Der Garten ist für viele im Sommer ein zusätzlicher Lebensraum, in dem man sich wohlfühlt und die unterschiedlichsten Dinge macht. Doch was tun, wenn die Nachbarn gar zu nahe und vielleicht auch noch neugierig sind? Dann hilft ein Sichtschutz, der bestenfalls aus wunderschönen immergrünen Pflanzen oder Sträuchern besteht, die noch dazu winterhart sind. Nachstehend einige Anregungen dazu.
Immergrüne Sträucher, die winterhart sind und den perfekten Sichtschutz anbieten:
- Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
- Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis)
- Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana)
- Immergrüne Stechpalme (Ilex aquifolium)
- Liguster (Ligustrum vulgare)
- Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Glanzmispel (photinia x fraseri)
- Winterharter Bambus (Bambusoide)
- Dotterberberitze (Berberis stenophylla)
- Schachtelhalm (Equisetum japonicum)
- Elefantengras (Miscanthus x giganteus)
- Rhododendron (Rhododendron)
- Efeu (Hedera helix)
Was bedeutet eigentlich immergrün?
Immergrün bezeichnet Pflanzen, die das ganze Jahr über ihr Laub behalten und nicht zu einer bestimmten Jahreszeit vollständig abwerfen. Stattdessen erneuern sie ihre Blätter kontinuierlich in einem fortlaufenden Prozess, der kaum wahrnehmbar ist. Dadurch befinden sich immer sowohl ältere als auch neue Blätter an der Pflanze. Im Unterschied dazu gibt es wintergrüne Pflanzen, die ihr gesamtes Laub im Frühjahr erneuern und daher für eine gewisse Zeit kahl sind.
1. Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)

Dieser Strauch, der ursprünglich aus Kleinasien stammt, kann bis zu 4 Meter hoch werden und ist damit vor allem für größere Hecken perfekt geeignet. Die immergrünen Blätter haben eine Ähnlichkeit zu Lorbeerblättern, die Steinfrüchte sind den Kirschen ähnlich. Er wächst auf normalen Gartenböden und stellt keine besonderen Ansprüche, außer dass er in trockenen Sommern und Wintern regelmäßig gegossen werden muss. Der Schnitt sollte im Frühjahr erfolgen, beachten Sie beim Setzen, dass Sie abhängig von der jeweiligen Sorte und Größe eine bis drei Pflanzen pro Meter setzen.
2. Abendländischer Lebensbaum (Thuja occidentalis)

Diese Zypressenart ist in ihrer Wildform in Nordamerika zu Hause, wo sie bis zu 20 Meter hoch werden kann. Die kultivierte bzw. Zuchtform für heimische Gärten wird deutlich niedriger und eignet sich hervorragend als Hecke. Dank des Laubs, das immergrün ist, ist sie blickdicht. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die ätherischen Öle der Pflanze giftig sind.
Diese Sträucher lieben einen feuchten kalkhaltigen oder sandigen Lehmboden und einen sonnigen oder halbschattigen Standort. Im ersten Jahr der Pflanzung sollten Sie sie sie eher feucht halten, später nur mehr bei großer Trockenheit gießen und manchmal mulchen. Wenn Sie eine besonders blickdichte Hecke haben möchten, sollten Sie diese immergrünen Sträucher regelmäßig im Juni und August schneiden. Beim Einpflanzen gilt es darauf zu achten, dass sie zwei bis drei Pflanzen pro Meter setzen.
3. Scheinzypresse (Chamaecyparis lawsoniana)

Die Scheinzypresse stammt aus Nordamerika und Asien. Heimische Arten wachsen als Strauch oder pyramidenförmiger Baum und erreichen bis zu 55 Meter. Alle Pflanzenteile sind giftig für Mensch und Tier. Sie bevorzugt leicht sauren, feuchten Boden an einem sonnigen Standort. Im Schatten wächst sie schlecht und verkahlt. Frisch gepflanzt sollte sie feucht gehalten werden, später nur bei großer Trockenheit gegossen und im Frühjahr sowie Herbst gedüngt werden. Für eine dichte Hecke ist regelmäßiger Schnitt nötig, jedoch nicht bis ins alte Holz, da sonst kein Neuaustrieb erfolgt. Der Pflanzabstand sollte 30 bis 50 Zentimeter betragen.
4. Immergrüne Stechpalme (Ilex aquifolium)

Sie kennen die Stechpalme vermutlich als beliebte Dekoration zu Weihnachten, vor allem die roten Beeren begeistern. Die Stechpalme wird auch Winterbeere genannt und ist an ihren glänzenden, dornig gezahnten Blättern erkennbar. Alle Pflanzenteile, einschließlich der Beeren, sind hochgiftig.
Sie wächst als mehrmeterhoher Baum oder als Strauch, ideal für immergrüne Hecken und bevorzugt feuchten, nährstoffreichen, kalkfreien Boden und einen hellen, aber nicht sonnigen Standort. Eine Düngung im Frühjahr mit Laubkompost oder Rhododendrondünger sowie Rindenmulch ist vorteilhaft. Ein Rückschnitt sollte früh im Jahr erfolgen, auch bis ins Altholz.
5. Liguster (Ligustrum vulgare)

Liguster ist unter vielen weiteren Bezeichnungen bekannt, beispielsweise Rainweide oder Hartriegel. Der Liguster kommt in Europa als laubabwerfender oder immergrüner Strauch vor und eignet sich ideal für Hecken. Bei milden Wintern verliert er sein Laub erst im Frühjahr, bei Kälte früher. Er bietet guten Sichtschutz und ist bei Vögeln und Insekten beliebt. Allerdings sind Blätter und Früchte giftig, und der Pflanzensaft kann Hautreizungen verursachen.
Der Liguster bevorzugt trockene bis mäßig feuchte, sandige oder lehmige Böden an sonnigen Standorten. Er ist trockenheitsverträglich und übersteht längere Trockenperioden problemlos. Wächst der Strauch schnell und stark, sollten Sie ihn zweimal jährlich, am besten im Frühsommer und Ende August, zurückschneiden. Über eine Düngung freut er sich im Frühjahr, vor allem, wenn Sie Kompost verwenden.
6. Buchsbaum (Buxus sempervirens)

Der Buchsbaum ist in Mitteleuropa beheimatet, wobei es tendenziell auf der nördlichen Halbkugel noch zusätzliche Arten gibt. Der Buxus wächst bis zu sechs Meter hoch und eignet sich dank dichter Verzweigung ideal als Sichtschutz. Alle Pflanzenteile sind giftig, doch der Strauch ist pflegeleicht. Er bevorzugt durchlässigen Boden ohne Staunässe und eher schattige Standorte. Obwohl Bewässerung sinnvoll ist, verträgt er auch Trockenheit. Häufiger Schnitt fördert dichten Wuchs. Zum Düngen empfiehlt sich Kompost oder Buchsbaumdünger.
7. Glanzmispel (photinia x fraseri)

Die Glanzmispel stammt aus der Familie der Rosengewächse und ist vor allem in Nordamerika bzw. Süd- und Ostasien zu Hause. Die Pflanze wird bis zu 3 Meter hoch und ist wegen ihrer bronzeroten Blattaustriebe beliebt. Als Heckenstrauch wächst sie mit dem Alter in die Breite und bietet guten Sichtschutz. Ihre roten Herbstfrüchte sind eine Nahrungsquelle für Vögel, aber für Menschen giftig.
Die Glanzmispel stellt geringe Ansprüche, beim Boden mag sie es nährstoffreich und mäßig trocken. Der Standort sollte sonnig und geschützt sein. Anfangs regelmäßig gießen, im Frühjahr Kompost geben und nach der Blüte zurückschneiden. Für dichten Sichtschutz 2–3 Pflanzen pro Meter setzen. Frostharte Sorten wie Robusta sind besonders widerstandsfähig.
8. Winterharter Bambus (Bambusoide)

Bambus als Hecke verleiht dem Garten fernöstliches Flair. Beliebt sind Fargesia (hoch wachsend) und Phyllostachys (breit wachsend). Winterharter Bambus bevorzugt nährstoffreiche, durchlässige Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Er wird im Frühjahr gepflanzt, mit mindestens einem Meter Abstand zur Umgebung. Regelmäßiger Rückschnitt fördert die Dichte und begrenzt das Höhenwachstum. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr, sobald die ersten Seitentriebe erscheinen.
9. Dotterberberitze (Berberis stenophylla)

Die auch als schmalblättrige Berberitze bekannte Heckenpflanze besticht nicht nur durch ihre immergrünen Blätter, sondern auch mit den gelb-orangefarbenen Blüten, die sich im Frühsommer zeigen, und blauschwarze kugelige Beeren im Herbst. Die Wuchshöhe liegt bei bis zu zwei Metern, womit sie sich perfekt als Sichtschutz, der noch dazu winterhart ist, eignet.
Die Berberitze mag einen sonnigen Standort, der viel Platz bietet, weil sie vor allem in die Breite wächst. Der Boden sollte nährstoff- und humusreich sein. Diese immergrüne Heckenpflanze darf nicht häufig geschnitten werden, wobei ein Verjüngungsschnitt pro Jahr durchaus angeraten ist.
10. Schachtelhalm (Equisetum japonicum)

Auch wenn der Schachtelhalm eigentlich als Teichpflanze beliebt und bekannt ist, eignet er sich dank seiner Wuchshöhe von bis zu 1,5 Meter auch als Sichtschutz. Er breitet sich rasch und gerne aus. Er mag einen sonnigen bis schattigen Standort mit feuchtem Boden, der wenig durchlässig ist. Dann kann er in Abständen von 20 bis 60 Zentimeter gepflanzt werden und entwickelt schnell eine Heckenbildung, die immergrün ist. Im Juni und Juli bildet er auch noch rispenförmige gelbe kleine Blüten, die ein zusätzlicher Hingucker sind. In Sachen Bewässerung und Düngung ist dieser winterharte Strauch pflegeleicht und hat wenig Anspruch.
11. Elefantengras (Miscanthus x giganteus)

Ja, Sie haben richtig gelesen, da das Elefantengras bis zu drei Meter hoch werden kann, ist es herrlich als Sichtschutz bzw. Hecke zu verwenden. Dazu ist das Riesen-Chinaschiff, wie diese Pflanze auch genannt wird, sehr pflegeleicht und absolut winterhart. Vor allem wenn Sie in Ihrem Garten einen Teich haben, können Sie dieses Immergrün als Randzone verwenden.
Elefantengras mag einen nährstoffreichen und kalktoleranten mäßig feuchten Boden. Es fühlt sich an einem sonnigen Standort besonders wohl und zeigt dann im Herbst auch filigran rosa Blüten. In Sachen Pflege ist dieser Sichtschutz sehr genügsam, Sie müssen nur mäßig gießen und die Pflanzen im Frühjahr zurückschneiden.
12. Rhododendron (Rhododendron)

In vielen Gärten ist der Rhododendron ein echter Hingucker. Dies allein schon wegen der großen herrlichen Blüten, aber auch wegen seiner immergrünen Blätter. Wichtig ist ein kalkfreier und lockerer Boden mit humusreicher Erde, die auch feucht sein sollte. Bevorzugt wird ein kühl-feuchter Standort und mäßiges Gießen, allerdings auf keinen Fall mit Leitungswasser. Verwenden Sie dazu ausschließlich Regenwasser und entfernen Sie die verblühten Blüten regelmäßig, damit die Pflanze neue Blütenknospen bilden kann.
Wichtig ist auch eine regelmäßige Düngung, die zeitig im Frühjahr erfolgen sollte. Dazu streuen Sie am besten Hornspäne oder organischen Dünger für Rhododendren aus.
13. Efeu (Hedera helix)

Efeu ist mit einer Rankhilfe ein idealer Sichtschutz. Für eine dichte Hecke eignen sich winterharte Sorten wie der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix) und der Großblättrige Efeu (Hedera hibernica), auch Irischer Efeu genannt. Beide haben glänzend dunkelgrüne Blätter und wurzeln bei Bodenkontakt, weshalb regelmäßige Kontrolle nötig ist.
Diese pflegeleichte Pflanze gedeiht auf nahezu jedem Boden und bevorzugt halbschattige Standorte. Ein regelmäßiger Rückschnitt, ein- bis zweimal pro Jahr, sorgt für eine kompakte Hecke. Dieser sollte an bewölkten Tagen erfolgen, um Sonnenbrand an plötzlich freigelegten Blättern zu vermeiden

Bereits als Kind hat Tobias Hertzog den Garten und die Natur geliebt. Mit seinem Fachwissen über Pflanzen und seinen kreativen Ideen zur Gartengestaltung bereichert er das Team immer wieder. Außerdem, begeistert er sich, genau wie Ferdinand Zankl, für alles rund um Chili und ist regelmäßig bei allerlei Tastings auf dessen YouTube-Kanal zu sehen.
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