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Poolroboter – kleiner Helfer im Pool mit großem Effekt

Mit dem eigenen Pool stellt sich ein ganz besonderes Maß an Komfort und sogar einer stattlichen Portion Luxus im Eigenheim ein: Während das kühle Nass vor allem der Entspannung, Erfrischung und Außenwirkung auf dem heimischen Grundstück dient, fällt aber auch ein wenig Arbeit an. Eben die kann der automatische Poolroboter weitgehend in Eigenregie abnehmen.

Das Wichtigste zum Poolroboter in Kürze:

  • Poolroboter existieren sowohl in halb- als auch vollautomatischen Ausführung
  • die Geräte kommen ohne Chemie aus, reinigen und filtern das Wasser ebenso wie sie Verschmutzungen entfernen
  • wichtig ist, dass der Poolroboter zum eigenen Pool passt – sowohl hinsichtlich der Größe des Pools als auch der verwendeten Materialien
  • smarte Poolroboter erweitern die eigentliche Funktion des Roboters (Reinigung und Filterung), um eine praktische App-Steuerung mit weiteren Features

Was macht und wie funktioniert ein Poolroboter?

Ludwig Willimann Ein Poolroboter ist durch viele Funktionen und Programme für die Arbeit im Wasser konzipiert.

Am ehesten lässt sich der Poolroboter mit einem weitaus verbreiteteren kleinen Bruder seinerseits vergleichen: dem Saugroboter. Ein gravierender Unterschied ist natürlich, dass der Poolroboter speziell für die Arbeit im Wasser konzipiert ist, des Weiteren sind die meisten Poolroboter auch in der Lage diagonal und an den Wänden des Pools zu fahren. Während die kleinen Roboter nahezu geräuschlos durch den Pool fahren, wobei die Geräuschkulisse maßgeblich durch das Wasser gedämpft wird, filtern sie einerseits und entfernen andererseits typische Verschmutzungen, die sich über die Zeit im Pool sammeln – zum Beispiel Grashalme oder Blätter.

Das Gros der Geräte charakterisiert sich durch eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen und Programme, wodurch es sich besser auf die Poolgröße und die Verschmutzungen selbst abstimmen lässt. Ebenfalls charakteristisch für den Poolroboter sind die Rollen oder noch häufiger Raupenbänder an der Unterseite des Geräts. Diese stellen sicher, dass der Roboter auch im Wasser einen guten Grip hat und die Wände reinigen kann. Schmutz, der während dem Reinigungsvorgang aufgewirbelt wird, wird über den Filter eingefangen und so nicht nur aus dem Pool entfernt, sondern auch die integrierte Filteranlage des Pools davor bewahrt – zumindest bei vollautomatischen Modellen.

Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, soll hier der Vollständigkeit wegen aber dennoch erwähnt werden: Poolroboter werden meistens mit einer kontinuierlichen Stromversorgung angetrieben, wobei sich alle Anschlüsse und der Motor natürlich in einem wasserdichten Gehäuse befinden. So kommt der Strom nicht in Kontakt mit Wasser.

Funktionsweise und Ausführungen

Neben der eben erwähnten aktiven Stromversorgung gibt es, je nach Ausführung und Funktionsprinzip, noch weitere Unterscheidungen bei Poolrobotern.

Venturi-Prinzip-Poolroboter

Geräte, die das Venturi-Prinzip nutzen besitzen an ihrer Oberseite ein Ventil, welches sich öffnen und mit dem Gartenschlauch (und der da anliegenden Wasserversorgung) verbinden lässt. Das vom Schlauch in das Ventil schießende Wasser erzeugt unter dem Roboter eine Wasserwalze, die Schmutz aufwirbelt und ihn dann in einen ebenfalls am Roboter befindlichen Behälter bewegt. Ebenfalls haben solche Poolroboter Wasserdüsen, die zur Fortbewegung dienen. Ein Nachteil der Roboter mit dem Venturi-Prinzip ist, dass sie aufgrund ihrer Mobilität über die Wasserdüsen nicht in der Lage sind die Wände abzufahren.

Poolroboter mit Walzen/Rollen und aktiver Stromversorgung

Die wohl am häufigsten genutzte Variante arbeitet mit einer aktiven Stromversorgung über Kabelanbindung. Vorteil ist, dass der Poolroboter aufgrund der kontinuierlichen Stromzufuhr in der Lage ist schwere Rollen oder Walzen zu verwenden, weshalb er auch die Poolinnenwände gründlich reinigt. Da simultan noch eine Filterung stattfindet, wird nicht nur grober Schmutz entfernt, sondern zugleich das Wasser für den nächsten Sprung ins Kühle nass gereinigt.

Geräte mit integriertem Akku

Anders als beim Poolroboter mit Stromversorgung, ist hier keine Kabelanbindung notwendig. Stattdessen hat das Gerät eine dazugehörige Ladestation, wo der Roboter vollständig für den nächsten Einsatz aufgeladen und dann ins Wasser geschickt wird. Aufgrund der beschränkten Kapazität solcher Akkus ist denkbar, dass diese Poolroboter, gegenüber denen mit Stromversorgung etwas weniger Funktionen haben oder beispielsweise hinsichtlich der Poolfläche limitiert sind. Für kleinere oder mittelgroße Pools sind sie aber allemal eine gute Alternative ohne „Kabelsalat“.

Unterscheidung zwischen halb- und vollautomatischen Poolrobotern

Eine weitere Unterscheidung, die auch mit den eben dargelegten Unterscheidungsmerkmalen zusammenhängt, ist der „halbautomatische“ oder „vollautomatische“ Betrieb. Manchmal wird der halbautomatische Poolroboter auch als „hydraulischer Poolroboter“ bezeichnet.

Halbautomatische/hydraulische Poolroboter

Diese haben keinen Stromanschluss, stattdessen sind sie über einen Schlauch an die Filteranlage oder den Simmer des Pools gekoppelt. Es entsteht der eben beim Venturi-Prinzip dargelegte Sog. Abtransportierter Schmutz gelangt ins Filtersystem der Pumpe, weshalb diese nach jedem Reinigungsvorgang gründlich zu säubern ist. Dadurch entsteht ein weiteres wichtiges Merkmal: Die Leistungsfähigkeit des Poolroboters ist bei halbautomatischen Geräten direkt an die Leistung der Pumpe gekoppelt.

Als grobe Faustregel gilt hier: Die Pumpe sollte in der Lage sein wenigstens 6.000 Liter Wasser pro 60 Minuten umzuwälzen, damit der Poolroboter ein gründliches Reinigungsergebnis zielt und abtransportierte Verschmutzungen nicht verstocken.

Vorteile halbautomatischer Poolroboter:

  • sehr geringer Geräuschpegel
  • günstig in der Anschaffung
  • keine aktive Stromverbindung
  • wälzt Wasser aktiv um
  • im Regelfall ein geringer Verschleiß

Nachteile gibt es ebenso: Stufen und Wände sind meist ein Tabu, auch mit besonders hartnäckigen Verschmutzungen kommt ein halbautomatisches Gerät nicht unbedingt gut zurecht. Weiterhin können sie an Unebenheiten hängen bleiben oder sich in der Leiter, sofern vorhanden, verhaken. Da die Reinigungsleistung an die Pumpe gekoppelt ist, kann das wahlweise ein Vorteil sein (bei sehr leistungsstarker Pumpe) oder ein Nachteil – bei einer Pumpe mit geringem Wirkungsgrad.

Vollautomatische Poolroboter

Die vollautomatischen Poolroboter sind den halbautomatischen Geräten im Regelfall in jeder Hinsicht überlegen, dafür aber auch ein gutes Stück kostspieliger in der Anschaffung. Der gravierendste Unterschied gegenüber halbautomatischen Geräten ist der Umstand, dass diese Poolroboter nicht mit Hilfe der Poolpumpe betrieben werden. Sie sind also nicht nur unabhängig von deren Leistungsfähigkeit, sondern können aufgrund einer aktiven Stromverbindung auch in Eigenregie gründlich reinigen und sogar filtern.

Die kontinuierliche Anbindung an eine Energieversorgung ermöglicht weitere Vorteile, zum Beispiel integrierte Karten beziehungsweise Sensoren und Scan-Mechanismen, mit denen der Poolroboter nicht ohne System umherirrt, sondern gezielt jeden einzelnen kleinen Bereich behandelt, bevor er zur nächsten Zone weiterfährt. Daher sind diese vollautomatischen Poolroboter fast schon ein Muss, wenn sie einen sehr großen Pool oder einen mit etwas außergewöhnlicher Beckenform reinigen sollen.

Vorteile von vollautomatischen Poolrobotern:

  • sind auch in der Lage Stufen und Wände zu reinigen
  • reinigen den Pool systematischer und meist gründlicher als halbautomatische Systeme
  • eignen sich für komplexe Beckenformen und große Pools
  • Wasserlinie wird ebenfalls gereinigt
  • wälzt eigenständig mehrere tausend Liter um, wodurch sich der Bedarf an Reinigungschemikalien reduziert

Einige wenige Nachteile haben diese Geräte aber dennoch, vor allem im direkten Vergleich zu den halbautomatischen Geräten. Sie zeichnen sich durch ihre hohen oder gar sehr hohen Anschaffungskosten aus, außerdem haben sie einen lauteren Geräuschpegel als die halbautomatischen Poolroboter. Wobei sie normalerweise immer noch nicht laut sind, da das Wasser einen Großteil der Geräuschkulisse eindämmt. Reparaturen und Wartungen sind an diesen Geräten tendenziell kostspieliger als an halbautomatischen Poolrobotern.

Begrifflichkeiten bei Poolrobotern, die vor dem Kauf bedacht gehören

Vor allem Begriffe wie „Boden und Wand“ oder „Wasserlinie“ kommen bei Poolrobotern zwangsläufig zum Einsatz, moderne Geräte haben zudem noch den Zusatz „smart“ – wenn sie beispielsweise über eine App und das mobile Endgerät als Fernbedienung steuerbar sind. Der Zusatz „Boden und Wand“ ist schnell zu erklären: Trägt der Poolroboter diesen, ist er nicht nur in der Lage den Boden, sondern eben auch die Innenwände zu reinigen. Fehlt der Zusatz „Wand“, ist lediglich eine Bodenreinigung des Pools möglich.

Der Zusatz „Wasserlinie“ befindet sich meist auf Geräten, die auch „Boden und Wand“ als Zusatz tragen. Auch hier ist die Bezeichnung schnell erklärt: Der Poolroboter ist dann in der Lage, bis zur Wasserlinie zu fahren, was gleichermaßen impliziert, dass er die Wände reinigt.

Funktionen und Kaufkriterien bei Poolrobotern

Nicht jeder Poolroboter ist pauschal für die Reinigung von jedem Pool geeignet. Zwar werden auch „ungeeignete“ Geräte den Pool noch irgendwie säubern, aber mitunter nicht lückenlos, mit störenden Unterbrechungen oder langen Laufzeiten, die dann die eigentlich gewünschte Nutzung des Pools verhindern.

Einige Punkte, auf die es vor dem Kauf des Poolroboters zu achten gilt:

  • die Materialbeschaffenheit des Pools
  • die Filterleistung mit Hinblick auf die Beckengröße
  • Kabel- und Schlauchlängen
  • Pool- beziehungsweise Beckenform

Dem geht die eben dargelegte, grundlegende Entscheidung zwischen einem voll- oder halbautomatischen Gerät voraus. Generell gilt: Je komplexer die Beckenform und, desto größer der Pool, umso leistungsfähiger muss der Poolroboter sein. Günstige Geräte scheitern oft an verwinkelten Poolformen und lassen dann ganze Bereiche aus, während smarte oder vollautomatische/hochwertige Geräte selbst außergewöhnliche Beckenformen noch systematisch und gründlich reinigen.

Zur Filterleistung

Die Hersteller geben bei ihren Geräten normalerweise an, für welche maximalen Poolgrößen diese geeignet sind. Normalerweise benötigen Becken bis 50 qm eine Filterleistung von rund 15 Kubikmetern pro Stunde. Ein 100 qm Pool sollte also einen Poolroboter mit Filterleistung von 30 Kubikmetern pro Stunde „spendiert“ bekommen.

Zu den Laufzeiten

Wird das Gerät mit einem Akku betrieben, muss dessen Laufzeit lang genug sein, um den gesamten Pool zu reinigen. Der Energieverbrauch hängt aber auch vom Grad der Verschmutzung ab. Mit kleinen Pools kommt der Roboter so oder so zurecht, aber bei größeren Pools sollte darauf geachtet werden, dass die Reinigung erstens schnell geht und zweitens, bei einem Akku, die Laufzeit lang genug ist, damit der Roboter ohne Unterbrechung arbeiten kann.

Verdrehschutz

Der Verdrehschutz ist eine Funktion, die vor allem hochwertige Poolroboter auszeichnet. Dank einem Swivel, der sich normalerweise unter dem Gerät befindet, können sich Kabel beziehungsweise Schlauch nicht verheddern. Das ist vor allem bei verwinkelten Becken sehr wichtig.

Steuerung/smarte Poolroboter

Einfache Poolroboter erlauben keine Fernsteuerung, smarte Poolroboter hingegen schon. Dann lässt sich der Poolroboter bequem per App steuern, auch ermöglicht, dass die Bewohner den Roboter manuell in bestimmte Bereiche des Pools schickt. Zudem lassen sich bei smarten Poolrobotern Reinigungsintervalle einstellen. Dann startet der Roboter automatisch und der Pool ist beispielsweise schon gesäubert, bevor er am Morgen das erste Mal genutzt wird.

Preis

Die Preisspanne geht bei Poolrobotern weit auseinander. Einfache Geräte ohne großen Schnickschnack gibt es teilweise schon ab 50 Euro. Die mittlere Preisklasse beziffert sich auf etwa 700 bis 800 Euro, High-End-Geräte oder smarte Poolroboter gibt es ab rund 2.000 Euro.

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Die Texterstellung erfolgte in Kooperation mit einem externen Redakteur

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