Überwiegend kommen Thripse an Zimmerpflanzen vor. Es handelt sich dabei um kleine Schädlinge, welche silberne Saugspuren auf der Blattoberseite hinterlassen. Doch wie können Sie die Tiere erkennen und bekämpfen?
Die kleinen Tierchen haben viele Namen: Gewitterwürmer, Gewitterfliegen, Gewittertierchen, Fransenflügler und auch Blasenfüße. Allein in Deutschland sind bislang etwa 200 verschiedene Arten von Thripsen bekannt. Doch so unterschiedlich sie auch dabei sind, eines haben alle gemeinsam: Sie sind belastend für die Wirtspflanze, aber auch für den Menschen. Es kann auch vorkommen, dass sie bei vermehrtem Auftreten zustechen.
Im Folgenden erhalten Sie viele wertvolle Tipps, wie Sie gegen Thripse ankämpfen und diese zuverlässig vertreiben können.
Welches Aussehen haben Thripse?
Der Schädling ist lediglich ein bis drei Millimeter groß, hat eine dunkelbraune bis braunschwarze Farbe und schmale, lange Flügel. Die Larven sind flügellos und haben eine gelblich bis weiße Farbe. Am äußeren Rand sind die Flügel der Tiere ausgefranst und haben aufgrund dessen den Beinamen Fransenflügler bekommen. Damit können die Tiere nicht gut fliegen. Daher bevorzugen sie es, sich vom Wind treiben zu lassen oder zu krabbeln.
Wie erkennen Sie, dass Ihre Pflanzen einen Thripsen-Befall haben?
Die äußeren Zellen der Blätter werden durch die Schädlinge mithilfe ihres Stechrüssels ausgesaugt. Zu Beginn verfärben sich die Zellen dann gelblich und später werden sie silbrig-weiß aufgrund des Eindringens der Luft. Haben Sie einen starken Befall, sehen die Blätter fleckig aufgrund der vielen ausgesaugten Stellen aus. Mit einem geübten Blick lässt sich auch der Kot der Tierchen erkennen. Auf den Blättern sind kleine, schwarze Punkte zu erkennen.
So erkennen Sie einen Thripsen-Befall
Thripse (Thysanoptera) werden der Gattung der Insekten zugeordnet. Bislang gibt es weltweit etwa 5.500 verschiedene Arten. Sie sind reine Vegetarier, da sie den Zellsaft der Pflanzen trinken. Die Oberfläche der Blätter wird mithilfe ihrer sehr ausgeprägten Mundwerkzeuge durchdrungen. Um besseren Halt auf der Blattoberseite zu finden, können sie ihre lappenartigen Endglieder der Füße aufblasen. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Aufgrund dessen wird ein Befall oftmals erst sehr spät erkannt.
Die Schädlinge und ihre Larven fallen oftmals erst in großer Ansammlung auf. Allerdings hat die Pflanze dann schon große Schäden erlitten, da die eingedrungene Luft die Blätter fleckig werden lässt. Eine erhebliche Wachstumsstörung ist zudem bei einem starken Thripsen-Befall zu erkennen. Die Pflanze kann dadurch so stark geschwächt werden, dass sie ohne Behandlung sogar kaputtgeht.
Welche Pflanzen sind von Thripsen am meisten betroffen?
Anfällig für Thripse sind Orchideen, Ritterstern, Keulenlilie und Alpenveilchen. Leider machen die Tiere aber auch vor anderen Pflanzen wie Gummibaum, Gloxinie, Passionsblume und Flamingoblumen nicht Halt. Ebenso verspeisen die Tiere auch Pflanzen im Gewächshaus wie beispielsweise Gurken sehr gern.
Wie bekämpfen Sie erfolgreich Thripsen bei Zimmerpflanzen?
Die befallenen Pflanzen sollten als erste Maßnahme von den anderen separiert werden. Diese Maßnahme verhindert nicht nur, dass sich die Thripsen ungehindert weiterverbreiten, sondern Sie können somit auch die befallenen Pflanzen leichter versorgen.
Abduschen
Das Abduschen der isolierten Pflanzen ist die effektivste und einfachste Methode, um den Schädlingen an den Kragen zu gehen. Bedecken Sie den Boden der Pflanze jedoch zuvor mit Frischhaltefolie. So verhindern Sie, dass die Schädlinge oder die Larven in das Substrat gelangen.
Schmierseife
Rühren Sie eine Flüssigkeit aus acht Gramm Schmierseife und einem halben Liter Wasser an. Damit wird die gesamte Pflanze eingesprüht. Der Vorgang sollte regelmäßig über mehrere Wochen wiederholt werden. Eine Emulsion aus vier Esslöffeln Olivenöl, eine kleinen Menge Spülmittel und zwei Liter warmen Wasser empfiehlt sich bei größeren Pflanzen. Alle zwei bis drei Tage sollten die Pflanzen mit dem Gemisch gesprüht werden. Die Blattsporen werden durch die Pausen aufgrund des Öls nicht verstopft.
Knoblauch-Brennnessel-Sud
Ebenfalls wirkt ein Knoblauch-Brennnessel-Sud sehr gut. Dazu werden 500 g Brennnesseln, 150 g frisch gepresster Knoblauch und zwei Liter warmes Wasser benötigt. Mögen Sie den Geruch von Knoblauch nicht, können Sie auch auf frische Zwiebeln zurückgreifen. Alle Zutaten werden zusammengemischt und über Nacht sollte dieser dann durchziehen. Am kommenden Tag wird der Sud dann einige Tage lang mehrfach über die befallene Pflanze ausgebracht. Am besten nutzen Sie dazu eine Gießkanne. Es ist jedoch auch hier wichtig, den Pflanzenboden zuvor abzudecken und immer wieder einige Tage Pause zwischen den Behandlungen einzuhalten.
Neemöl
Für die Bekämpfung von Thripsen hat sich auch Neemöl bewährt. Die Larven der Thripsen sollten dazu mit einigen Tropfen des Öls betupft werden. Die Larven sterben aufgrund des im Öl enthaltenen Azadirachtin ab, da die Häutung verhindert wird. Verwenden Sie am besten das Neemöl zusammen mit anderen Mitteln, um auch alle Generationen der Thripsen zu bekämpfen.
Leimfallen
Viele Thripsen fühlen sich durch blaue Farbe angezogen. Leimfallen sind bei den Tieren ebenfalls eine Möglichkeit. Diese gibt es auch in blauer Farbe und werden hingegen der Gelbfallen viel besser angenommen. In Kombination mit anderen Methoden eignen sich die Fallen sehr gut. Nicht jede Thripse hat Flügel. Daher sollten die Fallen ins Substrat gesteckt werden, um den größtmöglichen Effekt zu erreichen.
Nützlinge einsetzen: Raubmilben, Blumenwanzen und Florfliegelarven
Eine weitere gute Methode für die Bekämpfung in Innenräumen sind die natürlichen Fressfeinde der Thripsen wie Raubmilben, Blumenwanzen oder auch die Larven der Florfliege. Sowohl im Internet wie auch über Bestellkarten im Gartenfachhandel sind diese Nützlinge bestellbar. Bei dieser Methode ist es jedoch wichtig, auf andere Maßnahmen der Bekämpfung zu verzichten und die Lebensbedingungen müssen bezüglich der Temperatur und Luftfeuchtigkeit optimal sein.
Wichtig: Das Substrat der befallenen Pflanzen sollte an der Oberfläche ebenfalls ausgetauscht werden, da sich die Larven zum großen Teil im Erdreich verpuppen. Machen Sie dies nicht, wächst dort immer wieder die nächste Generation heran und die Zimmerpflanze wird den Befall nie los.
Diese Maßnahmen sind zur Vorbeugung gegen Fransenflügler geeignet
Gerade bei trockener Wärme fühlen sich die Schädlinge besonders wohl. Im Sommer und bei Beginn der Heizperiode sollten Sie Ihre Pflanzen gut auf einen eventuellen Befall untersuchen. Dank ihrer praktischen Haftblasen können sich die Tiere hervorragend an der Unterseite der Blätter aufhalten. Die Zimmerpflanzen sollten daher regelmäßig mit kalkfreiem Regenwasser besprüht werden. Mehrere Behälter mit Wasser sind ebenfalls ein toller Tipp, um der trockenen Heizungsluft entgegenzuwirken. Ebenso können Untersetzer unter den Töpfen die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Es ist jedoch wichtig, dass die Pflanze keine Staunässe abbekommt. Vorbeugend gegen Thripsen wirkt auch Neem-Öl. Dieses wird aus den Samen des indischen Neembaums gewonnen. Die Triebe der Pflanzen sollten dazu vorsichtig mit einem Wattestäbchen, welches mit Neem-Öl getränkt ist, betupft werden.