Viele Hobbygärtner pflegen ihren Rasen mit großer Hingabe, da er für sie ein echtes Schmuckstück im Garten ist. Der Aufwand beginnt bereits bei der Landschaftsgestaltung, um gleichmäßiges und üppiges Wachstum zu fördern. Es ist jedoch umstritten, ob eine Walze nach der Aussaat notwendig ist oder ob das Säen ohne Walze genauso effektiv ist.
Rasen säen ohne Walze – Das Wichtigste auf einen Blick:
- Herbst: Beste Zeit für die Aussaat, da der Boden warm und feucht ist
- Bodentemperatur: Mindestens 10 °C nötig für optimale Keimung
- Frühjahr: Höheres Risiko durch Trockenheit und längere Keimdauer
- Rollrasen: Walzen empfohlen, um Unebenheiten auszugleichen und Samen zu schützen
- Alternativen zur Walze: Harken, Einrechen oder Bodenanpassung mit Sand oder Erde
Welcher ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat?

Theoretisch können Sie Ihren Rasen zu jeder Zeit des Jahres aussäen. Grassamen sind auch für die kalte Jahreszeit vorbereitet und sehr widerstandsfähig gegen die Kälte des Winters. Der Frühling ist jedoch die empfehlenswerteste Jahreszeit für die Aussaat von Gras. Die meisten Gärtner sind im April oder im späten Frühjahr Ende Mai bereit für die Aussaat. Andere bevorzugen den Frühherbst oder Spätsommer, etwa im August oder September. Diejenigen, die sich für den Herbst entscheiden, haben recht, denn dies ist die beste Jahreszeit für die Aussaat. Die Bedingungen sind hervorragend, und auch die Keimzeit ist viel kürzer.
Geeignete Bodentemperatur
Eine schnelle Keimung garantiert immer die besten Ergebnisse. Im Allgemeinen hängt dieser Keimungsprozess in hohem Maße von der Bodenfeuchtigkeit und in gleichem Maße von der Bodentemperatur ab. Deshalb müssen Sie diesen Aspekten große Aufmerksamkeit schenken, denn wenn die Erde zu früh ausgesät wird, ist die Temperatur noch sehr niedrig und die Samen keimen nicht und gehen nicht auf. Deshalb muss die Temperatur im Boden mindestens 10 Grad betragen, damit die Samen unter optimalen Bedingungen keimen können. Diese Bodentemperaturen sollten nicht vor Mitte Mai erreicht werden.
Herbstsaison – Ideale Jahreszeit für die Aussaat

Diese Jahreszeit ist ideal für die Aussaat, da Sonne, Wärme und Licht optimales Wachstum fördern. Im Herbst kann neuer Rasen angelegt oder bestehender ausgebessert werden.
Es ist vorteilhafter, den Rasen im Herbst zu säen, da der Boden dann viel besser vorbereitet ist, weil er im Sommer viel Wärme aufgenommen hat. Auch im Herbst regnet es häufiger und sorgt dafür, dass das Saatbett immer feucht ist. Die konstanten Bodentemperaturen über 10 Grad und das frostfreie Wetter schaffen ideale Bedingungen für die Aussaat.
Frühjahressaison, die unbeständige Jahreszeit
Der Frühling ist eine eher unbeständige Jahreszeit, in der es zu Trockenheit und hohen Temperaturen kommen kann, was Probleme bei der Aufrechterhaltung der Bodenfeuchtigkeit mit sich bringt. Dadurch kann sich Ihr Rasen nicht schön und gleichmäßig entwickeln. Wenn Sie Ihren Rasen im Frühjahr säen, werden Sie eher scheitern als wenn Sie ihn im Herbst säen. Außerdem ist die Keimung der Samen im Frühjahr schwieriger als im Herbst und die Keimdauer ist viel länger.
Rollrasen verlegen ohne Walze?

Kaum eine Anleitung zum Verlegen von Rasen kann das Walzen als einen fast unvermeidlichen Arbeitsschritt nach der Aussaat außer Acht lassen. Nachdem der Boden vorbereitet und der Rasensamen gleichmäßig verteilt wurde, sollte die gesamte Rasenfläche mit einer geeigneten Rasenwalze kreuz und quer gewalzt werden. In dieser Phase werden folgende Ziele verfolgt: Bei allen Varianten der Verlegung von Rollrasen wird nach der Aussaat auch die Walze eingesetzt. Wenn Sie das Saatgut gleichmäßig verteilt haben, müssen Sie eine geeignete Rasenwalze verwenden.
Dieses Verfahren dient den folgenden Zwecken:
- Es gleicht vorhandene Unebenheiten aus.
- Sie soll den Boden gleichmäßig verdichten.
- Außerdem schützt es das in den Boden gepresste Saatgut vor Vögeln und anderen Saatguträubern.
- Schutz vor zu viel Niederschlag.
- Schafft „besseren Bodenkontakt“.
Rasen ohne Walze säen – Geeignete Ersatzlösungen

Wenn Sie dieses Verfahren nicht anwenden und das Ausrollen von Saatgut auf dem Rasen vermeiden wollen, müssen Sie eine geeignete Ersatzlösung finden.
Nivellierung
Verwenden Sie die Walze für eine bessere Nivellierung des Rasens. Das geht aber sehr gut, wenn Sie den Rasen mit einer Gartenharke ebnen. Das erfordert natürlich viel körperliche Anstrengung und ein gutes Augenmaß. Wenn es noch kleine Unebenheiten auf dem Rasen gibt, werden diese mit der Zeit verschwinden, vor allem, wenn der Rasen für verschiedene Zwecke genutzt wird.
Verdichtung
Dichte Böden, die nicht gewalzt werden sollten, sind meist sehr lehmig oder tonig. Wenn Sie jedoch keine Kenntnisse über die Bodenarten haben, können Sie sich auf Gefühl und Aussehen verlassen. Wenn eine Erde beim Zerbröseln sehr fest und klumpig aussieht, ist es ratsam, sie nicht zu walzen.
Einrechen
Mit diesem Verfahren können Sie sicherstellen, dass die Zinken der Harke das Saatgut einige Zentimeter in den Boden führen und so eine perfekte Abdeckung des Saatguts im Boden gewährleisten. Dadurch werden die Samen mit Erde oder Sand geschützt, und je nach dem Boden, in den Sie die Grassamen einpflanzen wollen, können Sie auch ein geeignetes Material zur Bodenverbesserung wählen. Auf schweren Böden mit hohem Tongehalt können Sie Sand streuen, und bei sehr leichten Böden kann eine Schicht Gartenerde erfolgreich verwendet werden.
Harken, Schutz gegen Abschwemmung
Natürlich wird eine gut gesäte Saat auch starken Regenfällen standhalten, aber es besteht immer noch die Gefahr von Überschwemmungen, wenn die Regenfälle lang und stark sind. Deshalb kann selbst gut gesätes Saatgut weggeschwemmt werden.
Durch das Harken hat die Rasenfläche jedoch eine viel geringere Dichte und die Wassermengen werden vom Boden gut zurückgehalten. In diesem Fall ist die Gefahr des Auswaschens von Samen viel geringer.
Walzen oder nicht – die abschließende Entscheidung

Sie haben nun einen Überblick über die Vor- und Nachteile von Rasenwalzen. Obwohl der Rasen ohne sie verlegt werden kann, ist der Aufwand oft größer. Auf schweren Böden sollte auf zusätzliche Verdichtung verzichtet werden. Wichtige Faktoren vor der Aussaat sind Jahreszeit, Wetterbedingungen und Bodenqualität.

Bereits als Kind hat Tobias Hertzog den Garten und die Natur geliebt. Mit seinem Fachwissen über Pflanzen und seinen kreativen Ideen zur Gartengestaltung bereichert er das Team immer wieder. Außerdem, begeistert er sich, genau wie Ferdinand Zankl, für alles rund um Chili und ist regelmäßig bei allerlei Tastings auf dessen YouTube-Kanal zu sehen.
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