Avocado-Check – So wissen Sie, wann eine Avocado reif ist

Die Avocado (Persea americana, Persea gratissima) ist eine echte Power-Frucht. Sie schmeckt herrlich auf dem Brot, in der Suppe oder im Salat – vorausgesetzt, sie ist reif. Genau bei diesem Punkt fängt jedoch das Rätseln an: Wann ist die Avocado so weit? Die Früchte werden in ihren Anbauländern unreif geerntet, dann weltweit verschifft und verkauft. Ob die Avocado nach einiger Lagerzeit reif zum Essen ist, geben bestimmte Checkpunkte preis. Gut also, wenn Sie diese kennen und fortan bestimmen können, wann eine Avocado reif ist.

Unreife Ernte ist Standard

Die Avocado ist eine Pflanze, die das tropische und subtropische Klima liebt. Sie wird hauptsächlich in Ländern wie Peru, Mexiko, Kolumbien, aber auch in Indonesien sowie Kenia und sogar vereinzelt in Europa (Spanien) angebaut. Damit die Beerenfrüchte – ja, Überraschung, es sind tatsächlich Beeren! – den langen Transport gut überstehen und am Ende als Leckereien auf unserem Teller liegen, werden sie bereits vor ihrer eigentlichen Reife geerntet.

Zum Zeitpunkt der Ernste sind die Früchte fest und die Schale ist hart. Würde man sie jetzt aufschneiden, dann hinge der Kern noch fest am Fruchtfleisch und die Avocado ließe sich nur schlecht halbieren. Auch die Schale hängt im unreifen Zustand noch sehr am Fruchtfleisch und lässt sich schwer lösen. Die Avocados werden noch unreif in Kisten verpackt, in Containern verstaut und treten meist unter Kühlung ihre Reise an. Auf dem Weg verändern die Früchte ihren Reifezustand bei niedrigen Temperaturen kaum.

Farbe und Druckpunkt: Beim Einkauf checken

Im Supermarkt liegen viele Avocados, die noch nicht reif sind. Selbst wenn die Anbieter mit Attributen wie „genussreif“ werben, kann es vorkommen, dass die Leckerei doch noch ein oder zwei Tage bis zur optimalen Reife braucht. Ist die Frucht sehr hell, glänzt die Schale und gibt auf Fingerdruck nicht oder nur sehr wenig nach, ist das ein Hinweis auf unreife Früchte. Ist die Schale der Frucht dagegen eher dunkel, ein wenig fahl, bei manchen Sorten (z. B. Hass) auch nicht mehr grün, sondern ins Schwarze verfärbt, ist das ein Zeichen dafür, dass die Avocado reif sein könnte. Jetzt sollten Sie noch den Druckpunkt-Check machen, indem Sie leicht mit dem Zeigefinger oder Daumen auf die exotische Frucht drücken. Ähnlich wie bei Südfrüchten wie Kiwis, Aprikosen oder Pfirsichen gibt die Frucht ein wenig nach, sobald sie reif ist.

Stiel-Check: Fruchtfleischprobe

Der Zustand des Fruchtfleischs ist ein Checkpunkt, der sichere Auskunft über den Reifezustand der Frucht geben kann. Ein kleines Sichtfenster auf die Frucht können Sie sich verschaffen, indem Sie den kleinen verbliebenen Stiel, der an der Avocado sitzt, entfernen. Das geht allerdings selbstverständlich nur, wenn Sie die Frucht bereits gekauft haben. Hängt der Stiel noch fest und lässt sich kaum abzupfen, ist die perfekte Reife noch nicht erreicht. Lässt er sich abnehmen und gibt darunter einen Punkt hellgrünes Fruchtfleisch frei, bedeutet das, dass Sie die Frucht jetzt genießen können!

Eine reife Avocado schmeckt nussig oder buttrig und das gelbe oder grüne Fruchtfleisch ist weich und lässt sich gut streichen oder matschen. Schneiden Sie eine reife Avocado auf, löst sich der Kern beim Öffnen leicht und ohne festzukleben, von der einen Hälfte der Frucht. Sie können das Fruchtfleisch nun sehr leicht aus der Schale kratzen oder heben.

Nachreifen: So geht es schneller

Sind die Früchte beim Kauf noch hart und fest, legen Sie die Avocados zu Hause einfach in eine Schale oder einen Korb und lassen sie dort einige Tage bei Zimmertemperatur nachreifen. Noch etwas schneller geht das, wenn Sie die Früchte neben reife Äpfel oder aber Bananen legen, die das natürliche Reifegas Ethylen verströmen. Binnen ein bis zwei Tagen reifen Avocados dann nach.

Ihre innere Frische behalten sie, wenn sie in mehrere Lagen Zeitungspapier gewickelt werden und bei Zimmertemperatur lagern. Hier wird das eigene Ethylen um die Frucht aufgefangen, angereichert und beschleunigt so die Reifung. Als zusätzlichen Beschleuniger können Sie auch hier einen reifen Apfel dazuwickeln.

Notfalltipp: Ist eine reife Avocado für die Guacamole oder Ähnliches gefragt, die gekauften Früchte aber noch weit davon entfernt, weich genug zu sein, schafft der Backofen Abhilfe. Dazu müssen folgende Schritte befolgt werden:

• Avocado waschen und in Alufolie wickeln
• Die Frucht für etwa 10 Minuten in den Backofen legen, bei 90 Grad Celsius
• Herausnehmen und Drucktest durchführen
• Sollte die Avocado noch zu hart sein, Vorgang mit geringerer Zeit im Ofen wiederholen

Reifepunkt erreicht, und jetzt?

Ist die Avocado reif, sollte sie innerhalb der nächsten zwei Tage zubereitet werden. Schnell wird die Frucht ansonsten zu weich oder sogar braun und schimmelig. Ob dies der Fall ist, merken Sie sehr schnell, wenn Sie abermals die Hände zu Hilfe nehmen. Zwar scheint die Frucht von außen noch intakt, beim Drücken gibt die zähe, feste Schale jedoch sehr stark nach innen nach. Beim Aufschneiden ist das Fruchtfleisch dann bereits braun und extrem matschig. Solche Früchte sind leider überlagert.

Tipp: Eine reife Avocado können Sie auch einfrieren: Entweder zuvor pürieren oder aber in Scheiben schneiden und in Folie oder Box verpackt tiefgefrieren. In beiden Fällen können Sie vor dem Einfrieren noch etwas Zitronensaft dazugeben.

Fazit

Avocados sind ein Superfood, das nur noch schwer aus unseren Küchen wegzudenken ist. Oftmals stellt sich jedoch die Frage, ob das Obst bereits reif oder gar überreif ist. Anzeichen für eine reife Frucht sind eine eher dunkle, etwas fahle und oft schwarz verfärbte Schale. Treffen diese Punkte zu, lässt sich dann noch der Druckpunkt-Check durchführen. Gibt die Frucht leicht nach, ist sie reif. Gibt sie dagegen zu stark nach, ist sie bereits überreif.

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