Wintergemüse spendet uns in der frostigen Jahreshälfte eine Menge an essenziellen Nährstoffen und Vitaminen. Dies kann auf natürliche Weise vor Erkältungen und grippalen Infekten schützen. Zudem kann Wintergemüse auch antioxidativ und entzündungshemmend wirken. Wintergemüse sind Gemüsearten, deren Ernte überwiegend in den Wintermonaten stattfindet. Der erste Frost bringt bei einigen Sorten sogar erst einen besonders guten Geschmack hervor, da er die Stärke der Gewächse in Zucker umformt. Außerdem können Wintergemüsesorten durch ihre Lagerung den gesamten Winter konsumiert werden. Welche winterharten Gemüsesorten man auch bei Minustemperaturen ernten kann, erfahren Sie hier.
10 Wintergemüse, die bei tiefen Temperaturen geerntet werden können:
- Pastinake
- Rosenkohl
- Knollensellerie
- Rote Beete
- Chicorée
- Steckrübe
- Endivie
- Schwarzwurzel
- Rotkohl
- Topinambur
Wie man Wintergemüse anbaut, erntet und lagert:
1. Pastinake
Die Pastinake, die gelegentlich mit der Petersilienwurzel vertauscht wird, findet ihren Ursprung in der Familie der Doldenblütler. Beheimatet ist die Pflanze in Europa. Vor allem sticht die Pastinake durch ihren süßlichen Blättergeruch in die Nase. In den Wurzeln der Gemüsepflanze stecken reichlich Kalium, Vitamin C, sowie Phosphor. Gerade in den Wintermonaten gehören Pastinaken durch ihre wohltuenden Eigenschaften in jede Küche. Für winterliche Suppen und Eintöpfe eignen sich die weiß-gelblichen Wurzeln der Pflanze ideal. Die Wurzeln können bis zu 7 cm dick und 19 cm lang werden und brauchen im Gartenbeet daher genügend Platz, um gut zu gedeihen.
So bauen Sie die Pastinake richtig an
In der freien Natur wächst die Pastinake oft an Böschungen oder lehmigen Erdboden. Weiter benötigt die Pflanze einen neutralen bis schwach sauren pH-Wert von 5,5 bis 7,0. Ist der Erdboden besonders üppig mit Kalk und Stickstoff versehen, wachsen auffällig kräftige Gemüsepflanzen heran. Im gleichen Beet sollte man möglichst auf andere Doldenblütler wie Fenchel oder Sellerie verzichten. Das Aussäen der Pastinaken-Samen ist auch bei Frost möglich und kann daher bereits ab März geschehen.
So erntet man die Pastinake
Für eine Späternte eignet sich ein Aussäen im Juni. Bis zur Keimung, die nach ungefähr 3 Wochen erfolgt, muss man den Erdboden um die Pastinake stets feucht halten.
Außerdem werden Pastinakenpflanzen durch Frost sogar milder im Geschmack. Es ist möglich, die Gemüsepflanze auch bei Minusgraden durchgehend zu ernten, sofern man das Gemüsebeet mit einer hohen Laub- oder Strohschicht abdeckt. Die geernteten Pastinaken überstehen den Winter am besten in einem kalten, unbeleuchtetem Keller.
Der Haus- und Gartenprofi empfiehlt die Gewächse eine Holzkiste mit befeuchtetem Sand zu legen.
2. Rosenkohl
Der Rosenkohl, auch Brassica oleracea var. gemmifera genannt, ist aufgrund seiner kleinen nussig-bitteren Kohlköpfchen nicht nur bei der älteren Generation beliebt. Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Rosenkohl zu einem richtigen Trend-Wintergemüse entwickelt. Mit ihm können Sie getrost auf Mineralstoffzusätze verzichten und leckere Wintergerichte zubereiten. Der Rosenkohl ist sehr nährstoffreich.
Der Rosenkohl zeichnet sich durch eine große Anzahl an überlappenden Blättern aus. Seine Knospen werden auch als „Röschen“ bezeichnet. Bei Frost richten sich die oberen Blätter des Gemüses abwärts, um die jungen Röschen zu schützen. Auf diese Weise können sie tiefen Temperaturen bis zu -15 °C gut bewältigen.
So baut man Rosenkohl richtig an
Umso frostiger es jedoch wird, desto schwieriger wird es für das Rosenkohlgewächs unbeschadet durch den Winter zu kommen. Insbesondere in Gebieten, in denen es sehr kalt werden kann, ist es sinnvoll, das Gewächs an einem wetterfesten Ort, wie z.B. einer Hauswand anzupflanzen.
Darüber hinaus ist es wirkungsvoll, das gesamte Rosenkohlgewächs mit Vlies einzuwickeln und außerdem abzudecken. Dies dient zusätzlich dazu, die Gewächse bei stärkeren Temperaturschwankungen vor Fäulnis zu schützen. Im Spätfrühling können die Rosenkohlsamen direkt gesät werden. Sinnvoll ist es dabei einen Abstand von 60 cm sicherzustellen. Sobald die Rosenkohlgewächse eine Höhe von 5 cm erreichen, sollte man sie versetzen, damit sie ausreichend Platz zum Gedeihen haben. Ideal ist eine Distanz von 30 bis 40 cm.
Zusätzlich sollte man während der gesamten Zeit darauf achten, die Pflanzen mit reichlich Wasser zu versorgen. Schlechte Pflanzen, die rötliche oder gelbliche Blätter aufweisen, sollte man entfernen.
So ernten Sie Rosenkohl richtig
Geerntet wird im November. Dabei sollte man darauf achten, von unten nach oben zu ernten. So haben die oberen Pflanzen immer noch Zeit nachzuwachsen. Frosteinwirkung können den Rosenkohlröschen nichts anhaben. Der Rosenkohl wird durch frostige Temperaturen sogar noch aromatischer im Geschmack. Durch viel Bodenbewässerung können überdies Erdflöhe verhindert werden.
3. Knollensellerie
Außerdem zählt der Knollensellerie zu einem typischen Wintergemüse. Er gehört ebenso wie die Pastinake zur Familie der Doldenblütler. Er enthält reichlich Magnesium, Kalium, sowie Vitamin B und Vitamin C. Der Knollensellerie eignet sich hervorragend für winterliche Schmorgerichte oder Suppen. Vor dem Zubereiten wird er im Regelfall geschält.
So baut man den Knollensellerie an
Der Knollensellerie wird am besten vorkultiviert und dann erst gesät. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die Temperatur über 16°C liegt. Man sollte damit bereits im Frühjahr beginnen. Für ein gutes Wachstum des Selleries, sollte man einen mineralstoffreichen Boden wählen, der ausreichend durchfeuchtet ist. Der Boden sollte einen pH-Wert von 6,5 bis 7,5 haben. Zudem liebt es der Knollensellerie sonnig, aber nicht zu heiß. Mit dem Bewässern sollte man in der Anzuchtphase sparsam sein, da die Jungpflanzen dadurch noch robuster und belastungsfähiger werden. Mit dem Auspflanzen sollte man bis Mai warten, da davor noch Frost auftreten kann. Weiterhin ist es empfehlenswert, das Beet mit Vlies zu bedecken, um die Pflanze vor frühzeitigem Schossen zu schützen. Bei der Bepflanzung sollte man darauf achten, dass zwischen den Gewächsen ungefähr 30 bis 40 cm Platz frei ist. Zudem sollte sich das Pflanzenherz überhalb der Erde befinden, ansonsten entstehen kleinwüchsige, unförmige Knollen.
Das Beet des Knollenselleries kann hervorragend mit Tomatengewächsen und Blumenkohl kombiniert werden. Außerdem ist es gut vor dem Säen Mist oder Kompost in die Erde einzuarbeiten, dass der Knollensellerie einen gedüngten Boden bevorzugt. Es kann auch stickstoffhaltiges oder kalihaltiges Düngemittel verwendet werden. Ist dies nicht realisierbar, kann man auch 2 Teelöffel Meersalz mit 3 Liter Wasser vermengen und die Pflanzen damit beträufeln. Um der Unkrautausbreitung entgegenzuwirken, sollte man von Zeit zu Zeit um den Knollensellerie herum hacken. Ab Juli sollte dies jedoch eingestellt werden, da das Gewächs ein Flachwurzler ist.
So erntet man Knollensellerie richtig
Geerntet werden sollte die Knolle bis Oktober, denn Temperaturen unter -3 °C schädigen die ausgereifte Knolle. Zudem sollte man nur bei Trockenheit ernten. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass man den geernteten Knollensellerie nicht wäscht. Ansonsten besteht die Gefahr eines Pilz- oder Schädlingsbefalls. Natürliche Schädlinge des Gewächses sind Selleriefliegen und Wühlmäuse.
Nach dem Ernten kann man die Knolle einfrieren oder ihn über mehrere Monate in einem dunklen, kühlen Keller, idealerweise mit Lehmboden, lagern. Keller mit Heizung sind hingegen ungeeignet, da es zu trocken ist und die Temperaturen dort zu hoch sind.
4. Rote Beete
Außerdem stellt die Rote Beete ein vielseitiges Wintergemüse dar. Rote Beeten zählen zu den Rübengewächsen und sind mit dem Mangold eng verwandt. Ihren Namen trägt die Rote Beete aufgrund ihres purpurroten Fleisches. Sie enthält unter anderem reichlich Eisen und Folsäure und hat entzündungshemmende Eigenschaften. Bereits 200 Gramm des Gewächses decken die Hälfte des Tagesbedarfs ab.
So bauen Sie Rote Beete an
Vor dem Aussäen ist es sinnvoll, die recht festen Samen der Roten Beete in Wasser einzuweichen. Ist dies geschehen, setzt man das Saatgut ungefähr 3 cm tief in das Erdreich. Eine Distanz von 10 cm zwischen den Pflanzen sollte eingehalten werden. Mit dem Säen kann ab April begonnen werden. Um ein frühzeitiges „Schießen“ der Pflanze zu vermeiden, ist es sinnvoll diese mit Vlies oder Humus abzudecken. Mischbeete mit Bohnen, Gurken oder Zwiebeln sind ideal für die Rote Beete. Verzichten sollte man hingegen auf Kartoffeln. Sie sind echte Nährstoffräuber. Die Rote Beete ist im Gesamten eher bedürfnislos. Sie mag helle Orte, hat aber auch kein Problem mit halbschattigen Plätzen. Um die Frostgefahr zu umgehen, ist es auch möglich, die Rote Beete in einem Blumenkasten aufzuziehen und später in ein Outdoor-Beet umzusetzen.
Beim Anbau von Roter Beete sollte man unbedingt auf eine gleichmäßige Befeuchtung achten. Zudem sollte das Beet mit einer dünnen Schicht aus Humus bedeckt werden. Weiterhin ist es sinnvoll, die Keimlinge zeitig zu pikieren, also umzupflanzen, damit sie sich nicht gegenseitig bei der Ausbreitung stören. Hilfreich kann dabei ein Pikierstab sein. Man sollte die jungen und zarten Wurzeln dabei auf keinen Fall verletzen. Das Gießen der Pflanze kann in den Sommermonaten täglich erfolgen. Nichtsdestotrotz muss darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht. Dies kann zu Fäulnis und Absterben der Pflanze führen.
Ein Düngen der Roten Beete ist nicht zwingend erforderlich, sofern der Erdboden mineralstoffreich ist. Erfolgt dennoch eine Düngung, sollte diese vor dem Herbst stattfinden. Ein behutsames Auflockern des Bodens kann das Gedeihen der Roten Beete ebenso anregen.
So erntet man die Rote Beete
Man kann das reige Gewächs etwa 4 Monate nach dem Aussäen ernten. Junge Gewächse schmecken besonders süß und sind etwas zarter. Dabei dreht man die Blätter vorsichtig ab. Es ist möglich nach Bedarf zu ernten. Die Ernte muss nicht innerhalb kurzer Zeit erfolgen, jedoch ist es ratsam diese vor dem ersten Frost abzuschließen.
Lagern lässt sich die Rote Beete am besten im Keller in einer Kiste mit befeuchtetem Sand. Außerdem kann man die Rote Beete hervorragend einfrieren, indem man sie schält, in Stücke schneidet und anschließend für eine halbe Stunde kocht. In der Gemüseabteilung im Kühlschrank hält sich die Rote Beete für ungefähr 3 Wochen.
5. Chicorée
Chicorée zählt außerdem zu einem gesunden und sehr geschätztem Wintergemüse. Er stammt aus der Familie der Korbblütler. Die Knospen der Chicoréewurzeln sind weiss-gelb und schmecken sowohl roh in Salaten, als auch gedünstet hervorragend. Aus dem eigenen Garten schmeckt das Gewächs doppelt gut. Wer kein Freund des bitteren Geschmacks ist, kann den Strunk herausschneiden. Dieser enthält die meisten Bitterstoffe.
So baut man Chicorée am besten an
Die Samen des Chicorées werden im besten Falle zwischen den Monaten Mai und Juli in eine Erdtiefe von 3 cm ausgesät. Zwischen den Pflanzen sollte eine Distanz von 10 cm gegeben sein, innerhalb der verschiedenen Reihen ein Abstand von 30 cm. Ungefähr 4 Wochen nach dem Säen, ist es nötig, die jungen Gewächse umzupflanzen, damit sie sich beim gegenseitigen Wachstum nicht stören. Außerdem muss man die Pflanzen in jedem Fall in regelmäßigen Abständen gießen und Unkraut jäten. Im Verlauf des Sommers erhalten die Pflanzen dicke Wurzeln.
So erntet man Chicorée richtig
Im Oktober sollte man die gesamten Chicoréegewächse ausgraben und anschließend noch einige Tage auf dem Beet liegen lassen. Dabei ist es den Wurzeln möglich, noch mehrere Tage Nährstoffe aus den Chicoréeblättern zu ziehen. Das Ausgraben sollte geschehen, bevor lang anhaltender Frost eintritt. Eine kurze Frostzeit schadet der Pflanze hingegen nicht.
Die Wurzeln sollten beim Ausgraben von den Blättern befreit werden. Anschließend sollte man die Wurzeln dicht gedrängt in eine lichtundurchlässige Schüssel oder Kunststoffwanne setzen. Zuvor sollte man diese Schüssel mit mineralstoffreicher Erde befüllen. Nach dem Einsetzen der Gewächse sollte gut gegossen werden. Sorgen Sie auf jeden Fall für einen ausreichenden Abfluss, damit sich keine Staunässe bilden kann. Am besten bohren sie dazu Löcher in den Boden der Wanne. Anschließend sollten die Pflanzen abgedeckt und in einer dunklen Umgebung bei ca. 15 °C gelagert werden. Auf diese Weise können die Wurzeln neu austreiben und erhalten ihr unverkennbares Aroma. Nach einem Monat ist es möglich, die fertigen Kolben abzutrennen. Danach werden die Wurzeln neu austreiben, sodass man den ganzen Winter Freude und Genuss an der Ernte hat.
Falls Sie nicht alle Chicoréewurzeln gleichzeitig nutzen möchten, können Sie das Wintergemüse in etwas Zeitungspapier bei 1-2 °C lagern. Mit dieser Methode halten sich die Wurzeln ein halbes Jahr frisch.
6. Steckrübe
Außerdem sind Steckrüben ein Wintergemüse, das in den letzten Jahren wieder mehr an Popularität in Küche und Garten gewonnen hat. Die Steckrübe ist in der Familie der Kreuzblütler beheimatet und wird öfter auch Kohlrübe, Erdkohlrübe oder auch Runkelrübe genannt und enthält viele wertvolle Mineralstoffe und Vitamine. Das Gewächs wird aufgrund seiner gelblichen Farbe und des süßen Geschmacks auch die „Ananas aus dem Norden“ genannt.
Steckrüben sind ein sehr pflegeleichtes Gewächs für die Anpflanzung im eigenen Beet. Es ist mit wenig Mühe möglich, eine reichhaltige Ernte zu erzielen.
So baut man die Steckrübe am besten an
Das Aussäen der Steckrübe ist von Mai bis Juli möglich. Die Anzucht ist bei der Steckrübe ziemlich problemlos. Die Pflanze bevorzugt einen hellen bis halbschattigen Platz. Ideal ist ein feuchter Erdboden, der Tiefe besitzt. Zudem liebt die Steckrübe auch ein Erdreich mit viel Kompost oder Humus. Der ideale pH-Wert bei der Steckrübe sollte neutral bis basisch sein. Der Wert sollte dabei im Minimum 6,7 betragen. Beim Aussäen ist es sinnvoll, eine Saatrille zu bauen, deren Tiefe ungefähr einen Zentimeter besitzen soll. Die Saatrille sollte nicht zu tief sein, da dies zu einem geringeren Ertrag führen kann. Die Samenkörner werden dort mit einer Distanz von 35 cm eingesetzt. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von 40 cm eingehalten werden. Die Samen keimen nach 10 Tagen bei einer Durchschnittstemperatur von 17 °C. Sofern man vorgezogene Gewächse verwendet, platziert man diese ins Freie, sobald sie mehrere Blätter bekommen haben.
So ernten Sie die Steckrübe
Der Zeitpunkt der Ernte ist abhängig vom Zeitpunkt des Aussäens. Der frühestmögliche Zeitpunkt der Ernte ist der Monat September. Je mehr Zeit die Gewächse im Erdboden verweilen, desto größer werden sie. Jedoch verlieren sie dadurch auch an Zartheit. Die Steckrüben können frostigen Temperaturen von -8 °C für einen kürzeren Zeitraum gut Stand halten. Spätestens bis Ende Dezember sollte die Ernte der Steckrübe abgeschlossen sein. Die Rüben sollten bis dahin einen Durchmesser von ungefähr 15 cm erreicht haben.
Um die Pflanzen zu ernten, zieht man sie mit einer drehenden Bewegung an den Blättern aus dem Erdreich. Am besten gelingt dies mit einer Grabegabel. Gerne kann man die Steckrüben in einer Erdmiete unterbringen. Dazu gräbt man ein 50 cm tiefes Loch und deckt den Boden mit Sand ab. Danach legt man die Gewächse in eine Tonne und bedeckt sie mit Laub. Ist eine Erdmiete nicht umsetzbar, ist es auch möglich, die Steckrübe in einer Holzkiste im Keller aufzubewahren.
Wichtig ist es zusätzlich zu beachten, dass beim Anbauen der Steckrübe stets eine Ruhepause von 3 Jahren beachtet werden soll. Damit wird einem möglichen Krankheitsbefall, wie z.B. einer Kohlhernie vorgebeugt.
7. Endivie
Die Endivie zählt zu den letzten Blattsalaten des Jahres, die angepflanzt werden. Die Endivienpflanze ist trotz ihrer wohltuenden Eigenschaften recht anspruchslos und genügsam. Sie besitzt, wie die anderen Wintergemüsesorten, eine Menge an Vitaminen und Mineralstoffen. Köstlich schmeckt das Gewächs in Rohkostsalaten. Gegart schmeckt die Endivie auch hervorragend.
So bauen Sie die Endivie richtig an
Vor dem Aussäen sollte der Boden vorbereitet werden. Man sollte ihn mit Kompost oder Dünger präparieren. Der Standort der Endivie sollte im besten Falle sonnig sein. Ausgesät sollte erst zwischen Juni und Juli werden. Das Aussäen darf nicht zu früh erfolgen. Das kann zu einer vorzeitigen Blüte führen. Dies sollte in jedem Fall verhindert werden. Zwischen den Gewächsen sollte beim Aussäen ein Abstand von 30 Zentimetern gewährleistet sein. Das Pikieren erfolgt dann von Juli bis August.
In der frühen Wachstumsphase ist es sinnvoll, die Gewächse in regelmäßigen Abständen zu gießen. Jedoch sollte es nicht zu Staunässe kommen. Die Wassermenge kann minimiert werden, sobald die Gewächse ihre ersten Rosetten entwickeln.
So ernten Sie die Endivie richtig
Ab August ist es möglich, die ersten Köpfe zu ernten. Je nach Zeitpunkt des Aussäens kann die Ernte bis zum Monat November andauern. Eine späte Ernte ist problemlos möglich, da die Endivie kurzzeitig frostige Temperaturen gut übersteht. Jedoch sollten die Temperaturen dauerhaft nicht unter -5 °C fallen. Als Beetnachbarn kommen für die Endivie gut andere Gemüsesorten wie der Lauch, Stangenbohnen oder Fenchel in Betracht.
Man sollte die Endivie außerdem nur alle 3 Jahre am gleichen Standort anpflanzen. Es handelt sich bei der Endivie um ein zweijähriges Gewächs, jedoch wird sie durch permanente Nutzung jedes Jahr neu gesät.
Grundsätzlich lieben Schädlinge die Endiviengewächse nicht. Trotzdem kann es von Blattläusen und Schnecken angegriffen werden. Um auf Chemie zu verzichten, kann das Entfernen der Schnecken per Hand erfolgen, was jedoch auch etwas mühsam ist. Der Haus- und Gartenprofi empfiehlt Kulturschutznetze, um gierige Blattläuse vorbeugend zu verhindern.
8. Schwarzwurzel
Die Schwarzwurzel ist ein Wintergemüse, das im Anbau sehr mühelos ist. Sie gehört zur Familie der Korbblüter und wurde früher oft als “Spargel des kleinen Mannes” bezeichnet. Er ist um einiges kostengünstiger als Spargel, dennoch bietet das Wintergemüse viele Vorteile. Die Schwarzwurzel enthält um ein vielfaches mehr an Kalium und Eisen, als Spargel und ist sehr schmackhaft. Bei Liebhabern geschätzt ist vor allem das Schwarzwurzelpüree.
So bauen Sie die Schwarzwurzel am besten an
Da das Wintergemüse sehr langsam anwächst, ist es sinnvoll bereits im Februar mit dem Anbau zu beginnen. Dienlich wäre es sogar bereits in den Herbstmonaten des Vorjahres den Erdboden aufzulockern und Kompost einzuarbeiten. Die Samen der Schwarzwurzel werden ca. 2 bis 3 cm tief in den Boden gesteckt. Dabei sollte ein Abstand von 30 cm zwischen den Reihen eingehalten werden. Zwischen den einzelnen Gewächsen sollte nach der Keimung 10 cm Platz gelassen werden. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Samentütchen stets frisch sind. Das Haltbarkeitsdatum sollte noch nicht überschritten sein, da die Samen schnell ihre Keimkraft verlieren. Die Schwarzwurzel mag am liebsten einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
In der Anwachsphase ist ein regelmäßiges Jähten von Vorteil. Außerdem sollte man die Pflanzen mindestens ein Mal in der Woche mit genug Wasser versorgen. Entschädigt werden Sie damit, dass Sie ab Juli mit der Schwarzwurzel keine Arbeit mehr haben und sich auf eine gute Ernte freuen können.
So ernten Sie die Schwarzwurzel
Die Schwarzwurzel wird im Oktober geerntet. Frost stellt für die Schwarzwurzel kein Problem dar. Man kann die Wurzeln im Erdboden zurücklassen und bis April ernten. Da es jedoch mechanisch sehr mühevoll ist, das Gewächs im gefrorenem Boden zu ernten, empfiehlt es sich frühzeitig eine grobe Stroh-oder Vliesschicht als Bedeckung anzubringen. Mit einem Spaten werden die zerbrechlichen Wurzeln, die etwa 30 cm lang werden, aus der Erde gegraben. Sinnvoll ist es dabei neben den Gewächsen Gruben auszuheben und anschließend die Schwarzwurzeln mit einer Grabegabel seitlich herauszudrücken. Eingelagert können die Schwarzwurzeln wunderbar in einem dunklen, kühlen Keller.
Sie sind solange genießbar, wie beim Aufbrechen Milchsaft ausstritt.
9. Rotkohl
Der Rotkohl gehört wie Wirsing zu den Kopfkohlarten. Er wird auch Rotkraut oder im süddeutschen Raum Blaukraut genannt. Das Wintergemüse gehört zur Familie der Kreuzblütler und enthält neben Vitamin A, B, C und E auch Folsäure und Selen. Der Rotkohl wächst langsamer als der Weißkohl. Zudem bringt er kleinere Köpfe hervor. Oft wird der Rotkohl in Salat geschnitten oder dient gekocht als Beilage zu Sauerbraten und Klößen. Rotkohlsorten werden wird in früh, mittelfrüh und spät unterschieden. Herbst- und Wintersorten bilden festere Köpfe, als ihre sommerlichen Vorgänger. Sie sind kälteresistent und dürfen länger in den Beeten verweilen. Zu den Spätsorten des Rotkohls zählt die Gattung Marner Lagerrot und Autoro F1. Vor allem letzterer zeichnet sich durch seine große Robustheit aus und kann besonders lange Frost überstehen.
So bauen Sie Rotkohl an
Das Datum der Aussaat richtet sich nach der jeweiligen Sorte. Späte Sorten wie Marner Lagerrot werden ab April oder Mai direkt in das Beet gesät.Das Rotkohl eine stark zehrende Pflanze ist, benötigt man in jedem Fall einen nährstoffreichen, etwas kalkhaltigen schweren Erdboden. Ideal ist es den Boden vor dem Aussäen mit Stallmist oder Dünger zu versehen. Zudem ist es wichtig, dass der Boden konstant feucht gehalten wird. Der Rotkohl liebt sonnige Standort, kommt aber auch mit Halbschatten gut zurecht. Gute Nachbarn für den Rotkohl sind beispielsweise Sellerie oder Kartoffeln. Auf andere Kohlsorten sollte verzichtet werden.
Abhängig vom Reifezustand sollte der Abstand zwischen den Pflanzen 50-70 cm und zwischen den Reihen 60 cm betragen. Während der Anwuchsphase ist es wichtig, den Boden gelegentlich aufzulockern. Dies dient einer besseren Belüftung. Der Haus- und Gartenprofi empfiehlt hierfür eine Harke. Zudem ist es essenziell, ausreichend zu gießen. Möglich ist es weiterhin, das Wachstum des Wintergemüses durch kaliumreichen Dünger zu fördern.
So erntet man Rotkohl
Um einen schwefeligen Geschmack zu vermeiden, sollte mehrere Wochen vor der Ernte das Düngen eingestellt werden. Man kann späte Kohlsorten bis zum Monat November gut ernten. Desto später Rotkohl geerntet wird, umso länger ist er lagerfähig. Ein Zeichen für Reife stellt die Festigkeit der Köpfe dar. Um das Wintergemüse zu ernten, zieht man am besten den ganzen Strunk aus dem Erdboden.
Nach dem Ernten sollte man am gleichen Standort für mindestens 4 Jahre keine Kohlart mehr anbauen. Dies ist notwendig, um Krankheiten vorzubeugen. Das Blaukraut lagert sich gut im Keller in Regalen. Man sollte darauf achten, dass die Ernte nicht mit Äpfeln in Kontakt kommt. Ansonsten wird der Rotkohl schnell welk.
Um Schädlingen wie Kohlweißlingen oder Kohlschaben vorzubeugen, hilft zum einen regelmäßige Kontrolle. Zum Anderen empfiehlt der Haus- und Gartenprofi Schutznetze, die den Rotkohl vor hungrigen Insekten bewahren.
10. Topinambur
Das Trendgemüse Tompinambur ist auch als Jerusalem Artischocke bekannt. Es gehört zur Familie der Korbblütler. Wie der Name bereits verrät, erinnert der Geschmack des Wintergemüses an eine Artischocke. Im Erscheinungsbild erinnert das Wintergemüse aber eher an eine Ingwerknolle.
Topinambur enthält reichlich Magnesiusm, Eisen und Zink. Außerdem sorgt der im Topinambur enthaltene Stoff Inulin dafür, dass der Blutzuckerspiegel konstant bleibt. Diese Besonderheit hat dem Wintergemüse den Namen “Diabetiker-Kartoffel” eingebracht. Der nussige Geschmack der Topinambur ermöglicht eine Verwendung in winterlichen Aufläufen, Suppen oder Salaten. Der Trieb der Topinambur ist einjährig und verkommt in den Herbstmonaten.
So bauen Sie Topinambur an
Optimaler Zeitpunkt, um die Knollen einzupflanzen, ist der Monat April und Mai. Es ist aber auch möglich, den Topinambur erst im Herbst zu verpflanzen. Der Topinambur ist, im Unterschied zur Kartoffel, winterhart. Daher kann er draußen überwintert werden.
Was den Standort betrifft, ist das Wintergemüse anspruchslos. Besonders gerne mag der Topinambur jedoch sandig-lehmige Erdböden, die die Bodenfeuchtigkeit nach dem Gießen beibehalten können. Ideal ist ein pH-Wert des Bodens von 6 bis 7,5.
Wie in allen Mischkulturen gibt es geeignete und ungeeignete Beetnachbarn für den Topinambur. Das winterharte Wintergemüse verträgt sich beispielsweise gut mit Buschbohnen oder rankenden Gurken. Man sollte jedoch auf Kartoffeln verzichten, da beide Gewächse unterirdisch konkurrieren.
Wer keinen Garten besitzt, dafür jedoch einen sonnigen Balkon, kann die Knolle in einen Topf pflanzen. Da Topinambur-Samen im Bedarfsgeschäft nur schwer erhältlich sind, arbeitet man in der Regel mit den Rhizomknollen. Der Topf für die Knolle sollte in jedem Fall groß und tief sein. Da das Gewächs mehrere Triebe ausbildet, sollte man pro Blumentopf eine Knolle verwenden. Anschließend bedeckt man sie mit 15 cm Erde.
Das Wintergemüse ist sehr durstig und benötigt daher viel Wasser. Im Hochsommer ist es daher ratsam, die Kübel mehrmals täglich zu gießen. Der Haus- und Gartenprofi empfiehlt dabei auch Pflanztaschen. Durch die enorme Wuchskraft und der unterirdischen Ausprägung von Tochterknollen kann es rasch zu einer Wucherung kommen. Möchten Sie dies verhindern, verwenden Sie am besten eine Wurzelsperre.
Alternativ kann man die Knolle auch im Beet anpflanzen.
Ratsam ist es hierbei zunächst die Topinamburknolle einige Tage auf einen Untersatz mit viel Wasser und Licht zu stellen. Rasch bilden ich dabei feine Wurzeln. Mit einem Abstand von ca. 40 cm, werden die Gewächse in einen nährstoffreichen, aufgelockerten Erdboden eingesetzt. Zwischen den Pflanzreihen sollte ein Abstand von 80 cm eingehalten werden. Wenn dies geschehen ist, sollte man reichlich gießen. Außerdem sollte regelmäßige Unkrautentfernung betrieben werden.
So ernten Sie den Topinambur
Die Ernte der Topinambur kann immer, außer im trockenen Hochsommer stattfinden. Sie würden dabei enorm an Aroma einbüßen. Es ist möglich, im Winter zu ernten, sofern der Boden nicht gefroren ist. Die Knollen lassen sich wie Kartoffeln ernten. Er sollte an den Stängeln aus der Erde gezogen werden.
Bei einer großen Ernte, ist es ratsam den Topinambur in einer Kiste mit Sand aufzubewahren. Auch ist es möglich, die Knolle einzufrieren. Somit muss man selbst im Hochsommer nicht auf ihren nussig-süßlichen Geschmack verzichten.