Schmetterlinge sind wunderschöne Besucher in heimischen Gärten und auch ansonsten in der Natur sehr gern gesehen. Doch diese wundervollen und auch nützlichen Insekten, sowohl die Tagfalter-Arten als auch die nachtaktiven Falter, sind in ihrem Fortbestand stark gefährdet. Manche Arten gelten bereits als verschollen oder sogar ausgestorben. Umso wichtiger ist es, den Schmetterlingen zu helfen. Das Anbauen von ausgewählten Pflanzen sowie die Fütterung sind hierfür entscheidend. Doch was essen Schmetterlinge?
Wissenswertes über den Schmetterling
In Deutschland gibt es um die 3.700 Schmetterlingsarten. Bei den meisten davon handelt es sich um Nachtfalter, nur etwa 180 Arten sind Tagfalter. Zahlreiche dieser Schmetterlingsarten sind jedoch bedroht. So hat der Bestand an Schmetterlingen in den letzten zwölf Jahren drastisch abgenommen, wie der NABU, der Naturschutzbund Deutschland, festgestellt hat.
Der Hauptgrund dafür sind die schwindenden Nahrungsressourcen sowie der schrumpfende Lebensraum der Schmetterlinge. Denn immer mehr Wiesen verschwinden und werden bebaut, immer mehr Moore werden trockengelegt. Hinzu kommen Unkrautvernichtungsmittel, welche die Schmetterlingspflanzen vernichten.
Für nachtaktive Schmetterlingsarten besteht eine zusätzliche Gefahr in der immer größer werdenden Zahl an nächtlichen Beleuchtungen. Denn sie werden – wie zahlreiche andere Insekten auch – von den hellen Straßenlaternen oder auch Leuchtreklamen angezogen. Dadurch verirren sie sich, finden nicht mehr in ihren sicheren Lebensraum zurück und verenden letztendlich an Erschöpfung.
Wie kann man Schmetterlingen helfen?
- Blumen und andere Pflanzen zur Verfügung stellen
- Balkone ausstatten
- Wildwuchs im Garten zulassen
- Winterquartiere schaffen
Pflanzen
Durch das Anpflanzen von Blumen und anderen Gewächsen stellen Sie den Insekten Nahrung zur Verfügung und schaffen zusätzlich neue Lebensräume. Bestenfalls handelt es sich dabei um eine Blumenwiese mit Wildblumen, denn diese mögen Schmetterlinge besonders gern. Aber auch Astern, Flieder und Lavendel sind eine hervorragende Wahl.
Balkone ausstatten
Nicht nur in Gärten, sondern auch auf dem Balkon können Sie den Faltern Nahrung und Rastplätze anbieten. Zum Beispiel in Blumenkästen oder Blumentöpfen. Besonders geeignet sind hier blühende Küchenkräuter oder duftende Blumen. Geranien hingegen sind aufgrund ihres geringen Nektargehalts beispielsweise nicht geeignet.
Wildwuchs
Eine weitere Unterstützung ist auch, Wildwuchs zur Verfügung zu stellen, also zumindest eine Ecke Ihres Gartens verwildern zu lassen. Denn gerade vermeintliches Unkraut wie Klee, Wegerich oder auch Brennnesseln ist für die Schmetterlingsraupen äußerst wichtig.
Winterquartiere schaffen
Geht es um die schönen Falter, wird oftmals nicht an den Winter gedacht. Kein Wunder – bekanntlich sind Schmetterlinge an sich nur in den warmen Monaten zu sehen. Dennoch benötigen Schmetterlingsfamilien, wie auch viele andere Insekten, ein schützendes Winterquartier. Dieses schaffen sie ganz einfach: Vertrocknete Gräser und Blütenstände oder auch luftig aufgeschichtete Reisig- oder Laubhaufen bieten den Schmetterlingen guten Schutz vor der Kälte und helfen ihnen so durch den Winter.
Was essen Schmetterlinge?
Schmetterlinge ernähren sich hauptsächlich von Blütennektar. Diesen saugen sie mit ihrem Rüssel aus den Blüten. Aber auch überreife Früchte stehen auf dem Speiseplan von vielen Faltern.
Können Schmetterlinge gefüttert werden?
Ja, Sie können Schmetterlinge füttern! Am einfachsten gelingt Ihnen dies durch eine ungemähte Rasenfläche, auf welcher Sie Wildblumen blühen lassen, deren Nektar die Schmetterlinge essen. Durch diese Schaffung neuer Lebensräume finden die Insekten ausreichend Nahrung.
Auch Fallobst essen Schmetterlinge gerne. So füttern Sie die Insekten auch, indem Sie das Fallobst nicht entsorgen, sondern einfach liegen lassen.
Doch auch selbstgebaute Futterstationen bieten Tagfaltern, Nachtfaltern und allen Schmetterlingsarten eine gute Möglichkeit zur Nahrungsaufnahme. Wie Sie eine solche Station errichten, erklären wir weiter unten im Ratgeber.
Vielseitiger Schmetterlings-Lebensraum: Bietet eine Sommer-Futterstation und ein Winterhaus für Schmetterlinge.
Beliebte Pflanzen
Für Schmetterlinge und ihr Überleben ist ein artenreiches Angebot an Pflanzen wichtig. Denn nur so finden sie vom Frühjahr bis zum Herbst Blüten, von deren Nektar sie sich ernähren können. Zudem finden dann auch die Schmetterlingsraupen ausreichend Futter.
Zu den von Schmetterlingen besonders beliebten Pflanzen zählen:
- Sommerflieder
- Blaukissen
- Brombeeren
- Dill
- Fetthenne
- Hornklee
- Kapuzinerkresse
- Lavendel
- Majoran
- Phlox
- Steinkraut
- Thymian
- Verbene
- Wiesenflockenblume
- Zinnien
Auch Bäume sind bei Schmetterlingen beliebt. So zum Beispiel:
- Eiche
- Buche
- Linde
- Schlehe
- Weide
- Weißdorn
Alternative Fütterungsmethode für Falter
Neben Wildblumen und Bäumen gibt es auch noch eine weitere Methode, um Schmetterlinge zu füttern: die Futterstation. Bei einer Schmetterlings-Futterstation handelt es sich um eine speziell gestaltete Konstruktion, welche dem Schmetterling Nahrung anbietet. Die Futterstation sollte an einem sonnigen, aber geschützten Ort platziert werden. Im Idealfall in der Nähe von Pflanzen, die Schmetterlinge mögen.
In der Futterstation können Sie den Faltern Zuckerwasser, spezielles Schmetterlingsfutter oder auch überreife Früchte anbieten, die Schmetterlinge essen. Wichtig ist natürlich auch, die Futterstation gut zu pflegen. Eine regelmäßige und gründliche Reinigung sowie das anschließende Bestücken mit frischem Futter ist ein absolutes Muss, um die Gesundheit der Schmetterlinge nicht zu gefährden.
- lockt Schmetterlinge an
- einfach befüllbar
- hängend für Bäume und Sträucher
- Trink- und Futtertsation
Eine Futterstation für Schmetterlinge selber bauen
Wer keine Schmetterlingsfütterungsgeräte kaufen möchte, kann eine Futterstation schnell und einfach selbst gestalten. Gebaut werden muss dafür in der Regel nichts, denn eine flache Schale oder ein flacher Blumentopf sind bereits ausreichend, um den Insekten mit den bunten Flügeln etwas Leckeres anzubieten.
Schmetterlinge im Winter
Zwar fliegen die Schmetterlinge im Winter nicht umher, doch sind sie da und benötigen in den kalten Monaten besondere Hilfe. Diese können Sie den Insekten bereits durch die herbstliche Gartenarbeit bieten, indem Sie bereits zu diesem Zeitpunkt an die Winterquartiere für Schmetterlinge und andere Insekten denken. Dazu können Sie das Laub unter Sträuchern und Bäumen einfach liegen lassen. Denn darin können sowohl Eier als auch Puppen und Raupen sicher überwintern.
Liegen lassen gilt auch für Fallobst. Denn dieses dient den Insekten auch in den kälteren Monaten noch als Nahrungsquelle. Eine aktive Fütterung im Winter ist nicht notwendig, da sich die Tiere zu dieser Zeit in Winterstarre befinden.
Sowohl Schmetterlingsraupen als auch Schmetterlingspuppen können ebenfalls in vertrockneten Gräsern, vertrockneten Blütenständen und Reisighaufen überwintern. Auch in Wildem Wein, in Kletterpflanzen, in Baumhöhlen oder in dichtem Gestrüpp ist das Überwintern möglich.
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Schmetterling gefunden im Winter – was tun?
Finden Sie während der Wintermonate einen Schmetterling im Haus, beispielsweise auf dem Dachboden oder im Keller, sollten Sie diesen nicht in die warme Wohnung bringen. Denn die Wärme von beheizten Räumen unterbricht die wichtige Winterruhe der Falter.
Das beste für das Tier ist es, wenn Sie es vorsichtig in einer kleinen Pappschachtel platziert an einem unbeheizten Ort überwintern lassen. Ein Gartenhäuschen oder eine Garage sind hierfür besonders geeignet. Wichtig ist dabei natürlich auch, die Pappschachtel mit einem geräumigen Schlitz zu versehen, durch welchen der Schmetterling im Frühling einfach aus der Schachtel fliegen kann.
Die Raupen nicht vergessen
Nicht nur die Schmetterlinge, sondern auch ihre Raupen benötigen ausreichend Nahrung. Dabei gibt es so einiges, was Sie diesen anbieten können. So zum Beispiel:
- Brennnesseln
- Brombeersträucher
- Dill
- Disteln
- Petersilie
- Minze
- Thymian
- Zitronenmelisse
- Möhren
- Gräser
- drüsiges Springkraut
Dabei haben die Raupen der verschiedenen Schmetterlingsarten natürlich auch unterschiedliche Vorlieben.
Die Raupen von Admiral, Kleinem Fuchs, Landkärtchen und Tagpfauenauge bevorzugen Brennnesseln. Gräser sind vor allem bei den Raupen von Ochsenauge und Schachbrett beliebt. Schwalbenschwanz-Raupen lieben Petersilie, wilde Möhren und Dill. Die Raupen des Mittleren Weinschwärmers finden Sie überwiegend am Drüsigen Springkraut und an Weidenröschen. Und bei vielen anderen Faltern sind Küchenkräuter wie Minze, Thymian und Zitronenmelisse beliebt.
Fazit – Was essen Schmetterlinge?
Schmetterlinge essen vorrangig Blütennektar. Aber auch überreife Früchte und liegen gelassenes Fallobst bieten ihnen eine beliebte Nahrungsquelle. Mit diesem Wissen können Sie Schmetterlinge ganz einfach und ohne großen Aufwand füttern und zu ihrem Artenerhalt beitragen! Durch die Pflanzung bestimmter Blumen und verwilderten Ecken in Ihrem Garten bieten Sie den Tieren außerdem zusätzlichen Lebensraum und werden in den warmen Monaten in Ihrem Garten sicherlich mit dem schönen, bunten Anblick der Tiere dafür belohnt!
FAQ
Schmetterlinge ernähren sich in erster Linie von Nektar, welchen sie mit ihrem Saugrüssel aus den Blüten saugen.
Ja, sie saugen auch Fruchtsäfte, Pflanzensäfte und Baumharz. Auch an feuchtem Boden saugen Schmetterlinge, um so wichtige Mineralien aufzunehmen.
Ja, Sie können Schmetterlinge ganz einfach füttern, indem Sie blühende, nektarreiche Pflanzen anbauen und Fallobst liegen lassen. Eine weitere Möglichkeit sind Futterstationen, die sich leicht selbst bauen lassen.
Die schönen Falter bevorzugen Pflanzen, welche über süßen Nektar verfügen, wie zum Beispiel Sommerflieder, Lavendel oder auch Verbene. Perfekt für Schmetterlinge und noch dazu wunderschön anzusehen ist auch eine Wildblumenwiese.
In der Regel können sich Schmetterlinge von dem Ernähren, was sie in der Natur an Nahrung finden. Da die natürlichen Lebensräume der Falter jedoch immer mehr verschinden, können Sie mit zusätzlichem Futter unterstützen. Entweder durch den Anbau von Pflanzen oder auch durch spezielle Futterstationen für Schmetterlinge. Diese können Sie entweder mit einer Zuckerwasser-Mischung oder mit überreifen Früchten befüllen.
Natürlich werden von der Futterstation und der darin enthaltenen Nahrung auch andere Insekten angezogen. Doch dies ist nicht schlimm, denn schließlich benötigen auch diese Tiere Nahrung.
Für Schmetterlinge und auch ihre Raupen sind vor allem im Garten verwendete Pestizide und Insektizide sehr gefährlich. Sollen Schmetterlinge im Garten gefüttert werden, sollten Sie somit auf solche Mittel verzichten.
Ja, denn Schmetterlinge sind wichtige Bestäuber und somit unverzichtbar für das ökologische Gleichgewicht.
Die Bezeichnung Schmetterling ist bereits im Mittelalter entstanden. Zu dieser Zeit wurde Sahne bzw. Rahm in Schmetten, also großen Bottichen, hergestellt. Durch die in den Schmetten enthaltene Sahne wurden zahlreiche Falter angezogen. Welche letztendlich als „Schmetter-linge“ bezeichnet wurden.