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Wie lange braucht Rasen zum Keimen – Nach der Aussaat bis zu Keimung

Viele Hobbygärtner säen ihren Rasen und warten dann auf das Sprießen der Grashalme. Doch wie lange braucht Rasen zum Keimen wirklich? Um den Wachstumsschub nicht einzudämmen, ist es zudem wichtig, den Rasen nicht zu früh zu mähen. Andernfalls könnte die Keimung eingedämmt werden. Wann und wie lange der Rasen benötigt, um heranzuwachsen, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. 

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In Kürze – So keimt der neue Rasen schneller

Es gibt einige Tipps und Tricks die ein schnelleres Wachstum des Rasens begünstigen. Demnach muss der Rasen nicht sich selbst überlassen werden, sondern auch Sie können aktiv werden und die Keimung vorantreiben. Schneller keimt der Rasen durch folgende Tipps: 

  • Am besten legen Sie den Rasen im Frühherbst an
  • Den Boden sollten Sie gut vorbereiten
  • Bei Bedarf sollte ein Bodenaktivator verwendet werden
  • Wählen Sie die richtige Rasenmischung
  • Die Neusaat sollte feuchtgehalten werden
  • Die Keimung kann durch eine Wachstumsfolie beschleunigt werden
Keimlinge im Rasen
Der Boden sollte gut auf die Wachstumsphase vorbereitet werden

Wie lange braucht Rasen zum Keimen und Wachsen?

Es dauert zwischen sieben und 20 Tagen, bis die ersten Halme nach dem Säen aus der Erde herauswachsen. Das Wachstum des Rasens hängt jedoch von dem verwendeten Saatgut und den Umweltfaktoren ab. Diese sind Licht, Wasser, Luft und Bodenverhältnisse. 

Der Rasen braucht zum Beispiel länger zum Wachsen, wenn es draußen kalt ist. Ist es wiederum für den Rasen zu warm, möchte der Boden sich unter Umständen noch etwas verschanzen. Besteht jedoch eine konstante Temperatur und das Wetter hält sich über viele Tage, dann haben die Grassamen eine sehr gute Voraussetzung, um sprießen zu können. Es kann aber auch vorkommen, dass der Rasen in der ersten Zeit ungleichmäßig wächst. Dies kann daran liegen, dass einige Stellen des Rasens im Schatten liegen.

Welche Einflussfaktoren gibt es bei der Keimung?

Mathematik benötigen Sie nicht, um Gärtnern zu können. Es gibt jedoch die oben genannten Faktoren, die einen großen Einfluss auf das Ergebnis haben. Diese möchten wir Ihnen in diesem Artikel vorstellen.

Wasser

Wasser ist der Auslöser für eine beginnende Keimung. Der Keimling des Grases vergrößert sich mit der Aufnahme des Wassers. Ebenso werden verschiedene Enzyme freigesetzt, um den Keimprozess zu starten.

Erhält der Keimling jedoch kein Wasser, kann er die Nährstoffe auch nicht nutzen, um den Prozess der Keimung fortführen zu können. Wenn der Keimling kein Wasser bekommt und somit trocknet, wird der Keimprozess somit unterbrochen. Es ist daher wichtig, dass der Keimling durchgehend mit Wasser versorgt ist. Den Boden des Rasens nur alle paar Tage kräftig unter Wasser zu setzen ist nicht ratsam, denn in der Zwischenzeit trocknet dieser wieder aus.

Eine kontinuierliche Bewässerung ist daher besser. Das Anwalzen der Keimlinge ist ebenfalls nach dem Säen anzuraten, damit der Keimling die Feuchtigkeit besser aufnehmen kann. Warum? Der Keimling bekommt durch das Anwalzen einen besseren Kontakt zum Boden. Dies begünstigt eine bessere Aufnahme der Feuchtigkeit. 

Die Atmung des Keimlings

Für einen Keimling ist, ebenso wie für einen Menschen, Sauerstoff überlebenswichtig. Diesen Sauerstoff bezieht er aus dem Boden. Die meisten Gräser haben jedoch keinen übermäßig großen Bedarf an Sauerstoff. 

Wie lange Rasen zum Keimen braucht, ist unter anderem von der Sauerstoffzufuhr abhängig. Es besteht für den Keimling die Gefahr, nicht genügend Sauerstoff zu bekommen, wenn der Boden zu fest ist. In solch einem Fall sollte der Boden aerifiziert werden. Es kann auch zu einem Sauerstoffmangel kommen, wenn die Keimlinge zu viel Wasser in Form von zu starken Regenfällen oder als Folge einer viel zu starken Bewässerung bekommt.

Nötige Temperatur für die Rasen Keimung

Der Boden sollte eine Temperatur von über 10 °C haben, um die Grassamen auszubringen. Es ist jedoch nicht ratsam, die Samen in den ersten Frühlingstagen auszubringen, bei denen das Thermometer über 10 °C gestiegen ist. Um sich an die Außentemperatur anzupassen, braucht der Boden immer etwas länger.

Für die meisten Grassorten ist eine Temperatur zwischen 16 und 23 °C optimal. Es gibt jedoch eine Obergrenze in Bezug auf die Temperatur, bei der sich Grassamen nicht mehr wohlfühlen. Die meisten Keimlinge sterben daher bei einer Bodentemperatur von 45 °C ab. Die Sterblichkeitsrate erhöht sich, je länger die Keimlinge dieser Extremtemperatur ausgesetzt sind.

Frost im Gras
Frost kann der Keimung schaden, daher lohnt sich das Säen erst nach dem letzten Frost.

Wie lange braucht Rasen zum Keimen? Der Verlauf

All die aufgezählten Fakten haben einen großen Einfluss auf den Verlauf der Keimung der Grassamen. Doch wie stark ist die Entwicklung eines Samens währen dieser Zeit?

Die Keimlinge nehmen das Wasser im ersten Schritt auf. Alle weiteren Prozesse werden durch das Wasser in Gang gesetzt. Dies lässt den Samen zum ausgewachsenen Grashalm heranwachsen.

Der Keimling quillt durch das Wasser zusätzlich auf. Dadurch können die Nährstoffe vom Samen aufgenommen werden. Der Samen vergrößert somit seine Fläche und er nimmt noch mehr Feuchtigkeit auf. 

Durch die Feuchtigkeitsaufnahmen werden, wie bereits erwähnt, Enzyme freigesetzt. Diese halten den gesamten Prozess der Keimung in Gang. Unter anderem sind die Enzyme dafür verantwortlich, dass der Keimling Energie gewinnen kann.

Die Samenschale platzt auf, wenn der Samen die Nährstoffe aufgenommen und umgewandelt hat. Der eigentliche Keimungs- und Wachstumsprozess beginnt in diesem Moment. Zeitgleich beginnt mit der Bildung des ersten Keimblattes die Photosynthese.

Beim Wachsen des Rasens nachhelfen

Die oberste Priorität ist bei einem frisch gesäten Rasen eine gute Bewässerung. Es ist ebenso hilfreich, den Boden ab und an mit der Harke aufzulockern. Dadurch gelangt Luft an die Samen. Auf Unkraut sollten Sie ebenfalls ein Auge werfen, bevor es sich im Rasen etabliert. Entfernen Sie dies sofort, wenn Sie es entdecken. Unkraut nimmt dem Gras nämlich die Fläche zu wachsen und kann so den Wachstumsprozess stören.

Ist ein Keimling erstmals herangewachsen, ist dieser schwach. Der Keimling ist daher nicht in der Lage, sich gegen Unkraut oder andere Pflanzen durchzusetzen. Auch wenn Kleepflanzen schön aussehen, sind sie eine Bedrohung für den Rasen und können zu kahlen Stellen führen.

Bevor der Rasen das erste Mal gemäht wird, sollten Sie daher auch den grünen Halmen Zeit geben, zu wachsen. Die Pflanzen müssen erst kraftvoll werden, bevor diese gekürzt werden. Mit dem Rasenmähen sollten Sie es jedoch nicht übertreiben. Es ist sinnvoll, dem Rasen lieber etwas mehr Zeit zum Wachsen zu geben. Mit dem ersten Mähen können Sie beginnen, wenn der Rasen einige Wochen gewachsen ist.

Die Keimdauer fällt unterschiedlich bei Rasensamen aus

Wie lange braucht Rasen zum Keimen? Diese Frage kann nicht pauschalisiert werden. Die verschiedenen Grassorten benötigen für die Phasen des Keimprozesses nämlich unterschiedlich lange. Je nach vorliegenden Umweltbedingungen variiert die genaue Dauer. In der nachfolgenden Tabelle bekommen Sie einen Überblick über die durchschnittliche Keimdauer der wichtigsten Grassorten:

GrassorteKeimdauer
Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)7 bis 15 Tage
Rotschwingel (Festuca rubra)10 bis 18 Tage
Rohrschwingel (Festuca arundinacea)10 bis 18 Tage
Schafschwingel (Festuca ovina)11 bis 19 Tage
Straußgräser (Agrostis sepp.)12 bis 20 Tage
Wisenrispe (Poa pratensis)14 bis 21 Tage
Lägerrispe (Poa supina)14 bis 24 Tage

Fazit

Wie lange braucht Rasen zum Keimen? Das ist von vielen Faktoren abhängig. Zunächst ist dies abhängig von der verwendeten Sorte der Grassamen. Des Weiteren ist dies vom Wetter, dem Boden und der Wässerung abhängig. Sind die idealen Voraussetzungen geschaffen, werden Sie einen schönen, gleichmäßigen Rasen erhalten, an dem Sie lange Freude haben werden.

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