

  • Die Freiland-Andenbeere vor dem ersten Frost (zwischen Oktober und November) ins Winterquartier bringen. Der richtige Standort ist ein heller Ort mit Temperaturen von 10 bis 15 Grad Celsius. Das kann ein beispielsweise Keller, ein Treppenhaus oder ein Dachboden sein.
  • Die Pflanze aus dem Beet nehmen und in einen der Größe entsprechenden Topf setzen. Geeignet ist zum Beispiel ein unbeheiztes Treppenhaus, Schlafzimmer oder kühler Wintergarten. Zu verwenden sind ausschließlich gesunde Pflanzen ohne Schädlinge und Krankheiten.
  • Alle welken Anteile entfernen, und die Triebe um etwa zwei Drittel zurückschneiden. Dadurch lässt sich die Physalis zum einen ohne die langen Triebe einfacher überwintern. Zum anderen gedeihen die neuen Triebe im nächsten Frühjahr besser und der Busch wächst dichter. Beim Schneiden der Triebe auf ein sauberes und scharfes Messer oder Schere achten. Dadurch gelangen kein Schmutz und keine Keime über die Wunden in die Pflanze. Es wird dem Befall von Schädlingen und Krankheiten entgegengewirkt.
  • Die Physalis mit einer Schicht Mulch (Laub oder andere Gartenabfälle) versehen. Die Schicht schützt die Wurzelballen vor Kälte und Austrocknung.
    Während der Ruhezeit benötigt die Physalis nur so viel Wasser, dass die Wurzeln nicht austrocknen.
  • Nicht düngen.

2. Methode: Physalis als Steckling

Bei dieser Methode werden die abgeschnittenen Triebspitzen der Physalis verwendet. Dabei erfolgt neben dem Physalis Überwintern gleichzeitig die Vermehrung.

  • Anfang November zehn Zentimeter lange Kopf- und Triebstecklinge mit fünf bis sieben Blättern abschneiden. Den Schnitt schräg und glatt durchführen. Auch hierbei nur ein scharfes und sauberes Messer verwenden.
  • An der Triebspitze die Blätter stehen lassen und den Rest entfernen.
    Ein bzw. mehrere Töpfe mit etwa 9 cm Durchmesser auswählen und mit einem nährstoffarmen Substrat füllen. Geeignet sind Kräuter- oder Aussaaterden.
  • Die Stecklinge mit den Blättern nach oben in das Substrat stecken. Mit etwas Wasser angießen.
  • Den Topf an einen hellen und schattigen Platz stellen. Bei hoher Luftfeuchtigkeit brauchen die Stecklinge etwa zwei Wochen, bis sie ausreichend Wurzeln bilden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann durch das Herstellen von einem Treibhausklima erreicht werden. Dazu eine Abdeckung aus einer durchsichtigen Kunststofftüte oder eine Glasglocke verwenden. Achtung: Um Pilzerkrankungen zu vermeiden, muss die Abdeckung regelmäßig gelüftet werden. Die Bewurzelung erfolgt bei etwa 18 bis 20 Grad Celsius nach drei Wochen.
  • Um die Jungpflanze der Physalis überwintern zu lassen, diese in einem kühlen Raum stellen.
  • Während der Phase der Bewurzelung braucht das Pflänzchen regelmäßig Wasser. Das Substrat darf nicht austrocknen, aber auch keine Staunässe bilden. Zeigen sich erste Blätter, ist die Bewurzelung gelungen.
Um die Jungpflanze der Physalis überwintern zu lassen, sollte man diese in einen kühlen Raum stellen.
Die Bewurzelung erfolgt bei etwa 18 bis 20 Grad Celsius nach drei Wochen.

Sobald das Substrat vollständig durchgewurzelt ist, kann die neue Kapstachelbeere in einen größeren Topf mit einer nährstoffreicheren Erde umgesetzt werden.

Nach dem Winter zurück ins Freie

Nach dem Überwintern sollte sich die Physalis nur langsam an die Sonne gewöhnen
Die junge Physalis kommt nach den Eisheiligen ins Freie.

Ab Februar bis März dürfen die älteren Physalis wieder an höhere Temperaturen und mehr Helligkeit gewöhnt werden. Das Gewächs sollte sich langsam an die Sonne gewöhnen dürfen. Denn die Physalis sollte nicht sofort nach dem Überwintern in der pralle Sonne stehen. Bleiben die Fröste auch in der Nacht aus, kann die Pflanze bald ins Beet zurück. Die junge Physalis kommt erst ab Mai und am besten nach den Eisheiligen ins Freie. Sie kann im Topf oder im Beet weiterwachsen. Die Pflanzen erhalten regelmäßig Wasser und Dünger. Nach einer gelungenen Überwinterung der Andenbeere, sprießen bald neue Triebe und Blätter. Entfalten sich die ersten Blüten, wachsen daraus die orangfarbenen Lampions mit den fruchtigen Beeren.

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