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Rasen kalken und düngen: Das müssen Sie beachten

Kalk wird nur in bestimmten Situationen eingesetzt, im Gegenteil zu Rasendünger oder Kompost. Letzteres tut dem Rasen in regelmäßigen Abständen sehr gut. Vorsorglich kalken sollte man jedoch nicht, sondern nur dann, wenn Bedarf besteht. Doch wann braucht der Rasen Kalk? Was ist Kalk überhaupt?

In den meisten Fällen spricht man bei Kalk von der chemischen Verbindung Calciumcarbonat (CaCO3). Auch kohlensaurer Kalk genannt. Auf der Welt kommt diese Verbindung am häufigsten vor. Wie wirkt sich der Kalk denn auf die Pflanze selbst aus? Was macht Kalk mit dem Boden?

Das und mehr erfahren Sie in diesem Beitrag. Den Rasen zu kalken und zu düngen hat viele Vorteile. Wir verraten Ihnen, welche es sind.

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1. Wann den Rasen kalken?

Der Rasen kann aufgrund von einigen mineralischen Rasendüngern und leicht säuerlichen Regen den pH-Wert des Bodens nach unten fallen. Daher ist es zum Teil notwendig, nach einer Düngung noch einmal zu kalken. Ein jährliches Kalken sollte jedoch lediglich bei sehr sauren Standorten gemacht werden. Daher in regelmäßigen Abständen den pH-Wert des Bodens kontrollieren. Eine regelmäßige Kontrolle ist notwendig, da sich der Boden aufgrund des vorhandenen Calciumcarbonats in seinem pH-Wert stetig verändert.

Insbesondere der Regen spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Je nach Säurestärke, verändert sich auch die Rasenbeschaffenheit. Mittlerweile hat die Säurestärke des Regens aufgrund der Beschränkungen der Luftverschmutzung wieder abgenommen. Durchschnittlich hat der Regen einen pH-Wert von 5,11 bis 5,2 und somit nicht mehr so stark versauernd wie es noch vor vielen Jahren der Fall war.

Optimaler pH-WertBodenbeschaffenheit
5,5 bis 6leichte, sandige Böden
6,5 bis 7,5schwerer, toniger Boden

Der Boden wird immer alkalischer, je mehr Kalk Boden enthalten ist. Dies hat zur Folge, dass der pH-Wert höher ist. Mit dem pH-Wert der Pflanze verändert sich auch die Nährstoffverfügbarkeit. Im Boden werden verschiedene Nährstoffe gebunden, abhängig davon, ob der Boden zu sauer oder alkalisch ist. Aufgrund dessen verändern sich die Nährstoffe mit dem pH-Wert des Rasens. Liegt der pH-Wert bei 4 oder auch sogar noch niedriger kann diese Konzentration toxisch sein und somit auch schlussendlich zu Nähr- oder Schadstoffen kommen. Der ideale pH-Wert liegt übrigens bei den meisten Gräsern nicht im neutralen, sondern im leicht sauren Bereich.

Somit ist der Zeitpunkt für das Kalken des Rasens nicht unbedingt saisonabhängig. Vielmehr immer dann kalken, wenn der pH-Wert wieder neutralisiert werden muss. Damit auch Sie den besten Zeitpunkt zum Kalken finden, haben wir für Sie ein How-To zusammengestellt.

Wann ist der Zeitpunkt ein Rasen zu kalken?

  • Den Rasen kalken, wenn beim Test des pH-Wertes des Bodens nachgewiesenermaßen zu niedrig ist.
  • Ist ein starker Moosbefall vorhanden und andere Möglichkeiten ausgeschlossen wurden, die Moos verursachen kann.
  • Treten Unkräuter vermehrt auf, die sauren Boden mögen (z.B. Sauerampfer, Kornblumen, ect.), den Rasen kalken.

Der passende Zeitpunkt zum Kalken richtet sich wie erwähnt nach dem gemessenen pH-Wert. Einen regelmäßigen Rhythmus braucht es in der Regel nicht. Es ist jedoch ratsam, nur dann zu kalken, wenn Sie nicht gerade noch gedüngt haben oder düngen möchten. Ein günstiger Tag zum Kalken ist ein möglichst windstiller Tag. Zudem ist es sinnvoll, den Rasen vor dem Kalken zu mähen. Es lässt sich übrigens auch hervorragend mit dem Vertikutierer und dem Lüften zu verbinden. Nach dem Mähen, Vertikutieren und Kalken, den Rasen wässern, sofern kein Regen für den Tag in Aussicht ist.

Nur bei sauren Standorten sollte jährlich gekalkt werden.
Wann der Rasen gekalkt werden muss, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab.

2. Kalk hilft gegen Moos im Rasen

Ein Anzeichen für eine Versauerung des Bodens ist ein starker Moosbefall. Allerdings können auch Bodenverdichtung, Staunässe, Nährstoffmangel oder Schatten Ursachen von einem erhöhten Moosbefall des Rasens sein. Konnte dies ausgeschlossen werden und bringt Vertikutieren, Lüften und Sanden nicht den gewünschten Erfolg, sollten Sie auf den pH-Wert des Bodens achten. Denn dies ist die letzte Stellschraube, mit der Sie den Rasen verändern können. Sauerampfer (Rumex acetosella), kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans) oder auch Kornblumen (Cantaurea cyanus) sind ganz deutliche Hinweise auf einen sauren Boden. Es ist jedoch nur sinnvoll den Rasen zu kalken, wenn der wirkliche Grund für das Auftreten für Moos und Unkräuter im Rasen ein zu niedriger pH-Wert ist.

3. Wie viel Kalk braucht der Boden?

Bodenanalysen liefern einen Hinweis darauf, wie viel Kalk zu verwenden ist, um den gewünschten pH-Wert zu erreichen. In den meisten Fällen richten sich die Empfehlungen des im Kalk enthaltenen Calciumoxid (CaO). Auch unter dem Namen Branntkalk bekannt. Kein Kalkdünger besteht zu 100 Prozent aus reinem CaO. Daher muss teilweise eine Umrechnung vorgenommen werden.

Weist der Dünger einen Kalkgehalt von 80 % auf, sind 80 Gramm Kalk in 100 g Dünger enthalten. Wird beispielsweise 250 g Kalk pro Quadratmeter Rasen benötigt, wird dies wie folgt errechnet:

Verwendeter Dünger: 80 % CaO-Gehalt = 80 g CaO pro 100 g Dünger

Benötigte / empfohlene Menge (Beispiel) = 250 g/m² 

Zu streuende Menge an Kalkdünger = 100 g / 80 g x 250 g/m² = 313 g /m²

Abhängig von den Ergebnissen der Bodenanalyse können Sie anhand dieses Beispiels die benötigte Streumenge leicht selbst errechnen.

Es richtet sich demnach nach dem gemessenen pH-Wert, wann Sie Ihren Rasen kalken sollten. Einen regelmäßigen Rhythmus braucht es in der Regel nicht. Es ist jedoch ratsam, nur dann zu kalken, wenn Sie nicht gerade noch gedüngt haben oder düngen möchten. Ein günstiger Tag zum Kalken ist ein möglichst windstiller Tag. Mähen Sie vor dem Kalken den Rasen. Es lässt sich auch hervorragend mit dem Vertikutierer und dem Lüften zu verbinden. Den Rasen sollte man künstlich bewässern, wenn es nach dem Kalken nicht praktischerweise regnen.

4. Rasen zeitgleich kalken und düngen?

Der Rasen gerne vor dem Kalken mähen und vertikutieren. Es ist jedoch nicht sinnvoll, den Rasen auch zeitgleich zu düngen. Es kommt zu einer übelriechenden Ammoniakbildung, wenn ammoniumhaltiger Dünger und Kalk im Boden direkt miteinander in Kontakt kommen. Dies ist nicht nur schädlich für den Rasen, sondern auch unangenehm für den Gartenbesitzer selbst und die Nachbarn. Der Geruch wird durch nicht zeitgleiches düngen und kalken einfach vermieden.

Ebenso ist es nicht sinnvoll, Kalk und Superphosphat zusammenzubringen. Dies hat zur Folge, dass sich schwer lösliche Calciumphosphate bilden. Für die Pflanzen ist es nicht mehr möglich Calcium und Phosphat aufzunehmen und dir Wirkung des Kalkens verringert sich.

Aufgrund dessen sollten Kalken und Düngen strikt voneinander getrennt werden. Es sollte daher nach der Düngung etwa zwei Monate abgewartet werden, ehe der Boden gekalkt werden kann. Vom Zeitpunkt her ist es sinnvoll zwischen März und November zu kalken. An dieser Stelle sollte auch beachtet werden, dass einige Dünger eine Langzeitwirkung haben und sich somit die Wirkungen nicht überschneiden.

Das Kalken des Rasens sollte nach Bedarf ausgeführt werden.
Die richtige Pflege ist für einen gesunden grünen Rasen die Voraussetzung.

5. Wie funktioniert das Kalken und Düngen des Rasens?

Kalk und Düngung verträgt sich am besten miteinander, wenn eine organische Rasendüngung verwendet wurde. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ein organischer Dünger die Mineralisierung langsam als gebundene Nährstoffe abgibt. 

Oftmals wird ein Langzeitdünger verwendet. Ein Langzeitdünger wird immer nach dem Winter im Frühjahr ausgebracht. Abhängig von der Bodenart ist dies zwischen Februar und Mai. Die weitere Düngung erfolgt dann etwa Ende Juni. Im August beginnt dann bereits die Vorbereitung des Rasens auf die Winterzeit. Damit sich der Kalk und der Dünger nicht in die Quere kommen, sollten Sie bei einem Langzeitdünger zwei bis drei Monate verstreichen lassen, ehe Sie kalken.

Möchten Sie lieber im Herbst düngen, kann als Herbstdünger ein kaliumbetonter Herbstdünger zum Einsatz kommen. Greifen Sie nach August nicht auf einen mineralischen Dünger, sondern auf einen organischen Herbstdünger zurück. Ein kaliumbetonter Dünger ist als Herbstdünger wichtig, da es die Frosthärte der Rasengräser steigert. Der Kalk kann dann etwa zwei Monate nach der letzten Herbstrasendüngung ausgebracht werden.

6.  Fazit

Es gibt einige Dinge zu beachten, wenn Sie Ihrem Rasen pflegen möchten. Viele Menschen beschäftigen sich oftmals erst mit dem Thema, wenn der Rasen Probleme aufweist. Es ist jedoch sinnvoller, sich schon vorab Gedanken zu machen und sich das notwendige Wissen anzueignen.

Wer einen schönen Rasen haben möchte, muss diesen auch pflegen. Dabei ist es gut zu wissen, welche Nährstoffe dem Grün gerade fehlen und ob und welche Mittel Sie zusammen einsetzen dürfen. Und ja, auch das Kalken des Bodens macht durchaus Sinn und sollte bei Bedarf durchgeführt werden.

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