Startseite Ungeziefer Ratten im Garten erkennen und effektiv bekämpfen

Ratten im Garten erkennen und effektiv bekämpfen

Gerade für (Hobby-)Gärtner gibt es nichts schöneres, als die Idylle im eigenen Garten zu betrachten und genießen. Doch manchmal gibt es unerwünschte Besucher, die oft ihr Unwesen trieben. Die Rede ist von Ratten.

Entdeckest du eine Ratten im Garten, ist es wichtig erstmal Ruhe zu bewahren. Wahrscheinlich sind die Nager auf der Suche nach Nahrung oder einem neuen Zuhause in deinem Garten fündig geworden. Handelt es sich nur um ein einzelnes Exemplar, bedeutet das noch lange nicht, dass du eine Plage in deinem Garten hast. In den meisten Fällen kannst du die Ratte leicht vertreiben. Jedoch solltest du schnell handeln um die Vermehrung zu vermeiden.

Doch wie finden die pelzigen Eindringlinge ihren Weg in unsere Gärten? Wie können wir ihre Anwesenheit erkennen, bevor sie sich zu stark vermehren? Was du dagegen tun kannst und wann du dir externe Hilfe holen solltest, erklären wir dir in diesem Artikel.

Warum sind Ratten im Garten?

In der Regel leben Ratten unbemerkt im Untergrund der Kanalisation. Dort sind sie ungestört, können eine soziale Gruppe bilden und finden ausreichend Nahrung, um sich und Ihre Nachkommen zu ernähren. Erst, wenn sich ihre Lebensbedingungen verschlechtern, machen sie sich auf den Weg und suchen einen neuen Lebensraum. Sie erkunden dann ihre Umgebung nach ausreichend Nahrung und einem sicheren Unterschlupf.

Haben die Ratten den richtigen Platz gefunden, lassen sie sich gerne nieder. Sie bauen zunächst ein Nest und beginnen dann sich rege zu vermehren. Die durchschnittliche Anzahl der Nachkommen liegt zwischen drei und fünf Würfen im Jahr und sechs Nachkommen pro Wurf.

Das können bis zu 30 Nachkommen pro Jahr sein. Eine ganze Menge! Diesen Kreislauf gilt es natürlich frühestmöglich zu stoppen. Am besten, indem man verhindert, dass sich die Ratten im Garten wohlfühlen.

Ratten im Garten sind ungebetene Gäste und können einiges an Schaden anrichten.

Ratten im Garten erkennen

Im Folgenden haben die wichtigsten, eindeutigen Anzeichen für zusammengefasst, wie du Ratten erkennen kannst.

Ratten sind scheue und nachtaktive Tiere und nur sehr schwer zu sehen. Doch es gibt eindeutige Anzeichen, die auf ihr Vorkommen hinweisen:

  • Fraßspuren
  • Laufwege
  • Rattenkot
  • Rattennester

Fraßspuren

Eindeutige Rattenspuren sind angefressene Abfälle, Obst, Blütenknospen und junge Triebe. Vor allem im Frühjahr, Sommer und Herbst finden die Tiere die begehrte Nahrung und sammeln sie oder fressen sie an.

Ratte stiehlt Vogelfutter

Ratten haben einen hochsensiblen Geruchssinn und riechen gutes Fressen schon von Weitem. Aufgrund ihrer ausgezeichneten Kletterkünste können sie die Nahrung auch in höheren Bereichen ergattern. Sie holen sich gerne auch Obst und Nüsse von den Bäumen, laben sich am Komposthaufen und im Winter am Vogelfutter.

Erkennst du zwei parallel verlaufende Fraßrillen, kannst du davon ausgehen, dass es sich um die Nagespuren einer Ratte handelt. Neben den Schäden an Lebensmitteln nagen sie auch an Holz und Kunststoffen.

Laufwege

Haben die Ratten im Garten erst einmal eine begehrte Nahrungsquelle entdeckt, besuchen sie diese häufig. Mit der Zeit entstehen deshalb schmale Trampelpfade oder Laufwege und oftmals sind diese mit Nahrungsresten und Kot versehen. Auch auf festen Gartenwegen oder auf der Terrasse sind Rattenfußspuren (Trittsiegel) leicht zu entdecken.

Ob es sich tatsächlich um Rattenspuren handelt, erkennst du an den Abdrücken von vier Zehen an den Vorderläufen sowie fünf Zehen und einer langen Mittelzehe an den Hinterläufen. Außerdem schleift der Schwanz bei Wanderratten beim Laufen auf dem Boden und hinterlässt oftmals Schleifspuren zwischen den Pfotenspuren.

Rattenkot

Tote Ratte nur mit Handschuhen entfernen!

Ratten hinterlassen Kotspuren an ihren Aufenthaltsorten. Dabei handelt es sich um mehrere ovale und circa zwei Zentimetern lange Teile. Frischer Kot besitzt eine schwarze, glänzende und weiche Konsistenz. Alter Kot ist deutlich heller, matt und krümelig. Aber Achtung: Entferne den Kot nicht ohne Handschuhe, denn er könnte mit Bakterien und Viren infiziert sein und Krankheiten übertragen.

Ebenso ist eine tote Ratte im Garten mit Vorsicht zu beseitigen. Zwar könnte sie ein Hinweis auf eine Raubtierjagd sein, oder sie ist das Opfer einer tödlichen Krankheit geworden.

Rattennester

Rattenbabys in einem Rattennest

Finden Ratten kein sicheres Versteck, bauen sie sich eines in der Erde. Diese Unterhöhlungen können unter Mauern, Gebäuden, Wegen, Terrassen und Büschen entstehen. Man erkennt einen Rattenbau an dem circa fünf Zentimeter großem Eingangs- oder Ausgangsloch. Wenn es sich um einen aktiven Bau handelt, findet man meist Lauf- und Scharrspuren.

Vorbeugung gegen Ratten im Garten

Mache es den Ratten schwer, sich in deinem Garten niederzulassen. Denn finden die Tiere nur sehr schwer oder gar keine Nahrung, ziehen sie von selbst weiter.

Kompost zieht Ratten an

Ratten lieben einen gut bestückten Komposthaufen. Abfälle aus dem Garten und der Küche bieten ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Errichte deshalb den Komposthaufen so weit wie möglich vom Haus entfernt. Bestücke ihn außerdem niemals mit Lebensmitteln wie Fleisch, Wurst, Käse und Getreide.

Gebe diese Reste besser in die Biotonne und achte darauf, deinen Müll in verschlossenen Behältern zu entsorgen. Vermeide es zudem, Essensreste im Freien liegen zu lassen, da dies Ratten anlocken kann.

Decke mögliche Abfälle immer mit Grünzeug, Grasschnitt oder Laub ab und sichere den Kompost mit einem feinmaschigen Maschendraht. Schichte deinen Kompost zudem häufig um, damit sich die Nager gestört fühlen und nicht dort niederlassen.

So sollte dein Kompost nicht aussehen! Errichte deinen Komposthaufen möglichst weit weg vom Haus und gebe – anders als im Bild – niemals Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Käse und Getreide dort hinauf.

Tierfutter verstauen

Lasse kein Tierfutter im Garten herumliegen. Mache es noch vor Einbruch der Dämmerung für die Ratten im Garten unerreichbar. Der Fachhandel bietet dafür bestimmte Vorrichtungen an, die das Eindringen in ein Vogelhäuschen für Nagetiere verhindern.

Zugangspunkte abdichten

Überprüfe deinen Garten regelmäßig auf potenzielle Einstiegspunkte für Ratten. Das können Löcher im Boden, Risse in Mauern oder Öffnungen in Zäunen sein. Diese sollten schnellstmöglich abgedichtet werden, um den Zugang zum geliebten Garten zu verhindern.

Versteckmöglichkeiten minimieren

Darüber hinaus gilt es potenzielle Versteckmöglichkeiten in deinem Garten zu reduzieren. Dafür solltest du Unkraut entfernen, Sträucher stutzen und Gegenstände wie Holzstapel oder alte Möbel entfernen, unter denen sich Ratten ein Nest eingerichtet haben könnten.

Ratten im Garten aktiv bekämpfen

Hält sich die Anzahl der Ratten im Garten noch in Grenzen, kannst du erfolgreich gegen sie vorgehen. Dazu benötigst du aber kein quälendes Gift oder tödliche Fallen. Wir zeigen dir nachfolgende fünf effektive Wege, Ratten im Garten zu bekämpfen:

  1. Lebendfallen
  2. Ultraschallgeräte
  3. Hausmittel
  4. Natürliche Feinde
  5. Unterstützung durch Fachpersonal

1. Lebendfallen

Ratte in Lebendfalle
Um Ratten im Garten zu bekämpfen benötigen Sie kein quälendes Gift oder tödliche Fallen.

Im Gegensatz zu den tödlichen Fallen bleiben die gefangenen Tiere am Leben. Stellen Sie die Fallen in der Nähe des Rattenbaus oder an den Laufwegen auf. Befindet sich ein Tier in der Falle, können Sie dieses an einer entfernten Stelle auf einem freien Gelände frei lassen. Aber denken Sie daran: Schützen Sie sich mit Handschuhen vor schmerzhaften Bissen!

Da die Tiere äußerst schlau sind und sich die gefährlichen Plätze und Köder merken, sollten Sie kreativ handeln. Am besten stellen Sie die Falle bei jedem erneuten Fangversuch an einer anderen Stelle mit neuen Ködern auf.

2. Ultraschallgeräte

Ultraschallgeräte werden als nicht-toxische und umweltfreundliche Methode zur Bekämpfung von Ratten eingesetzt. Dabei vertreiben Sie die Nager durch hohe Töne, hochfrequente Schallwellen, die für Menschen und die meisten Haustiere nicht hörbar sind, für Ratten andererseits störend sein können.

Das bringt die unerwünschten Besucher im besten Fall dazu, sich unwohl zu fühlen, sodass sie sich anderswo niederlassen. Allerdings werden dadurch auch andere Tiere gestört – darunter auch kleine Haustiere wie Hamster und Meerschweinchen – und sie dürfen nur im Notfall Verwendung finden.

3. Hausmittel

Es gibt eine Reihe an Hausmitteln, die bei der Bekämpfung von Ratten im Garten helfen können. Manchmal genügt schon ein starker Geruch und die Ratten im Garten verschwinden. Verteilen Sie Lappen mit Pfefferminzöl oder Terpentin getränkt auf den Laufwegen, an der Futterquelle und am Baueingang. Die Tiere meiden den Geruch und weichen ihm aus. Genauso passiert es auch bei folgenden Gerüchen: Ammoniak, Katzenurin und Katzengras.

Eine weitere, jedoch grausamere Methode ist die Mischung aus Backpulver und Zucker. Die Ratten fressen das Gemisch, was zu Gasbildung in ihrem Magen und schließlich zum Tod der Tiere führen kann. Diese Methode gilt es allerdings mit Vorsicht einzusetzen, denn dadurch können auch andere Tiere gefährdet werden.

4. Natürliche Feinde

Katzen, Füchse und Nachtraubvögel wie Eulen, Falken und Bussarde jagen die Nager. Sie jagen bevorzugt in ländlichen Gegenden oder in einer offenen Landschaft. Mit einem speziellen Nistkasten oder einem Brutplatz können Sie versuchen einem Greifvogel in Ihrem Garten ein Zuhause zu geben. Sorgen Sie außerdem dafür, dass sich Katzen in Ihrem Garten wohlfühlen und versuchen Sie nicht die Katzen zu vertreiben.

Wer Ratten im Garten hat, sollte dafür sorgen, dass sich Katzen wohlfühlen. Denn diese sind natürliche Feinde der Raten.

Unterstützung durch Fachpersonal

Unterstützung durch Fachpersonal kann zudem eine effektive und verantwortungsvolle Methode sein, um Ratten im Garten zu bekämpfen. Experten verfügen über das Fachwissen und die Erfahrung, um das Ausmaß des Problems einzuschätzen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die auf die spezifischen Bedürfnisse deines Gartens zugeschnitten sind. Einen Profi zu rufen ist vor allem dann ratsam, wenn du vermutest, dass sich mehrere Ratten in deinem Garten aufhalten, Von der Inspektion und Bewertung der Situation bis hin zur Umsetzung einer geeigneter Bekämpfungsstrategien können Fachleute nämlich dabei helfen, die Ratten in deinem Garten schnellstmöglich und effektiv loszuwerden, ohne deinem Garten dabei zu schaden, Unmengen an Gift einzusetzen oder die Tiere zu töten.

Hinweis: Da die Nager nicht nur Schäden anrichten, sondern auch Krankheiten übertragen können, gibt es in manchen Bundesländern eine Meldepflicht. Entdeckst du mehr als eine Ratte im Garten oder in der Umgebung, erwartet die Gesundheitsbehörde eine Meldung.

Fazit – Ratten im Garten

Wenn du eine Ratte im Garten entdeckst, ist es in jedem Fall wichtig, Ruhe zu bewahren. Indem du einige Schritte und Maßnahmen befolgst, kannst du die ungebetenen Gäste oft einfach vertreiben. Dazu gehören das Entfernen von Nahrungsquellen, das Abdichten von potenziellen Eingängen und das Aufstellen von Lebendfallen. Solltest du jedoch mehrere Tiere entdecken oder gar eine Rattenplage vermuten, ist es ratsam, schnellstmöglich professionelles Fachpersonal zu kontaktieren. Diese Experten können den Befall fachgerecht bekämpfen und so schlimmere Folgen wie Gesundheitsrisiken oder Schäden an Gebäuden verhindern.

War dieser Beitrag hilfreich?

<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

Haus & Garten Profi Redaktion

Wir sind ein breit gefächertes Team aus Hobbygärtnern und Fachleuten, die sich die Leidenschaft zu Garten und Haushalt teilen. Mit dem Ziel, euch hilfreiche Ratgeber, ehrliche Produktreviews und die besten Tipps zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

Pin It on Pinterest