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Gemüsebeet für Anfänger: Eine Anleitung in 6 Schritten

Regional, Bio und selbstgemacht: Erzeugnisse aus eigener Herstellung liegen im Trend. Einige Gemüsesorten lassen sich auf den eigenen Grünflächen kultivieren und ersparen fleißigen Gärtnern den Weg in den Supermarkt. Umweltbewusst ist es obendrein. Denn kleiner als die Lieferkette vom eigenen Garten auf den eigenen Teller kann ein Weg nicht sein. Um leckere Erzeugnisse zu ernten, müssen sie zunächst kultiviert werden. Im folgenden Beitrag erklären wir Ihnen, wie sie in 6 Schritten Sie als Anfänger ein Gemüsebeet anlegen können.

Schritt 1-6 im Überblick

  1. Festlegung der Fläche: Achten Sie auf ausreichend Platz für die Pflanzen und einen ungehinderten Zugang zum Beet
  2. Standortwahl des Beets: Generell empfiehlt sich ein sonniger Standort
  3. Umrandung und Festigung der Beete: Stecken Sie die Beete ab und lockern Sie den Boden
  4. Verbesserung der Bodenstrukturen: Der pH-Wert des Bodens muss ermittelt werden, um dem Boden die richtigen Nährstoffe zu geben
  5. Erstellung eines Pflanzplans: Es empfehlen sich Gemüsesorten für Anfänger, außerdem ist die Fruchtfolge zu beachten
  6. Bewässerung und Düngung des Beets: Achten Sie auf eine ausreichende Bewässerung, auch ein eigener Kompost empfiehlt sich

Schritt 1: Fläche festlegen

Gemüsebeetfläche festlegen
sanddebeautheil

Jeder Garten ist anders. Im ersten Schritt sollten Sie die Fläche definieren, auf welcher Sie Gemüse anbauen möchten. Auch in kleinen Gärten lassen sich Gemüsebeete anlegen. Hier muss nur ein Perspektivwechsel stattfinden: Statt horizontal können Gemüsebeete genauso gut vertikal angelegt werden. Größere Gärten ermöglichen hingegen üppige Beete, in welchen sich eine Vielzahl von Gemüsesorten kultivieren lassen. 

Achten Sie dabei darauf, dass zum einen die Pflanzen ausreichend Platz haben, um Wurzeln auszubilden und sich zu vergrößern. Zum anderen sei darauf zu achten, dass Sie auch gut an die Beete gelangen. Ein Grünstreifen um die Beete herum gewährleistet einen barrierefreien Zugang zu den Pflanzen.

Zahlen lassen sich häufig schwer greifen. Um die Fläche wirklich ausmessen zu können, ist es empfehlenswert, eine Skizze des Gartens zu erstellen. Nun sehen Sie genau, welche Flächen noch für die Kultivierung von Gemüseerzeugnissen frei wären. 

Schritt 2: Standort für das Beet wählen

Gemüsebeet Standort
Joanne Dale

Der Standort eines Gemüsebeetes entscheidet über die Gemüsepflanzen, die an dem gewünschten Platz zu kultivieren sind. Nicht jede Pflanze verträgt schattige oder vollsonnige Plätze. Gärtner haben bei der Standortwahl häufig keine Wahl. Der noch vorhandene Platz im Garten wird für das Beet verwendet. 

Jetzt können Sie sich wieder Ihre Skizze des Gartens nehmen und das Beet am gewünschten Standort eintragen. Vergessen Sie hierbei nicht, Flächen für die Begehung der Beete mitzudenken. Bei besonders großen Beeten bietet es sich an, diese auch in der Mitte zu unterteilen, um einfacheres Gärtnern sicherzustellen. Ein Weg sollte dabei rund 1 Quadratmeter Fläche ausmachen. 

Kleiner Tipp: Generell empfiehlt es sich, die Gemüsebeete an sonnigen Standorten anzulegen. Die meisten Erzeugnisse benötigen die Sonne, um wachsen und gedeihen zu können. Auch windgeschützt sollte der Standort im Optimalfall sein. 

Schritt 3: Beete umranden und festigen

Gemüsebeet umranden und festigen
Bildagentur Zoonar GmbH

Stehen Standort und Größe der Beete fest, können Sie die Beete anlegen. Hierfür können Sie sich zunächst ein Seil, eine Schnur oder Holzpfeiler nehmen, um das Beet im Garten optisch zu umranden. In der Regel ist der Boden noch nicht für die Kultivierung von Gemüse geeignet. Vor dem Setzen der Grenzen des Beetes ist es wichtig, den Boden aufzulockern. Nur durchlässige Bodenstrukturen verringern das Risiko von Staunässe und ermöglichen eine gute Durchlüftung der Wurzeln. Mit einem Spaten lässt sich dies leicht realisieren. Mit diesem sollten Sie bis zu 15 Zentimeter in den Boden eindringen und die Erde umgraben.

Der beste Zeitpunkt hierfür liegt im Herbst. Nach dem Auflockern muss sich der Boden nämlich regenerieren. Über den Winter bleibt hierfür ausreichend Zeit. 

Unabhängig von dem Zeitpunkt können Sie im Anschluss die Beete mit einer Umrandung festigen. Lassen Sie hier Ihrer Kreativität freien Lauf. Kleine Zäune, Steine, aber auch Dachziegel, Tassen oder Holzbretter bieten sich für die Begrenzung an. Je nach Gartenstil gibt es hier viele Möglichkeiten, um die Beete nicht nur nützlich, sondern auch ästhetisch zu gestalten. 

Schritt 4: Bodenstrukturen verbessern

Bodenstrukturen verbessern

Der Boden ist nun so weit vorbereitet, dass Sie Nährstoffe in das Bodenreich einarbeiten können. Die Qualität des Bodens lässt sich mit einem pH-Test leicht bestimmen. Dieser zeigt an, ob der Boden eher zu einer Lauge oder Säure tendiert. Mit Düngemitteln, Kies oder einer Sandschicht lässt sich je nach Bodenbeschaffenheit die Qualität verbessern.

  • Mulchen, eine Gründüngung oder das Ausbringen von Tonmineralien verbessern die Qualität von Sandböden.
  • Auf Lehm- und Tonböden wirken sich Gründüngungen und ein Sanden des Bodens förderlich aus. 
  • Bei trockenen Bodenstrukturen eignet sich Humus als Feuchtigkeitsspeicher. 
  • Sauren pH-Werte lassen sich durch Kalken oder Düngungen mit Eierschalen ausbalancieren.

Schritt 5: Pflanzplan erstellen

Das Beet ist angelegt und nun kann es an die Auswahl der Pflanzen gehen. Für Anfänger bieten sich Gemüsepflanzen an, die sich durch eine pflegeleichte Handhabung sowie Robustheit auszeichnen. Hierzu zählen unter anderem Salate, Zucchini, Kartoffeln, Tomaten, aber auch Blattmangold und Lauch. 

Notieren Sie sich gerne zunächst die Gemüsesorten, die Ihnen schmecken und die Sie anbauen möchten. Nun gilt es, die Fruchtfolge zu beachten. Gemüsesorten sind in die drei Arten Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer zu unterscheiden. Starkzehrer zeichnen sich durch hohe Ansprüche an vorhandene Nährstoffe aus. Schwachzehrer kommen hingegen mit wenigen Nährstoffen gut aus. 

Im ersten Jahr ist es sinnvoll, Starkzehrern das Beet zu überlassen. Im nächsten Jahr folgen Mittelzehrer, dann Schwachzehrer. Bevor wieder Starkzehrer ihren Platz im Beet finden, sollte eine Gründüngung erfolgen. Sie sichert den Nährstoffbedarf. 

Alternativ ist es möglich, das Beet in drei Bereiche einzuteilen. Jedes Jahr würden die Gemüsesorten dann wandern, um immer die notwendige Nährstoffversorge zu erhalten. 

In einem Plan können Sie nun die Gemüsesorten nach Gruppierung einteilen, die Sie kultivieren möchten. Die Liste könnte beispielsweise wie folgt aussehen:

Schritt 6: Beet gießen und düngen

Gemüsebeet gießen und düngen
TG23

Sind alle Pflanzen im Beet angepflanzt, beginnen die Gartenarbeiten. Gemüsepflanzen benötigen in den ersten Wochen nach der Pflanzung viel Wasser. Es beschleunigt das Wachstum und unterstützt das Wurzeln der Gemüsesorten. Sowohl bei der Aussaat als auch bei der Bepflanzung des Beetes mit Kleinpflanzen aus dem Baumarkt sei dies zu beachten. Zusätzlich kann eine Düngung stattfinden. Kompost bietet sich für die meisten Gemüsesorten an. 

Im besten Fall bringen Sie passend zum Gemüsebeet auch einen Kompost aus. So haben Sie stets organisches Düngemittel parat. Das ist umweltfreundlich und schont den Geldbeutel. Bis zur ersten Ernte dauert es noch einige Zeit. Umso schöner ist es, den eigenen Erzeugnissen beim Wachsen zuzusehen. 

Fazit

Wenn Sie ein paar Dinge beachten, können auch sie als Anfänger ein Gemüsebeet anlegen. Neben der Festlegung der Fläche und des Standortes, müssen Sie entscheiden auf welche Weise Sie ihr Beet abstecken. Darüber hinaus muss der Boden gelockert und nach einem Test des pH-Werts mit entsprechenden Nährstoffen versorgt werden. Anschließend sollte ein Pflanzplan erstellt werden, bei dem die Fruchtfolge, also die Unterscheidung zwischen Stark-, Mittel- und Schwachzehrern berücksichtigt wird. Nicht zu vergessen ist die notwendige Bewässerung und die Möglichkeit einen eigenen Kompost als eine nachhaltige Düngermethode zu nutzen.

FAQ

Welches ist der beste Standort für ein Gemüsebeet?

Das kommt auf die in diesem enthaltenen Gemüsesorten an. Grundsätzlich ist aber ein sonniger Standort die beste Bedingung für das meiste Gemüse!

Welche Fruchtfolge ist im Gemüsebeet sinnvoll?

Im ersten Jahr ist es sinnvoll, Starkzehrern das Beet zu überlassen. Im nächsten Jahr folgen Mittelzehrer, dann Schwachzehrer. Bevor wieder Starkzehrer ihren Platz im Beet finden, sollte eine Gründüngung erfolgen.

Wann ist der beste Zeitpunkt, um den Boden des Gemüsebeets aufzulockern?

Der beste Zeitpunkt hierfür liegt im Herbst, da der Boden sich nach dem Auflockern erst wieder regenerieren muss. Über den Winter bleibt hierfür ausreichend Zeit. 

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<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

Haus & Garten Profi Redaktion

Wir sind ein breit gefächertes Team aus Hobbygärtnern und Fachleuten, die sich die Leidenschaft zu Garten und Haushalt teilen. Mit dem Ziel, euch hilfreiche Ratgeber, ehrliche Produktreviews und die besten Tipps zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

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