Ihr tollpatschiger Gang, die Knopfaugen sowie die Bewegungen des Waschbären lassen ihn neugierig, verspielt und putzig erscheinen. Tiere im Garten sind häufig ein Grund zur Freude. Bei Waschbären tritt eher das Gegenteil ein. Sie sind dafür bekannt, Chaos zu stiften. Laut aktuellen Zahlen leben über 1,3 Millionen Waschbären in Deutschland. Ein Besuch ist somit nicht ungewöhnlich. Oft bleibt es auch nicht nur bei einem Besuch. Findet der Waschbär ein Terrain, das ihm gefällt, kommt er immer wieder. Wie Sie sich sicher sein können, dass es sich bei Ihrem Besucher um einen Waschbären handelt und wie Sie ihn wieder vertreiben können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Waschbären im Garten: Möglichkeiten der Vertreibung im Überblick
- Ordnungsamt oder Polizei verständigen
- Futterquellen wie Müll, Obstbäume oder -sträucher und Kompost für Waschbären unzugänglich machen
- Störquellen aus Lärm oder Licht einrichten
Woran erkenne ich einen Waschbären in meinem Garten?
Finden Sie Ihren Garten verwüstet vor, ist dies bereits ein erstes Anzeichen dafür, dass sich ein Waschbär Zugang zum Garten verschafft hat. Doch Waschbären schlendern auch gerne mal durch den Garten, ohne gleich Chaos anzurichten. Sie müssen den Waschbären nicht zwingend mit eigenen Augen sehen, um seinen Besuch festzustellen. Denn ein Waschbär hinterlässt Spuren. Die Rede ist von Kothaufen.
Hierzu zunächst ein Risikohinweis: Die Spuren von Waschbären können für Mensch und Tier gesundheitsschädlich sein. Tragen Sie daher stets Handschuhe, wenn Sie die Hinterlassenschaften entsorgen. Die Haufen von Waschbären sind größer als die eines Hundes und zeichnen sich durch ihre feste Textur aus. In der Erntesaison befinden sich auch häufig Kerne im Kot.
Teilweise hinterlassen Waschbären auch Fährten im Schnee oder Schlamm. Pfotenabdrücke des Waschbärs lassen sich anhand der Krallen und abgespreizten Zehen gut erkennen.
Darüber hinaus sind umgegrabene Stellen im Garten, umgeworfene Mülleimer, aufgerissene Tüten und Schäden in Dächern klare Indizien für einen umtriebigen Waschbären.
Wie vertreibe ich einen Waschbären aus dem Garten? Tipps & Tricks
Einzelne Waschbären lassen sich noch mit relativ geringem Aufwand aus dem eigenen Garten vertreiben. Schwieriger wird es, wenn sich eine ganze Familie in der Nachbarschaft niedergelassen hat. Zunächst ist es wichtig zu wissen, warum Waschbären Ihnen einen Besuch abstatten. Sie sind auf der Suche nach Futter. Gerüche, die durch Müll, stehengelassenes Essen oder Beete entstehen, locken sie an. Entsprechend empfiehlt es sich, den Müll erst dann rauszustellen, wenn die Müllabfuhr kommt.
Ordnungsamt verständigen
Befindet sich ein Waschbär in Ihrem Garten, ist der erste Schritt die Verständigung des Ordnungsamtes bzw. der Polizei. Ein solcher Anruf dient zum einen dazu, auf den Waschbären in der Nachbarschaft aufmerksam zu machen. Zum anderen kann das Amt weitere Handlungsempfehlungen oder Anordnungen geben. Denn wie auf einen Waschbären reagiert wird, unterscheidet sich von Kommune zu Kommune.
Übrigens gibt es sogar Schonzeiten für Waschbären. In diesem Fall findet kein Eingriff von außen statt. Gegen die Waschbären aggressiv vorzugehen, ist in dieser Zeit verboten. Die Minimierung von Futterquellen ist jetzt die effizienteste Möglichkeit, die Tiere zu vertreiben.
Futterquellen unzugänglich machen
Den Müll erst kurz vor dem Transport nach außen zu stellen, ist ein erster Schritt, um Waschbären gar nicht erst anzulocken oder wieder zu loszuwerden. Ziel ist es, den Waschbären keine Daseinsberechtigung mehr zu geben. Stellen die Tiere fest, dass sie in Ihrem Garten nicht ungestört sind und keine Futterquellen haben, suchen sie sich einen neuen Ort zum Verweilen. Futterquellen können neben Mülleimern auch Komposthaufen und Obstbäume sein.
Ihren Komposthaufen müssen Sie nicht zwingend aufgeben. Wichtig ist jedoch, dass dieser für die Waschbären unzugänglich ist. Er muss also verschlossen und abgesperrt sein.
Draußen wachsendes Obst gehört hingegen zu den Nahrungsmitteln eines Waschbären, die nur schlecht abgesperrt werden können. In diesem Fall hilft nur eines: Fallobst stets sofort aufsammeln und auch die Ernte vorziehen. Nur wenn sich kein Obst am oder um den Baum herum befindet, sind auch die Futterquellen versiegt. Denn Waschbären können sich das Obst auch direkt vom Baum holen. Ihre Kletterfähigkeiten machen es möglich.
Störquellen einrichten
Waschbären sind am liebsten unter sich und lieben ungestörte Lebensbedingungen. Im Garten können Sie entsprechende Störquellen einbauen, um Waschbären fernzuhalten. Künstliches Erzeugen von Lärm ist eine erste Möglichkeit, um Waschbären zu stören. Lassen Sie immer mal wieder den Rollladen hoch und runter, sprechen Sie laut oder drehen Sie Musik im Garten auf. Auch Windspiele könnten bereits den gewünschten Effekt erreichen.
Wichtig ist jedoch, dass die Lärmerzeugung unregelmäßig stattfindet. Andernfalls gewöhnen sich die Waschbären an die Lärmquelle und verstehen, dass von dieser keine Gefahr ausgeht. Das sollten Sie auch beim Einsatz von Licht beachten. Blitz- sowie Ultraschall-Lichter wirken auf Waschbären abschreckend. Solche Lichter lassen sich im Garten problemlos aufstellen. Ausgelöst werden sie durch integrierte Bewegungsmelder.
Weitere Ratgeber weisen darauf hin, dass Waschbären wasserempfindlich sind und eine Abneigung gegen den Geruch von Essig aufweisen. Auch diese beiden Trümpfe könnten Waschbären erfolgreich aus dem Garten vertreiben.
Fazit: Waschbären sind eine Plage
Sind Waschbären einmal im eigenen Garten und haben sich dort niedergelassen, ist es schwer, sie wieder zu vertreiben. Das aktive Jagen der Tiere ist verboten und auch die Ordnungsämter unternehmen, je nach Standort keine Schritte gegen den Befall. Gartenbesitzer sind daher angehalten, Futterquellen versiegen zu lassen und Eintrittsmöglichkeiten in das Gebäude zu reduzieren. Andernfalls bleibt der Waschbär nicht im Garten, sondern verschafft sich auch Zugang zu den eigenen vier Wänden. Ein waches Auge ist in diesen Zeiten gefragt.
FAQ
Verständigen Sie zunächst das Ordnungsamt. Achten Sie generell darauf, keine Futterquellen im Garten zu haben. Darüber hinaus können Sie Störquellen in Form von Lärm oder Licht in Ihrem Garten auslegen.