Die Schnecke: Langsam aber bedrohlich – zumindest für deine Pflanzen. Sie gleitet lautlos über den Boden und richtet verheerende Schäden im Garten an. Schnecken im Garten sind für fleißige Gärtner ein Graus. Eine unliebsame Plage, die mit viel Liebe gezüchtete Ernteerträge in kürzester Zeit vernichten kann. Statt sie selbst zu genießen, sind es dann Schnecken, die deinen Salat und andere Leckereien aus den Beeten naschen.
Der Fressdrang der Schnecken stoppt weder bei Gemüsebeeten noch vor den schönsten Blumen. Bei feuchtem Wetter ist der Befall besonders hoch. Was aber hilft vorbeugend und proaktiv gegen einen Schneckenbefall? In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche 15 Tipps wirklich gegen einen Schneckenbefall im Garten helfen. Von altbewährten Hausmitteln bis hin zu innovativen Methoden ist sicher auch etwas für dich dabei.
Was du gegen einen Schneckenbefall tun kannst – Ein Überblick
Es gibt viele Tipps, die dir helfen, das Problem mit den Schnecken im heimischen Garten oder im Gemüsebeet wieder in den Griff zu kriegen. Dazu gehören:
- Kupferband gegen Schnecken
- Nematoden als umweltfreundliche Alternative
- Nasse Tücher locken Schnecken
- Mit Handschuhen einsammeln
- DIY-Schneckenzäune aus alten CDs
- Schneckenzäune errichten: Eine sichtbare Barriere
- Wegsperren für Schnecken mit Eierschalen und Kalk
- Wegsperren mit Kaffeesatz, Hornspäne und Streu
- Böden trocken halten
- Hochbeete verwenden
- Schutzanstriche halten Schnecken von Höhen fern
- Pflanzen und Kräuter gegen Schnecken
- Natürliche Feinde nutzen
- Schneckenkorn gegen Schnecken
- Schneckenfallen aufstellen
1. Kupferband gegen Schnecken
Kupferbänder sind ein effektives Mittel in der Abwehr von Schnecken, da es eine chemische Reaktion mit der Schneckenschleimhaut auslöst, die ein unangenehmes Gefühl verursacht – eine Art elektrischer Schlag. Indem du Kupferbänder um deine Töpfe oder Beete verteilst, schaffst du eine Barriere zwischen Schnecken und Pflanzen und schützt letztere somit. Wichtig: Achte darauf, Lücken zu vermeiden, durch die Schnecken hindurchkriechen könnten. Das Kupferband muss also eine durchgehende Barriere bilden.
2. Nematoden als umweltfreundliche Alternative
Auch Nematoden sind äußerst nützlich im Kampf gegen Schnecken. Dabei handelt es sich um natürliche Feinde der Schnecken. Winzige Fadenwürmer, die Schneckenlarven infizieren und im schlimmsten Fall töten können. Besonders wirksam sind sie, wenn der Boden feucht ist, denn dann vermehren sie sich gut.
Nematoden sind eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Schneckenbekämpfungsmitteln und für andere Organismen im Garten völlig unbedenklich. Es gibt sie in Form eines Pulvers oder als Flüssigkeit und sie werden einfach auf den Boden aufgebracht, wo sie ihre Arbeit tun.
3. Nasse Tücher locken Schnecken
Ein effektiver Trick, Schnecken ohne großen Aufwand und ohne Tierleid zu beseitigen sind nasse Tücher oder Lappen, die du im Garten verteilst. Schnecken mögen es feucht und werden daher von nassen Böden oder beispielsweise auch nassen Tüchern angezogen. Dort verstecken sie sich tagsüber gerne. In diesem Fall kannst du die Tücher einfach einsammeln und die Schnecken so ganz einfach entfernen.
4. Mit Handschuhen einsammeln
Hast du immer Mal wieder ein paar Minuten Zeit, kannst du die Schnecken regelmäßig mit Handschuhen selbst einsammeln. Das ist die wohl umweltfreundlichste und tierfreundlichste Methode, um Schnecken loszuwerden, ohne ihnen zu schaden. Die Handschuhe sind dabei essenziell, denn sie schützen deine Hände vor den Schnecken und eventuellen Krankheitserregern, die diese mit sich herumtragen könnten.
Die Methode erfordert zwar Zeit und Engagement, wirkt aber besonders in kleinen Gärten und in Kombination mit anderen Methoden gegen Schneckenbefall sehr effektiv. Die eingesammelten Schnecken kannst du an einem Ort freilassen, an dem sie keinen Schaden anrichten können. Beispielsweise nahe eines Waldes oder in einem abgedichteten Behälter oder Komposthaufen.
5. DIY-Schneckenzäune aus alten CDs
Selbstgemachte Schneckenzäune sind eine kreative und kostengünstige Möglichkeit, deine Pflanzen vor Schnecken zu schützen. Dafür kannst du Materialien wie Aluminiumdosen oder alte CDs verwenden, um Barrieren zu erreichten, über die Schnecken nicht kriechen können. Prüfe die Zäune regelmäßig, um sicherzustellen, dass keine Lücken entstehen, durch die die Schnecken gelangen können.
6. Schneckenzäune errichten: Eine sichtbare Barriere
Ein Schneckenzaun dient als Barriere, um Schnecken von deinen geliebten Ernteerzeugnissen fernzuhalten. Stahlblech, Holz und Kunststoff sind passende Materialien für einen Schneckenzaun und können im Fachhandel oder Baumarkt erworben werden. Die Schneckenzäune sind sowohl ober- als auch unterirdisch verbaut. Beim Aufbau ist daher zu beachten, dass der Zaun mindestens zehn Zentimeter in die Erde reichen sollte, um auch den unterirdischen Gang der Schnecken zu verhindern.
Feuchtigkeit und Nässe sorgen zudem dazu, dass sich der Boden leicht senkt. Lücken werden so geschlossen. Insgesamt sollte der Schneckenzaun das gesamte Beet oder Areal umranden. Insbesondere bei den Ecken ist es wichtig, sie gut zu verschließen. Kaufe am besten direkt Schneckenzäune mit Eckverbindungen. Das vereinfacht den Aufbau.
7. Wegsperren für Schnecken mit Eierschalen und Kalk
Als Wegsperre eignen sich beispielsweise Kalk, aber auch zerkleinerte Eierschalen, die du um die Pflanzen streust. Eierschalen haben zwei entscheidende Vorteile: Zum einen hat sie sicher jeder zu Hause. Zum anderen schrecken die scharfen Kanten Schnecken ab und verhindern, dass sie über die Barriere gelangen.
Willst du Kalk verwenden, solltet du die Bodenstrukturen und Bedürfnisse der Pflanzen vorab kurz überprüfen. Denn Pflanzen können auf das Kalken durchaus negativ reagieren. Sei hier also vorsichtig und halte ausreichend Abstand zu den Beeten.
8. Wegsperren mit Kaffeesatz, Hornspänen und Streu
Wegsperren gibt es auch in natürlicher Form. Salz ist eine äußerst effektive Form der Wegsperre, empfehlen möchten wir sie jedoch nicht. Denn Salz tötet Schnecken und das sehr qualvoll. Es gibt bessere Methoden: Hornspäne, Kaffeesatz und Streu sind geeignete Mittel, die in geschichteter Form als Barrieren dienen. Ganz ausgeschlossen ist die Überwindung dieser natürlichen Wegsperren nicht, der Weg zu deiner Ernte wird den Schnecken jedoch erschwert.
Generell gilt auch bei der Verwendung von Kaffeesatz gegen Schnecken, dass es nicht bei einer einmaligen Ausbringung bleiben kann, da Regen die Wegsperren mit der Zeit wegspült. Bevorzugst du langfristige Lösungen, nutze lieber Streu oder Hornspäne.
9. Böden trocken halten
Feuchtigkeit zieht Schnecken an. Sind die Wetterbedingungen nass und kühl, verstärkt sich der Fressdrang der Schnecken. Fortbewegung und Schadensgröße werden somit zeitgleich schneller und größer. Um Pflanzen vor einem Schneckenbefall zu schützen, sind trockene Bodenstrukturen folglich die beste Wahl. Dabei gibt es nur eine Sache zu beachten: Wenn du deine Pflanzen bewässerst, solltest du darauf verzichten, das gesamte Beet zu bewässern. Versuche stattdessen gezielt nur die Wurzelbereiche der Pflanzen mit Feuchtigkeit zu versorgen. Vermeide es zudem, die Blätter und Triebe der Pflanzen zu benässen.
10. Hochbeete verwenden
Gartentipps gegen Schnecken zielen im Generellen darauf ab, Barrieren zu schaffen, die es Schnecken schwerer machen, ihr Ziel zu erreichen. Befinden sich die Pflanzen zudem in der Höhe, ist es für Schnecken noch schwieriger, die Barrieren zu überwinden. Hochbeete sind für Salate und weitere Gemüsesorten eine geeignete Wahl, um sie vor Schnecken zu schützen. Es gilt: Je höher, desto besser! Befestigungen unter der Erde können zudem einen sicheren Wuchs der Pflanzen begünstigen, ohne dass sie Fressfeinden zum Opfer fallen.
Zusätzlich zum Hochbeet ist es sinnvoll, Netze an den Seiten der Beete zu befestigen. Auch sie dienen als ein zusätzlicher Schutz vor den Schnecken. Übrigens: In diesem Beitrag erfährst du, wie du ein Hochbeet Schritt für Schritt bepflanzen kannst.
11. Schutzanstriche halten Schnecken von Höhen fern
Schnecken wandern nicht nur waagerecht, sondern auch senkrecht. Mit ihrem Schleim haften sie auch in Höhen und können so der Schwerkraft trotzen. Sind die Erzeugnisse und Blumen in Kübeln oder hoch gelegenen Beeten gepflanzt, kannst du die Behältnisse mit Schutzanstrichen anstreichen. Schnexagon ist hierfür ein gängiges Mittel, das es im Fachhandel zu kaufen gibt. Es verhindert, dass Schnecken in die Höhe wandern.
12. Pflanzen und Kräuter gegen Schnecken
Schnecken befallen nicht jede Pflanze. Es gibt Blumen und Kräuter, die Schnecken abschrecken. Dies ist sowohl auf Gerüche, welche die Pflanzen absondern, als auch die Geschmäcker bestimmter Pflanzen zurückzuführen. Insbesondere Kräuter können Schnecken erfolgreich abwehren. Wenn du Gemüsebeete oder geliebte Blumen mit solchen Kräutern umrandest oder sie in der unmittelbaren Umgebung bepflanzt, könnte dies bereits Schnecken fernhalten. Abschreckende Kräuter sind unter anderem das Currykraut, Kapuzinerkresse, Bärlauch, Rosmarin und Zitronenmelisse.
Weiterhin gibt es Blumen und sogar Gemüsesorten, die Schnecken nicht leiden können. Tomaten, Rhabarber, Efeu, die Akelei und Efeu sind Beispiele. Sogar Tannenzapfen sind aufgrund ihres intensiven Duftes ein Gräuel für die Weichtiere.
Natürlich sind neben den eher unbeliebten Pflanzen auch Favoriten unter den heimisch angebauten Gemüsesorten. In diesem Beitrag erfährst du, was Schnecken wirklich gerne fressen.
13. Natürliche Feinde nutzen
Schnecken besitzen natürliche Feinde. Hierzu zählen Igel, Kröten, Blindschleichen, Nematoden und Vögel. Direkt ansiedeln lassen sich solche Feinde nicht, ausgenommen Nematoden. Es gibt jedoch Optionen, die natürlichen Feinde anzulocken. Eine Beherbergung für Igel, ein kleiner Teich für Kröten und Wassertränken für Vögel sind Beispielmethoden. So verwandelst du deinen Garten in ein Paradies für eine Vielzahl von Tierarten.
Sogar Enten können Schneckenpopulationen eindämmen. Indische Laufenten sind von Schnecken besonders gefürchtet. Jedoch hast du Enten in den seltensten Fällen im Garten. Temporär lassen sie sich jedoch anmieten. Hierfür gibt es verschiedene Züchter und Bauern, die ihre Enten für unterschiedliche Zeiträume vermieten.
14. Schneckenkorn gegen Schnecken
Es ist davon abzuraten, solche Mittel zur Schneckenbekämpfung zu nutzen, chemische Mittel gibt es jedoch in Masse und Fülle. Schneckenkorn ist robust, höchst effektiv und regenfest. Bringst du dieses Korn im Garten aus, sterben Schnecken, die mit dem Korn in Berührung kommen, ab.
Es ist einer der schnellsten Wege, eine vorhandene Population an Schnecken verschwinden zu lassen. Die Verwendung des Schneckenkorns ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Haustiere und kleine Tiere können ebenfalls Schäden durch Schneckenkorn davontragen und es könnten Kollateralschäden entstehen, die ursprünglich nicht gewollt waren.
15. Schneckenfallen aufstellen
Eine für die Umwelt unkritische Methode, Schnecken zu entgegenzuwirken, sind Schneckenfallen, darunter zum Beispiel Leimringe. Diese kannst du im Garten an den Fraßstellen der Schädlinge aufstellen und abwarten. Sind sie in die Falle getappt, kannst du diese wieder aussetzen. Hierbei solltest du so weit wie möglich vom eigenen Grundstück entfernt sein.
Es empfiehlt sich ein kleiner Spaziergang in Richtung waldiger Gegenden, um die Schnecken wieder freizulassen. Schneckenfallen sind komfortabel, noch schneller geht es jedoch, Schnecken per Hand aufzusammeln. Nach einem Regenschauer sind besonders viele vorzufinden.
Fazit
Schnecken können Ihre Ernteerträge ernsthaft gefährden. Glücklicherweise gibt es einige Methoden, die Abhilfe gegen einen Schneckenbefall schaffen können. Entweder baust du eine Barriere um deine Beete, streichst Hochbeete mit einem Schutzanstrich an oder pflanzt für Schnecken abschreckende Pflanzen an. Während wir Salz und Schneckenkorn nicht empfehlen, da die Schnecken mit ihrer Nutzung abgetötet werden, kannst du umweltfreundlichere Schneckenfallen aufstellen oder die Weichtiere einfach selbst aufsammeln.
FAQ
Ja, aber wir empfehlen es lieber nicht gegen einen Schneckenbefall zu verwenden. Denn Schnecken erleiden durch den Kontakt mit Salz einen qualvollen Tod. Greife daher lieber auf andere Methoden zurück.
Abschreckende Kräuter sind z.B. Currykraut, Kapuzinerkresse, Bärlauch, Rosmarin und die Zitronenmelisse. Außerdem können Schnecken Tomaten, Rhabarber, Efeu, die Akelei und Efeu nicht leiden. Sogar Tannenzapfen sind aufgrund ihres intensiven Duftes ein Gräuel für die Weichtiere.
Du kannst Schneckenzäune bauen, natürliche Wegsperren bilden, abschreckende Pflanzen in die Nähe des Befalls pflanzen, natürliche Feinde anlocken, Schneckenfallen aufstellen oder die Schnecken ganz unkompliziert selbst aufsammeln.
Nässe zieht Schnecken an. Halte die Erde ihres Beets bei einem Schneckenbefall daher stets trocken.