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Hirse im Rasen – erkennen und bekämpfen

Kaum steigen die Temperaturen, wächst auch die Hirse im Rasen. Bald sieht das liebevoll gepflegte Grün wild und struppig aus. Die sogenannte Unkrauthirse ist wildwüchsig und verdrängt das Gras. Konnte sie sich erst einmal ausbreiten, verschwindet sie nicht wieder von selbst, sondern nimmt immer mehr Raum ein. Es sei denn, Sie benutzen die richtige Methode zur Bekämpfung. Hier erfahren Sie, um welche Pflanze es sich handelt, wie sie in den Rasen kommt und wie Sie sie wieder loswerden.

Was ist Hirse?

Die Hirse im Rasen zählt zu den sogenannten Unkräutern und ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Süßgräser. Stimmen die Bedingungen, entwickelt sie einen sehr starken Samenvorrat und hortet circa 15000 Samen.

Hirse lässt eine horstartige und niederliegende Wuchsform mit kräftigen Trieben gedeihen. Dadurch können die Messer des Rasenmähers sie nur schwer erwischen. Außerdem hat sie ein breitgefächertes Wurzelsystem, das bis zu 1 Meter tief in die Erde reicht. Damit Sie das Kraut erfolgreich bekämpfen können, sollten Sie seine Eigenarten kennen:

  • Die Keimzeit der Hirse im Rasen liegt zwischen Mai bis Ende Juli. Die optimalen Temperaturen liegen bei über 20 Grad Celsius. Sie bleibt bis zu 5 Jahre keimfähig.
  • Das Kraut gedeiht optimal in humosen und lehmigen Sand oder sandigen Lehm.
  • Die stärkste Wachstumsphase liegt zwischen Mai bis Ende August.
  • Die Blütezeit findet von Juni bis Oktober statt.
  • Mit Absinken der Wettertemperaturen im Herbst lässt das Wachstum nach.
  • Bei Frosteintritt stirbt die Pflanze.

Wenn Sie denken, dass der Zauber nach dem Hirsesterben vorbei ist, haben Sie sich getäuscht. Die Pflanze hat rechtzeitig für ihre Arterhaltung vorgesorgt und eine reichliche Anzahl an Samen angesammelt. Diese überleben den Winter und gehen im nächsten Frühjahr wieder an den Start. Der Kreislauf des Hirselebens beginnt erneut.

Hirse im Rasen
Hirse stammt aus subtropischen Regionen

Wie gelangt die Hirse in den Rasen

Hirse ist kein einheimisches Gewächs, sondern wurde aus subtropischen Regionen nach Deutschland gebracht. Es ist vor allem die robuste Hühnerhirse, die sich hier wohlfühlt und stark ausbreitet.

Die Samen sind wahrscheinlich mit anderem Saatgut, durch Vogelkot, Lebensmitteln und durch Wind und Wasser zu uns gekommen. Wächst die Hirse im Rasen, besiedelt sie bevorzugt kahle Stellen.

Die Hirse im Rasen erfolgreich bekämpfen

wie kam die Hirse nach Deutschland
Hirse wurde aus subtropischen Regionen nach Deutschland gebracht

Es gibt verschiedene Arten von Hirse. Die Unterschiede sind aber begrenzt, weshalb die Bekämpfung bei allen ähnlich vonstattengeht. Besonders schwierig wird sie bei den Arten, die besonders krautig sind und flach am Boden gedeihen. Dazu zählt die robuste Hühnerhirse.

Und gleich eines vorweg: Sollte keiner dieser Tipps helfen, haben wir auf unserer Website natürlich noch zahlreiche weitere Tipps gegen Unkrautvernichter.

Die manuelle Bekämpfung

Bevor Sie mit der chemischen Keule gegen die Hirse im Rasen vorgehen, sollten Sie es mit einer umweltfreundlichen Methode versuchen. Sie dämmen die Wachstumsgrundlagen ein und stoppen die starke Ausbreitung der Hirse im Rasen:

  • Vertikutieren Sie nicht zu spät im Jahr, sondern bereits im Herbst des Vorjahres. Dadurch erhält der Rasen im Frühjahr eine geschlossene Decke.
  • Achten Sie darauf, dass der Rasen dicht bewachsen bleibt. Mähen Sie regelmäßig.
  • Düngen Sie von Mai bis August, damit die Hirsehalme in die Höhe wachsen können und vom Rasenmäher besser erfasst werden.
  • Wässern Sie den Rasen regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe im Boden
  • Reißen oder stechen Sie die Hirse einzeln aus dem Boden. Die Entfernung gelingt am besten nach dem Regen, wenn die Konsistenz des Bodens feucht und locker ist. Ziehen Sie die Hirse mitsamt den Wurzeln aus dem Rasen. Beginnen Sie im Frühjahr damit, bevor die neue Blüten- und Samenbildung beginnt.

Tipp: Entsorgen Sie die Hirse nicht auf dem Kompost. Ansonsten können die Samen überleben und gelangen beim natürlichen Düngen erneut auf dem Rasen.

Die biologische Bekämpfung

mais mehl
Maisstärke ist eine sehr umweltfreundlichen und effektive Möglichkeit Hirse zu entfernen

Erfahrungen zeigen, dass sich Hirse im Rasen mit dem umweltfreundlichen Maisstärkemehl vernichten lässt. Die Anwendung des Lebensmittels erfolgt im Frühjahr:

  • -Bevor Sie das Mehl auf den Rasen verteilen, befreien Sie ihn von allen losen Blättern und anderen Pflanzenteilen
  • Streuen Sie das Mehl gleichmäßig auf der Rasenfläche aus. Das klappt hervorragend mit einem Düngewagen
  • Anschließend bewässern Sie, sodass das Mehl in den Boden gelangt

Maismehlstärke ist reich an Proteinen. Diese stören die Bildung der Wurzeln bei den Keimlingen und die Hirse geht zugrunde.

Die chemische Bekämpfung

Gelingt die durchbrechende Bekämpfung mit der manuellen Methode nicht, und die Hirse breitet sich weiterhin stark aus, helfen nur noch chemische Mittel. Es stehen Ihnen zwei Methoden zur Wahl: die Vorlaufbekämpfungund die Nachlaufbekämpfung. Die Mittel enthalten jeweils unterschiedlichen Wirkstoffe.

Die Vorlaufbekämpfung: Sie erfolgt in der Zeit, wenn sich die Hirse im Rasen im Keimstadium befindet, Ende April oder Anfang Mai. Verwendung findet der Wirkstoff Pendimethalin. Er hindert die Pflanze am weiteren Wachstum und dämmt ihre Ausbreitung auf dem Rasen ein.

Der Wirkstoff wird mit den Herbiziden Miltox Royal, Sitradol SC oder Stomp SC auf den Rasen ausgebracht. Damit Sie den genauen Keimzeitpunkt dafür erwischen, ist eine Anwendung alle 4 bis 6 Wochen ratsam.

Wichtig ist, dass Sie anschließend den Rasen nicht vertikutieren. Deswegen ist der beste Zeitpunkt für die Vertikutierung im Herbst des Vorjahres. Des Weiteren dürfen Sie keine Neuansaaten vor dem vierten Schnitt einplanen.

Der richtige Zeitpunkt für diese Methode ist die Wachstumsphase. Sie liegt zwischen Mai und August und wenn sich die Hirse im 4. bis 5. Blattstadium befindet. Sie hat das Dreiblattstadium bereits überwunden und bildet schon Horste aus.

Der verwendete Wirkstoff heißt Fenoxaprop-P-ethyl. Er ist unter der Bezeichnung Puma-Extra erhältlich. Es handelt sich ebenfalls um ein Herbizid und wird auf den Rasen staubförmig ausgespritzt. Anschließend muss es für mindestens 6 Stunden trocken einwirken. Der Wirkstoff gelangt über die Blätter in die Pflanze und zerstört das Teilungsgewebe.

Falls die Bekämpfung nicht vollständig gelungen ist, planen Sie eine erneute Spritzung der Hirse im Rasen ein. Diese erfolgt nach 10 bis 14 Tagen.

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