Haben Sie plötzlich viele Löcher in Ihrem Rasen, bekommen viele Gärtner das kalte Grauen. Die Löcher sind unterschiedlich: mal groß, klein, dann rund oder auch unförmig. Natürlich werden Sie das Ziel haben, die Ursachen herauszufinden, um Löcher zukünftig im eigenen Rasen vermeiden zu können. Damit es Ihnen gelingt, haben wir für Sie die Ursachen von Löchern im Rasen identifiziert und zeigen Ihnen was Sie dagegen tun können.
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In Kürze: Was sind Ursachen von Löchern im Rasen?
Mehrere Faktoren können Löcher im Rasen begünstigen. So gibt es verschiedene Ursachen für Löcher im Rasen, die sowohl durch Chemikalien, aber auch durch Tiere entstehen können. Die häufigsten Ursachen sind:
- Tiere können Löcher verursachen
- eine vorherige Unkrautbekämpfung
- Mechanische Ursachen wie Hunde
- Billige Rasenmischungen
Was sind Löcher im Rasen?
Löcher im Rasen entstehen nicht nur durch Unkraut. Auch Tiere können tiefe und oft sichtbare Löcher im Rasen hinterlassen. Gut zwei Zentimeter große Löcher werden von einer Spitzmaus und einer Feldmaus beispielsweise verursacht. Zudem können Löcher sowohl überirdisch als auch unterirdisch auftreten. Vermutlich stammen Löcher unter einem Erdhügel von Wühlmäusen oder auch Maulwürfen. Auf Ameisen deutet hingegen ein kleiner Sandauswurf und auf Regenwürmer weisen erdige Kothäufchen hin. Durch das Picken von Vögeln können wiederum flache, oft großflächige Löcher im Rasen entstehen. Meist entstehen oberflächliche Lücken im Rasen durch Pflegefehler. Somit kann an der Optik eines Loches auch oftmals die Ursache bzw. der Unruhestifter erkannt werden.
Trotz dessen, dass der Rasen eher wie ein Flickenteppich mit Löchern aussieht, besteht kein Grund zur Sorge: Es entstehen keinerlei Schäden durch diese Löcher. Jedoch können diese den Rasenmäher behindern und zu Stolperfallen werden. Zudem ist die Bewässerung nicht mehr effizient, sobald Löcher im Rasen vorhanden sind. Das Wasser kann nämlich wie eine Drainage wirken und so durch die unterirdischen Gangsysteme von Ameisen fließen. Dadurch rauscht das wertvolle Gießwasser nutzlos in die Tiefe. Es kann passieren, muss es jedoch nicht. Bei einem großflächigen Befall kann dies sehr lästig werden und Sand hält ohnehin nicht viel Wasser. Überschüssiges Wasser kann bei einem lehmigen Boden aufgrund der Gangsysteme sogar abfließen.
Wodurch entstehen Löcher im Rasen?
Löcher können unterschiedliche Ausmaße haben. So gibt es Löcher im Rasen, die sehr tief sind. Manche führen auch in unterirdische Gänge. Es gibt jedoch auch Löcher, die nur oberflächlich sind. Es können aber auch Löcher durch Pflegefehler entstehen. In der Nacht können auch Tiere innerhalb kürzester Zeit Löcher im Rasen graben. Es gibt jedoch auch Tiere, die in der Nacht im Rasen buddeln, weil sie Insekten suchen oder Wühlmäuse den Lebensraum für sich beanspruchen und ganze Tunnelsysteme unterirdisch anlegen.
Den Garten nutzen jedoch auch andere Tiere wie Vögel, Wildschweine und Dachse als Nahrungsquelle und hinterlassen beim Picken oder Buddeln flache, oftmals aber auch großflächige Löcher im Rasen. Meist entstehen jedoch oberflächliche Löcher, Lücken oder Verfärbungen im Rasen durch Pflegefehler. Somit sind nicht immer Tiere an Löchern im Rasen Schuld.
Wie sehen Löcher im Rasen aus?
Welches Tier sein Unwesen treibt und die Löcher buddelt, zeigt sich, wenn Sie diese einmal genau in Augenschein nehmen. Jede Tierart hinterlässt ein anderes Loch. Folgende erste Merkmale sollten daher Beachtung finden:
- Größe
- Form
- Oberflächlich oder unterirdisch (z.B. Teil eines Tunnelsystems)
- Kot in Lochnähe
- Sauberkeit der Löcher
- zusätzliche Erdhaufen
- Schäden an umliegenden Bäumen / Pflanzen
- angenagte Wurzeln
Welche Tiere machen Löcher in den Rasen?
Bei kleineren Löchern können Mäuse, Maulwürfe und bei größeren Löchern Ratten oder Kaninchen infrage kommen. Es ist jedoch möglich, die Kaninchenbauten im Garten deutlich zu erkennen. Es kann bei anderen Löchern jedoch schwieriger werden, die Verursacher zu erkennen. Hinsetzen und Beobachten hilft bei kleineren Löchern, die oft von Insekten verursacht werden. Oft sind die Bewohner sehr aktiv und dies wird Ihnen nach weniger Minuten deutlich sichtbar. Es lohnt sich jedoch auch eine Wildkamera aufzustellen und diese dann den Rasen beobachten können. Auf die Bewegung von Tieren reagiert die Kamera, auch bei Mäuschen. Nachts funktioniert die Kamera dank Infrarot.
Mäuse
Gerade Wühlmäuse buddeln sehr gern Löcher. Sie zerwühlen nicht nur den Rasen, sie zerfressen auch Gartenpflanzen und deren Wurzeln. Die Tiere buddeln ihre eigenen Gangsysteme und nutzen auch gern verlassene Tunnelsysteme von Maulwürfen. Woran erkennt man, dass Wühlmäuse ihr Unwesen treiben? Wühlmäuse werfen flache Erdhaufen auf und oftmals ist die Erde von feinen Wurzeln durchzogen. Dass Wühlmäuse ihr Unwesen treiben, ist auch oftmals daran ersichtlich, dass die Eingangslöcher lange offen bleiben und die Gänge einen ovalen Querschnitt aufweisen.
Spitzmäuse
Etwa zwei Zentimeter große Löcher ohne den typischen Erdhaufen weisen Spitzmäuse und Feldmäuse auf. Eine Spitzmaus ist aber nützlich, da sie Insekten frisst und sollte daher nicht zwingend vertrieben werden. Ist ein schöner Rasen jedoch essenziell, kann im Fachhandel eine Falle oder Bekämpfungsmittel gekauft werden, um diese zu vertreiben. Anders sehen die Löcher aber bei Ratten aus. Bis zu 15 Zentimeter große Löcher ohne Erdauswurf als Zugang zu ihren unterirdischen Gängen verursachen Ratten.
Maulwürfe
Nie lange offen sind die Löcher und Eingänge zu den unterirdischen Fängen von Maulwürfen. Die Tiere verschließen diese nämlich sehr schnell. Daher sind in den meisten Fällen keine Löcher zu sehen, sondern lediglich große erdige Hügel. Da die Tiere sich geschützt unter dem Erdboden befinden, können sie nur schwer vertrieben werden.
Vögel
Oftmals hinterlassen pickende Vögel unzählige, flache Löcher im Rasen aufgrund dessen, dass die Würmer und Insektenlarven nicht zimperlich aus dem Rasen herausgezupft werden. Drosseln, Stare und auch Grünspechte machen dies besonders gern. Sie haben es vor allem auf Ameisen im Rasen abgesehen. Stören die Löcher im Rasen, sollten Sie mit Nematoden gegen die Insektenlarven vorgehen. Die Vögel verlieren dadurch ihr Interesse am Rasen.
Erdwespen
Runde, gut einen Zentimeter große Löcher hinterlassen die Eingänge der unterirdischen Nester von Erdwespen. Dort herrscht ein reger Verkehr aus ein- und ausfliegenden Wespen. Alte Mauselöcher nutzen die Wespen sehr gern. Für Kinder können diese Tiere im Garten gefährlich werden, denn es ist ein leichtes auf diese Löcher zu treten. Jedoch sind Erdwespen geschützt. Das bedeutet, dass auf eigene Faust diese nicht bekämpft werden dürfen. Dies muss Profis überlassen werden, ansonsten drohen Bußgelder.
Maulwurfsgrillen
Ausgiebige Gangsysteme graben die urtümlich aussehenden Maulwurfsgrillen. Diese sind allerdings lästig, wenn die Tiere in Massen auftreten. Die Löcher sind rund, die im Rasen hinterlassen werden von den Tieren, und erinnern vom Aussehen her an Mauselöcher. Allerdings sind diese kleiner. Zudem hinterlassen sie auch oft tennisballgroße, abgestorbene Flecken. Die Nester der Insekten verbergen sich darunter. Beim Bau dieser Nester fressen sie die Graswurzeln ab und lassen den Rasen so tatsächlich absterben.
Ameisen
Sie erkennen einen Ameisenbefall anhand von kleinen, kreisrunden Löchern mit feinen, aber deutlichen Sandauswurf. Die Tiere sind jedoch auch deutlich erkennbar, da diese immer hektisch hin und her laufen und das stets in Ameisenstraßen. Im Rasen selbst sind Mittel gegen Ameisen nicht erlaubt. Sie können lediglich am Rand Köderdosen aufstellen. Den Rasen möchte man schützen, daher werden lediglich Mittel als Pflanzenschutzmittel eingesetzt.
Regenwürmer
An den kleinen, erdigen Kothäufchen kann man Regenwürmer erkennen. Es sind im Rasen jedoch auch kleine Löcher zu finden, wenn man genauer hinsieht. Haben Sie Regenwürmer in Ihrem Garten, ist dies ein Grund, zufrieden zu sein. Die Tierchen sorgen immer für einen lockeren Boden, da diese fleißigen Untertagearbeiter im Garten sind.
Wildschweine, Igel, Füchse oder Dachse
Bei der Nahrungssuche hinterlassen große Tiere ebenfalls Löcher im Rasen. In nur einer Nacht können gerade Wildschweine den eigenen Garten extrem verwüsten, wenn diese Zugang haben. Die Löcher sind sehr groß, aber nicht tief und die gesamte Grasnarbe wird regelrecht abgeschält und umgepflügt. Ein Igel hingegen hinterlässt mal hier und dort ein flaches, trichterförmiges Loch. Allerdings stören sie nicht sonderlich und können schnell wieder aufgefüllt werden – ganz im Gegensatz zu Füchsen oder Dachsen. Handlungsbedarf besteht dort nicht. Wen es stört, sollte einen Zaun um den Rasen oder Garten ziehen.
Lösungen, um die Tiere aus dem Garten zu vertreiben
Es gibt für jedes Tier unterschiedliche Lösungsansätze, wie diese aus dem Garten vertrieben werden können. Dabei brauchen Sie nicht zwingend ein besonderes Mittel aus dem Garten- oder Baumarkt. Sie können es jedoch einsetzen. Der Vollständigkeit halber listen wir dieses auch mit auf.
Ameise
- Legen Sie Fressköder um den Ameisenhaufen aus
- Ameisen mit Brennesseljauche vertreiben
- Ameisen mögen keinen Zimtgeruch
Vögel und Igel
- Um den Rasen engmaschigen Kaninchendraht aufstellen
- an einer abgelegenen Stelle Fallobst oder Laubhaufen aufschichten
- auf dem Rasen Schnecken oder Engerlinge bekämpfen
- ggf. Bewegungsmelder mit Lampen rund um den Rasen aufstellen
Wühlmäuse
- Alte Lappen mit Terpentin tränken
- helfen kann auch Buttersäure oder Essigessenz. Stecken Sie diese Lappen in alle Löcher im Rasen (Wühlmäuse haben eine sehr empfindliche Nase)
- Fledermäuse graben ebenfalls kleine Löcher, jedoch ohne Erdhaufen. Auch diese sollten bekämpft werden.
Maulwurf
- Maulwürfe mögen keine unangenehmen Gerüche, daher eignet sich ein Sud aus Knoblauch, Lebensbaumzweigen und Holunderblüten. Schütten Sie diese öfter in die Gänge
- Maulwürfe hassen Lärm und Vibrationen, daher kann es helfen, laut über den Bau zu trampeln
- Es hilft auch, Eisenstangen in den Boden zu schlagen und öfter anzuschlagen.
Ratten
- Legen Sie giftige Köder in Boxen aus. Kontrollieren Sie täglich die Köderboxen. Stellen Sie diese in der Nähe der Löcher auf und entfernen Sie die toten Ratten sofort.
Dachs, Fuchs und Waschbär
- Zäunen Sie Ihren Garten gut ein
- ein tiefliegender Elektrozaun kann ebenfalls helfen
- bauen Sie eine Lichtschranke ein. Die Tiere werden dann durch plötzlich ertönende Geräusche erschreckt
- Wildtiere erschrecken sich, wenn das Licht automatisch angeht
- Zäunen Sie niedrig wachsende Obststräucher engmaschig ein, da Füchse den Fuchsbandwurm in sich tragen, der für Menschen nicht ungefährlich ist.
Weitere Ursachen für Löcher im Rasen
Nicht nur ein äußerer Makel sind Löcher in der Rasennarbe. Auch Unkraut ist ebenfalls ein Freund der Löcher. Unkraut macht sich gern über die Lücken her und setzt sich dort fest. Die Ursachen für diese Löcher und Lücken im Rasen sind:
Vorherige Unkrautbekämpfung
Unkraut löst sich nicht von alleine auf. Werden diese nicht bekämpft, hinterlassen sie Löcher im Rasen. Entfernen können Sie diese mechanisch oder mit einem Herbizid.
Mechanische Ursachen
Buddelnde Hunde oder eine wilde Gartenparty auf dem Rasen können ebenfalls Löcher hinterlassen. Diese sind jedoch leicht auszubügeln und kommen dann auch nicht wieder.
Hundeurin
Auf dem Rasen hat auch Hundeurin Auswirkungen. Der Urin hinterlässt punktuell oftmals ein Stück verbrannter Rasen. An den Rändern wächst der Rasen durch den Düngeeffekt intensiv nach.
Billige Rasenmischungen
In den ersten Jahren sehen solche Rasenmischungen noch sehr grün und dicht aus. Allerdings enthalten diese sehr günstigen Grassorten. Diese sind jedoch nicht für den regelmäßigen Schnitt ausgelegt. Der Rasen wird im Laufe der Zeit lückenhaft und es entstehen regelrechte Löcher.
Wie können Löcher im Rasen ausgebessert werden?
Steht die Ursache für die Löcher im Rasen fest, sollten diese möglichst behoben werden. Ebenso sollten tierische Gäste ausgewiesen und verscheucht werden. Dann können Sie die Löcher im Rasen flicken und an kahlen Stellen nachsäen. Mit Erde können tiefe Löcher zudem aufgefüllt werden.
Nach und nach füllen sich jedoch verlassene Gänge auch von selbst auf. Wenn der Rasen nur kleine Macken aufweist, können schnell Blumenerde und hochwertiges Rasensaatgut helfen: Die betroffenen Stellen sollten mit einem Spaten leicht ausgestochen werden und der Untergrund gelockert werden. Mehr als fünf Zentimeter tiefe Löcher sollten mit reiner Blumenerde aufgefüllt und auf der Oberfläche ein Erde-Samen-Mix verteilt werden. Im Anschluss sollten Sie die Erde festtreten. Dadurch bekommen die Samen einen guten Bodenschluss und dem Boden kommt eine Extraportion Humus zu. Bis zum Keimen müssen die Samen feucht bleiben, weshalb Sie auf eine gute Bewässerung achten sollten.
Fazit
Löcher im Rasen stören das Bild, wenn diese zu zahlreich oder groß sind. Da Löcher im Rasen verschiedene Ursachen haben, muss zunächst der Grund für das Loch identifiziert werden. Oftmals treiben Tiere ihr Unwesen, weshalb darauf geachtet werden sollte, wie das Loch aussieht. Je nach Größe und Durchtunnelung, kann die Ursache schnell festgestellt und behoben werden. So hat Ihr Rasen bald keine Löcher mehr.