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10 Profi-Tipps für die richtige Lagerung von Brennholz im Winter

Veröffentlicht am 12 Dez., 2025

Bevor der Winter so richtig Einzug hält und der erste Kaminabend beginnt, ist es entscheidend, dass dein Brennholz optimal vorbereitet ist. Richtig gelagertes Holz brennt sauber, entwickelt weniger Rauch, spart Energie und sorgt für eine gemütliche Wärme. Im folgenden Artikel zeigen wir dir 10 Profi-Tipps, wie du dein Holz trocken, schimmelfrei und effizient lagerst – vom richtigen Lagerplatz bis hin zur idealen Stapeltechnik.

Tipp 1: Frisches Holz braucht Zeit

Viele Hausbesitzer holen sich im Sommer oder Herbst frisches Holz und denken, dass es bis zum Winter automatisch trocken ist. Doch das stimmt nicht immer. Frisch geschlagenes Holz hat oft einen Feuchtigkeitsgehalt von 40 bis 60 Prozent. Damit es wirklich gut brennt, muss der Gehalt auf unter 20 Prozent sinken, was je nach Holzart oft bis zu zwei Jahre dauert. Harthölzer wie Buche oder Eiche brauchen besonders lange, während Nadelhölzer wie Fichte oder Kiefer etwas schneller trocknen.

Wer seinen Kamin effizient nutzen möchte, sollte das Holz daher rechtzeitig lagern und nicht erst kurz vor der Heizsaison. Ein praktischer Helfer ist ein Feuchtigkeitsmessgerät, das es schon ab etwa 20 Euro gibt. Damit kann man genau prüfen, ob das Holz wirklich trocken genug für den Ofen ist. Ein weiteres Indiz für trockenes Holz ist der Klang: Schlägt man zwei Holzstücke gegeneinander, klingt trockenes Holz hell und knackig, während feuchtes Holz eher dumpf klingt.

Shutterstock Frisch geschlagenes Brennholz – erst nach ausreichender Lagerzeit ist es optimal trocken und brennt sauber im Kamin.

Tipp 2: Den richtigen Lagerplatz wählen

Nicht nur die Zeit, sondern auch der Lagerort entscheidet über die Qualität des Holzes. Ideal ist ein luftiger, sonniger und trockener Platz, an dem Wind von allen Seiten durchziehen kann. Besonders geeignet sind Hauswände mit südlicher oder westlicher Ausrichtung, denn dort trocknet das Holz durch Sonne und Luftzug besonders schnell.

Viele Menschen lagern Holz in Garagen oder Kellern, weil sie denken, dort sei es trocken genug. Ohne Luftzirkulation bleibt jedoch die Feuchtigkeit im Holz eingeschlossen. Das kann zu Schimmel, muffigem Geruch und langfristig zu Problemen mit der Verbrennung führen. Wer keinen perfekten Platz direkt am Haus hat, kann auf einen einfachen Holzunterstand oder eine Überdachung setzen. Diese schützt vor Regen, lässt aber gleichzeitig die Luft zirkulieren.

Tipp 3: Abstand zum Boden einhalten

Einer der häufigsten Fehler ist das direkte Stapeln von Holz auf dem Boden. Feuchtigkeit zieht immer nach oben, sodass die untersten Scheite nie richtig austrocknen. Deshalb sollte das Holz mindestens 10 bis 15 Zentimeter über dem Boden gelagert werden.

Hilfreich sind Paletten, Holzbalken oder Gitterkonstruktionen, auf denen die Scheite stabil liegen und von unten Luft bekommen. Noch besser: Unter dem Gestell kann eine Kiesschicht oder Plane verlegt werden, damit Spritzwasser aus dem Boden nicht aufsteigt. Auf diese Weise trocknet das Holz gleichmäßiger, bleibt länger lagerfähig und verhindert Schimmelbildung von Anfang an.

Tipp 4: Holz locker stapeln

Holz darf nicht zu dicht gepackt werden, sonst staut sich Feuchtigkeit zwischen den Scheiten. Das erhöht das Risiko für Schimmel und Fäulnis. Ideal ist ein luftiger Stapel, der dennoch stabil steht. Die klassische Kreuzstapelung an den Enden sorgt dafür, dass nichts umkippt.

Die Rinde sollte nach außen oder nach unten zeigen, damit das Kernholz schneller Feuchtigkeit verliert. Auch die Stapelhöhe ist entscheidend: Mehr als 1,5 Meter sollten die Stapel nicht erreichen, da sie sonst bei Wind instabil werden und umfallen können. Wer luftig stapelt, erhält Holz, das schneller trocknet, sauberer bleibt und beim Verbrennen mehr Wärme liefert.

Shutterstock Locker gestapelte Holzscheite – ausreichende Luftzirkulation sorgt für gleichmäßige Trocknung und stabile Stapel.

Tipp 5: Holz richtig abdecken

Viele Menschen decken ihr Holz komplett ab, bis zum Boden. Das scheint zunächst logisch, da Regen ferngehalten wird. Tatsächlich staut sich jedoch unter der Plane Feuchtigkeit, und Schimmel entsteht besonders leicht.

Besser ist, das Holz nur von oben abzudecken und die Seiten offen zu lassen. Ein leicht geneigtes Dach sorgt dafür, dass Regenwasser abläuft, ohne dass sich Staunässe bildet. Sonne und Wind können weiterhin wirken, wodurch das Holz gleichmäßiger trocknet und der Lagerplatz lange nutzbar bleibt.

Tipp 6: Trockenes Holz ins Haus holen

Trockenes Holz kann ins Haus gebracht werden, sollte dort aber nur in kleinen Mengen bereitliegen. Auch trockenes Holz nimmt in geschlossenen Räumen wieder Feuchtigkeit auf, wenn es zu lange gelagert wird.

Trockenes Holz ist leichter, hat Risse an den Stirnseiten, fühlt sich warm an und klingt beim Zusammenstoßen hell und knackig. Wer das Holz für mehrere Wochen ins Haus holt, riskiert, dass es wieder Feuchtigkeit zieht und schlechter brennt. Daher immer nur die Menge für ein paar Tage bereitstellen – genug für gemütliche Kaminabende, aber nicht zu viel Vorrat auf einmal.

Shutterstock Trockenes Holz für den Innenbereich sollte immer nur kleine Mengen aufbewahrt werden, um Feuchtigkeitsaufnahme zu vermeiden.

Tipp 7: Hartholz oder Weichholz?

Viele fragen sich, welche Holzart besser brennt. Harthölzer wie Buche oder Eiche brennen langsam, entwickeln eine gleichmäßige Glut und liefern eine hohe Wärmeausbeute. Sie eignen sich hervorragend für lange Kaminabende.

Weichhölzer wie Fichte oder Kiefer brennen schneller und heißer, aber auch kürzer. Sie sind ideal zum Anfeuern oder für kurze Heizphasen. Die Kombination beider Holzarten ist besonders praktisch: Weichholz startet das Feuer schnell, Hartholz sorgt über Stunden für Wärme.

Tipp 8: Holz optimal nachreifen lassen

Wenn das Holz noch zu feucht ist, hilft ein Umstapeln im Frühjahr. Dabei sollte es so aufgestellt werden, dass Wind und Sonne maximal darauf treffen. Eine helle Wand oder ein Metallblech hinter dem Stapel reflektiert zusätzlich Wärme und erhöht die Temperatur in der Luftschicht rund um das Holz.

Frosttage verhindern die Feuchtigkeitsabgabe, daher sollte das Haupttrocknen in den Monaten von März bis Oktober erfolgen. So wird das Holz sauber trocken, ohne dass es Schimmel oder Fäulnis entwickelt.

Shutterstock Durch Umstapeln des Holzes im Frühjahr kann dank der Sonne das Trocknen für die kommende Heizsaison beschleunigt werden.

Tipp 9: Schädlinge und Schimmel frühzeitig erkennen

Regelmäßige Kontrolle schützt vor Insekten, Pilzen und Schimmel. Lose Rinde sollte entfernt werden, da sie Schädlingen einen idealen Lebensraum bietet. Holz mit muffigem Geruch oder schwarzen Flecken sollte nicht mehr verbrannt werden, da beim Verbrennen Schadstoffe freigesetzt werden. Brennholz sollte zudem nicht direkt an der Hauswand oder unter Holzverkleidungen gelagert werden, um Feuchtigkeitsschäden am Gebäude zu vermeiden.

Tipp 10: Holzlager als Gestaltungselement

Mit etwas Planung kann ein Holzlager nicht nur praktisch, sondern auch dekorativ sein. Moderne Unterstände aus Holz oder Metall fügen sich harmonisch in den Garten ein und können mit Pflanzen, Beleuchtung oder Terrassenelementen kombiniert werden. Sichtbar gelagertes Holz sorgt für Luftzirkulation, eine saubere Trocknung und wertet die Umgebung optisch auf.

Shutterstock Ein dekoratives Holzlager im Garten oder auf der Terrasse ist gut belüftet, praktisch und zugleich optisch ansprechend.

Fazit

Wer diese zehn Tipps beachtet, profitiert von sauberem, trockenem Brennholz, das effizient brennt, den Kamin schont und für wohlige Wärme sorgt. Luftige Stapel, der richtige Lagerplatz, ausreichend Trocknungszeit und die Kombination von Hartholz und Weichholz sorgen für ein perfektes Brennerlebnis im Winter. Lieber etwas mehr Platz einplanen und auf Qualität setzen, als später mit feuchtem Holz, Schimmel oder schlechter Verbrennung zu kämpfen.

Bildidee: Glühende Holzscheite im Kamin, ruhige Winterstimmung.
Bildunterschrift: „Perfekt getrocknetes Holz brennt sauber und effizient – für gemütliche Kaminabende im Winter.“

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Bereits als Kind hat Tobias Hertzog den Garten und die Natur geliebt. Mit seinem Fachwissen über Pflanzen und seinen kreativen Ideen zur Gartengestaltung bereichert er das Team immer wieder. Außerdem, begeistert er sich, genau wie Ferdinand Zankl, für alles rund um Chili und ist regelmäßig bei allerlei Tastings auf dessen YouTube-Kanal zu sehen.

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