Der Essigbaum ist in seiner Wuchsform variabel. Als Zierstrauch, Kleinbaum oder großer Strauch ist das Laubgehölz vorzufinden. Die kompakte Wuchsform erleichtert die Pflegearbeiten. Mit einem maximalen Durchmesser von drei bis sechs Metern kann der Essigbaum leicht den gesamten Vorgarten einnehmen. Dank der Herbstfärbung hüllt der Essigbaum den Garten in den Herbstmonaten in ein flammendes Blättermeer. Optisch ist der Essigbaum somit ein wahrer Hingucker. Langfristig ist dies jedoch nur bei guter Pflanzenpflege der Fall. Wir geben Tipps und Hilfestellungen darüber, wie Sie den Essigbaum pflegen.
Essigbaum pflegen: ein Überblick
- Auswahl aus verschiedenen Sorten des Essigbaums
- Weiterverwendung der Frucht des Essigbaums und Giftigkeit
- Wahl eines geeigneten Standortes und der Art der Pflanzung
- Pflanzenpflege und Schnittmaßnahmen
- Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen
- Vermehrung des Essigbaums
Sortenvielfalt und Früchte
Der Essigbaum (rhus typhina) ist mehrstämmig und zeichnet sich durch ein schnelles Wachstum aus. Und das sowohl beim Wachstum der einzelnen Pflanzen als auch der Verbreitung. Denn der Essigbaum verbreitet sich eigenständig über die eigenen Samen, die sich in den Früchten der Pflanzen befinden. Die Steinfrüchte wachsen aufrecht und leuchten den gesamten Winter über in roter Farbe. Vorher bilden sich im Juni und Juli schöne Blüten, die in ihrem Erscheinungsbild jedoch unscheinbar sind.
Insgesamt gibt es drei Sorten des Essigbaums:
- Rhus typhina ‚Dissecta‘
- Rhus typhina ‚Laciniata‘
- Rhus typhina ‚Tiger Eyes‘
Bevorzugen Sie eine Sorte, die sich nicht zu stark ausbreitet, sollten Sie sich für Rhus typhina ‚Laciniata‘ entscheiden. Sie kennzeichnet sich durch ein schwaches Wachstum. So erreicht der Essigbaum dieser Sorte durchschnittlich nur eine Höhe von bis zu drei Metern.
Verwendung: Wie giftig ist der Essigbaum?
Die scharlachroten Früchte des Essigbaums wirken imposant und gleichzeitig bedrohlich. Sorgen müssen Sie sich jedoch keine machen. Die Früchte des Essigbaums werden nicht als giftig klassifiziert. Sie finden sogar in der Heilmedizin Anwendung. Unter anderem trägt der hohe Anteil an Vitamin C zu einem gesunden Immunsystem bei.
Wie Heidelbeeren und Brombeeren sollten Sie die Früchte des Essigbaums jedoch nicht vernaschen. Damit sie für den Magen verträglich sind, sollten Sie diese zunächst verarbeiten. Auch hier ist lediglich ein moderater Verzehr zu empfehlen. Die enthaltenen Säuren könnten den Magen reizen.
Vergiftungsgefahr besteht jedoch beim Verzehr aller anderen Pflanzenteile. Sowohl die Blätter, Stämme als auch der Saft kennzeichnen sich durch eine leichte Giftigkeit. Sowohl Tiere als auch Menschen können nach dem Verzehr über Vergiftungssymptome wie Magenkrämpfe aufweisen.
Standortwahl und Pflanzung
Ursprünglich wachsen Essigbäume in Waldgebieten Nordamerikas. Sie sind trockene Bedingungen gewohnt und stehen Nässe daher eher kritisch gegenüber. Sonnige bis halbschattige Standorte bieten sich für die Pflanzung an. Gleichzeitig sind lehmige Bodenbedingungen zu bevorzugen, die eher ins Trockene neigen.
Wenn Sie einen Standort für den Essigbaum auswählen, sollten Sie das Wachstum des Zierstrauches ebenfalls bedenken. Bis zu sechs Meter Höhe erreicht der Essigbaum im Laufe seiner Lebenszeit. Im Wuchs ist er trotz des hohen Stammes ausladend und nimmt so nicht nur viel Platz ein, sondern wird auch zum natürlichen Sonnenfänger im Garten. Schattig wird es unter dem Baum in jedem Fall. Es empfiehlt sich zudem eine Wurzelsperre, um das Wachstum einzuschränken.
Ein Essigbaum steht zudem selten allein. Tatsächlich verändern sich die Fruchtstände, wenn Essigbäume sich in Gesellschaft anderer Essigbäume befinden. Sollten Sie Platz haben und die Früchte des Essigbaums gerne bewundern, pflanzen Sie gleich zwei der Bäume.
Pflegehinweise: Essigbaum pflegen und Schnittmaßnahmen
Die Pflanzenpflege des Essigbaumes ist moderat. Denn der Essigbaum ist nicht nur genügsam, sondern kommt auch gut in Trockenzeiten zurecht. Der robuste Zierstrauch hält zudem frostigen Wetterbedingungen stand. Bis zu -30 Grad Celsius sind für den Essigbaum kein Problem. Lediglich Essigbäume in Kübelkulturen sollten mittels eines Schutzvlieses, einer Polsterfolie oder eines Jutesacks zusätzlichen Schutz vor der Kälte erhalten.
Gerade zu Beginn des Wachstums benötigt der Essigbaum hohe Wasserabgaben. In dieser Zeit sollte der Boden stets feucht gehalten werden, jedoch so, dass keine Staunässe entsteht.
Über die Jahre verändert sich der Wasserbedarf. Regelmäßiges Gießen ist notwendig, jedoch reichen moderate Wasserabgaben. Eine Düngung des Essigbaums ist optional. Für das Wachstum benötigt der Essigbaum kaum Nährstoffe. Wichtiger ist, dass der pH-Wert stimmt. Zu viel Kalk verträgt der Essigbaum nämlich nicht. Mit passenden Substraten lässt sich der pH-Wert wieder ausgleichen. Düngeabgaben bieten sich nach einer Krankheit des Baumes an.
Schnittmaßnahmen sind unter den Pflegeaufgaben nicht zu finden. Denn Essigbäume müssen Sie prinzipiell nicht schneiden. Totholz oder Geäst, was aus der gewünschten Wuchsform herausbricht, lässt sich jederzeit zurückschneiden.
Krankheiten bekämpfen und Schädlingen vorbeugen
Typische Krankheiten und Schädlinge, die den Essigbaum im Wachstum behindern könnten, gibt es nicht. Der robuste Baum ist in unseren Breitengraden gut aufgehoben. Es sind insbesondere ein erhöhter Kalkgehalt des Bodens oder Staunässe, die den Essigbaum in seiner Entwicklung behindern.
Das K.O für den Essigbaum ist zudem ein Befall mit Honigpilzen. In diesem Fall lässt sich der Baum leider nicht retten und stirbt ab.
Essigbaum vermehren
Der Essigbaum vermehrt sich bereits von selbst. Entstehende Tochterpflanzen können jederzeit ausgegraben und am Wunschort platziert werden. Alternativ lassen sich Essigbäume über die Wurzeln vermehren. In diesem Fall stechen Sie die neuen Wurzeltriebe heraus und kultivieren die Pflanzen anschließend an einem neuen Ort oder in einem Kübel.
Zusätzlich ermöglichen die Samen eine neue Anzucht von Essigbäumen. In diesem Fall sollte die Anzucht jedoch in geschützten Verhältnissen begonnen werden. Ein Anzuchtkasten oder ein Gewächshaus sind ideale Orte.
Fazit
Mit dem entsprechenden Wissen über den Essigbaum und seiner Pflanzenpflege können auch Sie einen dieser schönen Bäume in Ihren Garten pflanzen. Hierzu müssen Sie zunächst eine der drei Sorten auswählen. Da sich der Essigbaum von selbst vermehrt, müssen Sie die Konsequenzen dessen im Hinterkopf behalten und unter Umständen Vorkehrungen treffen, die eine eigenständige Vermehrung unterbinden. Achten Sie darüber hinaus auf geeignete Standortbedingungen sowie passende Boden- und Bewässerungsbedingungen. Haben Sie ausreichend Platz, freut sich ein Essigbaum außerdem über die Gesellschaft eines weiteren Essigbaums.
FAQ
Alle Pflanzenteile bis auf die Beeren des Essigbaums sind giftig. Auch bei den Beeren ist nur ein moderater Verzehr zu empfehlen.
Einen Essigbaum muss man nicht unbedingt düngen. Sollte der pH-Wert nicht in Ordnung sein, sollte dieser wieder berichtigt werden. Nach einer Krankheit des Essigbaums bietet sich das Düngen an.
Frei stehende Essigbäume sind sehr genügsam. Nur zu Beginn des Wachstums benötigt der Essigbaum hohe Wasserabgaben, ansonsten reichen regelmäßige moderate Wasserabgaben. Wenn der pH-Wert stimmt, braucht der Essigbaum keine zusätzlichen Nährstoffe.