Pilze könnten nicht unterschiedlicher sein: Manche sind ein wahrer Genuss und andere hochgradig giftig. Gerade diejenigen, die gerne auf Pilzsuche gehen, sollten zuvor jedoch wissen, welche Pilze überhaupt essbar sind. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen essbare Pilze vorstellen, gleichzeitig jedoch ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Gewähr dafür übernommen wird, dass die Pilze 100 % essbar sind. Dieser Beitrag dient entsprechend in erster Linie als Orientierungsleitfaden.
1. Pfifferlinge (Cantharellus cibarius)
Pfifferlinge gibt es zur Erntezeit auch in Supermärkten. Die wohl bekömmlichen Pilze wachsen jedoch auch in der Natur und das überwiegend in Wäldern. Die Farbe des Pfifferlings ist in einem markanten Eidotterton, der unverwechselbar ist … oder? Tatsächlich sollten Sie während des Sammelns von Pfifferlingen Vorsicht walten lassen. Es gibt nämlich einen Doppelgänger, der ebenfalls in Wäldern wächst und den Farbton von Eidotter aufweist. Dieser sollte keinesfalls verzehrt werden. Wie können Sie die Pilze also unterscheiden? Achten Sie bei Pfifferlingen immer darauf, dass sie den Farbton von Eidotter haben, zeitgleich das Fleisch aber eine weiße Farbgebung aufweist.
2. Steinpilze (Boletus edulis)
Auch Steinpilze wachsen in unseren Wäldern. Vorzufinden sind sie in den Sommermonaten, aber auch bis in den November hinein. Charakteristisch für die Steinpilze sind der braune Hut sowie die Festigkeit des Pilzes. Den Steinpilz können Sie jedoch nicht nur am Aussehen, sondern auch am Geruch erkennen. Er gilt als besonders aromatisch. Dieser offenbart sich auch durch einen nussigen Geschmack während des Essens.
3. Wiesenchampignon (Agaricus campestris)
Champignons sind die wohl bekannteste Pilzsorte zum Essen. Dieser Pilz bevorzugt nährstoffreiche und zugleich feuchte Bodenstrukturen. Aus diesem Grund finden sich die Wiesenchampignons im Herbst oftmals auf Wiesen wieder, auf welchen zuvor Tiere gegrast haben. Zu erkennen sind die Pilze an ihren weißen Hüten, die sich wie eine Halbkugel um den Stiel schließen. Auch der Stiel des Pilzes ist weiß, lässt sich leicht abziehen und ist nie verdickt. Auch die Lamellen sind ein gutes Indiz dafür, dass es sich auch wirklich um einen Wiesenchampignon handelt. So sollten diese hellrosa bis dunkelbraun sein.
4. Birkenpilz (Leccinum scabrum)
Der Birkenpilz, auch als Birkenröhrling bekannt, ist unverwechselbar. Ihren Namen haben die Pilze ihrem Standort zu verdanken: Zwischen Juni und Oktober finden Sie die Pilze unter Birken. Der milde Geschmack gilt als sehr bekömmlich. Doch woran erkennen Sie den Birkenpilz noch? Farblich können Birkenpilze verschiedene Brauntöne mit leichten Schattierungen aufweisen. Der Hut des Pilzes weist ein hohes Volumen aus und hat eine halbrunde Form. Mit einem einfachen Test können Sie herausfinden, ob es sich um den Birkenpilz handelt: Versuchen Sie die Haut des Hutes abzuziehen: das gelingt nur schwer.
5. Speisemorchel (Morchella esculenta)
Für eine gesunde Ernährung sind Speisemorchel perfekt geeignet. Insbesondere aufgrund ihres hohen Eiweißaufkommens sind sie sehr beliebt. So charakteristisch das Aussehen von Speisemorcheln auch ist, auch sie haben einen Doppelgänger – den Spitzmorchel. Es gibt jedoch eine einfache Möglichkeit, um die beiden Pilzarten voneinander zu unterscheiden. Beide Pilze haben gemein, dass der Hut mehrere Einkerbungen hat, der an eine Bienenwabe erinnert. Eine braune, gelbe oder graue Farbe kann der Hut aufweisen. Während der Hut der Speisemorchel jedoch rund wie ein Ball wirkt, ist für die Spitzmorchel der spitz nach oben gehende Hut charakteristisch.
6. Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis)
Stockschwämmchen wachsen, wie der Name erahnen lässt, an Stöcken. Genauer gesagt, an Laubholzstümpfen. Auch Stockschwämmchen können Sie ohne Probleme verzehren. Sie sollten sich jedoch ganz sicher sein, dass es sich auch um Stockschwämmchen handelt. Das Tückische an der Pilzsorte ist es nämlich, dass giftige Pilze teilweise zwischen den Stockschwämmchen wachsen und äußerlich kaum von den Stockschwämmchen zu unterscheiden sind. Um sicherzugehen, sollten Sie den Stiel stets miternten und sich hundertprozentig vergewissern, dass es sich wirklich um den Pilz handelt.
7. Austernseitling (Pleurotus ostreatus)
Austernseitlinge wachsen zwischen März und Mai sowie September und Dezember unter Laubholzstämmen. Neben dem angenehm würzigen Geschmack überzeugen Austernseitlinge auch mit einer vitalen Wirkung auf den Körper. So soll der Pilz unter anderem präventiv gegen Darmkrebs wirken. Erkennen können Sie den Austernseitling am besten an ihren schwarzvioletten Ausprägungen. Streichen Sie über den Pilz, sollten Sie zudem feststellen können, dass die Haut glänzend und zugleich glatt ist.
8. Safranschirmling (Chlorophyllum rhacodes)
Safranschirmlinge sind oftmals direkt unter Fichten anzufinden und kommen nie allein. Die Population breitet sich ringförmig aus und ist essbar. Es sei jedoch zwischen dem olivbraunen Safranschirmling sowie dem Gift-Safranschirmling zu unterscheiden. Während Sie den Safranschirmling verzehren können, gilt der Gift-Safranschirmling als giftig. Was sind erkennbare Unterschiede? Zunächst weisen Safranschirmlinge braun-graue Hüte auf, die gleichfarbigen sind mit Schuppen überzogen. Doch nicht nur der Hut, sondern auch der Stiel ist charakteristisch: Ziehen Sie den olivbraunen Safranschirmling aus dem Erdreich, sollte sich eine Knolle bzw. Verdickung am Ende des Stiels befinden. Sie ist meist rund. Auch die giftige Variante hat eine Knolle am Ende des Stiels, diese ist jedoch gerandet. Zudem wächst die giftige Variante normalerweise nicht dort, wo der olivbraune Safranschirmling heranwächst.
9. Goldröhrling (Suillus grevillei)
Unverkennbar ist die gold-gelbe Farbgebung der Goldröhrlinge. Zu finden sind sie vor allem unter Lärchen. Der Goldröhrling gilt generell als verträglich, jedoch gibt es immer wieder Fälle der Unverträglichkeit. Genießen Sie diesen Pilz also bitte zunächst nur in Maßen. Den Goldröhrling können Sie nicht nur anhand des Standortes sowie der Farbe erkennen, sondern auch an der Haptik. So ist die Oberfläche des Pilzes meist schleimig bis klebrig. Zudem sollten Sie stets überprüfen, ob unter dem Hut auch Röhren zu sehen sind. Sollten Sie stattdessen Lamellen sehen, handelt es sich nicht um einen Goldröhrling.
10. Mönchskopf (Infundibulicybe geotropa)
Der Mönchskopf kann leicht am trichterförmigen Hut erkannt werden. Durch und durch ist der Pilz beige. Sowohl der Hut als auch Lamellen, Fleisch und Stiel sind cremefarben. Lediglich die Sporen und einzelne Lamellen sind weiß. Bestenfalls sollten Sie den Mönchskopf verzehren, wenn dieser noch jung ist. In diesem Fall ist der Hut nicht trichterförmig, sondern gewölbt. In unseren Wäldern ist er zwischen September und Dezember zu finden.
11. Samtfußrübling (Flammulina velutipes)
Die Samtfußrüblinge wachsen stets in Populationen auf Holz. Zwischen Herbst und Frühjahr – also in der kalten Jahreszeit – können Sie Ausschau nach den Pilzen halten. Der Samtfußrübling ist gelblich, das Ende des Stiels ist jedoch sehr dunkel. Der Stiel hilft dabei, den Samtfußrübling von anderen, ähnlich aussehenden giftigen Pilzsorten zu unterscheiden. So sollte der Stiel niemals einen Ring besitzen. Auch die Lamellen lassen einen Samtfußrübling leicht von anderen Pilzen abgrenzen. Das Pulver der Sporen sollte eine weiße Farbe haben.
Der Hut des Pilzes wächst mit voranschreitendem Alter. Aus diesem Grund ist der Hutrand meist heller als innen liegendes Fleisch. Die leicht schmierige Haptik lässt keinen Zweifel, dass es sich um einen Samtfußrübling handelt.