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Wasserpflanzen im Glas kultivieren: Futuristische Wasseroasen schaffen

Flaschengärten in Hydrokulturen bringen die Natur in die eigenen vier Wände und wirken zugleich futuristisch und modern. Bei der Bepflanzung in Wasser wird auf Erde als Grundlage verzichtet. Stattdessen wurzeln die Pflanzen direkt im Wasser. Der industrielle Dekorationsstil eignet sich für eine Vielzahl von Pflanzen. Wie Sie Pflanzen in einer Hydrokultur kultivieren, zeigen wir Ihnen.

Unterschied zwischen Wasserbepflanzung und Hydrokultur

Kräuter in Wasser.
Viele Pflanzen, die normalerweise in Erde gedeihen, können tatsächlich auch in Wasser gehalten werden.

Wasserpflanzen werden häufig in einer Hydrokultur angepflanzt. Dies bedeutet, dass bei der Bepflanzung auf Erde verzichtet wird. Bei Pflanzen, die üblicherweise in Aquarien oder Teichen vorkommen, lässt sich dies gut vorstellen. Aber wie sieht es mit Zimmerpflanzen aus, die normalerweise in Erde gedeihen? Viele dieser Pflanzen können tatsächlich auch in Wasser wurzeln und gedeihen.

Bei der Kultivierung von Wasserpflanzen im Glas kann somit ein besonders minimalistischer Look erzielt werden, wenn die Pflanzen ausschließlich in Wasser angepflanzt werden. Es wirkt, als würden die Wurzeln schweben. Ebenfalls ist es jedoch möglich, Wasser und Tongranulat bzw. Blähton zu vermischen und so Landschaften im Wasser zu bilden. Das wirkt nicht nur futuristisch, sondern kann sogar als Lebensraum für Kleintiere genutzt werden und Nährstoffe für die Pflanzen liefern. In diesem Fall handelt es sich um keine Hydrokultur. Beide Varianten können Einsatz finden. 

Eine weitere Möglichkeit ist es, tatsächlich Wasser und Erde zu vermischen. Hierfür gibt es jedoch konkrete Misch- und Abtrageverhältnisse, die es zu beachten gibt.

Welche Pflanzen eignen sich zur Kultivierung im Glas?

Efeu als Wasserpflanze im Glas.
Die Efeutüte eignet sich u.a. hervorragend für die Kultivierung im Glas.

Möchten Sie Pflanzen im Glas kultivieren, ist es zunächst wichtig zu wissen, welche Pflanzen sich hierfür eignen. Leider tun dies nicht alle Pflanzen. Ein Glas verändert die Lebensbedingungen. Die Luftfeuchtigkeit in einem Glas ist um ein Vielfaches höher als im Rest des Raumes. Dazu kommt, dass die Bepflanzung in Wasser nicht für jede Pflanze infrage kommt.

Für die Kultivierung im Glas eignen sich beispielsweise Pflanzen wie die Korbmarante, Efeutüte, Palmen, Orchideenarten sowie Arten der Gattungen Kakteen und Sukkulenten. Auch Pflanzen wie Wasserkelch, Hornkraut oder Noppenblatt eignen sich für die Bepflanzung unter Wasser. Weiterhin können in besonders großen Gefäßen auch Schwimmpflanzen zum Einsatz kommen. Sie sind Pflanzen, die sich für Hydrokulturen besonders eignen, da sie die Wurzeln direkt im Wasser bilden und nicht in der Erde oder enthaltenen Granulaten.

Wasserpflanzen im Glas anbauen: Das gilt es zu beachten

Pflanzen in Wasser.
Bei einer Bepflanzung im Wasser ist es wichtig, dass Sie das Wasser (im Glas) regelmäßig wechseln.

Eine Bepflanzung in Wasser ist an eine Vielzahl von Bedingungen geknüpft. Das Wurzeln von Pflanzen funktioniert wunderbar in Wasser. Für eine richtige Kultivierung von Pflanzen benötigt es auf Dauer jedoch häufig Substrate, welche Erde ersetzen. Hierzu zählen Tonmehl, Blähton und Tongranulat. Gleichzeitig sind Standortbedingungen zu überprüfen und Pflegetipps zu befolgen. Wir geben Tipps.

Wasserpflanzen in Gefäße pflanzen: So geht es

Zu unterscheiden ist zwischen der Bepflanzung von Wasserpflanzen in Wasser, Granulaten und Erde. Die Bepflanzung in Wasser ist denkbar einfach. Das Gefäß wird mit Wasser aufgefüllt, kann mit einem Flüssigdünger versehen werden und anschließend wird die Pflanze in das Wasser gesetzt. An dieser Stelle sei darauf hinzuweisen, dass die Pflanze vollständig frei von Erde sein muss. Besonders bei den Wurzeln sei darauf zu achten, dass diese keine Erde mehr binden.

Anders verhält es sich bei der Anpflanzung mit Tonmehl oder Blähton. Diese Substrate können auf den Boden des Gefäßes gegeben werden. Sie dienen als Ersatz für Erde und versorgen die Pflanzen gleichzeitig mit Nährstoffen. Darüber hinaus binden sie Wasser, sind lange haltbar und minimieren die Anfälligkeit für Schimmel. Das Gefäß sollte so mit den Substraten aufgefüllt werden, dass die Wurzeln vollständig in dieses einsinken können. Erst dann wird das Gefäß mit Wasser gefüllt.

Eine letzte Möglichkeit besteht darin, die Wasserbepflanzung mit Erde anzureichern. In diesem Fall sollten Sie in ein Gefäß, welches nicht für die Bepflanzung gedacht ist, Erde und Wasser im Mischverhältnis 1:4 geben und die Mischung kreisen und anschließend für einige Stunden stehen lassen. Es bildet sich eine Schlammschicht.

Die gewaschene Erde kann nun ins Pflanzengefäß in Kombination mit Kieselsteinen gegeben werden. Es muss so viel Erde verwendet werden, wie die Abdeckung der Wurzeln benötigt. Die von der Erde gereinigten Pflanzen können jetzt in das Gefäß gegeben werden. Anschließend wird das Gefäß mit Wasser vollständig gefüllt. Bitte hierbei darauf achten, dass die Schlammschicht am Boden nicht aufgewirbelt wird. Ein langsames Eingießen ist dringend zu empfehlen.

Gefäß-, Standort- und Wasserbedingungen der Pflanzen

Nicht nur die Basis für die Bepflanzung muss stimmen, sondern auch die Wachstumsbedingungen müssen gegeben sein. So eignet sich nicht jedes Glasgefäß für die Kultivierung von Wasserpflanzen. Der Wassergarten sollte in einem Gefäß angebaut werden, welches ein Fassungsvermögen von mindestens 1,5 Litern umfasst. Gerne dürfen die Gefäße auch größer sein. Grund hierfür ist die Wahrung des Ökosystems. Ein solches Glas bildet ein eigenständiges Ökosystem. Um dieses aufrechterhalten zu können, benötigt es ausreichend Raum, sich zu entfalten.

Weiterhin ist der Standort entscheidend, damit dieses Ökosystem auch funktioniert. Pflanzengefäße sollten stets an hellen Orten positioniert werden. Sie dürfen weder zu kalt, noch zu warm werden. Ein lichtdurchfluteter Standort ist am besten geeignet. Zu sonnig sollten sie jedoch nicht stehen, das könnte das Wasser zu stark aufheizen und die Luftfeuchtigkeit zu stark erhöhen, was wiederum zum Verschimmeln der Pflanzen führen könnte.

Die Wasserbedingungen sind weiterhin zu überprüfen. Das Wasser sollte stets klar und mit Nährstoffen versorgt sein. Ein regelmäßiger Wechsel des Wassers ist notwendig. Dies sollte alle zwei Wochen geschehen.

Pflegemaßnahmen für ein gesundes Wachstum

Zuletzt benötigen auch Pflanzen im Wasser eine gute Pflege. Das Schneiden der Blätter zählt ebenfalls dazu. Diese Pflegeschritte können immer durchgeführt werden, wenn der Wasserwechsel stattfindet, da zu diesem Zeitpunkt die Pflanzen freigelegt sind.

Weiterhin sollte das Glas stets rein gehalten werden. Ablagerungen auf der Wasseroberfläche können Pflanzen schaden und sollten immer direkt abgetragen werden. Krankheiten können Pflanzen auch im Wasser bekommen. Kleine Tiere wie Tubifex oder Blasenschnecken können dabei helfen, optimale Bedingungen für das Pflanzenwachstum zu schaffen.

Kleiner Tipps: Es gibt auch Pflanzen, die das Ökosystem selbst reinigen. Solche Wasserpflanzen können Sie mit in das Gefäß pflanzen. Hierzu zählen das Tausendblatt, die Wasserschwertlilie oder die Krebsschere.

Fazit: Wasserpflanzen dekorativ einsetzen  

Wasserpflanzen können somit in verschiedensten Gefäßen und Formen kultiviert werden. So kann jedes Ökosystem einen eigenen Look aufweisen und die eigenen vier Wände schmücken. Wenn Sie die aufgeführten Tipps befolgen, steht einer Bepflanzung nichts im Wege.

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<h3>Haus & Garten Profi Redaktion</h3>

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