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Luftpflanzen – Alles, was Sie über Tillandsien wissen müssen

Pflanzen bringen die Natur in die eigenen vier Wände und können Wohnbereiche dekorativ aufwerten. Doch nicht jeder Pflanzenliebhaber hat auch einen grünen Daumen. Auch Pendler oder Personen, die beruflich viel unterwegs sind, mussten sicherlich schon häufiger das Ableben einer geliebten Pflanze beobachten. Doch keine Sorge: Es gibt auch Pflanzen, für die es keinen grünen Daumen benötigt und die während einer längeren Abwesenheit nicht eingehen. Die Rede ist von Luftpflanzen. Die wurzellosen Pflanzen ziehen ihre Nährstoffe aus der Luft.

Wie Sie Luftpflanzen richtig pflegen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

Merkmale der Luftpflanze

Luftpflanzen (Tillandsien) herabhängend.
Luftpflanzen ernähren sich aus der Luft.

Luftpflanzen zählen zu den Bromeliengewächsen. Die Ananasgewächse gleichen auch in der Form einer Ananas, können jedoch keine Früchte bilden. Die Pflanzen sind auch unter dem Namen Tillandsien bekannt und können verschiedenste Formen annehmen. Da sie keine Wurzeln bilden, können sie zudem vielseitig und kreativ im eigenen Zuhause platziert werden. Ob an der Wand, herabhängend von der Decke oder in einem Gefäß: Die Tillandsien machen stets eine gute Figur und wirken mit ihrem Wuchs futuristisch.

Normalerweise ziehen Pflanzen ihre Nährstoffe aus dem Erdboden. Der Lieferweg führt durch die Wurzeln. Da diese bei der Tillandsie wegfallen, benötigt es eine andere Form der Nährstoffzufuhr. Wie der Name erahnen lässt, ernähren sich die Luftpflanzen aus der Luft. Staub, Wasser in der Luft und Partikel werden von der Pflanze aufgenommen. Da sie Feinstaubpartikel und weitere Schadstoffe aus der Luft aufnimmt, hat die Pflanze luftreinigende Eigenschaften. Unter anderem bindet die Tillandsie Formaldehyd und wandelt es wieder in Sauerstoff um.

Der optimale Standort für Luftpflanzen

Luftpflanze (Tillandsia).
Luftpflanzen fühlen sich an hellen sonnigen Standorten besonders wohl.

Bezüglich des Standortes sind Luftpflanzen sehr pflegeleicht. Es sollte lediglich sichergestellt sein, dass Luftpflanzen an einem Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit gedeihen können. Das Badezimmer bietet hierfür die besten Bedingungen. Alternativ können auch Küche oder Schlafzimmer gute Standorte in den eigenen vier Wänden für die Luftpflanzen darstellen. Normale Wohnräume sind hingegen nicht als Standort für Luftpflanzen geeignet, da in diesen die Luftfeuchtigkeit nicht hoch genug ist.

Weiterhin sollte es sich um einen hellen Standort handeln. Eine direkte Sonneneinstrahlung ist jedoch nicht notwendig und auch nicht zu empfehlen. Eine zu starke Sonneneinfuhr könnte dazu führen, dass sich die äußeren Enden der Luftpflanzen braun verfärben. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Pflanze verbrennt. Lichtdurchflutet darf der Standort jedoch gerne sein. Eine indirekte Sonneneinstrahlung ist optimal.

Übrigens: Die Farbe der Tillandsien ist ein Indiz dafür, welche Standortbedingungen die Pflanze bevorzugt. Während grüne Tillandsien schattige und warme Standorte bevorzugen, mögen es graue Luftpflanzen lieber kühl und sonnig. Graue Luftpflanzen sollten daher tendenziell in ein Schlafzimmer gepflanzt werden, während grüne Luftpflanzen in Badezimmern gut gedeihen.

Luftpflanzen gießen: Das gibt es zu beachten

Besprühen einer Luftpflanze (Tillandsie) mit Wasser.
Auch Luftpflanzen müssen gewässert werden, brauchen aber ähnlich wie Sukkulenten nur sehr wenig Wasser.

Die Bewässerung gehört zur Pflanzenpflege dazu. Luftpflanzen stellen keine Ausnahme dar. Grundsätzlich sollten Luftpflanzen jedoch nur dann bewässert werden, wenn sie Wasser benötigen und somit den eigenen Wasserspeicher aufgebraucht haben. Ein gekrümmtes Blattwerk ist ein Indiz dafür, dass die Pflanze trocken ist und Wasser benötigt. Wie die Pflanzen bewässert werden, ist von der Art der Tillandsie abhängig. Die meisten Sorten bevorzugen es, mit einem Sprühkopf eingenebelt zu werden. Wie Sukkulenten benötigen sie nur sehr wenig Wasser.

Größere Sorten der Luftpflanzen sollten hingegen getunkt werden. Die Blattrosette sollte jedoch stets trocken bleiben. Bevor die Pflanzen wieder an ihren Standort gebracht werden, müssen sie jedoch vollständig trockengelegt sein. Im Zweifel sollten die Pflanzen nur mit Wasser besprüht werden, um eine Bildung von Schimmel zu umgehen.

Weiterhin sollte destilliertes Wasser für die Bewässerung verwendet werden. Die Luftpflanzen reagieren insbesondere empfindlich auf Kalk. Regenwasser kann alternativ genutzt werden. In den Wintermonaten muss die Tillandsie übrigens kaum bewässert werden. In diesem Zeitraum reicht häufig das Wasser aus, welches die Pflanze aus der Luft zieht.

Pflege der Luftpflanzen

Eine kleine Luftpflanze (Tillandsie) in der Hand.
Luftpflanzen benötigen keinen Rückschnitt.

Auch Luftpflanzen benötigen hin und wieder die Aufmerksamkeit der eigenen Besitzer, wenn auch seltener als andere Pflanzen. Damit die Pflanzen ausreichend Nährstoffe erhalten, benötigt es ein Düngemittel. Dieses wird flüssig ausgebracht und kann moderat verwendet werden. Eine Düngung ein- bis zweimal pro Jahr reicht vollkommen aus. Orchideendünger oder vergleichbare Düngemittel können hierfür Anwendung finden.

Einen Rückschnitt benötigen Luftpflanzen jedoch nicht. Es ergibt jedoch Sinn, braune oder verwelkte Blätter zu entfernen. Das unterstützt zum einen das Pflanzenwachstum und lässt die Pflanze zudem schöner erstrahlen. Bei dem Rückschnitt muss nichts beachtet werden. Die robusten Pflanzen können rigoros nach eigenem Belieben zurückgeschnitten werden. Sollten Wurzeln noch an der Luftpflanze befestigt sein, können diese einfach abgeschnitten werden. Sie werden nicht von der Pflanze benötigt, können je nach Wuchstyp jedoch dekorativ wirken.

Luftpflanzen vermehren: So geht es

Luftpflanzen (Tillandsien) auf Holz.
Eine Mutterpflanze kann weitere Triebe, die sogenannten Kindeln bzw. Mini-Tillendsien herausbringen.

Die Vermehrung von Luftpflanzen gelingt nicht automatisch. Aufgrund der besonderen Beschaffenheit können sich Luftpflanzen nicht eigenständig befruchten. Es ist jedoch möglich, die Pollen einer anderen Gattung mit einem kleinen Pinsel auf eine weitere Luftpflanze zu übertragen und so die Vermehrung zu initiieren.

Es ist jedoch ebenfalls möglich, dass eine Mutterpflanze weitere Triebe, sogenannte Kindeln bzw. Mini-Tillendsien herausbringt. Sie können abgenommen werden und als eigenständige Pflanzen weiter gepflegt werden.

Fazit: Diese Pflanzen mögen es feucht

Luftpflanzen sind luftreinigend, wirken futuristisch und sind auch für Personen ohne grünen Daumen gut geeignet. Wer die wenigen Pflege- und Standorttipps befolgt, kann lange Freude an den Pflanzen haben. Bei der Bewässerung gilt: Weniger ist mehr. Das kommt all denjenigen zugute, die gerne einmal das Gießen vergessen. So sind Luftpflanzen die perfekten Wohngenossen für jeden Pflanzenliebhaber.

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