Sträucher im Garten dienen als Grundstücksbegrenzung, Terrasseneinfassung, zieren Vorgärten und wirken imposant in Einzelstellung. In diesem Rahmen sind regelmäßige Form-, Pflege- und Rückschnitte wichtige Pflegemaßnahmen. Wir geben Ihnen wertvolle Tipps und erklären, wann und wie Sie Ihre Sträucher richtig schneiden.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Sträucher zu schneiden?
Sträucher lassen sich sowohl im Frühjahr als auch im Herbst schneiden. Die Monate Januar, Februar und März sind jedoch ideal, um Schnittmaßnahmen vorzunehmen. Wichtig dabei ist: Sollten Ihre Sträucher bereits zu Hecken herangewachsen sein, gibt es gesetzliche Verbotszeiträume für das Schneiden von Gehölzen. In diesem Fall ist es verboten, zwischen dem 01. März und 30. September Schnittmaßnahmen vornehmen. Grund hierfür ist der Schutz von Vögeln und anderen Tierarten, denen die Hecken als natürliches Habitat dienen.
Meist wachsen Sträucher jedoch nicht in Form einer Hecke heran. Gesetzliche Bestimmungen über das Schneiden bestehen dann nicht. Es bietet sich jedoch an, Schnitte nur dann vorzunehmen, wenn sie den Austrieb fördern oder eine Verjüngung der Pflanze zufolge haben.
Frühjahres- vs. Herbstschnitt
Schnitte im Frühjahr dienen dazu, Austriebe zu erhöhen. Schneiden Gartenbesitzer also ihre Sträucher im Frühjahr zurück, hat dies gleich mehrere Vorteile: Zum einen gewährleisten die Rückschnitte ein kompaktes Wachstum des Strauches, zum anderen erhöht es die Anzahl der neuen Austriebe. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf die Anzahl der sich bildenden Blüten. Je nach Strauch führen die Schnittmaßnahmen sogar dazu, dass sich Blüten mehrfach über das Jahr hinweg bilden.
Schneiden Sie Ihre Sträucher hingegen im Herbst, dient dies dazu, den Strauch vor Krankheiten und Schädlingen zu schützen sowie zu verjüngen. Durch das Entfernen toter oder beschädigter Zweige ist wieder ausreichend Platz vorhanden, sodass sich junge Triebe ausweiten können.
Empfehlenswert sind vor allem Frühjahresschnitte. Schnitte im Herbst sollten immer nur dann erfolgen, wenn die Pflanzen kränkeln, von Schädlingen befallen sind oder eine Vielzahl toter Gehölze weiteres Wachstum behindern. Denn mit einem Rückschnitt im Herbst sind auch immer Risiken verbunden. Die Sträucher erholen sich zu diesem Zeitpunkt langsamer von Schnittwunden und benötigen viel Energie, um regenerieren zu können. Bei frostiger Witterung könnten die Sträucher im Zweifel Schäden davontragen.
Bei milden Temperaturen im Frühjahr sind die Sträucher deutlich robuster. Insbesondere immergrüne Sträucher dürfen im Herbst genauso bleiben wie sie sind und Farbe in den Garten zaubern. Sträucher, die im Frühjahr blühen, sollten erst nach der Blüte zurückgeschnitten werden.
Wie oft sind Rückschnitte sinnvoll?
Sträucher werden tendenziell einmal im Jahr zurückgeschnitten. Theoretisch ist es möglich, Sträucher mehrfach über das gesamte Jahr zu schneiden. Sinnvoll ist dies in der Praxis jedoch nur selten. Jeder Rückschnitt ist mit einem Energieaufwand der Pflanze verbunden, da die Sträucher sich von den Schnittwunden erholen müssen, gleichzeitig aber wieder Energie benötigen, um neu austreiben zu können.
Ein Rückschnitt pro Jahr gilt somit als Faustregel, um Sträucher auch langfristig gedeihen zu sehen. Allgemein empfiehlt es sich zudem, beim Rückschnitt nur ältere Zweige und Blütenstände zu entfernen. Junge Triebe dürfen erhalten bleiben.
Unterschiede in der Frequenz des Rückschnittes gibt es jedoch auch je nach Eigenschaft des Strauches. Schnell wachsende Sträucher können auch zweimal im Jahr von einem Rückschnitt profitieren. Jungpflanzen, die weniger als drei Jahre alt sind, benötigen hingegen kaum Rückschnitte.
Wie schneidet man Sträucher richtig?
Wie rigoros Sträucher zurückgeschnitten werden sollten, ist vom Grund des Rückschnitts abhängig. Zudem müssen die Standort- und Witterungsbedingungen stimmen. Ein bedeckter Himmel sowie milde Temperaturen sind ideal für Rückschnitte. Im besten Fall bleibt der Regen auch in den nächsten Tagen noch aus. Darüber hinaus ist die Wahl der richtigen Gartengeräte und -utensilien zu beachten. Tragen Sie stets Handschuhe und nutzen Sie scharfe Gartenscheren und Messer, um Sträucher zu schneiden. Dann gelingt der Rückschnitt auch.
Erhaltungsschnitte nach der Blüte
Für ein langfristiges Wachstum erfolgen regelmäßig Erhaltungsschnitte. Diese werden entweder im Sommer, Herbst oder Frühjahr durchgeführt. Nicht die jeweilige Gartensaison steht hier im Fokus, sondern die Blütezeit. Erhaltungsschnitte von Sträuchern finden immer dann statt, wenn die Blüte vollständig verwelkt ist.
In diesem Zuge entfernen Sie Verwelktes, Totholz und schwache Zweige. Verholzungen sowie schwaches Geäst werden direkt an der Basis des Strauchs entfernt. So entsteht neuer Freiraum, den starkes Geäst oder neue Triebe für sich beanspruchen können. Junge Triebe an der Spitze des Strauches bleiben bei dieser Schnittmaßnahme erhalten. So fördern Sie ein kompaktes, natürliches und gesundes Wachstum.
Formschnitte für eine schöne Optik
Formschnitte dienen keinem übergeordneten Zweck oder etwa dazu, das Pflanzenwachstum zu begünstigen. Vielmehr dienen sie dazu, die natürliche Form zu erhalten, das Wachstum eines Strauches zu begrenzen oder aber eine präferierte Wuchsform zu erreichen.
Für Formschnitte entfernen Sie immer zunächst die Äste, die zu weit herausgewachsen sind und dem gewünschten Wuchs nicht mehr entsprechen. Achten Sie dabei auch darauf, sich überlappende Äste zu entfernen. Erst im Anschluss schneiden Sie den Strauch in die gewünschte Form.
Hier ein kleiner Tipp: Möchten Sie eine besonders üppige Form erzielen, kürzen Sie die Triebe um ein Drittel ein und entfernen alle überlappenden und überhängenden Äste. So verdichtet sich der Strauch auf natürliche Weise.
Sträucher durch Schnitte verjüngen
Damit ein Strauch langfristig gesund bleibt, benötigt er regelmäßig verjüngende Schnitte. Schneiden Sie Ihren Strauch in solchen Fällen immer rigoros herunter. Am Ende sollten die Äste nur noch wenige Zentimeter über dem Boden ragen. Solche Rückschnitte erfolgen meist im Frühjahr. Die hohen Temperaturen unterstützen ein reges Wachstum.
Rückschnitte vornehmen: Dann sind sie sinnvoll
Rückschnitte sind nur dann sinnvoll, wenn Sträucher krank sind, die Wuchsform nicht über den eigentlichen Korpus hinausgeht oder es sich um einen Strauch handelt, der nur noch wenige junge Triebe herausbildet. Milde Sommer sowie Frühjahrsmonate sind ideal für Rückschnitte. Entfernen Sie hier zunächst nur abgestorbene, kranke sowie beschädigte Zweige und Verwelktes. Im Anschluss entfernen Sie alle Zweige, die über den eigentlichen Wuchs hinausgehen.
Um einen möglichst hohen Wuchs zu erreichen, entfernen Sie nur die Seitentriebe. Möchten Sie hingegen einen buschigen Wuchs erzielen, entfernen Sie nicht die Seitentriebe, sondern überlappende Triebe.
Fazit: Sträucher schneiden dient einem regen Wachstum
Schneiden Sie Ihre Sträucher regelmäßig, fördern Sie das Wachstum, eine schöne Form und ein langes Leben der Pflanze. Gleichzeitig können Sie damit die Blütendichte und -frequenz erhöhen. Während Schnittmaßnahmen gilt es immer, qualitatives Gartengerät zu verwenden. Das minimiert die Gefahr von Verletzungen – sowohl für Sie als auch die Sträucher. Wichtig ist immer: Gehen Sie Schnittmaßnahmen nicht zu rigoros an. Solange es sich nicht um einen verjüngenden Schnitt handelt, sollten Sie nie mehr als ein Drittel des Wuchses kürzen. Das genügt bereits, damit sich die Sträucher wieder neu entfalten können.
FAQ
Rückschnitte können aus verschiedenen Gründen erfolgen: Schnitte fördern die Blüte, das Wachstum und die Langlebigkeit der Pflanzen. Zudem können sie der Formgebung dienen.
Schnitte bieten sich im Frühjahr an, weil die Sträucher deutlich robuster als im Herbst sind.
