Thripse sind kleine Schädlinge, die vor allem Zimmerpflanzen befallen und silberne Saugspuren auf den Blättern hinterlassen. Bekannt als Gewitterwürmer oder Fransenflügler, gibt es in Deutschland rund 200 Arten. Sie schädigen Pflanzen und können bei starkem Befall auch Menschen stechen. Im Folgenden finden Sie Tipps zur Erkennung und Bekämpfung.
Tipps zur Bekämpfung auf einen Blick:
- Erkennung: Silberne Saugspuren, gelbliche Larven, schwarze Kotpunkte
- Betroffene Pflanzen: Orchideen, Alpenveilchen, Gummibaum, Passionsblume, Gurken
- Bekämpfung: Pflanzen isolieren, mit Wasser abduschen, Schmierseifenlösung, Neem-Öl oder Leimfallen nutzen
- Vorbeugung: Mit Regenwasser besprühen, Luftfeuchtigkeit erhöhen, Neem-Öl auftragen
Welches Aussehen haben Thripse?

Der Schädling ist lediglich ein bis drei Millimeter groß, hat eine dunkelbraune bis braunschwarze Farbe und schmale, lange Flügel. Die Larven sind flügellos und haben eine gelblich bis weiße Farbe. Am äußeren Rand sind die Flügel der Tiere ausgefranst und haben aufgrund dessen den Beinamen Fransenflügler bekommen. Damit können die Tiere nicht gut fliegen. Daher bevorzugen sie es, sich vom Wind treiben zu lassen oder zu krabbeln.
Wie erkennen Sie, dass Ihre Pflanzen einen Thripsen-Befall haben?

Die äußeren Zellen der Blätter werden durch die Schädlinge mithilfe ihres Stechrüssels ausgesaugt. Zu Beginn verfärben sich die Zellen dann gelblich und später werden sie silbrig-weiß aufgrund des Eindringens der Luft. Haben Sie einen starken Befall, sehen die Blätter fleckig aufgrund der vielen ausgesaugten Stellen aus. Mit einem geübten Blick lässt sich auch der Kot der Tierchen erkennen. Auf den Blättern sind kleine, schwarze Punkte zu erkennen.
So erkennen Sie einen Thripsen-Befall

Thripse (Thysanoptera) werden der Gattung der Insekten zugeordnet. Bislang gibt es weltweit etwa 5.500 verschiedene Arten. Sie sind reine Vegetarier, da sie den Zellsaft der Pflanzen trinken. Die Oberfläche der Blätter wird mithilfe ihrer sehr ausgeprägten Mundwerkzeuge durchdrungen. Um besseren Halt auf der Blattoberseite zu finden, können sie ihre lappenartigen Endglieder der Füße aufblasen. Aufgrund ihrer geringen Größe sind sie mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Aufgrund dessen wird ein Befall oftmals erst sehr spät erkannt.
Die Schädlinge und ihre Larven fallen oftmals erst in großer Ansammlung auf. Allerdings hat die Pflanze dann schon große Schäden erlitten, da die eingedrungene Luft die Blätter fleckig werden lässt. Eine erhebliche Wachstumsstörung ist zudem bei einem starken Thripsen-Befall zu erkennen. Die Pflanze kann dadurch so stark geschwächt werden, dass sie ohne Behandlung sogar kaputtgeht.
Welche Pflanzen sind von Thripsen am meisten betroffen?

Anfällig für Thripse sind Orchideen, Ritterstern, Keulenlilie und Alpenveilchen. Leider machen die Tiere aber auch vor anderen Pflanzen wie Gummibaum, Gloxinie, Passionsblume und Flamingoblumen nicht Halt. Ebenso verspeisen die Tiere auch Pflanzen im Gewächshaus wie beispielsweise Gurken sehr gern.
Wie bekämpfen Sie erfolgreich Thripsen bei Zimmerpflanzen?

Die befallenen Pflanzen sollten als erste Maßnahme von den anderen separiert werden. Diese Maßnahme verhindert nicht nur, dass sich die Thripsen ungehindert weiterverbreiten, sondern Sie können somit auch die befallenen Pflanzen leichter versorgen.
Abduschen
Das Abduschen der isolierten Pflanzen ist die effektivste und einfachste Methode, um den Schädlingen an den Kragen zu gehen. Bedecken Sie den Boden der Pflanze jedoch zuvor mit Frischhaltefolie. So verhindern Sie, dass die Schädlinge oder die Larven in das Substrat gelangen.
Schmierseife
Rühren Sie eine Flüssigkeit aus acht Gramm Schmierseife und einem halben Liter Wasser an. Damit wird die gesamte Pflanze eingesprüht. Der Vorgang sollte regelmäßig über mehrere Wochen wiederholt werden. Eine Emulsion aus vier Esslöffeln Olivenöl, eine kleinen Menge Spülmittel und zwei Liter warmen Wasser empfiehlt sich bei größeren Pflanzen. Alle zwei bis drei Tage sollten die Pflanzen mit dem Gemisch gesprüht werden. Die Blattsporen werden durch die Pausen aufgrund des Öls nicht verstopft.
Knoblauch-Brennnessel-Sud
Ebenfalls wirkt ein Knoblauch-Brennnessel-Sud sehr gut. Dazu werden 500 g Brennnesseln, 150 g frisch gepresster Knoblauch und zwei Liter warmes Wasser benötigt. Mögen Sie den Geruch von Knoblauch nicht, können Sie auch auf frische Zwiebeln zurückgreifen. Alle Zutaten werden zusammengemischt und über Nacht sollte dieser dann durchziehen. Am kommenden Tag wird der Sud dann einige Tage lang mehrfach über die befallene Pflanze ausgebracht. Am besten nutzen Sie dazu eine Gießkanne. Es ist jedoch auch hier wichtig, den Pflanzenboden zuvor abzudecken und immer wieder einige Tage Pause zwischen den Behandlungen einzuhalten.
Neemöl
Für die Bekämpfung von Thripsen hat sich auch Neemöl bewährt. Die Larven der Thripsen sollten dazu mit einigen Tropfen des Öls betupft werden. Die Larven sterben aufgrund des im Öl enthaltenen Azadirachtin ab, da die Häutung verhindert wird. Verwenden Sie am besten das Neemöl zusammen mit anderen Mitteln, um auch alle Generationen der Thripsen zu bekämpfen.
Leimfallen
Viele Thripsen fühlen sich durch blaue Farbe angezogen. Leimfallen sind bei den Tieren ebenfalls eine Möglichkeit. Diese gibt es auch in blauer Farbe und werden hingegen der Gelbfallen viel besser angenommen. In Kombination mit anderen Methoden eignen sich die Fallen sehr gut. Nicht jede Thripse hat Flügel. Daher sollten die Fallen ins Substrat gesteckt werden, um den größtmöglichen Effekt zu erreichen.
Nützlinge einsetzen: Raubmilben, Blumenwanzen und Florfliegelarven
EineZur Bekämpfung von Thripsen in Innenräumen eignen sich natürliche Fressfeinde wie Raubmilben, Blumenwanzen oder Florfliegenlarven, die online oder im Gartenfachhandel erhältlich sind. Andere Bekämpfungsmethoden sollten dabei vermieden und optimale Temperatur sowie Luftfeuchtigkeit gewährleistet werden. Zudem sollte das Substrat der befallenen Zimmerpflanze oberflächlich ausgetauscht werden, da sich Larven dort verpuppen und den Befall sonst immer wieder erneuern.
Diese Maßnahmen sind zur Vorbeugung gegen Fransenflügler geeignet

Thripse fühlen sich bei trockener Wärme wohl, besonders im Sommer und zu Beginn der Heizperiode. Pflanzen sollten daher regelmäßig auf Befall geprüft und mit kalkfreiem Regenwasser besprüht werden. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, helfen Wasserbehälter oder Untersetzer unter den Töpfen, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. Zur Vorbeugung kann Neem-Öl auf die Triebe aufgetragen werden, indem man sie vorsichtig mit einem in Öl getränkten Wattestäbchen betupft.

Bereits als Kind hat Tobias Hertzog den Garten und die Natur geliebt. Mit seinem Fachwissen über Pflanzen und seinen kreativen Ideen zur Gartengestaltung bereichert er das Team immer wieder. Außerdem, begeistert er sich, genau wie Ferdinand Zankl, für alles rund um Chili und ist regelmäßig bei allerlei Tastings auf dessen YouTube-Kanal zu sehen.
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