Diese blühfreudige Staude besticht durch ihren schlichten Charme und erfordert keine aufwendige Pflege. Der Echte Eibisch (Althea officinalis) ist ein hübsches Malvengewächs, das zu den altbewährten Heilkräutern gehört. Vor allem gegen Reizhusten, aber auch gegen leichte Verdauungsprobleme und sogar gegen Hautausschlag sind Eibisch-Präparate wirksam. Wir erklären, wie du diese Pflanze richtig pflegst und verwenden kannst.
Echter Eibisch – Steckbrief
- Name: Echter Eibisch, lat. Althea officinalis
- Wuchsform: Aufrecht, leicht buschig
- Blütenform: Einfach, mit fünf Blütenblättern
- Blütengröße und -farbe: 2 – 3 cm, Weiß, Rosa, Lila
- Laubblätter: Zwei- bis fünflappig, behaart
- Winterhart: Ja, bis zu – 30 °C
- Mehrjährig: Ja
- Blütezeit: Juni – August
- Frucht: Spaltfrucht, 5 – 8 mm
- Wuchshöhe: 50 – 150 cm
- Standort: Sonnig, heller Halbschatten, windgeschützt
- Boden: Tiefgründig, feucht, nährstoffreich
- Verwendung: Zierpflanze, Heilpflanze
- Arzneidroge: Blätter, Blüten, Wurzeln
- Insektenfreundlich: Ja, Bienen- und allgemein Insektenfreundlich

Was ist der Eibisch für eine Pflanze?
Auf Lateinisch nennt sich der Echte Eibisch Althea officinalis, und dieser Name enthält einen klaren Hinweis auf seine Bedeutung als Heilkraut: Althea stammt vom griechischen Verb althäeis, was so viel wie heilen bedeutet, und officinalis ist eine Bezeichnung von allen für medizinische Zwecke geeigneten Pflanzen. Sein Trivialname Arznei-Eibisch weist in dieselbe Richtung hin.
Botanisch gesehen ist der Echte Eibisch ein Malvengewächs und insofern mit klassischen Gartenpflanzen wie Hibiskus und Stockrosen verwandt. Der Eibisch ist eine Staude, also eine ausdauernde, krautige Pflanze. Mit anderen Worten ist der Echte Eibisch mehrjährig und seine Stängel verholzen nicht.

Wo kommt der Eibisch her?
Heimisch ist die Althea officinalis in Zentralasien und Südeuropa. Aber auch in Nordafrika und in Österreich sind Wildbestände des Eibisch zu finden. Allerdings ist der Echte Eibisch in der Natur selten geworden und gehört in Europa zu den geschützten Pflanzen.
Wichtig: Es ist verboten, Eibisch der Natur zu entnehmen oder auch einzelne Pflanzenteile zu sammeln!
Wie sieht Echter Eibisch aus?
Der Eibisch ähnelt in seiner Wuchsform den Stockrosen, wächst buschig-aufrecht und wird 50 bis 150 cm hoch. Typisch sind seine flauschig behaarten Stängel und graugrünen, gelappten Blätter.
Die einfachen Blüten mit fünf Blütenblättern erscheinen in Weiß, Hellrosa oder Lila mit dunkler Mitte und wachsen in kleinen Rispen. Eine Besonderheit: Die zwittrigen Blüten sind zunächst männlich und werden später weiblich, was sowohl Selbst- als auch Fremdbestäubung ermöglicht.
Gut zu wissen: Der Eibisch ist eine bienenfreundliche Pflanze, die auch weitere Nützlinge mit ihrem Nektar anlockt.

Wo ist der richtige Standort für den Eibisch?
Wenn man im Garten Echten Eibisch pflanzen möchte, dann ist ein heller Standort optimal. Zwar kommt der Eibisch auch mit Halbschatten zurecht, doch in voller Sonne entfaltet diese Zierpflanze ihr volles Potenzial und erreicht stattliche Wuchshöhen. Wenn der Standort außerdem windgeschützt ist, dann fühlt sich Eibisch besonders wohl.
Tipp: Pflanze den Eibisch, wenn möglich, an der Südwand oder bestücke die Ufer des Gartenteichs mit dem Malvengewächs.
Welchen Boden braucht Echter Eibisch?
Zwar gehört der Arznei-Eibisch zu den eher anspruchslosen Gartenpflanzen, doch am besten gedeiht die Althea officinalis in tiefgründigen Böden, welche die Wurzelbildung und somit die Nährstoffaufnahme fördern. Darüber hinaus ist nährstoffreiches Substrat optimal. Der richtige Boden für den Eibisch ist leicht feucht – Staunässe und Trockenheit verträgt die Pflanze nicht.
Wie oft muss man den Eibisch gießen?
Achte bei der Pflege der Eibisch-Staude darauf, dass der Boden nicht austrocknet. Während der Trockenperioden im Sommer gießt man die Pflanze am besten sparsam mit kalkarmem, nicht zu kaltem Wasser.

Ist der Eibisch winterhart?
Althea officinalis ist an das kontinentale Klima Zentralasiens mit seinen harten Wintern gewohnt und kommt mit frostigen Temperaturen von bis zu – 30 °C problemlos zurecht. Für den Winter zieht sich die Pflanze unter die Erde zurück, die oberirdischen Teile sterben ab und nur die fleischige Pfahlwurzel überlebt.
Tipp: Schneide die Pflanze erst im Frühling zurück, da abgestorbene Pflanzenteile oft von Nützlingen als Winterquartier genutzt werden und Samen als Futter für Wildvögel dienen.
Wann sollte man den Eibisch pflanzen?
Je nach Wunsch findet man im Handel den Echten Eibisch als Saatgut, als vorgezogene Jungpflanzen oder aber als stattliche, voll entwickelte Pflanze. Neben dem Eibisch in Wildfarben gibt es auch Zuchtformen mit besonders ausdrucksstarken Blütenfarben oder zum Beispiel mit einem dekorativen Säulenwuchs.
Wenn man Eibisch als Saatgut kauft, dann sollten die Pflanzen ab März zuhause vorgezogen werden, um diese nach den Eisheiligen ins Freiland zu setzen. Auch die Jungpflanzen gehören erst nach dem letzten Frost ins Beet. Damit sich jede Pflanze optimal entwickelt, ist ein Abstand von 40 bis 60 cm empfehlenswert.
Für welche Krankheiten ist der Echte Eibisch anfällig?
Stimmen die Standortbedingungen, erweist sich das Malvengewächs als eine gesunde Pflanze. Lediglich der Malvenrost, ein Schadpilz, befällt die Althea officinalis manchmal und verursacht braune Flecken auf den Blättern. Eine feuchte Witterung begünstigst genau an den von dem Eibisch bevorzugten, windgeschützten Standorten die Ausbreitung dieser Pilzkrankheit.
Gegen den Malvenrost erweisen sich die Fungizide aus dem Handel als wirksam. Außerdem verhindert das Einhalten von Pflanzenabständen die Übertragung der Pilzsporen.
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Für welche Gartenstile eignet sich Eibisch?
Das Malvengewächs ist ein blühendes Highlight für jeden Garten. Zugleich wirkt diese Wildpflanze im Vergleich zu manch anderer farbenprächtigen Züchtung unscheinbar und macht sich daher in einem Natur- oder Bauerngarten ausgezeichnet. Im Heil- und Kräutergarten darf Eibisch genauso wie einst in Klostergärten nicht fehlen.
Tipp: Nicht nur im Freiland, sondern auch im Kübel auf einer sonnigen Terrasse oder Loggia lässt sich der Eibisch als kleine Gruppe dekorativ in Szene setzen.

Was ist der Unterschied zwischen Eibisch und Hibiskus?
Echter Eibisch und Gartenhibiskus gehören zur Familie der Malvengewächse, unterscheiden sich jedoch: Hibiskus ist ein laubabwerfender Strauch, Eibisch eine krautige Pflanze.
In der Naturheilkunde hat Eibisch dank seiner schleimhaltigen Stoffe eine lindernde Wirkung bei Husten. Während Gartenhibiskus selten als Heilkraut genutzt wird, gilt Hibiscus sabdariffa (Roselle) als verdauungsfördernd, antibakteriell und blutdrucksenkend.
Gegen welche Beschwerden hilft Eibisch?
In der Volksmedizin und Naturheilkunde gilt die Althea officinalis seit Jahrhunderten als ein vielseitiges Heilkraut. Inzwischen wurde die Bedeutung des Eibisch auch von der Schulmedizin anerkannt, sodass man in Apotheken mittlerweile mehrere Sorten Hustensaft mit Eibisch-Extrakten finden.
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Die Heilwirkung des Eibischs beruht auf seinen Schleimstoffen, die eine schützende Schicht auf der Schleimhaut bilden. Besonders reich daran ist die Wurzel, aber auch andere Pflanzenteile enthalten 15–20 % Schleimstoffe.
Eibisch wirkt vor allem im Mund-Rachen-Raum und lindert Reizhusten sowie Erkältungssymptome. Zudem kann er gereizte Magenschleimhäute beruhigen. Äußerlich angewendet, helfen Eibisch-Aufgüsse bei Hautirritationen, kleinen Wunden und Sonnenbrand.
Wichtig: Zwar sind aktuell keine Nebenwirkungen von Eibisch-Präparaten bekannt, wir empfehlen jedoch, vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker zurate zu ziehen. Außerdem sollten aufgrund von einem relativ hohen Zuckergehalt in der Eibischwurzel sollten Diabetiker besonders vorsichtig mit den Wirkstoffen sein!
Wann kann man den Eibisch ernten?
Die Blätter können jederzeit während der Saison gepflückt werden. Das Gleiche gilt für die Blüten. Nachdem die Pflanze im Spätherbst abstirbt, grabe die Wurzeln für weitere Verwendung aus.
Wie kann man einen Eibisch-Aufguss zubereiten und einnehmen?
Eibisch kann frisch oder getrocknet verwendet werden. Zum Trocknen werden Blätter und Blüten an einem warmen, schattigen Ort gelagert, Wurzeln nach gründlicher Reinigung an der Luft.
Besonders Wurzeln sind anfällig für Schimmel, daher müssen sie vor der Lagerung vollständig trocken sein. Am besten bewahrt man sie kühl und dunkel auf.

Eibisch-Aufguss zuzubereiten:
- Gebe einen oder zwei Teelöffel Arzneidroge oder frische Blätter bzw. Blüten in einen Becher und übergieße diese mit kaltem Wasser Wichtig: Unter Einfluss von zu viel Hitze werden Schleimstoffe zerstört!
- Rühren den Aufguss ab und zu um
- Nach 1 bis 2 Stunden ist der Aufguss fertig
- Jetzt seihe das Getränk ab und entsorge die Pflanzenteile
- Trinke den Aufguss in kleinen Schlucken, etwa zwei bis drei Becher täglich, bis zum Verschwinden der Symptome
Wichtig: Sollte sich der Gesundheitszustand nach einigen Tagen nicht bessern oder sich sogar verschlimmern, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden!
Tipp: Wer es gerne etwas süßer hats, kann gerne zu Honig oder Ahornsirup greifen.
Fazit: Echter Eibisch – dekorativ und nützlich
Der Echte Eibisch Althea officinalis ist ein Malvengewächs, das nicht nur Gärten verschönert, sondern auch als Aufguss gegen lästigen Reizhusten und kleinere Magen-Darm-Probleme helfen kann. Die Pflanze fühlt sich in hellen, warmen Lagen und feuchten Böden ohne Staunässe am wohlsten. Insgesamt ist der Eibisch pflegeleicht und macht sich hübsch in Bauern- oder Naturgärten.
FAQ
Der Echte Eibisch ist ein dekoratives Malvengewächs, das außerdem als Heilpflanze gegen Reizhusten, Magen-Darm-Probleme und Hautreizungen hilfreich sein soll.
Die Blütesaison der Althea officinalis dauert zwischen Juni und August.
Man kann sowohl die Blüten als auch die Wurzeln des Echten Eibisch essen. Die Blüten machen sich gut als Salatzutat, die Wurzeln sind vor dem Verzehr zu garen. Allerdings schmecken die Eibischwurzeln etwas fade. Früher wurde Eibisch zum Zubereiten von Marshmallows verwendet.
Echter Eibisch ist reich an Schleimstoffen, welche die Schleimhaut im Rachen schützen. Aus diesem Grund können Sirups und Aufgüsse mit Eibisch die Symptome beim Reizhusten lindern.

Bereits als Kind hat Tobias Hertzog den Garten und die Natur geliebt. Mit seinem Fachwissen über Pflanzen und seinen kreativen Ideen zur Gartengestaltung bereichert er das Team immer wieder. Außerdem, begeistert er sich, genau wie Ferdinand Zankl, für alles rund um Chili und ist regelmäßig bei allerlei Tastings auf dessen YouTube-Kanal zu sehen.
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