Steingärten geben Flächen Dimension. Sie bringen die alpine Landschaft in den eigenen Garten und trennen optisch Gartenbereiche voneinander ab. Die Gestaltung von Steingärten ist vielfältig. Durch die Wahl passender Pflanzen lassen sich grüne Landschaften kultivieren, die natürlich, modern oder doch mediterran wirken.
Bei der Wahl der Pflanzen empfehlen sich solche, die auf durchlässige Bodenstrukturen vertrauen, kiesige Böden präferieren und pflegeleicht sind. Für eine ganzjährige Bepflanzung stellen wir Ihnen neun Steingarten Pflanzen vor, die garantiert winterhart sind.
1. Steinbrech (Saxifraga)
Die sukkulent wachsende Steingartenpflanze ist krautig und ausdauern im Wuchs. Mit ihren violetten, weißen, roten und orangenen Blüten ziert sie Steingärten in der Blütephase von Mai bis Juni. Je nach Art kann sich die Blütephase unterscheiden. An sonnigen bis halbschattigen Standorten sind die kleinblättrigen Pflanzen besonders gut aufgehoben. Je höher die Sonneneinstrahlung, desto besser. Mit ihren immergrünen Blättern bildet der Steinbrech kleine Polster. Einzelne Sorten bilden übrigens Poster, die optisch an Moos erinnern. Der natürliche Wuchs passt zu Wild- und Bauerngärten.
2. Wolfsmilch (Euphorbia)
Stauden wie Wolfsmilch sind aufgrund ihrer Fähigkeit Wasser zu speichern, besonders pflegeleicht. Sie benötigen eine zusätzliche Bewässerung lediglich in Hitzeperioden. Je nach Sorte des Wolfsmilchs unterscheidet sich die Erscheinungsform. Wolfsmilch kann sowohl optisch an Sukkulenten als auch Blumen erinnern. Alle haben gemein, dass sie sonnige Standorte bevorzugen. Die Wärme der Steine wirkt sich zudem positiv auf das Wachstum aus. Die Bodenverhältnisse sollten bestenfalls frisch und durchlässig sein. Wolfsmilch lässt sich zudem daran erkennen, dass sie in ihren Stängeln einen weißen Saft bilden. Dieser ist für Mensch und Tier jedoch giftig. Aus diesem Grund sollte Wolfsmilch außer Reichweite von Haustieren und Kindern heranwachsen. Hohe Lagen in Steingärten bieten sich an.
3. Hauswurz (Sempervivum)
Die Hauswurz ist eine äußerst robuste Pflanze. Hauswurz, auch unter dem Namen Steinrose bekannt, hält jedem Wetter stand. Die Pflanzen stammen ursprünglich aus den Gebirgen Europas und Kleinasiens. Ausdauernd begegnen sie trockenen und eiskalten Perioden. Pflegeleicht sind sie obendrein. Steingärten zieren sie mit ihrem grünen Blattwerk, das auch im tiefsten Winter Farbe in den Garten bringt. Unter guten Wachstumsbedingungen bilden die Sukkulenten zwischen Mai und August rosa, orangene, weiße oder gelbe Blüten aus. Warme Standorte mit einem leicht sauren pH-Wert sind ideal. In jedem Fall sei Staunässe zu vermeiden. Mit starker Trockenheit kommen sie zurecht, jedoch nicht mit nassen Wurzeln.
4. Echter Thymian (Thymus vulgaris)
Ursprünglich stammt der Echte Thymian aus dem Mittelmeerraum. Als Küchenkraut hat es sich auch hierzulande etabliert. Kultivieren lässt es sich im eigenen Garten. Ist kein Platz im Hochbeet mehr vorhanden, ist es in Steingärten gut aufgehoben. Der Halbstrauch verströmt einen aromatischen Duft und bevorzugt einen sonnigen Standort. Stimmen die Standortbedingungen, bringt der Echte Thymian zwischen Mai und Oktober einfache doldenförmige Blüten heraus. Die Farben changieren zwischen rosa und hellviolett. Das immergrüne Blattwerk der Würzpflanze ziert Steingärten ganzjährig und das ohne hohen Pflegeaufwand. Eine zusätzliche Bewässerung benötigt Thymian in Steingärten nicht. Jedes Frühjahr sei ihm jedoch ein Rückschnitt gegönnt, um neu austreiben zu können.
5. Polsterphlox (Phlox subulata)
Üppig und kraftvoll gedeiht Polsterphlox in Steingärten. Mit ihrem überhängenden Wuchs dekorieren sie Trockenmauern und bringen Fülle in minimalistische Gärten. Die Stauden zählen zur Gattung der Flammenblumen und stammen ursprünglich aus den USA. An Waldrändern sind sie dort natürlich vorzufinden. Aus diesem Grund bieten sie sich für halbschattige Standorte an. Spalten im Steingärten deckt der Polsterphlox souverän ab. Die Ausläufer können bis zu 60 Zentimeter an Größe gewinnen.
In Kombination mit Blaukissen und Ehrenpreis verschönern die Stauden Steingärten mit ihren wintergrünen Blättern ganzjährig.
6. Buchsbaum (Buxus sempervirens)
Bodendecker, Sukkulenten und Stauden sind nicht die einzigen Pflanzen, die sich für einen Steingarten anbieten. Der Buchsbaum ist robust, winterhart und pflegeleicht und erfüllt alle Bedingungen für eine Kultivierung im Steingarten. Einsatz kann dieser unter anderem finden, um Gartenbereiche voneinander zu trennen oder das Grundstück am Ende des Gartens nach außen abzugrenzen. Sowohl als Heckenformation als auch in Einzelstellung ist der Buchsbaum ein echter Gewinn. Durch Formschnitte kann dieser zudem künstlerisch und kreativ gestaltet werden.
7. Enzian (Gentiana)
Mit über 400 Arten des Enzians zeigt sich die Staude in einer Vielzahl von Erscheinungsformen. Charakteristisch für den Enzian sind jedoch die blauen, sternförmigen Blüten. Tatsächlich ist das nur eine Farbgebung, die der Enzian annehmen kann. Er erblüht auch in Gelb, Violett, Weiß und kann Steingärten sogar mit roten Akzenten schmücken. In den Ritzen zwischen Steinen wächst der Enzian heran. Dort ist er geschützt, profitiert von der Wärme der Steine und kann auf die Nährstoffe des Bodens zurückgreifen. Feuchte, humose und durchlässige Bodenbedingungen an halbschattigen Standorten sind optimal.
8. Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
An Orten mit trockenen Böden ist die Küchenschelle vorzufinden. Ob in Steingärten, an Waldrändern oder in Wildwiesen: Der Boden sollte warm, kalkhaltig und trocken sein. Sie wachsen an sonnigen Standorten und gelten als genügsam. Die bienenfreundlichen Pflanzen benötigen nur selten Pflege, um gedeihen zu können. Düngungen sind beispielsweise optional. Nur wenn die Pflanze Krankheitserscheinungen aufweist, ist eine Düngung in Betracht zu ziehen. Die violetten Blüten zeigen sich in den Monaten März bis Mai und öffnen sich schlüsselartig. Dabei tragen sie zu einem funktionsfähigen Ökosystem bei. Bienen werden in diesem Zeitraum in den Garten gelockt.
9. Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
Mit echtem Lavendel bringen wir sofort die violette Farbe und den intensiven Geruch in Verbindung. Das Heilkraut wächst in der Natur strauchförmig an sonnigen Standorten heran, das sich durch einen buschig und aufrecht wachsenden Wuchs charakterisiert. Kalkhaltige sowie humose Bodenbedingungen gewährleisten einen guten Anwuchs der Pflanzen. Die winterharten Pflanzen sind zudem nur auf wenig Nährstoffe angewiesen und sind entsprechend genügsam. Die Blüten bilden sich auch ohne Düngerzugabe aus. In den Monaten von Juli bis August tauchen sie Steingärten in ein Farbenmeer. Die bienenfreundlichen Pflanzen bilden nach der Blüte zudem Früchte aus und locken Bienen in den Garten.